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Toxische On/Off Beziehung beendet / Erfahrungen?

I
Hallo,

ich habe mich zum gefühlt zwanzigsten Mal nun von meinem Partner getrennt. Wir waren knapp 5,5 Jahre ein Paar, die erste Trennung war schon im ersten Jahr, länger als ein paar Tage habe ich aber nie durchgehalten. Dieses ganze Trennen und wieder zusammen sein, hat sich so in meinem Hirn manifestiert, so das ich immer das Gefühl habe, dass das einzige was gegen den Schmerz hilft, wieder mit ihm zusammen zu sein ist. Obwohl ich weiß, dass es hoffnungslos ist, mache ich immer wieder diesen Schritt, nur damit der Schmerz für einen Moment aufhört. Diesmal ist es anders, ich halte schon einige Tage eine Kontaktsperre durch, aber leicht fällt es mir nicht.
Es kommt in Wellen, in manchen Momenten geht es mir gut und ich weiß, ab jetzt geht es aufwärts. Aber dann ist da von jetzt auf gleich diese unendliche Leere, Einsamkeit . Wir haben nie richtig zusammen gewohnt, das macht es jetzt leichter, trotzdem fehlt er. Er war ja viel hier.
Ich war noch nie Single, hatte eine sehr lange Ehe und bin nach dem Ende dieser nahtlos in diese Beziehung gerutscht. Sowohl mein Ex-Mann sowie auch mein Ex-Freund haben mich immer wieder betrogen. Nicht der Betrug ist es aber, was mich so zerstört, es sind die Lügen drum herum.
Ich weiß, dass es mir besser gehen wird, ohne ihn. Ich weiß, dass mir alle Türen offen stehen, wieder glücklich zu sein. Längerfristig glücklich zu sein. Ich weiß, dass kein Mensch der Welt das Recht hat, jemanden anders so zu verletzten und das jeder für sein Glück selber verantwortlich ist. Ich weiß, dass ich einen anderen Menschen nicht ändern kann, sondern nur mich selber und das ich mir selber der wichtigste Mensch auf der Welt sein sollte. Auch weiß ich, dass mein Herz und mein Verstand unterschiedlich denken. Ich weiß das alles, aber dieses ganze Wissen ändert nichts. Mein Herz liebt diesen Mann und nur der Verstand lässt los. Und klar stelle ich mir die Frage, ist es das Gefühl was du vermisst oder diese Person. Und ich vermisse diese Person, die ja auch mehr ist, als nur die Liebe. Auch ein Freund, ein Begleiter, ein Vertrauter. trotz alledem.
Wie kann man jemanden vermissen, der einen doch auf der anderen Seite so belügt? Ich verstehe mein Hirn nicht.

Liebe Grüße und ich wünsche euch einen schönen Sonntag

23.08.2020 08:48 • x 1 #1


A
Grüß Dich Ina!

Du wirkst schon sehr reflektiert und eigentlich weißt du ja was zu tun ist und tust es gerade auch.
Genauso weißt du , dass du es durchhalten musst und zwar konsequent.

Um Dich in deinen Gedanken zu unterstützen hier noch 2 Ideen die mir kamen:

Durchleuchte doch mal warum Du noch nie Single warst, wie du sagst.

Und das hier:

Zitat von Ina-:
Auch ein Freund, ein Begleiter, ein Vertrauter


Zitat von Ina-:
...der einen doch auf der anderen Seite so belügt?


Gibt es in deinem Leben noch mehr Erfahrungen , außer in Liebesbeziehungen, dass es die Hand die Dich fütterte auch diejenige war die Dich schlug?

23.08.2020 08:54 • x 2 #2


A


Toxische On/Off Beziehung beendet / Erfahrungen?

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I
Hallo, ich danke dir für deine Antwort. Nein, Gewalt kenne ich in dieser Form nicht. Ich hatte früher eine ganz normale Kindheit, ich habe einen großen Freundeskreis, eine mehr oder weniger tolle Familie . Keiner meiner Freunde hat mich je geschlagen oder körperlich schlecht behandelt. Nur betrogen. Ich glaube selber nicht an eine ewig monogame Beziehung, aber es ist ein Unterschied sich mal fremd zu verlieben, zu flirten oder auch S. zu haben....oder alles mitzunehmen, was nicht bei 10 auf dem Baum ist. Und so ist mein Ex-Freund. Es geht ihm nur ums aufreißen, Bestätigung zu bekommen. Die konstante war ich immer, so gesehen aber auch das sichere Ufer. Der Hafen. Die Doofe, die immer für den Rest da war. Für das Herz, den Seelenheil und auch die Sorgen. Für die Familie. Für alles eigentlich, nur nicht für den schnellen Kick.

Aber es ist ein Problem, dass ich das Gefühl habe, niemals alleine sein zu können. Dabei kann ich allein sein, aber nur wenn ich weiß, dass ich es nicht muss.
Kompliziert, ich weiß

23.08.2020 09:02 • x 1 #3


A
Zitat von Ina-:
Aber es ist ein Problem, dass ich das Gefühl habe, niemals alleine sein zu können.


Ja, das hatte ich nämlich als erstes im Kopf, deswegen meine Nachfrage.

Meist ist ja die Angst alleine zu sein größer , als die schlimmste Erniedrigung in Beziehungen.

Selbstwert und Selbstliebe ist das Stichwort.

Jetzt ist es natürlich einfach gesprochen, das mal kurz zu ändern.
Bloß bist du jetzt an einem Punkt, an dem Du selbst merkst:
So gehts nicht weiter.
Und das ist ein wichtiger Schritt!

Wichtig ist erstmal dass Du Dich aus dieser Beziehung befreist und das aushältst.

Deshalb empfehle ich dir aus der Kontaktsperre einen kontaktabbruch zu machen.
Und zwar so, dass Du weder erreichbar bist , noch Dich informieren kannst .

Hast du Familie , Freunde ,Bekannte die Dich darin unterstützen und bestärken?

Du brauchst jetzt Ruhe.
Absolute Ruhe wie bei einer schweren Grippe.

Ich empfehle Dir auch evtl. das alles mal therapeutisch aufzuarbeiten ,um dieses offensichtliche Muster deiner Partnerwahl und deren Ursache zu finden und zu bearbeiten.

23.08.2020 09:08 • x 4 #4


E
Alleine sein kann man lernen und muss man lernen, denn im Leben haben wir immer Phasen, wo wir mal alleine sind.
Ich weiß es sehr zu schätzen, denn es ist unendlich entspannend einmal nicht auf die Bedürfnisbefriedigung anderer Personen eingehen zu müssen. Mal nur das machen, was man selber möchte.
Dieses Auf und Ab macht eben süchtig und hat mit Liebe nichts zu tun. Es ist ein normaler physiologsicher Prozess, dass du wie ein J. nach deinem Suchtmittel verlangst. Daher fällt es auch so schwer Kontasperre durchzuhalten.
Dieser Zustand wird auch länger dauern.

23.08.2020 09:16 • x 2 #5


I
Ich habe einen großen Freundeskreis und auch Familie, die immer für mich da ist. Das ist mir auf der einen Seite sehr viel Wert, auf der anderen Seite nutzt es mir gar nichts. Sie verstehen es teilweise nicht, warum ich mich selber immer wieder diesen Situationen aussetze, dennoch hören sie immer zu. Die meisten jedenfalls.
Mit Selbstliebe setze ich mich schon sehr lange auseinander und ich glaube auch, genau das hat mir geholfen, jetzt durchzuhalten.
Kontaktabbruch habe ich größenteils schon durch, soziale Netzwerke wo meine Stalkergene angeregt werden könnten, sind gelöscht. Gemeinsame Freunde gibt es bis auf einen Gott sei Dank nicht. Natürlich weiß er, wo ich wohne und die Angst ist da, er könnte hier auftauchen.

In Therapie bin ich schon sehr lange. Ruhe zu finden, fällt mir sehr schwer. Ich kann nicht still sitzen und wenn ich sitze, dann grübel ich. Versuche zu meditieren, scheitern leider immer wieder kläglich. Lange Spaziergänge mache ich auch. Ablenken, mit Freunden treffen, neue Wege versuchen zu gehen.

23.08.2020 09:26 • #6


A
Zitat von Ina-:
Das ist mir auf der einen Seite sehr viel Wert, auf der anderen Seite nutzt es mir gar nichts. Sie verstehen es teilweise nicht, warum ich mich selber immer wieder diesen Situationen aussetze


Teilweise kann ich so eine Reaktion verstehen weil ich sie selbst kenne.

Meine beste Freundin hat zum Schluss nur noch die Augen verdreht wenn ich die neueste Flamme vorstellte.

Ich würde es so machen:

Sprich deine Familie offensiv an , dass du Hilfe brauchst.
Dass du merkst, dass du Dich auf dem Holzweg befindest und das ändern möchtest.
Aber von diesem Mann weg musst .
Mach es so, dass es nicht hauptsächlich darum geht Deinem Umfeld die Ohren vollzuweinen (du weißt bei wem es geht und bei wem nicht) und erschaffe Dir eher eine Armee aus Unterstützern.

Denn ich möchte Dich vorwarnen:

Wenn du den Kontakt abbrichst gehts erst richtig los.
Und das bedeutet für Dich aushalten um nicht zu reagieren.
Da ist es Gold wert wenn du auf Unterstützer zählen kannst.

Ebenfalls empfehle ich Dir so gut es geht Sachen mit Freunden zu unternehmen.
Und das Handy konsequent daheim zu lassen.

23.08.2020 09:32 • x 3 #7


I
Ich habe immer alle mit ins Boot genommen, mit der Folge das das Unverständnis immer größer wurde, wenn ich ihn wieder zurück genommen habe. Diesmal habe ich es nur ganz wenigen gesagt und damit geht es mir besser. Weil ich dann nicht drüber reden muss. Ich habe das Gefühl, diesmal muss ich den Schritt alleine gehen. Ich weiß ja, dass sie da sind, wenn ich sie brauche.

Drüber reden möchte ich natürlich trotzdem hin und wieder, deshalb bin ich hier

23.08.2020 09:37 • #8


A
Zitat von Ina-:
Ich habe immer alle mit ins Boot genommen, mit der Folge das das Unverständnis immer größer wurde, wenn ich ihn wieder zurück genommen habe.


Erkläre es am Beispiel des Alkis , der auch weiß dass der Suchtstoff ihn ins Grab bringt , aber dennoch absurdeste Begründungen und Rechtfertigungen findet weiter zu trinken.

Denn nichts anderes ist es.

Wer dich danach noch dafür belächelt oder vorwürfe macht, den darfst du getrost gleich mit aussortieren.

23.08.2020 09:39 • x 1 #9


O
Komisch, dass du deinen Ex dann nicht besser verstehst. Ihm fällt es genauso schwer, von den Weibern wegzubleiben, wie dir von ihm, nehme ich an. Bei dir schüttelt dein Umfeld den Kopf und hat kein Bock mehr, bei ihm bist das du. Interessant oder?

23.08.2020 09:43 • x 1 #10


I
Doch, ich verstehe ihn ja auf eine Weise, anders hätte ich ihn ja selber nicht immer wieder zurück genommen. Er ist krank. Hochgradig süchtig nach Bestätigung anderer, weil er sie woanders nicht bekommt.
Das nützt mir nur leider gar nichts und am Ende muss ich ja nach mir selber schauen.

23.08.2020 09:47 • #11


OxfordGirl
Ich versuche mal, dir bildlich zu erklären, was da gerade in dir vorgeht. Du steckst in einer ungesunden Abhängigkeit fest. Ist er weg, geht es dir schlecht, du kontaktierst ihn wieder, weil der Druck so hoch ist, dass die einzige Erleichterung scheint, ihn wieder bei dir zu haben. Das ist eine Art Sucht, und er ist deine Dro..
Zitat von Ina-:
Wie kann man jemanden vermissen, der einen doch auf der anderen Seite so belügt

Wie kann ein Alk. immer wieder zur Flasche greifen, obwohl dieser ihm schadet?
Zitat von Ina-:
ich habe mich zum gefühlt zwanzigsten Mal nun von meinem Partner getrennt

Wieviele Alk. versuchen ihr Leben lang, clean zu werden?
Zitat von Ina-:
Und klar stelle ich mir die Frage, ist es das Gefühl was du vermisst oder diese Person. Und ich vermisse diese Person,

Letztlich ist es dem Alk. egal, womit er seinen Druck abbaut. Wodk., Weinbrand, Rotwein...ganz egal, denn du willst es nicht fühlen:
Zitat von Ina-:
Aber dann ist da von jetzt auf gleich diese unendliche Leere, Einsamkeit .

Überlege dir mal, was du selbst für dich tun kannst, dich nicht leer und einsam zu fühlen. Und stell dir die Frage, ob du einen leeren, einsamen Mann als Partner wollen würdest? Ich wünsche dir alles Gute, und: halte durch, du schaffst das!

23.08.2020 09:50 • x 3 #12


O
Zitat von Ina-:
Doch, ich verstehe ihn ja auf eine Weise, anders hätte ich ihn ja selber nicht immer wieder zurück genommen. Er ist krank. Hochgradig süchtig nach Bestätigung anderer, weil er sie woanders nicht bekommt.
Das nützt mir nur leider gar nichts und am Ende muss ich ja nach mir selber schauen.

Dann verstehst du ja auch dich. Sehr gut. Du bist krank, ich denke, du brauchst schon einen Arzt. Süchte sind ja keine Kleinigkeit.

23.08.2020 09:55 • #13


Scheol
Zitat von Olivier88:
Komisch, dass du deinen Ex dann nicht besser verstehst. Ihm fällt es genauso schwer, von den Weibern wegzubleiben, wie dir von ihm, nehme ich an. Bei dir schüttelt dein Umfeld den Kopf und hat kein Bock mehr, bei ihm bist das du. Interessant oder?



Bei ihr ist es Liebessucht , bei ihm seine innere unermessliche leere.... ein Himmel großer Unterschied.

23.08.2020 10:02 • x 1 #14


I
Entschuldige bitte, aber deine Antwort scheint mir schon recht provokativ.

Was für einen Arzt bräuchte ich denn deiner Meinung nach?

23.08.2020 10:03 • #15


A


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