Toxisch? Diffuse Gedanken

Nach 10 jahren Beziehung hat sich mein Partner von mir getrennt.
Wir haben einen gemeinsamen Sohn von zwei Jahren.

Die Trennung Stand in Der letzten Zeit schon im Raum.
Ich hab schon nach anderen Wohnungen geschaut habe mich aber nicht getraut zu gehen.
Nachdem er wie des öfteren nachts nicht nach Hause kam ist es bei einem Streit eskaliert und er hat den schlussstrich gezogen.
Er sagte er weiß nicht was er will aber das hier ist es nicht.
Er sagte er will sich nicht weiter versklaven lassen und sein eigenes Leben leben.

Mein Ex-partner ist ein Schwieriger Mensch.
In der Beziehung sind viele Dinge passiert die nicht gut waren.

Schon am Anfang der Beziehung hat er mit anderen Frauen geschrieben, das Vertrauen war also gar nicht richtig vorhanden.
Viele Vorwürfe gab es gegen mich. Ich hätte sein Leben zerstört mit der Beziehung. Gegangen ist keiner von uns beiden. Nach Streitereien kam es immer wieder zur Versöhnung.
Versprechungen von ihm wurden oft nur kurzzeitig eingehalten.

Zur Geburt unseres Sohnes im Krankenhaus brauchte ich nach traumatischen Geburt seine Hilfe, war völlig kaputt, da schaute er mich nur an, fragte mich ob das jetzt sein Leben sein soll und schlief im Krankenhausbett ein.

Er gab zum Ende der Beziehung zu dass er mich mit Absicht ignorierte wenn er feiern oder unterwegs war.
Sagte mir ich sei zu langweilig, solle mir Hobbys neben Haushalt und Kind suchen um mit ihm Gespräche führen zu können die ihn mehr interessieren.

Ich stand oft weinend vor ihm, fragte warum er mich denn nicht einfach in den Arm nehmen könne, da zuckte er nur mit den Schultern.

Ich weiß dass die Trennung das beste war. Dennoch tut es so weh.
Ständig denke ich an ihn. Was er macht.
Dazu kommt dass er nach 7 Wochen schon eine neue Beziehung führt.

Warum kann er mich so leicht abschließen?
Seinen Sohn hat er in den 8 Wochen einmal gesehen.
Er fragt nicht nach ihm. Er ist ihm einfach egal.

Warum trauere ich ihm so nach?
Ich sehe die schlechten Dinge nicht recht die er getan hat. Irgendwo war das ja mein Alltag.

Ich weiß nicht weiter wohin mit meinen diffusen Gefühlen

Lieber, kleiner Spatz, erst mal tut es mir sehr leid, dass du das gerade erfahren musst. Aber beschreib doch mal, wie die Beziehung in den letzten 10 Jahren war. Könnte es sein, dass eure Beziehung generell nicht im Gleichgewicht war? Liebe Grüße fühle dich fest gedrückt!

Zitat von Scheol:

Beschreib mal hier ein paar Situation damit man sich besser ein Bild machen kann.
Dankeschön.

Er hatte teilweise psychische Probleme.
War deswegen auch in einer tagesklinik und in therapeutischer Behandlung.

Er hat fast immer nur gemeckert, egal um was es ging. War generell eher negativ eingestellt.
Im Restaurant, schon bevor das Essen überhaupt kam wurde gemeckert. Es würde bestimmt nicht schmecken, die Messer würden bestimmt nicht gut schneiden etc.

Er sagte von sich aus selbst mal dass er andere Menschen oft hinterfragt ohne dass diese es direkt mitbekommen damit diese selbst erkennen dass Entscheidungen oder Aussagen dumm sind um sie so in die Richtung seiner Meinung zu lenken ohne dass die Menschen es mitbekommen.

Alles war ihm nicht richtig. Warum man arbeiten müsse etc. Ich war lange die verdienerin in der Beziehung. Er fand erst Arbeit als unser Sohn schon geboren war.
Selbst diese wurde ihm quasi vor die Füße gelegt. Der Chef hatte ihn damals angesprochen ob er nicht mal reinschauen wollte, von selbst hat er gar nicht gesucht.
Dennoch wollte er einen gewissen Lebensstandard. Billig war nicht gut genug.

Eine Situation gab es noch als ich einen schweren corona Verlauf hatte.
Er war kurz vorher positiv, ich wollte mit dem Kind zu meiner Mutter um nicht angesteckt zu werden, war dann aber doch positiv. Er hatte keine Symptome. Mir ging es sehr schlecht.
Er meckerte nur dass er ja jetzt keine Woche für sich hatte und fand es blöd dass er sich um mich und den kleinen kümmern musste.

Ich war bestimmt kein Engel in der Beziehung. War durch das fehlende Vertrauen oft misstrauisch, leider oft zurecht.
Habe dadurch geklammert, versucht allerdings Kompromisse zu finden.
Zb eine genauere Uhrzeit wenn er fort ging.
Das fand er aber so doof dass es seiner Aussage nach ja dann gar keinen Sinn machen würde überhaupt zu gehen.


Ich bin kurz vor dem Burnout. Habe alles allein gemacht. Arbeit, Kind, Haushalt, Termine für alle, mental alles. Überdenke generell sehr viel.
Und er entscheidet einfach dass er das hier nicht mehr will und lässt mich allein.
Hat sich nach der Trennung auch um nichts gekümmert. Seine neue Wohnung wurde vom Chef besorgt.
Er ist zudem jetzt mit der Tochter von diesem zusammen.


Ich habe seit ich das herausgefunden habe eine diffuse leere in mir, das Gefühl ich müsse weinen.

Lieber kleiner Spatz,
er klingt ziemlich unselbstständig.
Was hatte/hat er denn für psychische Probleme? Könnte er narzisstische Züge haben?

Ob er sich damit einen Gefallen getan hat, ausgerechnet die Tochter vom Chef zu nehmen? Dieser
Frau wird nämlich genau dasselbe widerfahren und danach ist er vermutlich auch seinen Job los. Wegen dieser Kombi musst du nicht traurig sein, ich weiss, leichter gesagt, als getan...

Ganz liebe Grüße

Ohhhh mein Gott! Und da trauerst du noch?
Ich würde ne big Party feiern, ganz ehrlich, wie kannst du solch einem looser hinterher heulen, warst doch in der kompletten Beziehung auf dich alleine gestellt oder musstest dir negative Kommentare anhören, wenn der Prinz von Mann mal etwas für dich/euch tun sollte.
Sei dir mehr wert und glaub mir, es ist keine Kunst etwas besseres zu finden, wenn du irgendwann wieder soweit bist!
Für dich und für dein Kind, arbeite unbedingt an deinem Selbstwertgefühl, bau dich neu auf und dann starte richtig durch und guck vor allem genau hin, was du dir da so an Land ziehst.
Alles Gute

Hallo durchdenwind

Ja, unselbstständig ist er sehr. Ich habe alles wichtige geregelt, schon seit die Beziehung begann.
Ich habe eh ein helfersyndrom, will es dem anderen immer gut machen.
Je motziger und schlecht gelaunter er wurde desto mehr hab ich versucht zu machen, ihm alles recht zu machen und was gutes zu tun.

Seine Kindheit war nicht gut.
Mutter verließ den Alk. Vater als er ein kleinkind war, zu ihr besteht kein Kontakt bis heute.
Der Vater hielt ihn klein. Gefühle durften nicht gezeigt werden.
Hat nach seiner Aussage eh nie etwas richtig gemacht.
Ich hab versucht ihn da raus zu retten.
Ihm die Klinik schön geredet, den Psychologen rausgesucht.
Er sagte allerdings da schon dass er sich vorher schon zurecht legt was er sagt um nicht alles erzählen zu müssen.
Zuzugeben dass er Problem hat hat er nie.
Irgendwann hat er sich einfach keine Termine mehr geben lassen.

Zum Ende der Beziehung fragte ich ihn oft was denn eigentlich los ist mit ihm. Kam immer später heim, ist immer früher weg. War viel in der Werkstatt am basteln oder bei Freunden. Hauptsache nicht zuhause sein.
War ihm hier zu viel denke ich.
Vielleicht hatte er da schon was mit der Tochter vom Chef, das weiß ich nicht.

Er war zudem Dauerkiffer. Hat stundenlang im Büro gesessen, geraucht und gezockt.
Als es mir damit zu viel wurde schränkte er es ein, ab da ging er öfter aus dem haus.

Bei der Trennung sagte er dass ihm das weniger *beep* die Augen geöffnet habe und er dann erst gesehen habe wie perspektivlos für ihn zuhause wohl alles sei. Dass er das hier halt nicht mehr wolle, ich ihn versklaven würde und er eh immer nur das macht was andere von ihm wollen, nie was er selbst will.
Was er will wüsste er allerdings nicht. Eben nicht das

Ich habe hier ein bisschen gelesen, unter anderem auch den Narzissmussthread. Ich denke er hat narzistische Züge. Vieles passt auf ihn

Zuhause war er ein ganz anderer Mensch als er sich nach außen hin gegeben hat.

Und jetzt rennt er weg weil ihm etwas hier nicht gepasst hat.
Ich bin ja die doofe die Zuneigung wollte. Nicht jeden Abend allein sein wollte.
Habe ich ihn gefragt ob er zum kuscheln kommt winkte er immer ab. Das habe für ihn ja keinen Mehrwert...
Er saß 2 Meter weiter im anderen Raum und hat es nicht geschafft zu mir zu kommen...

Dennoch suche ich die Schuld bei mir. Hätte ich doch mal nicht so geklammert, hätte ich ihm mehr Freiraum gelassen, keine Ahnung

Der wird noch öfter auf die Nase fallen. Gut das er weg ist. Kannst du den Kontakt blocken und vollständig zu machen? Dem kannst du nicht helfen, er wird einen mit runter ziehen,er will keine hilfe annehmen, will nichts ändern. Du bist jetzt wichtig. Beziehung aufarbeiten in Therapie und dein helfersymdrom angehen,lernen nein zu sagen.

Kontakt gibt es im Moment gar nicht.
Er meldet sich nicht wegen dem Kleinen, er hat ihn in den letzten acht Wochen einmal gesehen für ca eine Stunde.
Ich habe ihn mehrmals gefragt wann er ihn sehen möchte, wie wir es machen sollen, aber keine Antwort erhalten.
Ich sagte ich lege ihm keine Steine in den Weg, das ich allerdings möchte dass er verlässlich gegenüber dem Kind ist, daraufhin kam keine Antwort

Zitat von KleinerSpatz12:

Kontakt gibt es im Moment gar nicht. Er meldet sich nicht wegen dem Kleinen, er hat ihn in den letzten acht Wochen einmal gesehen für ca eine ...

Dann lass ihn ziehen. Du hast etwas deutlich besseres verdient.

Zahlt er denn wenigstens Unterhalt?
Wenn nicht, suche Dir ein guten Fachanwalt und fordere alles das ein was Dir und eurem Kind rechtlich zusteht.

Da reicht schon das Jugendamt. Ist ne kostenfreie Alternative. Die gehen auch mit einem Vorschuss in Vorleistung.

@aequum

Über das Jugendamt habe ich Unterhaltsvorschuss beantragt, diese wenden sich dann an ihn.
Bis jetzt kam aber noch nichts vom Amt und von ihm ja sowieso nichts

Zitat von KleinerSpatz12:

@aequum Über das Jugendamt habe ich Unterhaltsvorschuss beantragt, diese wenden sich dann an ihn. Bis jetzt kam aber noch nichts vom Amt und von ihm ...

Das ist wirklich schlimm und so überhaupt nicht zu entschuldigen.

Sei da bitte konsequwnt und fordere per Anwalt alles das ein was Dir rechtlich zusteht.

Wirklich hart, dass er sogar sein Kind ausblendet. Ich glaube, seine psychischen Probleme sind ziemlich groß und er konnte sie bisher ganz gut überspielen. Jetzt zeigt sich sein wahres Gesicht. Keine Empathie, kein Verantwortungsbewusstsein, traurig. Ich könnte mir vorstellen, dass sich bei dir alte Wunden melden und du dir deshalb Schuldgefühle einredest. Ich denke, egal, was du gemacht hast/hättest, er fährt seinen Film. Das hat gar nichts mit dir persönlich zu tun, auch wenn das gerade kein Trost ist. Wahrscheinlich warst du viel zu gut für ihn.
Ich wünsche dir sehr, dass wenigstens die Unterhaltssache sich bald zum Guten wendet.

@durchdenwind

Schuldgefühle habe ich. Dass ich hätte mehr auf ihn eingehen sollen.
Besonders nachdem ich herausgefunden habe dass er mit der Tochter vom Chef zusammen ist.
Nachdem er mir bei der Trennung sagte dass es ihn zu viel ist anscheinend dachte ich er bleibt erstmal Single, ohne Verantwortung etc.
Und jetzt direkt Eine neue Beziehung, mit noch mehr Verantwortung da die Tochter vom Chef. Da kann er jetzt nichts versemmeln.
Also muss es ja nur an mir gelegen haben. Und ich habe sooft versucht Gespräche zu führen und Kompromisse zu finden.
Das finde ich sehr unfair