2 Jahre und fast 9 Monate eine feste Beziehung mit ständigen Höhen und Tiefen.
Ich habe ihn kennengelernt als er bei uns auf Arbeit ein Vorstellungsgespräch hatte. Ich war damals noch in einer anderen Beziehung und hatte kein Auge für ihn.
Das änderte sich nach einem guten halben Jahr.
Meine Beziehung war am Ende und der geheimnisvolle, gutaussehende sportlich durchtrainierte Mann schien Single zu sein.
Wir verbrachten dienstlich viel Zeit zusammen und er roch so gut.
unglaublich.
Er wirkte undurchsichtig, charmant und unnahbar. Die Mischung war es die es ausmachte.
Ich verliebte mich mit jedem Tag mehr in ihn.
Er war wie eine Dro.. Seine Nähe machte mich verrückt.
Wir landeten im Bett und ich erfuhr immer mehr aus seiner Vergangenheit.
Er wollte keine feste Beziehung und ich machte jegliche Fehler, die man als Frau nur machen konnte. ich klammerte.
Dieses Verhalten verstehe ich bis heute nicht. Ich bin eine unabhängige Frau, noch ganz attraktiv für Enddreißiger und zweifacher Mutter.
Ich hatte nie Probleme Männer kennenzulernen und wurde und werde oft angeflirtet.
Bei ihm war alles anders. Er wirkte oft traurig und niedergeschlagen und in mir entfachte das ein Helfersyndrom.
Ich wollte diesen Mann unbedingt haben und durchlebte ein Jahr die Hölle mit Höhen und Tiefen.
Ein Schritt in Richtung Beziehung, zwei wieder zurück.
Oft war er nicht erreichbar, aber wenn, dann gab er mir das Gefühl die Nummer eins zu sein. Es passte kein Blatt zwischen uns und er machte Dinge für mich und mit mir, die nie jemanden zuvor für mich gemacht hat.
Nach einem Jahr auf und ab setzte ich mir eine Deadline. Ich habe unglaublich gelitten und ihm am Ende gesagt das ich das so nicht mehr mitmachen werde und kann.
Zu der Zeit kämpfte ein anderer toller Mann um mich, der eigentlich überhaupt keine Chance hatte.
Im Januar vor 2 Jahren beendete ich die Liäson und litt unglaubliche Schmerzen.
Nach vier Tagen absoluter Funkstille gestand mir mein Traummann unter tragischen Umständen seine Liebe und wir begannen eine Partnerschaft.
Etliche Wochen durchlebten wir pure Höhen.
Er legte sich ins Zeug und bemühte sich immens um mich.
Leider holte uns die Realität schnell ein.
Wir haben insgesamt drei Kinder, ich ein Haus und liebe Tiere, wohingegen er eine Tierhaarallergie hat und Sport fanatisch praktiziert.
Wir arbeiten beide im Schichtdienst und er lebte in einer großen Stadt, ich auf dem Land.
Wir fanden oft keinen Kompromiss uns zu sehen und ich versuchte doch öfter meine Kinder und Tiere zu verkaufen um zu ihm zu fahren.
Im September des Jahres schrieb mir eine Frau per Bilder die Konversationen von ihr und ihm. Es ging um S. und andere Dinge. Das Datum reichte weit zurück und er gab zu in dem on off Jahr mit ihr ein Verhältnis gehabt zu haben.
Für mich brach eine Welt zusammen und irgendwie schafften wir es zusammen zu bleiben.
Seit dem habe ich ein Vertrauensproblem, auch wenn es vor unserer Zeit war.
Sie war seine Physiotherapeutin und er war auch während unserer Beziehung bis dato noch bei ihr in Behandlung.
Wie auch immer, anschließend bemühte er sich wieder 8 bis 12 Wochen unglaublich um mich. Tiere waren egal, Entfernung auch, er war sechs Wochen am Stück nur bei mir, ohne einmal in seiner Wohnung zu übernachten.
Danach kam wieder der Alltag. Streit wegen Sport, Geld usw.
Im Jahr 2019 wurde er verhaftet und es begann die schlimmste Zeit meines Lebens.
Ihn machte das psychisch so zu schaffen, das er im Gefängnis stürzte, auf Intensivstation kam und dann der Psyche wegen nicht mehr laufen konnte und im Rollstuhl saß.
Ganze 4 Monate saß er in Untersuchungshaft. Ich besuchte ihn jede Woche und löste sein ganzes Leben auf um ihn zu mir zu holen und ihm anschließend ein Leben zu ermöglichen.
Wir wussten beide das es nicht einfach werden würde.
Ich dachte zwischendurch ich halte das nicht aus. Seine Wohnung kündigen und Umzug fahren. Mutter zu sein, Tiere zu versorgen und im Job bei meiner Führungsfunktion für 24 Mitarbeiter meine Frau zu stehen.
Seit über einem Jahr wohnen wir zusammen bei mir. Er fing von Null an. Kein Geld, kein Job und keine Familie die hinter ihm stand.
Nur mich, meine Familie und seine Tochter.
Er ist oft geplagt von Alpträumen und panischer Angst. Trotzdem ist er ein Einzelgänger und ist oft nicht zufrieden mit seinem Leben.
Mittlerweile arbeitet er wieder und die Verhandlung läuft auch.
Letztes Jahr hat er mir einen Heiratsantrag gemacht und ich war für 5 Tage die glücklichste Frau unter der Sonne.
Momentan streiten wir wieder ständig. Ich habe oft Wut und fühle mich nicht geborgen und in Sicherheit.
Die Streitereien eskalieren und ich wühle immer wieder in der Vergangenheit. Das macht uns kaputt aber ich kann nicht vergessen.
Manchmal rede ich mir ein das we nur hier ist weil er hier sein muss.
Wir sind beide schwierige Charaktere und wollen unseren Willen durchsetzen. Auch finanziell hängt die Hauptlast an mir und ich fühle mich immer öfter ausgenutzt.
Jetzt stand im Raum das er sich wieder eine Wohnung nimmt, damit wir Abstand bekommen. Er sieht es nicht als Trennung, für mich ist es ein Rückschritt.
Ich fühle mich oft allein und frage mich warum ich in einer solchen emotionalen Anhänglichkeit gefangen bin.
Falls sich jemand die Mühe gemacht hat den langen Text zu lesen, ich hoffe auf aufmunternde Worte.
LG
22.10.2020 18:08 •
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