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Tipps um das Alleinsein zu meistern - sich Gutes tun

J
Zitat von MsAloneNow:
Ja, verliebt waren wir anfangs alle, aber nun spüren wir doch auch sehr schmerzhaft, dass Gefühle und Worte wohl vergänglich sind...Kenne das mit dem Boden unter den Füssen weggerissen 1a, dachte mein Leben ist zu Ende (keine suizidale Gedanken!) einfach keinen Plan was sein soll, denn mein Leben, das waren wir. Nun weiß ich gar nicht, ob der Mensch für so was überhaupt gemacht ist. Mit dieser Trennung/Scheidung ist so viel von meinen Werten und Vorstellungen kaputt gegangen . Was ist Liebe? Was ist Partnerschaft? Ist bedingungslose Liebe erstrebenswert? Ich dachte immer ja, aber nun muss ich schmerzhaft lernen, dass ein zu nah, ein eins sein nicht gut ist und anscheinend auf Dauer nicht funktionieren kann. Muss meine kindlichen Vorstellungen von alledem über Bord werfen. Doch gelingt es mir so, wieder zu vertrauen, zu lieben? Nochmal zusammen ziehen, den ganzen Sims?


Es ist schon komisch... deine Gedanke hätten von mir sein können. Anfangs waren wir alle verliebt, dann hat sich einer von beiden klammheimlich gefühlsmäßig entfernt bis irgendwann nichts mehr von Liebe übrig war... anstatt vorher zu reden und den anderen an seinen Gefühlen teilhaben zu lassen. Statt dessen wird alles weg geschmissen, die nächste bitte... wieder von vorne, verliebtsein... dann Probleme... dann weg. Ein Kreislauf und für uns ein total unfaires Spiel, wo man nicht eingreifen kann. Wir hatten einfach keine Chance... das ist das schlimme. Ich habe den Glauben an die Männerwelt, an eine Partnerschaft wo man noch durch dick und dünn geht auch verloren. Mit fast 40 bin auch ich tief verletzt und enttäuscht von der Liebe. Das hat natürlich zur Folge das ich nie wieder jemanden so in mein Herz lasse, wie meinen Ex. Gebranntes Kind mit Altlasten wie man so schön sagt. Lieber lebe ich für den Rest meines Lebens alleine, als nochmal so durch die Hölle zu gehen (ich war ganz unten, mit suizidalen Gedanken, wenn meine Kids nicht gewesen wären, wäre ich jetzt nicht mehr...)

05.09.2016 11:21 • x 2 #226


Meer7
Erfahrungen verändern einen, Enttäuschungen sowieso. Habe letztens gelesen: Enttäuschungen können einem die Augen öffnen, aber auch das Herz verschließen.
Es gibt sie wahrscheinlich nicht, die Liebe, wie wir sie uns manchmal (naiv?) wünschen oder vorstellen. Das musste ich ja nun auch selber erleben. Willkommen in der Realität?! Ich habe Angst davor.

05.09.2016 11:30 • x 1 #227


A


Tipps um das Alleinsein zu meistern - sich Gutes tun

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MsAloneNow
@ Miss Thoughty...hm...gut, dass du viel dazu liest, mache ich auch und empfinde das durchaus als bereichernd. Tja, Veränderung ist ein zäher, langer und schwieriger Prozess...glaube es muss aber nicht immer nur Veränderung sein, klar auch, aber ich glaube es geht auch viel um Annahme und Akzeptanz; also beides in gesunder Balance. Einfach ist das gewiss nicht. Glaube sogar eine Lebensaufgabe. An welcher Stelle bleibst du denn immer hängen? Hast du ein Beispiel?
Tja erkalten ist ein hartes Wort, glaube, dass Distanz und Nein-sagen können, der Preis dafür sind, mehr zu sich zu stehen und sich in erster Linie gut um sich zu kümmern. Glaube, dass ich und viele hier, ihre eigene Stimme (Wer bin ich? Was will ich? Wie fühle ich mich? Wie geht es meinem Körper?) in der Beziehung nicht mehr hören können, oder sie vielleicht noch nie gehört haben. Denn wenn man ganz und gar bei sich ist, ja vielleicht dann etwas erkaltet auf andere wirkt, dann kann eine Trennung einem glaube ich nicht mehr so meganmäßig aus der Bahn werfen. Schlimm bleibt es, klar. Aber vielleicht weniger bis ins Mark erschütternd...könnte ich mir vorstellen.
Ich glaube, dass ich im Kern die bleiben werde, die ich bin und erkaltet passt einfach nicht zu mir . Aber ich werde besser auf mich achten. Mein Ich immer im Blick behalten und mehr Freiräume geben, aber auch einfordern. Soweit zumindest der Plan...

05.09.2016 11:37 • x 2 #228


Blunda
man kann sich sehr viel anlesen und vieles davon, verursacht auch so einen aha oder stimmt- moment. aber das auch umzusetzen und sein verhalten zu ändern is eben schwer. und auch nicht ohne fehlschläge durchführbar. und jeder mann is ja irgendwo auch individuell. dann verändert man was an sich oder seinem verhalten und klappt trotzdem nix.

aber wenn man jedes mal am ende auf der schnauze liegt, weil man sich wieder ein stück weit jemandem gegenüber geöffnet hat...man mag ja irgendwann einfach niemanden mehr an sich ran lassen.
meine mühsam aufgebaute mauer, wurde am wochenende auch von jemandem wieder abgerissen, mit dem ich mich nur ganz locker treffen wollte. untereinander abgeklärt, dass keiner von beiden momentan ne beziehung haben will. wobei das bei einem treffen auch irgendwie bescheuert is....aber nuja.
nu sitz ich seit gestern zu hause und bin wieder nur am taschentücher voll heulen.
hatte auch keine anstalten gemacht ihm gegenüber, bin nich zu ihm gerutscht oder sonst was...bin schön auf distanz geblieben, aber letztlich kam er dann von sich aus und legte den arm um mich rum...

ich weiß, es fehlt mir einfach jemand der nur zu mir gehört.
weiß aber nich, wie ich wieder jemandem vertrauen entgegen bringen soll. sich auf jemanden einzulassen is immer mit nem risiko verbunden...sich im kopf vor zu nehmen, zukünftig keinen mann mehr an sich ran zu lassen is schön und gut. aber die umsetzung is hart. hab ich jetzt am wochenende wieder erfahren dürfen. weil das treffen toll war. ich aber weiß, momentan geht da zwischen uns einfach nix. das erlauben die umstände und zeitmangel nich. ich lass mich auch gern überraschen künftig. aber die gewissheit zieht einen eben auch noch runter. weil man sich´s eigentlich doch anders wünscht.

aber irgendwann is man´s auch einfach nur so unendlich leid. es reißt einen jedes mal wieder so vom hocker. egal wie lang die kennenlernphase gedauert hat.bei mir persönlich kommts ja meist gar nich erst zu ner beziehung...das verläuft sich meist vorher schon.

05.09.2016 11:40 • x 1 #229


MsAloneNow
@meer7, ja, dass geht mir ähnlich, ich betrauere den Diebstahl und die Zerstörung meiner süssen, kindlichen Vorstellung auch mega. Aber es war wohl eine Illusion. Vielleicht so, wie der Weihnachtsmann?

05.09.2016 11:42 • #230


Miss Thoughty
naja, wenn ich mir die phasen so durchlese, ich hänge halt in der schlimmsten, wie wir alle hier denke ich.
aber ich kann einfach nicht loslassen gedanklich, ich scheitere immer an dem punkt den expartner aus den gedanken gehen zu lassen, mich auch mich zu konzentrieren. mich selber lieb zu haben...
da ich mein eigenes ich wohl auch bisher nie kannte, bisher nie gefunden habe.
auch wenn ich vergleichbar nicht so viel verarbeiten musste, es fühlt sich dennoch schlimm an...
und jeder schmerz ist individuell, wie jede trennung.

@MsAloneNow : du sagst es, annehmen und akzeptieren der situation, das ist das schwierige, ich will das alles nicht. ich will nicht, dass das jetzt ewig so weitergeht...

ich bin auch nicht der typ, der erkaltet, ganz und gar nicht.
aber diese angst, dass das nie mehr aufhört wehzu tun, diese sehnsucht nie enden wird...

05.09.2016 12:37 • #231


Lichtstrahl
Hi @all
erst einmal danke ich euch ganz herzlich für eure ehrlichen und einfühlsamen Beiträge. Ein echter Balsam auf meiner Seele. Bin ich doch mit meinen Gedanken nicht alleine.

Zitat:
Aber was willst du? Und was hat er bei dir durch seine Trennung ausgelöst? Ist es nicht komisch, dass man sich das nicht so richtig fragt?
Irgendwie bleibt man in der Vergangenheit hängen...Ist man sich nicht selbst mehr schuldig?


Danke für deine Frage @MsAloneNow
Also ich bin in die Beziehung mit dem Bild gegangen, jetzt hast du jemanden fürs Leben gefunden, der mit dir durch dick und dünn geht. Tja, die Illusion ist geplatzt, wie eine Seifenblase.
Durch die Trennung bin ich nicht nur dieser Illussion beraubt worden, sondern auch, dass nichts für ewig ist und man in der Tat Veränderungen im Leben hinnehmen muss. Auch solche, die man nicht in Erwägung zieht.

Durch den Liebeskummer hänge ich nicht nur in der Vergangenheit, sondern dazu gepaat hat sich auch eine latente Zukunftsangst. Ich bin jetzt 50 geworden und der Blick nach vorn?
Selbst wenn ich mir vorstelle (was ich mir aber noch nicht vorstellen kann, hm also spruchreif ist) ich finde noch einen lieben Mann. Was ist wenn er mich nach 5 Jahren verläßt? Oder stirbt? Dann stehe ich wieder vor einem Scherbenhaufen. Das zum Thema Erkalten. Wer will das schon?

Aber mein Alter allein verbringen möchte ich auch nicht. Was tun? Freunde können nicht eine Partnerschaft oder Familie ersetzen. Ich sehe für mich da momentan auch meiner Zukunft beraubt.
Möglicherweise allein und krank im Alter? Ohne Liebe?

Ich bin eigentlich ein Mensch, der gut alleine sein kann. Aber ich brauche auch eine Art Geborgenheit. Ob das nun ein kindliches Gefühl ist? Man wird ja auch als Erwachsener gerne liebevoll in den Arm genommen und sehnt sich nach Anlehnung.
Ich weiß es nicht, was ich alles fühle, aber es ist für mich eine Lebenskrise und ich stelle so viel in Frage.
Vielleicht hätte ich das mit 30 noch anders weggesteckt. Aber jetzt, wo auch noch die Hormone verrückt spielen stecke ich fest zwischen Vergangenheit und Zukunft und verliere den Blick fürs jetzt.

Ach tut gut, dass mal in Worte zu fassen, auch wenn ich etwas jämmerlich daher komme. Im Kopf weiß ich schon was richtig sein sollte. Immerhin. Aber den Weg zum Herzen muss es noch finden und die Kraft daran zu glauben.

05.09.2016 15:59 • x 2 #232


C
Hallo alle zusammen,

wieso denkt ihr soweit voraus, wieso an das Alter, Pläne, ob mit oder ohne Partner und wie das sein könnte? Wenn ich etwas aus der ganzen Sch... gelernt habe, dann, dass morgen schon nichts mehr so sein könnte, wie es heute ist. Habe auch gedacht, bis dass der Tod uns scheidet, mir vorgestellt, wie wir Hand in Hand im Alter auf der Terasse sitzen.
Tja, falsch gedacht. Also, warum noch Pläne machen? Ich lass mich jetzt vom Leben überraschen.
Für irgendwas muss doch dieser ganze Mist, dieser ganze Schmerz gutgewesen sein. Wenn nichts mehr auf uns wartet, dann hätten wir doch gleich an dieser Bombe auf unser Leben sterben können. Egal, wie sch... es uns geht, aber wir haben es überlebt und werden es auch weiter. Das kann doch nicht umsonst und ohne Grund gewesen sei.
Ich will einfach daran glauben, dass wir irgendwann, und sei es erst in einigen Jahren, sagen werden: Gott sei Dank ist es so gekommen. Damals wollte und konnte ich es nicht sehen, aber dafür war es gut. (Was dafür ist, weiß ich natürlich heute noch nicht.)
Übrigens war ich immer eine Person, die ihr Leben geplant hat. Seit ich das nicht mehr tue (nur noch, was nicht vermeidbar ist, beruflich und so), lebt es sich viel leichter. Irgendwie ist der Druck raus. Plane jetzt nur noch Schritt für Schritt. Musste erfreut feststellen: Funktioniert auch so.
Falls das jetzt klingt, als hätte ich schon alles überwunden, möchte ich das gleich klarstellen. Habe immer noch Rückfälle und auch Nächte mit Zukunftsangst und Herzklopfen.

05.09.2016 17:28 • x 5 #233


Meer7
@Carlie
Deine Einstellung ist beneidenswert.

05.09.2016 17:44 • x 1 #234


C
Hallo Meer,

diese Einstellung hat mir das Leben geschenkt. Bei allen Erfahrungen (Lebenskrisen), die ich erst lieber nicht gemacht hätte (zum Glück waren es nicht so viele), hatte ich später (manchmal erst Jahre später) irgendwann den AHA-Effekt Dafür war es gut. Hoffe einfach, dass das jetzt auch mal so kommen wird.

05.09.2016 18:13 • #235


Miss Thoughty
hallo ihr lieben,
und täglich grüßt das morgentief...ob das alles jemals wieder aufhört?
es ist kein bisschen besserung in sichtweite, hoffe bei euch?

@carlie: ich bewundere dich auch für deine einstellung. ehrlich. vllt kommt das irgendwann auch bei uns anderen an.
ich war auch immer ein planer, das hatte ich dann in meiner letzten beziehung etwas abgelegt und das tat gut, allerdings bin ich schnell ins alte muster verfallen.
ich hänge entweder in erinnerungen oder habe entsetzliche angst vor allem, also bin nie wirklich im hier und jetzt...

@Lichtstrahl
Zitat:
Ach tut gut, dass mal in Worte zu fassen, auch wenn ich etwas jämmerlich daher komme. Im Kopf weiß ich schon was richtig sein sollte. Immerhin. Aber den Weg zum Herzen muss es noch finden und die Kraft daran zu glauben.

das ist nicht jämmerlich, auch wenn wir uns alle so fühlen. aber es muss halt irgendwie raus. und wenn nicht hier, wo denn dann...
mein verstand weiß auch vieles, aber die gefühle kommen nicht nach, und das wird dauern...leider.
viel kraft für den tag heute euch allen...

06.09.2016 07:36 • x 2 #236


Meer7
Hallo ihr,
das ist eben der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Ich und meine Traurigkeit bilden irgendwie schon eine Einheit. Wird mir auch so gesagt von anderen, dass ich seit langer Zeit kaum noch lache und meine Augen leer sind. So fühle ich mich auch: leer. Auch wenn ich weiß, dass es gut ist, dass diese kranke Beziehung hinter mir liegt. Aber was liegt vor mir?
Ich war gestern nun beim Yoga. Ich kann das jedem empfehlen. Es tut gut und ich werde den Kurs besuchen. Aber bei der Abschlussentspannung hatte ich mit den Tränen zu kämpfen. Ich trauere um mich, nicht um ihn, sondern um mich.
Wünsche euch einen schönen Tag.

06.09.2016 07:54 • #237


S
Hallo an alle, aus meiner Sicht sollte man schon planen. Aber eben sein eigenes Leben. Man muss aus der Opferrolle raus. Das ist aber einfacher gesagt als getan.
Jeder sollte für sich selbst etwas finden was ihm gut tut. Sport, ein neues Hobby, vielleicht sogar eine räumliche oder berufliche Veränderung. Ich stelle mein gesamtes bisheriges Leben auf den Prüfstand.
Viele Grüße
Solonely

06.09.2016 07:58 • #238


Miss Thoughty
Danke liebe @Meer7 , vllt versuche ich Yoga auch noch einmal.

Tja, was liegt vor uns?
Gefühlt nichts als Leere und Angst, geht mir genauso.

@solonely: du hast sicher recht damit. und dass du diesen schritt gehst und alles auf den prüfstand stellst, finde ich wunderbar. das schaffen nur die wenigsten. ich würde das auch gerne, aber soweit bin ich nicht...stehe vor zu vielen baustellen.
wisst ihr, ich weiß, dass ich das nicht sagen darf und ja, ich bin in der opferrolle...aber ich weiß, von aussen betrachtet, darf ich nicht klagen. wie gerne würde ich mein leben jemanden geben, der es zu schätzen weiß und was draus macht. ich weiß, es klingt undankbar, aber was soll ich denn gegen meine gefühle machen...

06.09.2016 08:02 • #239


Sven-Mörser
Guten Morgen an alle. Wirklich tolle letzte Beiträge. Ich kann da viel für mich rausziehen.

@Carlie
Ich war auch immer der Planer mit festen Zielen. Das hat schon früher nicht geklappt (beruflich) aber das konnte ich immer gut wegstecken, da ich auch gleich Alternativen hatte. Jetzt ist der Lebenstraum mit Frau, Ehe, Kindern, Haus usw. zerplatzt und das kann ich noch gar nicht recht fassen. Genau diese Sachen mit gibt es die ewige Liebe, kann ich je wieder jemanden so tief vertrauen, finde ich überhaupt wieder jemanden und wenn ja wann, wie soll dieser Patchwork Kram funktionieren etc.; davor habe ich echt Angst.
Es gibt zwar schon gute Tage/Stunden aber gerade diese Plan-Ding ist ein Problem. Ich versuche auch die aktuelle Woche zu überstehen und nicht zu viel an die Zukunft zu denken, da ich mit der Vergangenheit und der Gegenwart genug zu tun habe. Keine Ahnung was mal kommt. Ich sehe schon eine verschleierte Zukunft mit einer Frau an meiner Seite, die mich liebt und wertschätzt. Wie ich dahin kommen soll? Das ist die Frage, worauf es wahrscheinlich keine pauschale Antwort gibt. Fest steht wohl nur, dass wir da durch müssen und es schaffen uns irgendwie aus diesem Loch zu befreien. Ich schätze mal das nennt man Leben.

06.09.2016 08:38 • x 1 #240


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