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Thread zum Thema glücklich sein

L
Hallo liebes Forum

Ich dachte, ich eröffne einen Beitrag zum Thema glücklich sein.
Gibt es welche hier im Forum, die sich als glücklich bezeichnen? Wie habt ihr das geschafft. Oder was macht euch glücklich im Leben?

Ich selber bin leider schon längere Zeit nicht mehr richtig glücklich gewesen. In den letzten Monaten habe ich zwar vieles in meinem Leben geändert und befinde mich auch in Therapie. Jedoch befinde ich mich immer noch in einem Tief und zum Teil bin ich richtig niedergeschlagen. Ich vergleiche mich auch viel zu oft mit anderen Menschen. Kann meine eigenen Vorstellungen nicht durchsetzen wegen dem ewigen Vergleichen. Oder sie zumindest nicht akzeptieren. Ich bin durch das immer leicht gestresst und am Nachdenken. Mein Kopf dreht sich immer um irgendwelche Themen und Vergleiche.

Ich denke, wenn ich glücklicher wäre, würde sich dies ändern.
Darum schreibt doch von euren Erfahrungen zum Thema glücklich sein/werden.

26.12.2019 10:27 • x 1 #1


P
Guten Morgen,

deine Frage ist toll. Ich war auch nie glücklich und habe mir zu allem und jedem Gedanken gemacht und verglichen.

Durch dich, wird mir gerade erst richtig bewusst, dass ich das erste Mal sagen kann: Ja, ich bin glücklich.

Ich kann dir nicht sagen, woran es liegt. Auch ich habe eine Therapeutin, die, glaube ich, sehr viel ausgemacht hat.

Außerdem, und das haber ich hier schon 100 mal geschrieben, habe ich angefangen, mir jeden Abend aufzuzählen, was am Tag toll war und wofür ich dankbar bin. Das bringt extrem viel. Ich schlafe jeden Abend mit einem Lächeln im Gesicht ein und bin glücklich.

Denn auch an schlechten Tagen, erlebt man immer positive Dinge, nur führt man sich die meistens nicht vor Augen.

26.12.2019 10:36 • x 3 #2


A


Thread zum Thema glücklich sein

x 3


Kamill
Die Frage in einem Trennungsforum zu stellen ist ... ungewöhnlich! Aber die Frage sollte man sich immer stellen. Es kommt ganz drauf an, wie definiert man Glück für sich selbst. Erwartet man, dauerhaft glücklich zu sein? Ich glaub, was da eher als Begriff passt, ist Zufriedenheit. Und die erreicht man mit viel Dankbarkeit, für das, was man hat. Wie Prinzessin28 schon meinte, kann man sein Gehirn gut dafür trainieren, indem man täglich aufschreibt, für was man eigentlich dankbar ist. Angefangen mit jeder Kleinigkeit, sei es, dass man morgens einen guten Tee getrunken hat oder dass man froh ist, zwei gesunde Beine und Augen zu haben.

Ich würde mich nicht als glücklich bezeichnen, dafür bin ich glaub ich zu introvertiert Und ich hab noch ein paar Dinge, die ich noch für das große Lebensglück bräuchte. Aber ich bin definitiv zufrieden mit meinem Leben und wenn mir etwas noch nicht ganz so gefällt, versuche ich, es so gut es geht anzupassen. Aber ich strebe keine Perfektion an, das macht sehr unzufrieden. Ich bin einfach froh, dass ich gesund bin, ein hübsches Gesicht habe, es mir finanziell gut geht und ich mich an den Kleinigkeiten des Lebens erfreuen kann

26.12.2019 10:47 • x 1 #3


L
@Prinzessin28
Danke für deinen Beitrag. Ich werde das mal versuchen mit dem Aufschreiben. Habe es mir schon ein paarmal vorgenommen, aber dann doch nie gemacht. Die positiven Dinge beachte ich viel zu wenig in meinem Leben.

@Kamill
Danke für deine Antwort. Ich weiss, aber das Unglücklichsein ist oftmals auch mit einer Trennung oder ohne Partner sein verbunden. Darum dachte ich mir, stelle ich eine solche Frage in diesem Forum.
Vielleicht bin ich zu undankbar, kommt mir in den Sinn, wenn ich deinen Beitrag lese. Ich bin gesund, habe eine grösstenteils intakte Familie und Freunde. Trotzdem bin ich nicht zufrieden/glücklich. Ab kleinen Dingen im Leben kann ich mich nicht gross erfreuen, sollte ich aber lernen. Ich habe zum Teil auch das Gefühl, ich sei unglücklich, weil ich den Richtigen noch nicht gefunden habe

26.12.2019 11:23 • #4


P
@LaCaVi

Du musst es gar nicht aufschreiben. Einfach, vor dem Schlafen, an die guten Dinge denken. Ist ganz einfach

26.12.2019 11:30 • x 1 #5


Kamill
Zitat von LaCaVi:
Vielleicht bin ich zu undankbar, kommt mir in den Sinn, wenn ich deinen Beitrag lese. Ich bin gesund, habe eine grösstenteils intakte Familie und Freunde. Trotzdem bin ich nicht zufrieden/glücklich. Ab kleinen Dingen im Leben kann ich mich nicht gross erfreuen, sollte ich aber lernen. Ich habe zum Teil auch das Gefühl, ich sei unglücklich, weil ich den Richtigen noch nicht gefunden habe

Ja, es wäre anzuraten, es zu lernen. Ich finds immer schwierig, wenn man seine ganze Zufriedenheit ausschließlich von Anderen abhängig macht. Betonung auf ausschließlich, denn wir als Menschen sind dennoch soziale Wesen und das Miteinander brauchen wir auch. Aber es kommt auch aufs Wie an. Manchmal ist man sogar unzufrieden, obwohl man einen Partner hat und viele Freunde. Und es gibt eben auch Momente im Leben, da ist man zwangsläufig mal allein. Die Leere, die man dann spürt, muss irgendwie gefüllt sein. Und sei es mit reiner Selbstliebe und Dankbarkeit oder einer erfüllenden Beschäftigung.

Nach einer Trennung vergisst man schnell, was man eigentlich hat. Man ist rein auf das fixiert, was man verloren hat. Dann hilft es sehr, sich mal jeden Tag aufzuschreiben oder in sich zu gehen, wofür man dankbar ist in seinem Leben. Es hilft auch, die Phase gut zu überstehen, bis man eventuell einen neuen Partner hat Zuversicht macht einen auch glücklicher! Und mir fällt auch noch der Begriff Resilienz ein, vielleicht hilft das auch.

26.12.2019 11:40 • #6


T
Also ich bin zufrieden, aber nicht glücklich.

Eher glücklich zufrieden. Nach oben ist noch Luft.

26.12.2019 11:47 • #7


L
Das große Streben nach dem Glück verbreitet doch nur einen Menge Druck und Stress. Genauso wie das Bestreben unbedingt einen Partner/in haben zu müssen, um vollständig zu sein. Das ist alles ganz großer Mist
Ich bin selten überschwänglich glücklich. Und weiß auch, dass man im Leben nunmal eine Menge Probleme und Leid erlebt.
Die Sache mit der Zufriedenheit ist da schon eher mein Bereich. Ich lebe, bin recht gesund, habe ein Dach über dem Kopf, etwas zum Essen und Trinken und kann mich ansprechend kleiden. Außerdem darf ich meine Meinung sagen und brauche keine Angst zu haben dafür gefoltert oder eingesperrt zu werden.
Das reicht doch schon zum Glücklich sein, oder?

26.12.2019 11:57 • x 1 #8


T
Zitat von Leiden55:
Das große Streben nach dem Glück verbreitet doch nur einen Menge Druck und Stress. Genauso wie das Bestreben unbedingt einen Partner/in haben zu müssen, um vollständig zu sein. Das ist alles ganz großer Mist
Ich bin selten überschwänglich glücklich. Und weiß auch, dass man im Leben nunmal eine Menge Probleme und Leid erlebt.
Die Sache mit der Zufriedenheit ist da schon eher mein Bereich. Ich lebe, bin recht gesund, habe ein Dach über dem Kopf, etwas zum Essen und Trinken und kann mich ansprechend kleiden. Außerdem darf ich meine Meinung sagen und brauche keine Angst zu haben dafür gefoltert oder eingesperrt zu werden.
Das reicht doch schon zum Glücklich sein, oder?

You are Right!

26.12.2019 11:58 • #9


D
@lacavi!
Was sind das für Vergleiche? Genereller Natur oder hat das was mit Männern zu tun?
Ganz liebe Grüße
Tia

26.12.2019 12:00 • #10


megan
Zitat von Prinzessin28:
Ich schlafe jeden Abend mit einem Lächeln im Gesicht ein und bin glücklich.


Schön, dass du das hier schreibst

Ich nutze auch die Zeit vor dem Schlafen für innehalten (und meditieren)

Auch nach dem Aufwachen ist ein guter Zeitpunkt, dankbar zu sein.

Ich lebe noch, die die ich liebe leben noch, gute Gelegenheit für ein Lächeln.

Wir nehmen vieles als selbstverständlich.
Dabei wachen täglich tausende morgens nicht mehr auf. Das ist Tatsache.

Tägliche Übung darin, es nicht zu tun ist ein guter Weg zu mehr Glück.

Man sollte nicht erwarten, dass sich etwas ändert, wenn man nicht mal bereit ist zweimal 5 Minuten am Tag sich einem Thema zuzuwenden.

Zitat von LaCaVi:
Ich denke, wenn ich glücklicher wäre, würde sich dies ändern.


Oder anders herum

PS: damit aufzuhören, nach Glück zu streben, ist ein bisschen so, wie mit dem leben aufzuhören. Das finde ich keine gute Idee.

26.12.2019 12:01 • x 1 #11


L
@Denise1
Ich vergleiche mich mit meinen Freundinnen. So generell im Alltag. Beispiel: Ich sitze an einem Samstag Abend zuhause gemütlich vorm Fernseher. Entweder weil ich nichts los habe oder ich Lust dazu habe. Alle anderen treffen jemanden oder gehen feiern. Dann fühle ich mich elend. Obwohl ich mich dazu entschieden habe, nichts zu tun. Weil ich z.B. müde bin oder Prüfungen vor mir habe. Ich fokussiere mich zu wenig auf mich selbst, dass weiss ich. Aber ich kann es nicht abschalten. Ständig muss ich mich vergleichen.

Darum will ich an mir arbeiten. Ich bin dadurch im Dauerstress. Alleine sein fällt mir irgendwie schwer, obwohl dies oftmals sehr schön ist und auch gut tut.

26.12.2019 18:09 • #12


F
Zuerst: Was heißt für dich überhaupt glücklich sein? Neurobiologisch hängt das Glücksgefühl mit einer Dopamin Ausschüttung zusammen. Es ist neurobiologisch nicht möglich, ständig glücklich zu sein - diese Speicher an Neurotransmittern wären dann in kürzester Zeit aufgebraucht. Zudem braucht es auch Zeiten ohne diesen hohen Dopamin Spiegel, um den Unterschied überhaupt spüren zu können. Wäre glücklich sein ein Dauerzustand, wäre es nichts besonderes mehr und nicht mehr erfüllend.

26.12.2019 19:31 • #13


megan
Wer nicht missioniert werden möchte, bitte meinen Beitrag nicht lesen

Zitat von Fullspeed:
Neurobiologisch hängt das Glücksgefühl mit einer Dopamin Ausschüttung zusammen.


Davon ab, weiss jeder Dinge, die ihn kurzfristig glücklich machen. (Kaffee trinken, Zigrette rauchen, sich was schönes kaufen, sich vor die Glotze hauen, usw. usf. )

Das Problem ist, wenn man sich all den Kleinigkeiten hingibt, die ein kurzes Glücksgefühl erzeugen nimmt man sich (schon allein zeitlich) die Möglichkeit, etwas aufzubauen, das einen tiefgreifender und dauerhafter mit Glück zu erfüllen vermag.

Erster Schritt sollte immer sein ganz viel und ganz lage darüber nach zu denken, was man wirklich tun möchte in seinem Leben, was einem wichtig ist, wofür man dabei auf andere angewiesen ist und was zu tun ist, dass man unterstützt wird.

Es reicht nicht, das Ziel nur ungefähr zu bestimmen, ala ich will reich werden.

Man sollte viel Zeit und Musse darauf verwenden, was genau werden soll. (Regelmässig tägliche Meditation ist eine gute Methode um klarer zu werden.)

Wenn man weiss, wohin die Reise gehen soll, darf man sich nicht von Verlockungen ablenken lassen. Und das gelingt nur, wenn man jeden Tag etwas dafür tut.

Ich persönlich denke, der ausgeprägte Wunsch zB schön zu sein, ist in den seltensten Fällen einem intensiven Nachdenken darüber was einem persönlich das Wichtigste ist, entsprungen. Ehr ist das ein von aussen erzeugter Wunsch und der Gedanke, wenn so viele es wollen, muss es doch glücklich machen.

Was ist das für eine Wertung darüber, was wichtig ist, wenn zB den Kolleginnen erklärt wird, man könne jetzt nicht eine Überstunde machen (was bedeutet, die anderen machen die Mehrarbeit allein.), man habe einen Termin im Nagelstudio. Würde man den nicht wahrnehmen, säße man wie ein Assi unter dem Weihnachtsbaum.

Leute, fangt an darüber nach zu denken, was wirklich zählt im Leben

27.12.2019 10:52 • x 1 #14


L
Hallo,
eine tolle Frage

Zuerst von mir eine Frage zurück:
Zitat von Kamill:
Ich würde mich nicht als glücklich bezeichnen, dafür bin ich glaub ich zu introvertiert

... schließt das eine denn das andere aus? Ich halte mich ebenfalls für ziemlich introvertiert und bin seeeehr glücklich, wenn ich mal ein paar Stunden meine Ruhe vor der Welt hab und mich im Schlabberlook an den Rechner setzen und fast 20 Jahre alte Spiel zum x-ten Male zocken kann.

Ich denke, Glück (oder vielleicht besser: Zufriedenheit) ist auch immer eine Sichtweise, die man einnehmen möchte. Ich könnte Dir sagen dass ich fast 40 bin, geschieden, mein Kind nur jede 2. Woche habe weil mein narzisstisch angehauchter Ex darauf bestanden hat, obwohl er früher keinen Finger zuviel krumm gemacht hat. Ich könnte sagen, dass ich an den Trottel 9 Jahre meines Lebens vergeudet habe, davon so die ersten rund 4, bis ich erkannt habe, wie der wirklich tickt. Ich könnte Dir erzählen, wie ungerecht es ist, dass ich nach der Trennung eine Krankengeschichte nach der anderen habe, Brustkrebs, Hormonstörungen, wodurch ich in den letzten 2 Jahren 11 Kilo zugelegt habe, und was nicht alles.
Da müsste ich ziemlich unglücklich sein, oder?
Ich kann Dir aber auch erzählen, dass ich eine wundervolle Tochter habe, auf die ich sehr stolz bin, weil sie ihren nicht einfachen Alltag wunderbar meistert. Dass wir ein tolles Vertrauensverhältnis haben. Dass ich nach meiner unglücklichen Ehe einen Mann gefunden habe, der mich liebt und akzeptiert, wie ich nun mal bin. Dass ich eine schwere Erkrankung mit schwarzem Humor sehr gut überstanden habe. Dass ich seitdem manchmal draußen in der Sonne stehe, bewußt einatme und dankbar bin, einfach dafür, dass ich bin. Dass ich mich riesig freue, dass wir dieses Jahr Silvester einfach einmal gar nichts tun werden. Dass ich trotz aller wirren im Leben eine handvoll guter Freunde durch die Jahre retten konnte. Dass ich trotz meines Alters und trotz der Kilos zuviel mich gut und vorzeigbar fühle, und das auch wiedergespiegelt bekomme. Dass meine Erfahrungen der Vergangenheit mich haben weiser werden lassen (wenn man das so nennen kann).
Also, warum sollte ich unglücklich sein?
Die Sichtweise entscheidet sehr viel.

Mein Lieblings-Leitspruch in der Richtung:
Ich wünsche mir die Kraft, zu akzeptieren, was ich nicht verändern kann;
den Mut, zu verändern, was ich kann;
und die Weisheit, beides zu unterscheiden.

Zitat von LaCaVi:
Ich vergleiche mich mit meinen Freundinnen.

Ich glaube, häufiger Vergleich kann eine Quelle großer Unzufriedenheit sein. Du bist nicht sie. Natürlich kannst Du schauen, was sie tun. Aber ob das auch für Dich passt kannst allein Du entscheiden. Wenn ständiges Nächte durchfeiern nix für Dich ist, dann brauchst Du auch nicht neidisch auf andere schielen. Jeder Mensch hat andere Vorlieben, Abneigungen, Talente, Macken. Warum also sich schlecht fühlen, wenn man sich danach richtet und tut, was einem gut tut oder was man gern tut?

Ich finde zum Beispiel auch Artikel sehr interessant, was Menschen auf dem Sterbebett bereuen, da gibt es auch ein paar Bücher drüber. Eventuell eröffnet Dir das eine neue Perspektive?

27.12.2019 11:21 • x 1 #15


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