Toxische on off Beziehung beendet

@Ava75 man wählt unterbewusst regelmäßig das, was man kennt.

Ich bin in absolutem Drama meiner Eltern (Scheidung) aufgewachsen. Ich wollte nach meiner Auffassung aber immer eine kongeniale Beziehung, in der man über alles redet und als Team zusammen wächst. Faktisch hab ich mir eine Drama Queen nach der nächsten ausgesucht und es erst nach meiner letzten Ex erkannt: Ich kannte das ja so aus meiner Kindheit.

Ich glaube, was wir rational sagen, das wir wollen, hat leider mitunter wenig damit zu tun, was in uns verankert ist und wir wirklich suchen.

Zitat von Melias:

man wählt unterbewusst regelmäßig das, was man kennt.

Leider ist das in vielen Fällen so.

Zitat von Melias:

Ich bin in absolutem Drama meiner Eltern (Scheidung) aufgewachsen. Ich wollte nach meiner Auffassung aber immer eine kongeniale Beziehung, in der man über alles redet und als Team zusammen wächst. Faktisch hab ich mir eine Drama Queen nach der nächsten ausgesucht und es erst nach meiner letzten Ex erkannt: Ich kannte das ja so aus meiner Kindheit.

Bei mir auch genau so abgelaufen. Gut das man es doch noch erkennt und aufwacht.

@Melias die Ehe meiner Eltern war auch sehr schwierig und mein Vater hatte stark narzisstische Züge...Ich kenne das also auch. Ich habe schon viel an mir gearbeitet, Therapie,innere Kind Arbeit und trotzdem hab ich eine kranke Beziehung geführt. Das ärgert mich, aber immerhin habe ich es jetzt erkannt und bin nicht bereit, ihn nochmal zurück zu nehmen. Ich lerne mich zu schützen und besser auf mich zu achten.

Zitat von Kleeblatt99:

Zusammenhang aus der Kindheit? @Nostraventjo habe an dich gedacht. Das ähnelt erneut,wie in dem anderen thread von @luisa33 oder? Die Eigenen ...

Ja ich hab es heute auch kurz gelesen und war erschrocken wie viele Frauen mit ähnlicher Symptomatik hier auftauchen. Es ist ähnlich, vielleicht mag die TE Mal in den Thread von Luisa schauen. Das immer verständlich aufzuschreiben ist ziemlich anstrengend.

Zitat von Ava75:

@Ayaka danke dir ! Ich habe ihn blockiert und schweige seit 9 Tagen. Ich habe offen gesagt Angst vor hässlichen und eskalierenden Auseinandersetzungen und will mir nicht noch mehr Mist anhören müssen. Es ist wirklich grausam, was er von sich gibt und er verwendet Dinge gegen mich, die ich ihm lange her anvertraut ...

Warte, ich hol den Eimer. Lass alles einfach hier. Du hast den ersten, wichtigen Schritt getan. Alles weitere kannst du hier lassen und die Leute hier haben auch die eine oder andere aufmunternde Antwort zur Hand. Wir sind hier so ein bisschen wie diese Kirmeswahrsager, von außen eigenartig und wenn man uns näher kennen lernt merkt man: die sind wirklich so...
Und falls du das dringende Bedürfnis verspüren solltest ihn zu kontaktieren, geh in den SMS Faden und lass es einfach da. Die Antworten dort sind wenigstens nicht verletzend.

@Nostraventjo danke ich schaue gerne da rein und lese nach.

@Dauerverliebt besten Dank. Ich bin schon oft genug in seine Messer gelaufen oder habe statt Verständnis eine weitere verbale Ohrfeige bekommen. Das mag ich mir ersparen, es lohnt sich einfach nicht.

Ich bin ziemlich erleichtert, dass auch er mich in Ruhe lässt. Die letzten Trennungen waren furchtbar. Geschenke vor der Tür, Seitenlänge Mails und ich fühlte mich gestalked. Er kam meiner Bitte nach Ruhe nicht nach, was ich grenzüberschreitend fand. Es gab immer love bombing wenn ich weg wollte, wenn er mich hatte, dann war das Bemühen um mich wieder weg. Seine Liebe zu mir hat er immer dann gezeigt, wenn er Angst hatte, mich zu verlieren ansonsten nur sehr dürftig. Ich bin damit beschäftigt, mir zu verzeihen, dass ich soviel Zeit und Kraft in eine völlig aussichtslose Angelegenheit investiert habe. Ich fühle mich erschöpft, ausgelaugt und innerlich leer. Dennoch bin ich dankbar, dass ich jetzt Zeit für mich habe und mich erholen kann. Manchmal fallen mir die hässlichen Dinge ein, die er gesagt hat und mir wird körperlich schlecht. Ich weiss, dass er nicht recht hat, ich zweifle nicht an mir, aber ich bedauere, dass ich mir zu lange ein mieses Gefühl geben habe lassen bzw. Dass ich mich mit sowenig Liebe zufrieden gegeben habe.

@Ava75 Du bist damit aber nicht alleine.

Es ist vielen Menschen passiert - mir auch. Ich habe über eine halbe Dekade lang eine Frau vergöttert, die mir gezeigt hat, wie austauschbar und wenig Wert ich nach der intensivsten Anfangszeit bin.

Da war ich auch sehr enttäuscht von mir, so jemanden einen so großen Platz in meinem Leben gegeben zu haben.

Aber wie damals jemand so treffend in meinen ersten Thread geschrieben hat: Enttäuschung bedeutet auch das Ende von Täuschung.
Und leider brauchen wir solche Menschen in unserem Leben, um gezeigt zu bekommen, dass auch bei uns etwas noch schief hängt. Und das kann der frische, neue Start für dich sein. Nachdem ich es zugelassen habe, dass ich nunmal so wie ich bin mitgemacht habe und es nichts bringend, sich dafür zu grämen, habe ich irgendwann nach vorne blicken können.

Dir alles Gute liebe Ava! 3

@Melias ganz lieben Dank!

hallo @Ava75 - schön, dass du hier bist (also, der grund ist grässlich, aber ich les deine beiträge, auch in anderen fäden, sehr gerne)

was mir auffällt, dass du viel zu wenig grantig auf ihn und seine art bist, sondernviel zu ungnädig mit dir selber umgehst...

Zitat von Ava75:

Ich verstehe rational nicht, warum mir das passiert ist und was ich überhaupt von diesem Mann wollte.

Zitat von Ava75:

Ich habe also exakt das Gegenteil von dem gewählt, was ich mir eigentlich wünsche und das irritiert mich sehr.

Zitat von Ava75:

Das ärgert mich

weißt du, das herz ist ein seltsames ding, weil es manchmal einfach ganz anders schlägt, als man will und von sich dachte, aber mei... verirrungen passieren!

Zitat von Ava75:

Ich bin damit beschäftigt, mir zu verzeihen

ja, das gefühl habe ich auch! sei gnädig mit dir und habe geduld mit deinem herzen - sei sauer auf ihn, seine art, seine grenzüberschreitungen.

dann kannst du nämlich auch ganz anders mit seinen sabotage-akten umgehen - nämlich kühl, distanziert und gelassen. das schreckt viel mehr ab, als unsicherheit und angst und vielleicht sogar noch einem rest von der arme kerl kann ja nichts dafür..

@DieSeherin danke für deine Wertschätzung und deine Ermutigung. Ich bin erleichtert, dass ich aus dieser ungesunden Sache draußen bin und werde daraus lernen.

@DieSeherin mit dem armen Kerl der nichts dafür kann liegst du genau richtig. Ich habe beständig seine schwierige Kindheit ausgebadet, für die ich viel Verständnis und Geduld hatte. Aber ich möchte nicht dauernd etwas abkriegen, für das ich nichts kann. Er schaut sich beharrlich seine Dinge nicht an und agiert seine Konflikte aus, wirft sie nach draußen und präsentiert sich als Opfer. Mir ist aufgefallen, dass er oft eine regelrechte Schuldumkehr betrieben hat und da ich dazu neige, eher mich selber als andere in Frage zu stellen, bin ich total durcheinander gekommen.

Zitat von Ava75:

mit dem armen Kerl der nichts dafür kann liegst du genau richtig

ja, das dachte ich mir schon. deswegen finde ich es manchmal so doof, wenn verlassene, frisch getrennte versuchen den anderen in eine pathologische schublade zu stecken... damit wäre nämlich dann die verantwortung irgendwie weg. die eigene und die des anderen, weil...

Zitat von Ava75:

Er schaut sich beharrlich seine Dinge nicht an und agiert seine Konflikte aus, wirft sie nach draußen und präsentiert sich als Opfer.

Zitat von Ava75:

Schuldumkehr

... genau deswegen kann er sehr wohl etwas dafür.

@Ava75
Das ding ist halt, dass man mitgemacht. Und dabei geht es ja regelmäßig um die eigenen Anteile.
Das eigene Problem zu erkennen.

Ich möchte mich hier gerne (etwas angepasst) selber zitieren, weil mir mein damaliger Kumpel so sehr damit geholfen hat. Ob es auf dich zutrifft - weiß ich nicht. Aber vielleicht hilft es als Anregung:

Mein bester Kumpel hat es aus meiner Sicht mal sehr auf den Punkt gebracht, was ich in anderen Posts auch bereits geschrieben habe:
Als ich damals wegen der Dame, wegen der ich mich hier angemeldet hatte, nicht aus dem Grübeln rauskam und immer wieder sie thematisierte und was alles passiert ist, meinte er irgendwann sinngemäß zu mir:
Melias, ich kann dir nicht weiterhelfen. Ich kann dir nur noch zuhören. Du drehst dich immer wieder im Kreis und willst dich nur als Opfer des Ganzen sehen. Es liegt an dir, wie du als Handelnder damit umgehst. Es ist deine Verantwortung; dein Leben.
(irgendwie so, der genaue Wortlaut ist mir entfallen, hatte ich aber iwo gepostet).

Das hat mir krass die Augen geöffnet, dass ich nur am rumheulen bin und nur der Dame die Handlungsmöglichkeit zuschreibe, dass es mir besser geht. Ich hab meine Glückseligkeit von ihr abhängig gemacht. Dabei ist es mein Leben und ich bin für mich verantwortlich. Niemand sonst.

Werde ich nie vergessen und hat mir sehr, sehr stark geholfen, den Ruck zu geben, mein Leben wieder selber in die Hand zu nehmen.