Hallo Littlelady!
Ja, solche emotionalen Tiefs nach einer Trennung sind leider unvermeidlich. Nur schwächt sich das ja nach und nach ab. Und je weniger Du verdrängst, je mehr Du den Schmerz und die Trauer zuläßt, um so eher geht das alles auch vorüber.
Wenn man verdrängt, spürt man zwar weniger Schmerz, aber man friert ihn sozusagen ein und er wirkt dann immer wieder aus dem Unbewußten heraus (also daß man viel Negatives träumt oder einem ganz plötzlich eine tiefe Trauer oder auch Angst usw. überkommen oder daß man insgesamt depressiver, unsicherer usw. wird).
Jedenfalls: diese emotionalen Tiefs gehen sicher vorbei!
Und Du solltest halt zumindest im Hintergrund auch immer etwas im Blick behalten, daß eine normale Beziehung, die für Dich erfüllend gewesen wäre, mit einem Mann dieses Typs nicht zu führen ist. Da darf man sich, bei aller Faszination oder Verliebtheit, nichts vormachen.
Nein, seine Exen wird er auch nicht anders behandelt haben - das läuft immer nach demselben Schema ab, weil es eben mit der jeweiligen Frau gar nichts zu tun hat. Man kann also nicht sagen: Diese oder jene Frau paßt - was die Emotionen betrifft - besser zu ihm, jene weniger gut.
Sie sind eben, wie Du sagst (bzw. er selber gesagt hat), Spielzeug. Zu etwas anderem ist er auch gar nicht in der Lage.
Und würdest Du mit seinen Exen reden - dann würde Dir jede dasselbe erzählen. Der einzige Unterschied wäre nur, daß sie das ganze selber unterschiedlich ernstgenommen haben - manche also auch nur als Spaß, andere vielleicht etwas tiefer.
Wie gesagt: er wird Dich in diesen schönen Momenten auch geliebt haben. Wenn er sich gleichsam in die ganze Situation, die eine Liebesszene ist, hineinsteigert, dann liebt er ja auch (oder ist verliebt), und das vielleicht sogar besonders intensiv oder gar theatralisch. Aber eben nur für diese Zeit, in der diese Szene andauert. Danach ist er gleichgültig oder, wenn ihm etwas mißfällt, wird er übellaunig oder wütend oder jammernd, je nachdem.
Das Problem ist ja, daß die Gefühle nicht stabil sind, sondern immer nur im Augenblick existieren, den jeweiligen Szenen entsprechend. Und das liegt daran, daß er innerlich eben leer ist, da bleibt sozusagen nichts erhalten, alles existiert nur im Außen und für den Augenblick, wie in einem Spiegel, der vor einer Höhle steht.
Wenn Du verliebt bist, wird es ja so sein, daß Du sehr oft an den Geliebten denkst und entsprechende Phantasien und Träume hast und ganz entflammt und hingerissen bist, die Liebe verläßt Dich nicht, sobald Du den Geliebten nicht siehst oder er etwas macht, was Dir nicht so behagt.
Aber bei ihm ist das eben nicht so: da existiert die Liebe nur in bestimmten, entsprechenden Momenten, in Szenen, die der Emotion Liebe entsprechen.
Daher ist auch eine stabile Liebesbeziehung nicht möglich, weil die Liebe ja nur dann und wann da ist, sie hat nicht diese Kontinuität, die sie üblicherweise hat.
Nein, Dein Exemplar ist nicht das schlimmste seiner Art. Weil er offensichtlich ja nicht aggressiv ist. Wenn nämlich das noch hinzukommt, dann wird es wirklich kritisch.
Aber zerstörerisch für die Seele kann es auf alle Fälle sein, also auch ohne Aggressionen. Weil man emotionalen Fluktuationen in diesem Ausmaß einfach nicht gewachsen ist. Das ist ja wie eine Beziehung auf einem tobenden Erdbeben- und Vulkangebiet zu bauen, dauernd schwankend, völlig unberechenbar, bisweilen höllisch (manchmal sicher auch faszinierend). Und damit sich Liebe auch tatsächlich verwirklichen kann, braucht es ja auch Sicherheit und Vertrauen und Geborgenheit usw. Und das alles kann sich natürlich nicht aufbauen, wenn die Gefühle dermaßen instabil sind und völlig chaotisch umschlagen.
@ Floehchen
Hallo!
Also ich kann Dir nur eines sagen: Wenn jemand etwas nicht verzeihen kann, dann hätte es keinen Sinn, eine Beziehung wieder aufzunehmen. Selbst wenn er selber damit einverstanden wäre, fällt einem das sehr schnell wieder auf den Kopf. Du würdest immer wieder zumindest Anspielungen zu hören bekommen und würdest endlos Schuldgefühle haben, wärst auch entsprechend manipulierbar und in einer schlechten Position.
Wenn sich jemand verletzt gefühlt hat, gleich aus welchen Gründen, und es wird ihm nicht irgendwann gleichgültig (was man dann verzeihen nennt), dann bist Du immer die Schuldige und er hat immer eine Begründung für sein eigenes Verhalten, was immer er tut. Und dann bekommst Du immer wieder etwas zu hören wie: Ja, du hast ja damals ... Das ist zermürbend, und Du stehst dem auch ganz hilflos gegenüber, weil Du das, was ihn verletzt hat, auch nicht wegargumentieren kannst.
Ein Neuanfang hat nur dann Sinn und auch Aussicht auf Erfolg, wenn alle Altlasten losgelassen werden können - und das eben kann jemand, der etwas nicht verzeihen kann, nicht. Die Kränkung lebt in ihm weiter und wird die Beziehung immer wieder stören bzw. letztlich zerstören. Man kann nicht, wenn ich so sagen darf, mit geschwärztem Herzen einen Liebesfrühling erleben.
Also ich würde da, ehrlich gesagt, nichts mehr investieren. Denn selbst, wenn Dein Mann zurückkäme, wäre das unter diesen Voraussetzungen kein Glück.
Liebe Grüße