Toxische Beziehung loslassen

Ich glaube auch, dass eine Freundschaft vermutlich nicht funktionieren wird. Es wird auch spannend werden, wie ich nach einiger verstrichener Zeit denken werde. Klar, aktuell wünsche ich mir noch irgendwo Kontakt, aber vielleicht ändert sich das noch.

Für mich war es die schlimmste Entscheidung, den Menschen, den ich liebe, zu verlassen. Aber ich liebe mich selbst eben mehr, auch wenn ich manchmal nicht sehr selbstliebend gehandelt habe, und mir viel zu viel gefallen hab lassen. Und das Szenario in die Zukunft zu spinnen, wäre viel düsterer, als der Schmerz durch den ich jetzt gehe.

Du hast absolut recht. Ich stand ja auch irgendwann mit dem Rücken zur Wand und egal was ich gemacht habe, es war nicht richtig.

Ich dachte noch an eine Paartherapie, aber eher als Einstieg für ihn in eine Einzeltherapie. Aber dafür ist er gar nicht bereit.

Und ich muss an mir arbeiten. Deutlicher Grenzen setzen, mich nicht komplett emotional abhängig zu machen, mir gewisse Dinge nicht gefallen lassen und mich weniger anpassen (zumindest nicht über ein normales Maß hinaus).

Sein Arbeitskollege hat bei einem gemeinsamen Treffen ein paar flirtende Sprüche in meine Richtung gebracht, um meinen Ex zu ärgern. Ich bin nicht darauf eingegangen. Ich hab aber auch keine Szene gemacht, warum auch, wir haben uns zu dritt unterhalten, man ignoriert das einfach. Danach hat er mir die Schuld dafür gegeben, dass mich der Kollege angemacht hat.

Ich bin Mal aus dem Supermarkt gekommen und mich hat ein unangenehmer Typ angesprochen, ich habe schnell das Weite gesucht, und hab ihm dann erzählt, dass mir das unangenehm war und ich mir ihn als Verteidiger in dem Moment an die Seite gewünscht hätte. Er meinte, ich habe auch Schuld, daran, dass ich angesprochen werde durch meine Ausstrahlung.

Ich hab Physiotherapie in Anspruch genommen. Der Therapeut war dann durch Zufall ein Mann. Daraufhin hat mir mein Ex Mass. verweigert, weil das ja der Physio mache. Er hat mir auch unterstellt, dass ich etwas vom Physio will, bzw. mich einfach gern von anderen Männern berühren lasse.

Ich bin wirklich die treuste Seele auf Erden.

Naja, und das sind eher die harmlosen Sachen.

Natürlich sind das nicht die Sachen, die ich an ihm geliebt habe.
Ich finde du bist gerade ziemlich provokativ.

Ich konnte mich gut mit ihm unterhalten, sehr tiefgründig, wir haben insgesamt sehr viel Zeit miteinander verbracht, er war sehr leidenschaftlich.
Natürlich funktioniert das dauerhaft nicht, dafür bin ich reflektiert genug. Man glaubt einfach an das Gute. Das macht die Liebe auch aus und hat eine gewisse Hoffnung, dass sich was ändert. Versprochen hat er es ja, aber einfach nur minimal umsetzen können. Mir geht es auch nicht darum zurückzugehen, auf keinen Fall will ich das. Ich würde mir aber für ihn selbst und sein zukünftiges Leben wünschen, dass er sich Hilfe sucht. Und ja, auch wenn er sich mir gegenüber nicht gut verhalten hat, schätze ich ihn. Ich muss ihn nicht hassen. Und ich glaube, dass vergeben ein Teil des Trennungsprozesses ist.

Zitat von SummerSunSet:

Ich dachte noch an eine Paartherapie, aber eher als Einstieg für ihn in eine Einzeltherapie. Aber dafür ist er gar nicht bereit.

Ich frage mich, woher du die Kompetenz nimmst zu beurteilen, wer Narzisst, narzisstisch veranlagt usw. oder therapiebedürftig ist.

Oder fändest du es toll, von deinem Partner eine solche Ansage zu bekommen: Schatz, wie wäre es denn mal mit 'ner Paartherapie? Okay, Ich mach' auch mit, aber eigentlich brauchst nur du 'ne Therapie, denn du bist gestört - ?
Wohl kaum. Ich schätze, du wärst schwer beleidigt, und womit? Mit Recht.

Und warum soll er, wenn du sowieso gegangen bist, die Schlösser nicht austauschen?

Zitat von SummerSunSet:

Und ich muss an mir arbeiten. Deutlicher Grenzen setzen, mich nicht komplett emotional abhängig zu machen, mir gewisse Dinge nicht gefallen lassen und mich weniger anpassen

Das ist auch nur wieder so'n nachgesabbelter hohler Psychoscheixx.
Oder kannst du mir erklären, wie dieses An-mir-Arbeiten gehen soll? Und warum du das musst?

So, wie du dranzugehen scheinst, willst du jetzt Kontrastprogramm um des Kontrastprogramms willen. Nein sagen, nur um nein zu sagen, obwohl dir der Sinn nach Ja steht.
Abgrenzen um des Abgrenzens Willen, obwohl du viel lieber Nähe möchtest.
Rebellisch sein und sich nicht anpassen, nicht aus eigener Überlegung, sondern, um zu demonstrieren hallo, guckt mal, ich kann auch Rebellion.
Mit anderen Worten: Du lässt dir irgendwelchen Psychosabbelkleister aufklatschen, weil's heutzutage offenbar zum guten Ton gehört, herumzuposaunen, wie sehr man doch aufarbeitet, an sich arbeitet usw. Und am Ende bist du 'n Psychozombie, aber kein eigenständig denkender und empfindender, für sich selbst einstehen der, authentischer lebendiger Mensch.

Ach ja, und was deinen Ex betrifft, so muss auch dieser ja unbedingt ein Narzisst sein, weil das nach was klingt.

Aber Narzissmus oder 'ne narzisstische Persönlichkeitsstörung kann nur von einem Psychiater oder Psychologen und nur nach persönlicher Kenntnis wirklich solide diagnostiziert werden. Nicht nach Aktenlage und nicht aus den Erzählungen von Laien.

Als Bezeichnung für deinen Ex genügt Mega-@rschloch. Das Psychozeugs kannste dir sparen und die Zeit dafür lieber in etwas Sinnvolles investieren, was dir ganz einfach Spaß macht - sofern du bei dem Psychogebrabbel überhaupt weißt, was Spaß ist.

Zitat von Landlady_bb:

Ich frage mich, woher du die Kompetenz nimmst zu beurteilen, wer Narzisst, narzisstisch veranlagt usw. oder therapiebedürftig ist. Oder fändest du ...

Ich frage mich, warum man die TE gerade so hart angehen muss. Ich finde, sie hat einen absolut heroischen und richtigen Schritt gemacht und verdient überhaupt keine Schelte. Und ja, natürlich kann man sich auch als Laie psychologisches Wissen aneignen, und narzisstische Züge lassen sich im Übrigen sehr leicht feststellen.

Alles Gute, SummerSunset!

Zitat von Carlaa:

Ich finde, sie hat einen absolut heroischen und richtigen Schritt gemacht

Ich finde den Schritt der TE keineswegs heroisch, aber völlig richtig, weil einfach logisch.

Diesen guten Eindruck macht die TE selbst dann aber komplett zunichte, denn mit ihrem Psychogebrabbel beweist sie, dass sie eben doch nicht selbständig logisch denkt, sondern nur genau die gleichen modisch-hohlen Phrasen drischt wie -zig andere.
Schade.

Auch von mir alles Gute. Wer's geschafft hat, sich ohne Psychotherapie von einem @rschloch loszueisen, der schafft auch alles andere ohne.

Liebe Landlady,
freu dich einfach, dass du offensichtlich selber von dir keine Selbstaufgabe in toxischen Beziehungen kennst, und glaub mir: Es ist in so einer Konstellation heroisch, zu gehen, obwohl man liebt (wenngleich es sich eher um Liebessucht bzw. emotionale Abhängigkeit handelt).
Es ist vergleichbar mit einem kalten Dro.ge.nentzug, und deshalb würde ich auch unbedingt Unterstützung suchen, denn der Suchtdruck macht sich selbstverständlich bemerkbar und das Ganze könnte noch einige Schleifen drehen.

Zitat von SummerSunSet:

Er will mit mir befreundet bleiben

Den Quatsch vergiss mal schnell. Freundschaften finden sich weil einem jemand über die Füße stolpert. Wenn man aber aus einer Beziehung kommt und sich nicht gemeinschaftlich trennt, dann wird das fast nie was. Und wenn reichlich Wasser den Rhein runtergelaufen ist...was willste dich dann bei einem Ex melden? Der wird dir dann, wenn du wirklich kompletten Abstand zu ihm gefunden hast, völlig egal sein.
Davon abgesehen...wie Landlady schon schrieb...der Kerl ist ein manipulirendes ´n Ar$schloch.

Zitat von SummerSunSet:

Ich habe das Gefühl, dass innerhalb der Beziehung ziemlich viel über Belohnung und hauptsächlich Bestrafung gelaufen ist. Hat ihm etwas nicht gepasst, hat er mir Nähe entzogen, war nicht verfügbar, obwohl es nichts dramatisches war.

Denn nichts anderes hat er durch sein Verhalten mit dir gemacht. Emotional manipuliert. Um es bildlich zu beschreiben warst du der Wurm am Haken den er immer wieder an der Angel ins Wasser warf um dich dann wieder an Land zu holen. Einzig und allein sich selbst tat er damit Gutes.
Solche Menschen würdest du vermutlich nicht zum Kumpel haben wollen, oder? Warum dann auch als Partner?
Natürlich wird er auch gute Seiten gehabt, sonst hättest du ja nicht irgendwann angefangen etwas für ihn zu empfinden. Die Frage die sich mir nur stellt, ob du auf manche positive Seiten von ihm nicht einen verklärten Blick durch seine Manipulationen hast.
Heiß und kalt bindet den abhängigeren Menschen meistens nämlich mehr und lässt ihn schwerer Loslassen und eine rosa Brille 2.0 auf der Nase haben.

Liebe @Carlaa ,

Zitat von Carlaa:

freu dich einfach, dass du offensichtlich selber von dir keine Selbstaufgabe in toxischen Beziehungen kennst,

Woher nimmst du diese Gewissheit?
Aber ich freue mich, die Toxizität halbwegs rechtzeitig erkannt, gegen den Betreffenden Strafanzeige erstattet und das Verfahren durchgestanden zu haben, ohne einzuknicken.
Und das Ganze ohne Psychofuzzibeistand, denn als erwachsener Mensch weiß ich auch selbst, was richtig und was falsch ist.

Außerdem halte ich die Gefahr für zu groß, von der emotionalen Abhängigkeit gegenüber einem Partner direkt in eine emotionale Abhängigkeit gegenüber einem Therapeuten zu geraten.

Zitat von Carlaa:

Es ist vergleichbar mit einem kalten Dro.ge.nentzug,

Das kann ich nicht einschätzen, da ich diesbezüglich seit jeher clean bin und auch vorhabe, es zu bleiben.
Die Neigung, mich emotional abhängig zu machen, genügt mir schon. Abhängigkeit von D.rog.en muss ich nicht auch noch haben.

Zitat von Carlaa:

deshalb würde ich auch unbedingt Unterstützung suchen

Das kann ich nachvollziehen. Aber wenn's um Psychotherapie für einen längeren Zeitraum geht, so ist es im allgemeinen schwierig und mit monatelangen Wartezeiten verbunden, um überhaupt 'n Therapeuten zu finden.
Findest du einen, dann weißt du trotzdem noch nicht, ob du mit dem überhaupt kannst. Schlimmstenfalls fängt die Sucherei dann doch wieder von vorn an ... und dauert ... und dauert ...
Und was machste bis dahin? Du lebst mit deinem Problem, weil's gar nicht anders geht.
Und machst dabei die Erfahrung, dass du gut leben kannst und auch ohne Therapie gut klarkommst.
Eine Therapie aber würde dir auch nichts anderes vermitteln als die Fähigkeit, ohne Therapie klarzukommen. Also genau das, was du sowieso musst, weil und so lange du noch gar keine Therapiemöglichkeit hast.
Wenn du aber schon ohne Therapie klarkommen musst und erwiesenermaßen auch klarkommst: wozu dann noch Therapie?

Vielen Dank für die doch meist positiven Rückmeldungen.

Ich glaube auch, dass ich keine Freundschaft mehr zu ihm will, wenn ich die Sache verarbeitet habe.

Tatsächlich ist es so, dass ich nur ein Szenario im Kopf habe, das passieren würde, wenn ich zurückkäme. Nämlich, dass sich nichts ändern würde, im Gegenteil, er würde mir die Trennung sehr schnell noch böse vorhalten etc.
Ich trauere vermutlich gerade auch eher um meine Wunschvorstellung der Beziehung, die mit der Realität nur wenig gemein hatte. Das versuche ich mir auch weiterhin bewusst zu machen.

Und ich sehe tatsächlich positive Aspekte der Trennung. Mehr Schlaf, weniger Grundanspannung, keine Angst mehr ein falsches Wort zu sagen.

Nur ab und an vermisse ich die Zeit.