Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

Zitat:

Was passieren kann, ist dass Du Dein Ego vergisst und nur noch Dein Sein bist. Das passiert aber einfach. Weder kannst Du was dafür tun noch dagegen. In Momenten hab ich es schon erlebt, aber das Ego kommt immer wieder und kippt nach vorne und denkt wieder da wäre Jemand und identifiziert sich schon wieder mit etwas.

Oh doch @t40, es gibt sehr wohl Wege das zu stabilisieren. Die Buddhisten zeigen die Technik haarklein und verständlich auf.
Nicht dass ich das jetzt drauf hätte, Oh neee. Aber ich bin überzeugt davon, dass man diesen Weg gezielt ausbauen kann.

@Ema

Ja, so geht es mir auch sehr oft, und vielleicht vielen anderen hier auch.
Ich geh oft mit der Megaerkenntnis ins Bett und denke, aber jetzt, jetzt gehts bergauf, jetzt ist mir alles klar, um am nächsten Morgen wieder dort zu sein, wo ich vor der Erkenntnis war.
Hm ... ich denke das hat mit der Traurigkeit zu tun, die ich empfinde, auch damit, dass mein Leben absolut nicht mehr so ist, wie es davor war. Vielleicht ist es auch eine kleine Depression, was weiß ich. Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich mal war. Vielleicht liegts auch am Alter, ne midlife crises oder sowas. Aber dennoch, ganz langsam, wird es trotzdem besser. Es dauert halt. Lebensmüde? Auch das manchmal ... eine Erfahrung im Leben, die mir neu ist. Eine Reaktion darauf, auch diese ist neu.

Zitat von Assi07:

@Ema

Ja, so geht es mir auch sehr oft, und vielleicht vielen anderen hier auch.
Ich geh oft mit der Megaerkenntnis ins Bett und denke, aber jetzt, jetzt gehts bergauf, jetzt ist mir alles klar, um am nächsten Morgen wieder dort zu sein, wo ich seit vor der Erkenntnis war.
Hm ... ich denke das hat mit der Traurigkeit zu tun, die ich empfinde, auch damit, dass mein Leben absolut nicht mehr so ist, wie es davor war. Vielleicht ist es auch eine kleine Depression, was weiß ich. Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich mal war. Vielleicht liegts auch am Alter, ne midlife crises oder sowas. Aber dennoch, ganz langsam, wird es trotzdem besser. Es dauert halt. Lebensmüde? Auch das manchmal ... eine Erfahrung im Leben, die mir neu ist. Eine Reaktion darauf, auch diese ist neu.

@assi,
hey, so viel Neues. So viele starke Emotionen. Und das im vollen Galopp des Alltags.
Das Hirn muss das erst mal alles ordnen. Extrem anstrengend alles.
Das wächst nun langsam fest. Und dann blühts auch wieder.

Zitat:

So kommt es mir vor. Nur nicht so angenehm wie im Beispiel. Als habe mich jemand mit einem Zauberstab angerührt und alles, wirklich alles hat sich verändert. Alles liegt in Trümmern.
Und es bleibt mir unerklärlich. Ich kenne Liebeskummer, ich kenne Sehnsucht und Vermissen. Das ist schwer, das kann sehr schlimm sein. Aber es trifft nicht annähernd das, was gerade in mir vorgeht. Wie kann mich jemand, fast im Vorbeigehen, so berühren? So tief? So sehr, dass ich kaum noch weiß, wer ich bin, wer ich je war, woran ich glauben oder geglaubt habe? So sehr, dass ich mein ganzes System in Frage stelle? Was ist da geschehen?

@ema, @ Assi und @föhni...ich erlebe das auch so. Ich hab geliebt, verlassen, mich getrennt, obwohl ich noch grosse Gefühle hatte. Immer wieder bin ich aufgestanden, hab das Krönchen gerichtet und bin weitergegangen, meistens auf dem Rücken dem Zurückgebliebenen den Mittelfinger zeigend.
Jetzt funktioniere ich. Jetzt trifft mich gar nichts mehr. Nicht Freude, nicht Schmerz...grauer träger Einheitsbrei, Tag für Tag. Ich hasse das. Mich irgendwie auch, für diese Resignation oder was auch immer das ist.
Funktioniere wieder blendend...leben tu ich nicht.

Am meisten hasse ich gerade den Satz:
Es wird schon wieder..

Ich kann ihn nicht mehr hören.
Was soll wann werden?

Ich verschließen mich immer mehr.
Verstecke meinen Schmerz hinter einer funktionierenden Fassade.

Föhni, deswegen sind wir alle hier.
Hier heisst es nicht: Schon wieder!

Ich kann mich all dem anschließen. Ich habe so ziemlich alles zum Thema Affären gelesen was der Markt hergibt. Vieles passte, vieles nicht. Ich hab mit lieben Menschen geredet, auch mit Betroffenen, mit meinem EXAM zig Tausende klärende Gespräche geführt und einige Stunden Psychotherapie gehabt.
Vieles verstehe ich, kann ich nachvollziehen, sehe meine Anteile auch deutlicher und....und....und....

Und dann bleibt da am Ende doch nur eine total verletzte und enttäuschte Frau, die einfach nur jemanden geglaubt hat, den sie über alles geliebt hat.

und ich dachte, es geht nur mir so...

ich danke euch...

Zitat von frischgeföhnt:

Am meisten hasse ich gerade den Satz:
Es wird schon wieder..

Ich kann ihn nicht mehr hören.
Was soll wann werden?

Ich verschließen mich immer mehr.
Verstecke meinen Schmerz hinter einer funktionierenden Fassade.

Jau Föhni....wird schon wieder....
Love it.....
Kommen auch wieder bessere Tage.....irgendwann stehste drüber.....Knicken, lochen, abheften....
*schulterklopf

Arrrrrgh!

Nein, es kann nicht heissen, 'es wird schon wieder'... es soll sich ja nichts wiederholen, sondern etwas neu werden ...Neu, uns selbst und unsere Situation zu bewerten. Ich habe mir vorgenommen, zu vertrauen, naemlich, dass, das, was ich an Leid erfahren habe, letztendlich zu mir selbst führen wird. Hoert sich hochtrabend an, ist aber fuer mich der einzige Weg aus dem besch... Gedanken- und Gefuehlskarrussel ...

Zitat von hanna111:

Und dann bleibt da am Ende doch nur eine total verletzte und enttäuschte Frau, die einfach nur jemanden geglaubt hat, den sie über alles geliebt hat.

Du hattest wenigstens noch klärende Gespräche. Ich nur einen Vierzeiler.


Zu mir führen..
Ja..da bin ich auch schon. Die ganze Zeit.
Ich kenne mich ganz gut mittlerweile.

Am Ende bleibe ich ....
siehe oben bei Hanna111.

Zitat von Random:

Oh doch @t40, es gibt sehr wohl Wege das zu stabilisieren. Die Buddhisten zeigen die Technik haarklein und verständlich auf.
Nicht dass ich das jetzt drauf hätte, Oh neee. Aber ich bin überzeugt davon, dass man diesen Weg gezielt ausbauen kann.

Da muss ich Dich leider enttäuschen. Wenn Du Dich näher mit dem Buddhismus auseinandersetzt und ihn verstehst, erkennst Du (und das sagt der Buddhismus auch) nur Wege zur Verfügung stellt, das Ego zu erkennen und zu entlarven und ausserdem Wege mit denen man es im Zaum halten kann. Das Ego hinter sich lassen kann der Buddhismus nicht anbieten. Niemand kann das. Es passiert oder es passiert nicht. Auch im Buddhismus wird der Verlust des Egos als Gnade bezeichnet.

Sowohl im Buddhismus als auch im Daoismus ist bekannt, dass sich das Ego nicht selbst abschaffen kann, da das was etwas abschaffen will das Ego ist und es sich dadurch, dass es sich abschaffen will schon wieder manifestiert.

Wer die Lehre Buddhas und die Lehre des Daos selbst verstanden hat, weiss das es gar keinen Weg gibt. Weil es nichts zu erreichen gibt, nichts zu verändern und jeder genommene Weg nur ein neuer Versuch des Egos ist etwas zu erlangen was nie nicht vorhanden sein kann.

@Ema solange Du noch durch den Schmerz gehen musst, wird Dir keine Erklärung der Welt helfen. Denn dann ist Dein Weg durch den Schmerz zu gehen.

Das blöde ist, dass meine letzte Beziehung schon so eine Art Reifeprüfung war.
Der Kampf der Gefühle gegen etwas unabänderliches. Quasi gegen höhere Gewalt.
Ich fühlte mich da schon zerstört. Hab mich mit mir selbst auseinandergesetzt und bin vermeintlich gereift den Weg weitergegangen. Damals noch mit einem weiteren wirklich üblen Schicksalsschlag im Gepäck.
Ich dachte, jetzt haut mich nichts mehr um.
Das damalige Drama hat sich inzwischen auch positiv in mein Leben integriert. Etwas, womit ich wirklich meinen Frieden gemacht habe, auch mit dem dazugehörigen Ex.
Und da dachte ich...jetzt wird alles besser, bin ich stärker als je zuvor...und dann kam der AM.

Und jetzt wieder nochmal lernen und reifen...boah...hab irgendwie keine Lust mehr.

Wenn ich an den Spruch denke:
God gives you only as much as you can carry.
...dann denke ich, Mensch, langsam überschätzt der mich aber...

Und der Buddhismus, der das auch so darlegt, kann mich auch langsam mal...
Ich hab mich damals wirklich auch an den Gedanken gehalten, dass das Leben uns Aufgaben stellt, an denen wir wachsen können...aber langsam bin ich echt stinkig. Es wir d mir zu viel und zu anstrengend, ich bin ja auch nicht mehr die Jüngste!

Genau..wieso schon wieder ich?
Ich bin durch so viele Schicksalsschläge gelatscht.
Ich fand immer Krankheit macht ohnmächtig.
Da konnte ich kämpfen.

Jetzt..
Das kann ich nur erleiden. .

Ach Mann..

Stille..lieber nichts fühlen und denken mehr..

Wenn ich keine Kinder hätte..
hätte ich keinen Bock mehr..

Ich könnte jetzt so viele von euch zitieren und sagen, ja, so geht's mir auch, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll.
So wie Finita sagt: Ich dachte, jetzt wird alles besser, ich bin stärker als je zuvor.

Genau so. Mein Leben war auch nicht immer Zuckerschlecken. Ganz und gar nicht. Habe mich aus einer sehr schwierigen und belastenden Beziehung gelöst, unter anderem. Mein Kind ab da allein großgezogen.
Einen Kerl wollte ich nicht mehr. Habe viele Jahre niemanden mehr auch nur in die Nähe meines Herzens oder meines Körpers gelassen. Das Bedürfnis war auch völlig weg. Ich hatte schlicht kein Interesse mehr.

Vor ein paar Jahren habe ich mich Kampfkunst angefangen. Und das ist weit mehr, als ein paar Stunden in der Woche in einer Halle zu schwitzen. Es ist ja auch so etwas wie eine Philosophie. Ein Lebensweg. Zen in Bewegung, sagen manche.
Von da an ging es steil bergauf. Ich hatte Freude am Leben, aber so richtig! Mein Verhältnis zu anderen Menschen hat sich verändert. Ich habe meinen Job nicht mehr als lästige Pflicht betrachtet, sondern gern gemacht.

Und wie sagt Finita? ... und dann kam der AM!

Ich kann euch nicht sagen, wie der es überhaupt geschafft hat, an mich ranzukommen. Da war alles andere als fruchtbarer Boden. Aber er hat es geschaftt! In ganz kurzer Zeit! Ihr könnt mir glauben oder nicht, aber ich habe schon sehr früh gemerkt, dass da gerade etwas passiert, das weitreichende Auswirkungen auf mein Leben haben wird. Etwas, das ich nicht unter Kontrolle habe. Nur welche Auswirkungen, das wusste ich nicht. Im Nachhinein denke ich, ich hätte es nicht verhindern können. Ich habe noch meine Aufzeichnungen aus der Zeit. Habe schon bald angefangen für mich zu schreiben, um all das Gefühlschaos zu verarbeiten. Und wenn ich das lese, dann denke ich, ich hätte es wirklich nicht verhindern können. Selbst wenn ich schon viel früher ausgestiegen wäre. Es ist, als hätte er mich fast von Anfang an fest am Haken gehabt. Als hätte die Faust des Schicksals selbst zugeschlagen.

Nur weiß ich nicht, warum und wozu...

Hat irgendjemand von euch es schon mal mit irgendeinem nicht-kognitiven Ansatz probiert? Keine Ahnung, mit irgendwas halt? Voodoo, Familienstellen, transzendentale Meditation? IDen Mond beschwören? Irgendwas? Wäre dankbar, von euren Erfahrungen zu hören. Bin bereit, fast alles auszuprobieren...