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Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

D
Ich weiss nicht was es zu verzeihen gäbe. Ehrlich, ich weiss es nicht.
Ich war ich. Sie war sie.
Mehr war da nicht, was gibt es da zu verzeihen?

01.12.2016 08:24 • #5626


Maus-89
Ich werde nie vergessen, das mein Mann mich so lange betrogen hat.
Aber verziehen, damit ich voran komme. Für mich war das ein Meilenstein.

01.12.2016 08:31 • x 1 #5627


A


Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

x 3


D
Zitat von DerTypderwo40ist:
Ich weiss nicht was es zu verzeihen gäbe. Ehrlich, ich weiss es nicht.
Ich war ich. Sie war sie.
Mehr war da nicht, was gibt es da zu verzeihen?


Verzeihen fängt damit an, dass man versucht sich selber zu verzeihen. So lange man hierfür keinen Grund sieht (hab doch nichts falsch gemacht), so lange kann man dem anderen nicht verzeihen. Man kann da nur so was sagen wie ist halt passiert, Schwamm drüber. Ein Pfarrer beschrieb es so: Ein Kaufmann zerreist die Rechnung und es gibt keine Schulden mehr. Diese form des Verzeihens kenne ich und die ist auch gut. Allerdings bringt es nichts, wenn man weiter mit der Person in Kontakt ist (wie ich mit meinem Mann).

Kommt man jedoch an den Punkt, dass man sieht, da ist was, was man selber falsch gemacht hat, d.h. selber zu verantworten hat und sich das versucht zu verzeihen, dann fängt man auch an zu verstehen.
Schon die Bereitschaft sich selber zu verzeihen, mildert den Blick auf die anderen. Und irgendwann versteht man. Dann gibt es auch nichts mehr zu verzeihen.

Und dann bin ich beim Typderwo40ist

01.12.2016 08:52 • x 1 #5628


R
Zitat von hanna111:
Komme gerade nicht in den Schlaf.
Wie habt ihr es geschafft zu verzeihen oder zu vergeben?
Ich merke das nämlich gerade heute wieder sehr stark, dass ich das immer noch nicht schaffe.
Ich hab es meinem EXAM sogar mal leichtfertig gesagt, als er unter Tränen sagte, wie leid ihm alles tut, was er mir angetan hat, mich hingehalten hat und was für einen Kummer er verursacht hat. Ich hatte in diesem Moment echt Mitleid....er schafft das immer recht grandios, dass wenn es mir schlecht ging, er es einfach toppte, so das ich dann ihn wieder auffing.Ich sagte, dass ich ihm verzeihen würde.
Hab ich aber nicht. Ich weiß nicht wie! Ich kann es 100x sagen und wollen, aber das Gefühl des Friedens mit der Sache stellt sich noch nicht wirklich ein.
Ich glaube ich werde es nie können. Ich hab aber Angst, dass mich das langfristig ernsthaft krank machen könnte.



Achja....nochwas: Der November ist gleich vorüber.



@hanna111
Was gibt es denn konkret zu verzeihen?
Hat er dich betrogen?
Warum hat er denn gehandelt, wie er gehandelt hat?

01.12.2016 09:16 • #5629


Y
@dummda

Zitat:
Verzeihen fängt damit an, dass man versucht sich selber zu verzeihen. So lange man hierfür keinen Grund sieht (hab doch nichts falsch gemacht), so lange kann man dem anderen nicht verzeihen. ......

Kommt man jedoch an den Punkt, dass man sieht, da ist was, was man selber falsch gemacht hat, d.h. selber zu verantworten hat und sich das versucht zu verzeihen, dann fängt man auch an zu verstehen.
Schon die Bereitschaft sich selber zu verzeihen, mildert den Blick auf die anderen. Und irgendwann versteht man. Dann gibt es auch nichts mehr zu verzeihen.


Das bei sich selbst nach Ursachen suchen mag manchmal berechtigt sein.
Häufig gibt es einem wahrscheinlich aber auch einfach nur eine gewisse Sicherheit zurück. Denn wenn man Gründe, die Verantwortung für den Seitensprung des Partners auch bei sich selbst sucht, dann hat man (vermeintlich) einen Sinn des ganzen gefunden: es ist passiert weil ich dies und jenes getan habe. Hätte ich mich anders verhalten, wäre die Welt rund geblieben, mein Partner mir treu geblieben.
Dahinter steckt doch die Denke: wenn ich alles richtig mache, gibt es eine Beziehung ohne Seitensprünge. Man kann also scheinbar die Kontrolle über das Unkontrollierbare zurück erlangen. Wenigstens in seiner Fanatsie.

Und was für eine Beziehungserwartung/Vorstellung steckt dahinter?
Dass ich meinen Partner stets auf der ganzen Linie zu befriedigen habe?
Hatten wir hier ja oft: beste Freundin, Mutter, Geliebte, Schwiegertochter usw. sein (ebenso für die Männer).
Ich bin der Meinung, dass selbst in einer langwährenden, sehr gut funktionierenden Beziehung, in der es auch noch S. gibt, das Fremde trotzdem immer reizt. Gibt der Partner oder die Partnerin diesem Reiz nach, liegt das gewiss nicht notwendig daran, dass man selbst etwas falsch gemacht hat (manchmal natürlich schon).

Verzeihen kann man aber dennoch auch im Fall, dass man sich selbst nicht als verantwortlich fühlt. Dazu muss man sich mit der Realität versöhnen, die leider nicht dem romantischen Ideal entspricht.
Nach einigen Jahren hört fast immer die ero. Anziehung auf oder schwächt sehr ab. Das ist niemandes Schuld, es ist unsere Natur. Und nicht jeder, bzw. die wenigsten ist/sind bereit, auf diese Anziehung zu verzichten. Die einen lösen es durch einen Bord. (siehe Konrads Beitrag), die anderen wollen nicht nur S., sondern auch Gefühl, Verliebtheit etc. und suchen sich eine Affaire oder geraten ohne Vorsatz in sie hinein.

01.12.2016 09:42 • x 7 #5630


H
Es ist auch so--ich habe nichts falsch gemacht. Ich hab geliebt. Mehr nicht.
Okay...man könnte sagen Er auch. Fertig.
Ich hab nur immer versucht mich in ihn hinein zu versetzen. Hab die Situation umgedreht. Was, wenn ich mich in einen jüngeren Mann mit Frau und Kindern verliebt hätte. Wenn ich gemerkt hätte, es ist ihm ERNST, er will sein altes Leben hinwerfen. Ich würde in mich gehen und beim leisesten Zweifel in die Verantwortung gehen und die Beziehung beenden (wenn ich sie überhaupt angefangen hätte....bei dem Gedanken fällt bei mir schon der Vorhang).
Warum ist er so verantwortungslos gewesen?
Vielleicht ist (Selbst)Verantwortung das Thema, wo ich genauer hinschauen muss...

01.12.2016 09:59 • x 2 #5631


D
Zitat von ysabell:
@dummda

Zitat:
Verzeihen fängt damit an, dass man versucht sich selber zu verzeihen. So lange man hierfür keinen Grund sieht (hab doch nichts falsch gemacht), so lange kann man dem anderen nicht verzeihen. ......

Kommt man jedoch an den Punkt, dass man sieht, da ist was, was man selber falsch gemacht hat, d.h. selber zu verantworten hat und sich das versucht zu verzeihen, dann fängt man auch an zu verstehen.
Schon die Bereitschaft sich selber zu verzeihen, mildert den Blick auf die anderen. Und irgendwann versteht man. Dann gibt es auch nichts mehr zu verzeihen.


Das bei sich selbst nach Ursachen suchen mag manchmal berechtigt sein.
Häufig gibt es einem wahrscheinlich aber auch einfach nur eine gewisse Sicherheit zurück. Denn wenn man Gründe, die Verantwortung für den Seitensprung des Partners auch bei sich selbst sucht, dann hat man (vermeintlich) einen Sinn des ganzen gefunden: es ist passiert weil ich dies und jenes getan habe. Hätte ich mich anders verhalten, wäre die Welt rund geblieben, mein Partner mir treu geblieben.
Dahinter steckt doch die Denke: wenn ich alles richtig mache, gibt es eine Beziehung ohne Seitensprünge. Man kann also scheinbar die Kontrolle über das Unkontrollierbare zurück erlangen. Wenigstens in seiner Fanatsie.

Und was für eine Beziehungserwartung/Vorstellung steckt dahinter?
Dass ich meinen Partner stets auf der ganzen Linie zu befriedigen habe?
Hatten wir hier ja oft: beste Freundin, Mutter, Geliebte, Schwiegertochter usw. sein (ebenso für die Männer).
Ich bin der Meinung, dass selbst in einer langwährenden, sehr gut funktionierenden Beziehung, in der es auch noch S. gibt, das Fremde trotzdem immer reizt. Gibt der Partner oder die Partnerin diesem Reiz nach, liegt das gewiss nicht notwendig daran, dass man selbst etwas falsch gemacht hat (manchmal natürlich schon).
Das meine ich nicht. Den Punkt hatten wir auch: Hättest Du mir genug Nähe gegeben, dann wäre ich nicht fremdgegangen. Das ist Schwachsinn. Wenn man die Dinge so kurzsichtig betrachtet, dann ist man schier gewzungen Schuld zu verteilen. Das hilft jedoch keinem. Menschen sind keine trivialen Systeme wie ein Radio. Schalter an, Musik ertönt. Wir sind eher wie ein Wurzelgeflecht und das meiste ist unter der Erde. Hier nur einen Teil selektiv herauszupicken und zu bewerten ist nicht hilfreich.

Eine Affäre ist nur ein kleiner Ausschnitt. Bewerte ich nur den (böser Mann hat betrogen), dann treffe ich automatisch Fehlannahmen. Also muss ich graben. Und je mehr ich finde und verstehe, desto mehr machen die Dinge, unser Verhalten Sinn. Natürlich war unser Verlauf ungünstig. Aber er war nicht deshalb ungünstig, weil mein Mann dann eine Affäre hatte, sondern weil es uns nicht gut ging. Ich habe meinem Mann nicht genug Nähe gegeben, weil er mir nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt hat. Woran habe ich das festgemacht? Hätte er es überhaupt in der Form mir geben können. War meine Art des Rückzuges korrekt? Welche Alternativen gibt es? Was war förderlich in den letzten JAhren? Was war uns warum wichtig? etc.

Betrachte ich das ganze Feld, dann bin ich meilenweit weg von einer Schuldfrage und dann muss auch nichts verziehen werden. Aber ja, mein Mann würde mich wieder betrügen unter gegebenen Umständen. Er hat ja bewiesen dass er es kann. Aber ein einfaches Mach ich nie wieder wäre ziemlich albern. Nein, den ganzen Kontext, die Wechselwirkunegn muss man betrachten.


Verzeihen kann man aber dennoch auch im Fall, dass man sich selbst nicht als verantwortlich fühlt. Dazu muss man sich mit der Realität versöhnen, die leider nicht dem romantischen Ideal entspricht.
Nach einigen Jahren hört fast immer die ero. Anziehung auf oder schwächt sehr ab. Das ist niemandes Schuld, es ist unsere Natur. Und nicht jeder, bzw. die wenigsten ist/sind bereit, auf diese Anziehung zu verzichten. Die einen lösen es durch einen Bord. (siehe Konrads Beitrag), die anderen wollen nicht nur S., sondern auch Gefühl, Verliebtheit etc. und suchen sich eine Affaire oder geraten ohne Vorsatz in sie hinein.

01.12.2016 10:23 • #5632


D
Zitat von hanna111:
Es ist auch so--ich habe nichts falsch gemacht. Ich hab geliebt. Mehr nicht.
Okay...man könnte sagen Er auch. Fertig.
Ich hab nur immer versucht mich in ihn hinein zu versetzen. Hab die Situation umgedreht. Was, wenn ich mich in einen jüngeren Mann mit Frau und Kindern verliebt hätte. Wenn ich gemerkt hätte, es ist ihm ERNST, er will sein altes Leben hinwerfen. Ich würde in mich gehen und beim leisesten Zweifel in die Verantwortung gehen und die Beziehung beenden (wenn ich sie überhaupt angefangen hätte....bei dem Gedanken fällt bei mir schon der Vorhang).
Warum ist er so verantwortungslos gewesen?
Vielleicht ist (Selbst)Verantwortung das Thema, wo ich genauer hinschauen muss...


@hanna111, ich verstehe, was Du sagst. Ich verspreche Dir, irgendwann kommst Du an den Punkt, da wirst Du mir recht geben. Und ich hoffe für dich, dass Du an den Punkt kommst.

Ich habe viel mit Scheidungen zu tun, Sorgerechtsfällen, Kindesentzug, etc. Da gibt es dann die Kandidaten die mir genau erklären und beweisen können, was der andere getan hat. Und es sind tragische Fälle, wo jemand mitunter ganz den Kontakt zum Kind verliert. Von außen betrachtet, ist der andere einfach nur übel. Da gibt es Fälle von vorsätzlichen falschen Vorwurf des Kindesmissbrauch, um den Vater zu entfernen. Einfacher Entzug durch untertauchen, etc. Alles eindeutige Fälle.

Die erste negative Konsequenz für diese Elternteile ist, dass diese scheinbare Eindeutigkeit sie in der Opferrolle gefangen hält. es geht so weit, dass die jahrelang in ihrem Haus leben und die Spuren der Kämpfe nicht beseitigen, weil sie diese als Beweise brauchen.
Die zweite Konsequenz ist, dass dies den Refelktionsprozess hemmt, da die tat des anderen so viel Raum einnimmt, dass man die anderen Dinge zu wenig sieht. Aber der Teufel steckt im Detail. Und das wird dann übersehen.
Negativ wirkt sich dann auch die Bestärkung von außen aus. Es ist so einfach alle auf seine Seite zu bekommen, wenn man einen so eindeutigen Fall vortragen kann. Auch das stabilisiert einen in der Opferrolle und verhindert es, das wesentliche zu sehen.

Ich glaube, es ist normal, aber nicht dienlich, wenn man an Genugtuung glaubt. Irgendwie muss doch der Schaden beglichen werden. Und das am besten vom Täter. So gehen Frauen immer wieder zurück zum Mann der sie geschlagen hat. Denn sie glauben, ihre seelischen Wunden können sich nur schließen, wenn dieser sein fehlverhalten einsieht und sich entschudigt. Aber das passiert in der Regel nicht. Er wird sie wieder schlagen. Und dann gehen sie wieder zurück, denn irgendwann muss er doch verstehen, dass es falsch war.
Das tragische für eine AF ist wohl, dass sie noch nicht mal zurück kann, um sich wieder schlagen zu lassen. Was ja auch gut ist, daher KS. Aber der Impuls ist wohl da. Hey Typ, schau was Du mir angetan hast. Versteh, was in mir passiert ist. Nimm mich wahr. Erkläre es mir und entschuldige Dich. Vielleicht gibt es auch noch ein Geschenk als Genugtuung. Absolut verständlich und eine Qual, dass es das nicht geben wird. Das wird es nicht geben! Also erwarte es nicht.

Mir erzählte eine junge Frau von ihrem Großvater. Während der *beep* wurde er ins KZ gesperrt, weil er ein Sozi war. Gegen ende des Krieges musste er dann vom KZ an die Ostfront. Dort wurde er als vermeintlicher *beep* nach Sibirien geschickt. Alles total unfair und ungerecht. Statt zu jammenr und auf irgendeine Genugtuung zu hoffen, hat der Mann sein Leben nach der Rückkehr wieder aufgenommen und eine Familie gegründet. Jetzt genießt er seine Rente und Pferde.

Wir haben alle keinen Anspruch auf Gerechtigkeit oder sowas. Also weiter geht es. Ob Du Dein Leben genießt oder nicht, ist Deine Entscheidung.

01.12.2016 10:45 • x 5 #5633


D
Zitat von hanna111:
Vielleicht ist (Selbst)Verantwortung das Thema, wo ich genauer hinschauen muss.


Ja

01.12.2016 10:46 • #5634


H
Genugtuung bringt mir nichts...Fakt ist, es geht ihm doch nicht gut.
Ich bin weder geschasst worden noch verlassen worden...er hat sich nicht entschieden und ich habe mich einfach nach und nach immer mehr aus dieser Situation herausgezogen. Aus einem in der Luft hängen ist ein Fall auf den Boden der Tatsachen geworden. Bequem ist was anderes. Das Hängen und damit verbundene Klammern war nur so anstrengend, dass ich keine andere Wahl mehr hatte. Alles andere hätte überhaupt keinen Sinn gegeben.
Vieles ist passiert, was sich vielleicht andere verlassene AF gewünscht hätten. Er hat buchstäblich vor mir gelegen, geheult und gesagt wie leid ihm alles täte, ich alles richtig gemacht hätte, er der Kranke sei, der aus seinem verkorksten Leben keinen Ausweg findet. Er einfach schlicht feststeckt und nicht weiterkommt. Alle Hoffnungen, Versprechungen, die er mir gemacht hätten wären einfach ehrlich gewesen, seine Träume auf ein Leben mit mir wären immer noch da, aber er wisse nicht WIE, er habe alles kaputt gemacht, könne sich das nie verzeihen.Auch habe er gefühlt eine Familie zerstört, das verzeihe er sich nie.
Und? Es erreicht mich nicht wirklich. Bringt mir das in irgendeiner Weise was? Ob er da liegt und jammert oder sich mit der nächsten in der Horizontalen vergnügt....was macht das für einen Unterschied für mich? Jetzt hier in diesem Moment.
Keinen.
Es ist wohl schlicht das Annehmen der Realität. So wie es jetzt ist, ist es. Es ist nicht gut, nicht schlecht. Es IST einfach. Mehr nicht.

01.12.2016 11:44 • x 5 #5635


D
Zitat von hanna111:
Es IST einfach.


01.12.2016 12:15 • #5636


R
Hanna

01.12.2016 12:20 • #5637


missi56
@hanna111
Es ist richtig, dass die Situation ist , wie sie ist und auch nicht geändert werden kann und ich denke auch nicht sollte. Das Annehmen ist das eine, wie man sich damit fuehlt, das andere. Auch akzeptierte Ist-Situationen koennen einen traurig machen, Schmerzen verursachen. Wenn ich mir ein Bein breche, muss ich das auch akzeptieren, genauso wie den damit verbundenen Schmerz. Und das ist fuer mich das Wichtige, naemlich auch den mit einer Situation verbundenen Schmerz akzeptieren. Auch er ist. Wenn ich ihn zulasse und akzeptiere, kann ich entscheiden, wie ich mit ihm umgehe, denn es ist meiner und ob ich ihn festhalte oder loslasse und mich besseren Gefuehlen hingebe, liegt in meiner Hand. Hier sehe ich eine ganz grosse Chance zur Gesundung.

01.12.2016 14:23 • x 8 #5638


K
Zitat von ysabell:
@dummda

Zitat:
Verzeihen fängt damit an, dass man versucht sich selber zu verzeihen. So lange man hierfür keinen Grund sieht (hab doch nichts falsch gemacht), so lange kann man dem anderen nicht verzeihen. ......

Kommt man jedoch an den Punkt, dass man sieht, da ist was, was man selber falsch gemacht hat, d.h. selber zu verantworten hat und sich das versucht zu verzeihen, dann fängt man auch an zu verstehen.
Schon die Bereitschaft sich selber zu verzeihen, mildert den Blick auf die anderen. Und irgendwann versteht man. Dann gibt es auch nichts mehr zu verzeihen.


(...)

Verzeihen kann man aber dennoch auch im Fall, dass man sich selbst nicht als verantwortlich fühlt. Dazu muss man sich mit der Realität versöhnen, die leider nicht dem romantischen Ideal entspricht.
Nach einigen Jahren hört fast immer die ero. Anziehung auf oder schwächt sehr ab. Das ist niemandes Schuld, es ist unsere Natur. Und nicht jeder, bzw. die wenigsten ist/sind bereit, auf diese Anziehung zu verzichten. Die einen lösen es durch einen Bord. (siehe Konrads Beitrag), die anderen wollen nicht nur S., sondern auch Gefühl, Verliebtheit etc. und suchen sich eine Affaire oder geraten ohne Vorsatz in sie hinein.


@ Ysabell

ab einem bestimmten Zeitpunkt wird eine Affäre Vorsatz, spätestens dann, wenn bekannt wird, dass der AP verheiratet ist. Mit dem Bewusstsein, der AP ist verheiratet, kann eine Affäre jederzeit beendet werden. Alles was darüber hinausgeht, auf die Affäre bezogen, wird dann Vorsatz, der evtl. als solches gar nicht bewusst ist, verdrängt wird, weil die Affäre evtl. mehr zu bieten scheint.

Wie ein Mangel an Körperlichkeit, 6ualität, Zuwendung, Hingabe des EP auch immer kompensiert werden kann/soll, ist sicher individuell - auf Frauen wie Männer bezogen. Wie es die P.rostituierten gibt, gibt es ebenso Callboys.

Was AF/AM den Betrogenen antun, wenn eine Affäre öffentlich (gemacht) wird, beflügelt die Befindlichkeit verlassener AF/AM/Geliebter nicht gerade. Oder kannst Du Dir vorstellen, dass eine betrogene Frau/ein betrogener Mann Luftsprünge macht, wenn der EP sie betrogen hat? Da wird kein/e Betrogene/r begeistert sein....im Gegenteil.

In anderen Threads kommt das sehr deutlich zum Ausdruck, wenn Betrogene Frauen und Männer die Katze aus dem Sack lassen, wie sie sich fühlen. Deren Mitgefühl verlassenen Geliebten gegenüber liegt etwas über der 0,1 Promille-Grenze...das ist besonders viel...oder?

Hier im Thread schreiben auch Betrogene. Sie müssen sich nicht mal dazu bekennen, Betrogene zu sein. Das geht aus dem Kontext schon hervor. Wie auf Beiträge Betrogener eingegangen wird, ist ein Synonym dafür, dass es verlassene AF, wie AM überhaupt nicht interessiert, wie es Betrogenen geht/ergeht. Wenn diese hier nur mitlesen, bzw. eine Antwort auf ihre Beiträge bekommen - wie soll da ein Bedauern/Mitleid, nicht mal Mitgefühl mit verlassenen Geliebten aufkommen?

Ein paar Sequenzen verlassener Geliebter habe ich aus diesem Thread kopiert und Frauen zukommen lassen, die mitten in einer Affäre stecken. Die Antworten - kein ehrlich Haar wurde den Geliebten gelassen. Die gleichen Sequenzen an Betrogene zu schicken - auch das habe ich gemacht - vernichtende Antworten schlugen mir entgegen.
Ich war selbst AM. Daher kann ich in gewisser Weise die Denke verlassener AF/AM nachvollziehen, da ich auch in die Wüste geschickt wurde. Männer machen ebenso einen Streifen mit, wenn ihnen das widerfährt. Für mich gehörte beim Reflektieren dazu, nicht nur die Affäre an sich zu reflektieren, sondern die Beteiligten in gleicher Weise, OHNE sich mit den anderen beiden auszutauschen. Aus meiner Sicht habe ich zuerst meine Wut, den Ärger ausgelebt....um dann die gesamte Situation peu á peu anzugehen...und nicht nur an der Oberfläche gestreichelt, sondern gekratzt. Das war der Horror. Und je tiefer es ging, um so besser wurde es...das klingt paradox, war aber so. Es ging mir um den Einstieg, die Oberfläche zu überwinden....und dann folgten Gespräche mit Frauen, die auch verlassen worden waren.
Mit dem Ergebnis habe ich mich nicht zufriedengegeben, sondern habe mich erneut um die Beteiligten an der Affäre gekümmert, ohne ein Wort mit ihnen zu reden. Der betrogene EM wusste nicht von all dem....und dennoch habe ich mich auch um ihn als vollkommen Ahnungslosen der Affäre seiner Frau gekümmert... gedanklich und ohne Schönrederei.

Betrogene - sie bei der Aufarbeitung und der Verarbeitung nicht zu berücksichtigen, lässt ein Reflektieren im vollen Umfang nicht zu....aus meiner Sicht nicht. Ich habe keine Schuldgefühle ihm gegenüber...jetzt nicht und im Verlauf der Affäre wird eh alles verdrängt. Im Verlauf der Affäre habe ich ALLES verdrängt, was sie hätte beeinflussen können - es gab für mich nichts anderes, weil....
...der Himmel voller Geigen hing, es auf Wolke 7 so schön war, und und und.

Verzeihen, vergeben, entschuldigen - bei sich selbst. Es gehört für mich unbedingt dazu, um loslassen zu können. Gleichwohl - die Affäre ist und bleibt ein Teil der eigenen Vergangenheit.
Die Affäre kann nicht ungeschehen gemacht werden. Auch Affären machen einen Mensch später
aus...egal wie eine Affäre verlaufen/ausgegangen ist. Wenn allerdings die Gegenwart und erst recht die Zukunft weiter von Hass und Wut und Ärger - durch die AP ausgelöst - geprägt ist...sollte wirklich ernsthaft überlegt werden, bei wem das Problem des verlassen-worden-sein wirklich liegt. Auch wer öfter eine/n Partner/in in die Wüste geschickt hat, sollte Überlegungen anstellen, wer die Probleme auf sich vereint hat.
Beispiel - wenn ich mit allen direkten Nachbarn...12 sind es - Krach habe, liegt das NICHT an den Nachbarn...

Fazit - nie wieder Affäre! Es ist losgelassen - mit Tabula Rasa, ohne zu verschonen....

Ich lese schon wieder Posts, die das bei mir anders sehen/deuten - ich war LIVE dabei und mitten drin. Alles andere sind und bleiben Spekulationen....

01.12.2016 14:26 • #5639


Ilex
Zitat von hanna111:
Und? Es erreicht mich nicht wirklich. Bringt mir das in irgendeiner Weise was? Ob er da liegt und jammert oder sich mit der nächsten in der Horizontalen vergnügt....was macht das für einen Unterschied für mich? Jetzt hier in diesem Moment.
Keinen.
Es ist wohl schlicht das Annehmen der Realität. So wie es jetzt ist, ist es. Es ist nicht gut, nicht schlecht. Es IST einfach. Mehr nicht.


Genau!
Und theoretisch auch vom ersten Tag an klar - aber an der Umsetzung hapert es noch heute immer mal wieder, in den Momenten in den dunklen Löchern, in die ich noch immer stolpere...

Wenn sich diese vollständige Akzeptanz des es ist, wie es ist und das ist OK so doch bloß deutlicher und intensiver in mir breitmachen würde...

Also weiter laufen lassen, annehmen was und wie es kommt, sich dem ergeben....

01.12.2016 14:43 • x 2 #5640


A


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