Moin liebe Community,
ich gehöre wahrscheinlich zu den Leuten, die nie gedacht hätten, jemals ein solches Forum zu benötigen. Aber ich stehe gerade am Tiefpunkt meines Lebens und vor dem großen Scherbenhaufen meiner Beziehung, kurz davor den Verstand zu verlieren.
Vor ca. 10 Jahren lernte ich die große Liebe meines Lebens kennen und kam vor 9 Jahren mit ihr zusammen. Ich würde mich als relativ anspruchsvoll in der Partnersuche bezeichnen, aber dieser Mann hatte schlichtweg alles, was ich mir von einem Partner wünschte: Ehrlichkeit, Treue, Verlässlichkeit, Sicherheit, Vertrautheit. Wenn ich mir einen Mann hätte backen müssen - auch optisch - er wär's gewesen! Wir verstanden uns großartig, führten eine Beziehung auf Augenhöhe, waren engste Vertraute und beste Freunde. Vor 7 Jahren zog ich zu ihm nach Norddeutschland, vor 4,5 Jahren fanden wir unser Traumhaus - ein Bauernhaus mit Reetdach und großem Grundstück. Er kaufte es, ich kümmerte mich um die Umbauplanung und - umsetzung und es wurde unser zu Hause. Mit Herz und Seele richteten wir es uns nach unseren Vorstellungen her. Bis auf dass ich gerne noch geheiratet hätte, war ich am Ziel angekommen.
Und seit 3 Wochen hoffe ich nun aus einem Albtraum zu erwachen: nachdem er einige Wochen ruhiger und zurück gezogener wurde, trennte er sich von mir. Es gäbe viele Inkompatibilitäten zwischen uns und er würde nicht mehr für mich fühlen. Ich sei eine der wichtigsten Personen in seinem Leben und er hätte mich unfassbar lieb. Aber er sähe keinen weiteren Weg mehr für uns als Paar. Ich kann mich an den Abend kaum erinnern, nur dass ich quasi wie ein Kartenhaus in mich zusammen gefallen bin und seitdem nur versuche zu überleben. Panikattacken wechseln sich mit Nervenzusammenbrüchen ab und ich fühle mich vollkommen zerstört. Da es sein Haus ist, muss ich nun ausziehen und allein der Gedanke daran schnürt mir die Kehle zu. Alles zu verlassen, was ich mir hier geschaffen habe. Mein Leben wieder bei Null beginnen. Ich habe mir hier den Traum von Hühnern im Garten erfüllt, Stall und Auslauf selbst gebaut. Da ich keines meiner Tiere abgeben werde, kommt für mich nur ein Haus zum Kauf in Frage. Bei den derzeitigen Preisen und Zinsen ein finanzielles Desaster. Im Überlebensmodus habe ich mich natürlich bestmöglich gekümmert und sogar ein kleines Häuschen zugesagt bekommen. Dieses ist noch bewohnt und wird wohl im April frei. Wie soll ich es nur bis dahin hier aushalten? Wir schleichen hier nur umeinander herum und ich ertrage es kaum neben ihm zu sitzen. Er versucht es mir zu erleichtern, indem er öfter mal zu Freunden fährt oder bei seinen Eltern übernachtet. Die Woche zwischen Weihnachten und Silvester habe ich bei meinen Eltern in der Heimat verbracht, doch das gestrige Wiedersehen hat bei mir wieder einen Zusammenbruch bewirkt. Obwohl wir uns gesagt haben, dass wir die Zeit bis zu meinem Auszug bestmöglich und wie erwachsene Leute schaffen wollen, überstehe ich gefühlt keinen Tag. Es geht mir so schlecht, dass ich kaum atmen kann.
Danke für Eure Aufmerksamkeit.
02.01.2023 15:18 •
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