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Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

DieTrulla
Zitat von verwickelt:
Diejenigen, deren EF nicht unterwürfig und unterlegen ist, sind demnach auch keine Narzissten?


Da bin ich beruhigt. Dann ist mein EX-AM nur ein Weichei. Nicht jeder der einfach nur ein Ar. ist, muss auch ein Narziss sein.

19.07.2018 07:15 • x 2 #27511


hatdazugelernt
[quote=verwickelt]Diejenigen, deren EF nicht unterwürfig und unterlegen ist, sind demnach auch keine Narzissten?[/quote

Ein Teilaspekt ( unterwürfige EF) bedingt nicht das Gesamtbild ( Narzissmus) , da musst du bisschen aufpassen

19.07.2018 08:21 • #27512


A


Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

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E
Zitat von schlumpf2011:
Das habe ich mich auch gefragt... Die Frau von meinem Ex-AM ist weder unterwürfig, noch ist sie eine graue Maus - das Einzige, was sie ist - finanziell total abhängig von ihm...

@schlumpf2011 Du pickst hier gerade was nicht passendes raus, aber auf die EF Deines AM passt die Beschreibung sehr gut:
Zitat von Mangomontag:
Die Ehe-Trude (das Wort stammt von Rudloff, ich kannte es vorher nicht, aber es gefällt mir) hat er sich bewusst ausgesucht. Sie soll unterwürfig sein, nicht allzu gut aussehen, ihm unterlegen und machen, was er will ihm sozusagen hörig sein. Daraus zieht der Narzisst seine tägliche Selbstbestätigung, ihr ggü fühlt er sich immer als der Größte. Das braucht er, um sich im Alltag zu stabilisieren.

Stabiler Alltag durch eine wie auch immer abhängige Frau, der er sich generell überlegen fühlen kann. Bei Deinem AM ist es so, denk mal an Deine Beschreibungen: noch nie gearbeitet, mit ihrer Schönheit beschäftigt, piepsige Stimme... es passt schon.
Bei mir ist es auf den ersten Blick auch untypisch: die LG ist beruflich erfolgreich, finanziell selbständig bzw. sie finanziert ja beide, hat eine ETW zum Rückzug...aber dann: sie hat sehr viel investiert in meinen AM, ihm sehr viel verziehen, viel für ihn getan und er ist auch für sie durch seine Art und Optik ein Hauptgewinn. Sie hat (inzwischen?) kaum andere Bezugspersonen in der Stadt, sieht abgekämpft aus, obwohl exotisch (Halbinderin) und ist über die Jahre rundrum nett durchmanipuliert. Durch diese Summierung in Kombination mit seinen Lügen/Hochstapeleien und sein Annehmen ihrer Aufopferung hat sie sich in die Abhängigkeit der Ehe-Trude begeben.

Zitat von Mangomontag:
Deshalb sucht sich der Narzisst ein empfängliches Opfer: eine Single-Frau oder eine, die in einer lieblosen, unglücklich oder sonstwas Ehe festhängt oder eine in einer Lebenskrise etc pp. Bei diesen betreibt er dann Love-Bombing. Die Geliebte ist begeistert, denkt sie hätte das große Los gezogen. Rudloff schreibt sooo passend: Genießen Sie den Beginn mit einem narzisstischen Mann auf Wolke 7, denn es wird nie wieder so sein. Unmerklich werden Sie abhängig von seiner Ausstrahlung, seinen Zärtlichkeiten, den Gemeinsamkeiten und der ganz, ganz großen Liebe.

Genau das habe ich ja geschrieben, ohne das Buch zu lesen! Diese erlebte Wolke 7 macht sehr schnell abhängig und das Einfallstor war meine gerade erlebte Trennung vom EM. Und ich werde nicht müde zu wiederholen: von dieser Wolke 7 mal eben schnell so runterzukommen, wenn die ersten Lügen auffliegen, klappt nur, wenn man selbst NICHT verliebt ist. da bin ich sicher. Ich weiß nicht, wie es hätte/wäre/wennste...aber ich wusste ja zusätzlich auch nicht, dass ich mich in einer Affäre befinde. meine Vermutung ist, dass ich dafür generell in dieser Lebensphase gar nicht zur Verfügung gestanden hätte.

Zitat von Mangomontag:
Julia Kathan schreibt, dass sich Liebessüchtige sehr häufig in Geliebten-Beziehungen mit verheirateten Männern finden und dort sehr oft an Narzissten geraten. Warum ist das so? Nach Kathan liegt das daran, dass Liebessüchtige auf Machos stehen, das Drama lieben, Liebe und Leidenschaft für sie Unterwerfung und Erniedrigung bedeuten, Hörigkeit so eine Art Dro. für sie sei, sie den unnahbaren, beziehungsunfähigen Mann erobern wollen und die Netten, die Normalen, die sich für sie interessieren und beziehungsfähig sind, gar nicht haben wollen. Guten 6 könnten sie nur mit den schlechten Männern haben nur da würde die Liebes-Projektion funktionieren. Mit dem Drama und den intensiven Gefühlen in einer Beziehung, in der sie nicht gut behandelt werden, wollen die Liebessüchtigen die eigene innere Leere füllen (Co-Narzisstinnen) und diese Leere, das Gefühl von Einsamkeit, Ohnmacht und Hilflosigkeit, wenn die Affäre vorbei sei, entstehe dadurch, dass sie keinerlei Eigenliebe für sich hätten.

Da ist mir Frau Kathan nicht nahe. Ich habe seit ich 16 war immer mehrjährige Beziehungen geführt. Mit durchaus beziehungsfähigen Machos. Immer. Auch mich halte ich für beziehungs- und liebesfähig und hatte noch nie eine innere Leere. Im Gegenteil: sowas wie Langeweile kenne ich genauso wenig wie die Unfähigkeit, mit mir allein zu sein. Ich lehne Erniedrigung ab, freiwillige Unterwerfung halte ich für eine Grundvoraussetzung im Zusammenleben. Jeder nämlich im Kompetenzgebiet des anderen. Mein EM hat sich mir als echter Obermacho immer bereitwillig unterworfen, wenn es um handwerkliche Dinge ging, wo andere Machos ihre Domäne sehen! Selbstliebe, Selbstakzeptanz, Selbstvertrauen - all das habe ich in einem sehr liebevollen und offenen Elternhaus mitbekommen.
Ich habe gestern noch lange über Selbstliebe gegoogelt: nein, das trifft nicht auf mich zu. Da fehlt mir nichts. Aber:

Zitat von Chilalla:
Vielleicht, liebe @holy, etwas mehr Vorsicht? So wie ich Dich erlebt habe, bist Du selbst eine Frau mit einer starken weiblichen und selbstbewussten Ausstrahlung, so dass ich denke (auch wenns ein Klischee ist), die meisten sog. normalen Männer trauen sich an Dich gar nicht erst ran. Zumal Du ja auch nicht auf sie stehst und sie das ja merken.

Da ist es wieder! Stimmt genau. Und Machos, ganz besonders wahrscheinlich dann eben Narz., trauen sich, fühlen sich geradezu herausgefordert, oder?

Die Frage also nun provokativ: Bin ich selbst eine Narz.? Liegt meine Vorliebe dafür und damit Anfälligkeit für so erlebten emotionalen Missbrauch an der gleichen Ursache?

19.07.2018 10:18 • x 1 #27513


S
Zitat von Holylake:
Da ist es wieder! Stimmt genau. Und Machos, ganz besonders wahrscheinlich dann eben Narz., trauen sich, fühlen sich geradezu herausgefordert, oder?


Genau das habe ich in meiner Therapie vor ein paar Tagen durch. Typen, die so gestrickt sind, wie die, denen wir verfallen sind oder waren sehen uns als ganz grosse Herausforderung - attkraktive, selbstbewusste, autarke, fast kühle und evtl. arrogant wirkende Frauen sind deren Beuteschema. Und andere trauen sich nicht ran, eben aus genau diesen Gründen. Normalos haben Angst vor solchen Frauen.
Bei mir war das sehr interessant, weil ich schon oft an solche mehr oder minder Psychopathen geraten bin.
Trotzdem wirft sich auch bei mir die Frage auf, warum ich auf solche Typen immer wieder anspringe?

Während meiner Affärezeit habe ich mal einen Mann kennengelernt, der eben normal war - hatte mich sogar ein wenig verliebt, aber der war echt überfordert mit mir und sagte mir irgendwann:du bist einfach zu viel Frau für mich

19.07.2018 10:41 • x 1 #27514


K
Zitat von hatdazugelernt:
ich sehe das mittlerweile gelassener und grüble nicht mehr gaaaanz so heftig, welche Strukturen ich in mir habe, die so dermaßen auf den Typen angesprungen sind.


Finde ich gut. Manchmal gibt es einfach einen Fehlgriff. Dafür muss man nicht sein eigenes Ich in Frage stellen. Vielleicht eher die Lebensituation, in der man an den Fehlgriff geriet.

Bei mir ist es so, dass ich in Krisenzeiten anfälliger bin für schöne Worte und Gesten und langsamer hinterfrage.

Weiterhin denke ich, dass es einfach Menschen mit einem gewissen Charisma gibt, bei denen es prinzipiell schwieriger ist, dahinter zu kommen, dass so ein Mensch einem nicht gut tut.
Was soll man an sich selber rumtherapieren, wenn der andere eindeutig (nach einer Weile erkannt) einen an der Waffel hat.
Fernhalten von solchen Menschen und gut ist.

19.07.2018 11:08 • x 7 #27515


Chilalla
Zitat von Holylake:
Die Frage also nun provokativ: Bin ich selbst eine Narz.? Liegt meine Vorliebe dafür und damit Anfälligkeit für so erlebten emotionalen Missbrauch an der gleichen Ursache?

Holy, Deine momentane liebeskummerbedingte Verwirrtheit vernebelt Dir jetzt aber echt das Gehirn! Du bist empatisch, liebevoll und verlässlich, eine Hilfe für Deine Freunde, eine verantwortungsvolle Mutter, eine gute und beliebte Lehrerin für Deine Schüler, Du bist verbindlich und zugewandt - also n e i n , Du bist kein Narzisst!

19.07.2018 11:25 • x 3 #27516


Gretel
Zitat von Holylake:



Hm, bis auf das kontrollierende Element würde ich mich sehr ähnlich beschreiben, aber dennoch besteht zwischen mir und dieser Sorte Mann ein Graben so tief wie der Ozean.
(Jedenfalls, was eine tiefere Bindung betrifft - als KurzAffäre habe ich sie in meiner allumfassenden Menschenneugierde natürlich nicht ausgeschlossen. Spannend, wie sich ein A-Loch von innen anfühlt )

mich ziehen Machos nicht an, ich finde sie ab einem bestimmten Punkt immer etwas lächerlich - und uninteressant, und ich lasse das natürlich deutlich spüren.

Recht bezeichnend, wie Du, @schlumpfi, nur 2 Sorten Männer beschreibst:
DIE - und die Normalos .
Dazwischen liegt aber das wirklich fruchtbare Feld. - Welches Psychos nicht ausschließt, aber dann bitte lieber ein schnuckeliger Anthony Perkins.

(Dies nur ganz holzschnittartig im Groben, interessantes Thema! vielleicht komme ich mal dazu, etwas ausführlicher zu schreiben.... )

19.07.2018 11:37 • #27517


A
Da mich seit Tagen dieses Werbebanner alle 30 sek aus dem Forum kickt, nur kurz (denn meist lese ich grad als Gast mit):
Danke für eure ekenntnisreichen Beiträge, vor allem Mango, der Absatz am Ende, eine gute Frage

Mir geht es nach dem Überfall-Besuch am Mo Abend besser als vermutet, bin grad sehr mit mir und meinem Leben beschäftigt, habe ein Buch *das Kind in uns*, bis jetzt ganz gut, falls sich jemand mal mit dem Thema befassen will
Steht auch drin, wie es dazu kommt dass man Co-abhängig, bedürftig usw. wird.

Vermissen ist sehr schlimm grad und leider finde ich auf die Frage, was ich genau denn vermisse, immer wieder die gleiche Antwort: SIE.
Der Rest (Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit, usw) war schon seit Jahren nicht mehr Teil meines Lebens, das vermisse ich zwar auch irgendwie, ist aber nicht an eine Person gebunden.

Drück euch alle ganz lieb
@Holylake @Sankaty und alle, die es grad brauchen: schick euch ganz viel Kraft und einen Extra-Drücker

Und: wie schauts denn aus mit dem 01.09.? Sind noch alle dabei? Würd mich so freuen wenn es klappt, ich darf nämlich kommen

19.07.2018 12:35 • x 3 #27518


S
Liebe Abendstern, danke, dir auch einen Drücker

Ich geh übrigens einfach auf den Zurück-Pfeil, wenn diese Werbung lädt.

Nach Berlin kann ich nicht kommen, fliege da in Urlaub. Schade, wäre gern dabei...

19.07.2018 15:46 • #27519


hatdazugelernt
Es ist so heiss im Kindergarten zur Zeit, dass man denken könnte man sitzt im Gewächshaus. Welcher bescheuerte Architekt hat das ersonnen, echt. Sorry für OT, musste raus.
Ich weiß nicht ob es die Hitze und der Lärm ist oder überhaupt ALLES- ich bin SO sauer und gefrustet und todmüde.
Ich will ans Meer, schaukeln und dann ein Eis und meine Ruhe.

19.07.2018 16:43 • x 1 #27520


A
Zitat von Sankaty:
Ich geh übrigens einfach auf den Zurück-Pfeil, wenn diese Werbung lädt.


Ja, das mach ich auch und bin dann aber ausgeloggt

Grad gehts übrigens, vielleicht musste ich nur mal schimpfen

@mango:
Hast du schon (d)eine Antwort darauf gefunden?

@hatdazugelernt: Kindergärtnerin darum haben wir Eltern beizeiten dort mal Smoothies gemacht oder Eis vorbei gebracht, steck das mal unauffällig dem Elternbeirat

19.07.2018 17:04 • x 1 #27521


hatdazugelernt
@abendstern Wir nix Elternbeirat, Deutsch und Eis , wir Migrationsgruppe

Aber gibt ja noch den Baggersee, den Kühlschrank und die geduldige Freundin am Feleton.

19.07.2018 18:34 • #27522


S
@ all: ich möchte euch ein Buch ans Herz legen, das mir sehr die Augen geöffnet hat - es geht um die wahre Geschichte von Thessa und Viktor, die 4 Jahre eine Dreiecksbeziehung geführt haben - es heisst Geliebte ist das falsche Wort.
Ich werde euch mal den Epilog dieses Buches reinkopieren - in diesem Text habe ich mich doch sehr wiedergefunden - vielleicht ja auch die Eine oder Andere von Euch?

Thessa konnte sich aus der Affäre befreien, indem sie es beendet hat und mit der Frau sprach, die er übrigens während der Affäre geehelicht hatte.
EPILOG Eine Art Sucht

Zu diesem Zeitpunkt waren vier Jahre ihres Lebens an Thessa vorübergezogen. Vier Jahre zwischen 28 und 32. Eigentlich mit die schönsten Jahre im Leben einer Frau.
Wieso hatte sie sie so verschenkt?
An einen Mann, der sich nie für sie entschieden hatte.
An einen Mann, der sie nie wirklich geliebt hatte.
Warum war sie so blind, so voller Eifer, warum musste es unbedingt er sein?
Warum empfand sie diese tiefe Liebe nur zu ihm?
Warum empfand sie ihn als so besonders?
Und warum konnte sie ihn für all das, was er ihr angetan hatte, nicht hassen?

Weil sie genau wusste, dass es nur einen Menschen gab, den sie für ihre Misere verantwortlich mahen konnte.
Weil sie genau wusste, dass SIE SELBST es so gewollt hatte!
Sie hatte alle Zügel in der Hand. Sie hätte jederzeit die Dinge für sich ändern können.
Sie hätte ihn verlassen können, wann immer sie wollte. Sie hätte wegziehen können, sie hätte ihm den Kontakt verbieten können. Sie hätte auch schon vorher seine Frau informieren können.
Aber sie hatte es nicht getan, aus einem einzigen Grund: Sie wusste, dass er sie nicht zurückhalten würde.
Denn genauso wenig, wie er seine Frau davon abgehalten hätte, ihn zu verlassen, hätte er Thessa festgehalten, und sie wusste das.
Aber sie wollte diesen Traum, diese ultimative Liebe, diese selbstlose Hingabe. Sie lebte von ihren Phantasien, von der Unwirklichkeit und bildete sich ein, ohne ihn nicht leben zu können, ohne ihn nicht lieben zu können und sich ohne ihn nie geliebt zu fühlen.
Sie lebte die Rolle, die wir Frauen uns so gerne einreden: Wir müssen erst hart an etwas arbeiten, bevor wir es uns verdienen.

Nicht selten ist der Urspung dieser Einstellung übrigens in unserer Kindheit zu finden. Unsere erste große Liebe ist in den meisten Fällen der liebe Papa. Und der fängt schon in frühen Jahren damit an, uns so zu erziehen, dass wir seiner Vorstellung von der kleinen Prinzessin entsprechen. Bestimmt können sie sich noch an den Satz erinnern:Wenn du dein Zimmer jetzt nicht aufräumst, dann hat dich der Papi nicht mehr lieb! - oder ähnliche erzieherische Maßnahmen, die immer mit der unterschwelligen Drohung des Liebesenzugs endeten. Natürlich haben wir alles getan, um diesem ersten wichtigen Mann in unserem Leben zu gefallen. Bedauerlicherweise legen wir dieses Verahltensmuster nur in den seltensten Fällen später ab. Wir leben es als Teenager und richten uns auch als Erwachsene immer noch danach.
Auch Thessa lebte in dem Glauben, dass Victor eines Tages alles erkennen werde, wenn sie nur das Richtige machte, das Richtige sagte, das Richtige schrieb.
Sie kämpfte für diese Liebe, und je mehr sie spürte, dass sie sie nicht haben konnte, desto stärker wurde der Kampfgeist. Der Moment des Sieges würde schon kommen.

Aber dieser Moment trat nicht ein. Keine Sekunde änderte Victor, keine Stunde, kein Tag, kein Jahr.
Es sind eben nur Momente, die sie mit ihm teilen und die eine solche Beziehung zu etwas ganz Besonderen machen. Aber warum sind sie so besonders? Weil sie sie so besonders machen. Weil sie Zeit haben, sich die Situationen zu erträumen, und weil sie diese erträumten Situationen wahr werden lassen. Sie machen diesen Mann besonders. Sie schaffen die besondere Atmosphäre, besondere Ereignisse. Sie selbst sind so besonders. Besonders engagiert, besonders hingebungsvoll, besonders verständnisvoll, denn Frau will ihn ja so unbedingt verstehen und für ihn da sein. Sie wollen anders sein, als die große Konkurrenz Ehefrau. Deshalb sind sie auch nicht der Mensch, der sie unter normalen Bedingungen wären.

Sie wollen aufregend sein, exotisch und natürlich ero.. Deshalb überschreiten sie Grenzen, die sie sich vorher nie bewusste gesteckt hatten, die aber einfach da waren.
Sie sind einfallsreich, liebevoll, aufopfernd und so anziehend. Wenn er dann da ist und sie ihre Träume leben können - dann erst fühlen sie sich geliebt. Sie sind die Frau, dier er wirklich liebt - nur sie.

Geliebte? Geliebte ist das falsche Wort.
Kann es Liebe sein, wenn es so weh tut?
Kann es Liebe sein, wenn sie allein gelassen werden?
Kann es Liebe sein, wenn er sieht, dass er sie verletzt, und nichts dagegen tut?
Kann es Liebe sein, wenn er für sie nicht da ist, wenn sie ihn brauchen?
Kann es Liebe sein, wenn sie Ereignisse, wie Weihnachten, Silvester, Geburtstage und Urlaube alleine verbringen?
Kann es Liebe sein, wenn er ihnen sagt, dass er sie liebt, aber keine Taten folgen?
Kann es Liebe sein, wennn er sie weinen sieht und sie mit ihren Tränen alleine lässt?

Das ist keine Liebe! Das ist Egoismus. Und zwar von einem solchen Ausmaß, dass das Potenzial, welches dahinter steckt, unsere Gesellschaft zu Fall bringen würde, wenn es von solchen Menschen zu viele gäbe.

Es geht hier um reine Selbstbestätigung und um Macht. Es geht darum, Macht über andere Menschen zu haben und ihre Gefühle und Hingabe zu nutzen, um sich selbst stark zu fühlen.
Gerne erklären sich solche Männer (und übrigens auch Frauen - dieses Verhalten ist nicht geschlechtsabhängig) zu Opfern:
Sie seien diejenigen, die in einer verzwickten Situation steckten, aus der sie nciht herausfänden. Sie seien diejenigen, die ja niemandem wehtun wollten. Aber ihr Egoismus geht weit über das Fühlen mit anderen und die Verantwortung für sie hinaus.

Thessa war stark und hat für sich einen Weg gefunden, aus der Beziehung auszubrechen. Aber wieviele Menschen gibt es, die dazu nicht in der Lage sind? Die zu schwach sind zu erkennen, dass nur sie selbst für ihr Leben und dessen Gestaltung verantwortlich sind? Wie viele Herzen zerbrechen, weil sie nicht begreifen, dass es nur um Egoismus geht und dass nur sie selbst sich aus einer solchen Beziehung befreien können, niemand sonst?

Das soll gar nicht heißen, dass Victor keine Gefühle für Thessa hatte. Sicherlich hat er Thessa auf seine Art geliebt. Aber die Liebe zu sich selbst, die Liebe zu der Macht, die er durch ihre Abhängigkeit erlangte, war wesentlich größer als seine Gefühel für Thessa.
Hätte Victor beide Frauen wirklich geliebt, dann hätte er sich von beiden lösen müssen, um beiden die Möglichkeit zu geben, Männer zu finden, die sie nicht teilen müssten, sondern für die sie die Einzigen waren. Aber diese Größe hatte er nicht.

Bei Thessa war es im Prinzip nicht anders. Es musste unbedingt er sein. Auch sie hatte nicht die Größe, ihn gehen zu lassen. In ihren Traumfilmen, die sich vor ihrem inneren Auge abspielten, war er der Star, die Hauptbesetzung.
Viel zu selten überdachte sie die Lage kritisch, denn das hätte ja unweigerlich bedeutet, dass sie sich auch selbst hätte kritisieren müssen.
Wer geht schon gerne mit sich selbst ins Gericht, um am Ende des Tages womöglich zugeben zu müssen, dass er oder sie sich diese Liebe selbst schöngeredet hat? So sehr, dass man die Realität nicht mehr sieht; so sehr, dass man an etwas glaubt, das schlichtweg nicht existiert.
Das Prinzip Hoffnung ist in uns verankert. Schon Grimms Märchen machen uns glauben, dass eines Tages der Prinz heraneilt.
Aber auf dem Ross dieses Prinzen sitzt keine andere Frau, und als Dornröschen wach geküsst wurde, hielt der Prinz sie nicht mit Bedenkzeit hin..... und so weiter und so fort!

Ich hatte meinem Ex-Am einmal zu Affärenzeiten genau diesen Epilog vorgelesen - seine Zeilen an mich, nachdem er darüber geschlafen hatte, waren folgende:
Vielleicht spielen die Dinge aus deinem gestrigen Vortrag da auch alle ein bisschen mit rein.
Narzissmus, Egoismus und alle menschlichen Schwächen in diesem Zusammenhang. Das habe ich mich in den letzten 5 Jahren schon oft gefragt.
Aber dann komme ich immer wieder an einen Punkt, der so nah ist, so aussergewöhnlich verbunden, wie ich es noch nie erlebt habe.

Da hätten bei mir doch schon wieder sämtliche Alarmglocken anspringen müssen, denn auch da ging es ihm mal wieder nur um sich!

So, vielleicht könnt ihr ja aus dem Text ein wenig für euch rausziehen, obwohl vielen ja nix Neues für uns ist, aber es dann doch nochmal so schwarz auf weiss zu lesen öffnet einem nochmals die Augen, wie ich finde!

20.07.2018 08:23 • x 6 #27523


S
Ich dachte echt, dass ich so langsam wenigstens die Spitze des Berges erreicht habe, aber heute geht es mir mal wieder so dermaßen shice, dass es mir so langsam Angst macht.
Das Druckgefühl im Bauch, auf dem Herz und im Hals macht sich wieder latent bemerkbar... das hatte ich jetzt wochenlang gar nicht mehr.
Dazu kommt die Angst, dass ich mich nie wieder auf jemanden einlassen, geschweige denn jemanden lieben kann.

Ich kenne diesen Trennungsschmerz so nicht.
Und: ICH WILL DAS NICHT MEHR!

Kennt ihr das auch, dass es euch immer mal wieder einholt - selbst nach Monaten?

Ein echter Mist alles!

20.07.2018 12:57 • x 1 #27524


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@schlumpf2011
Bin grad auf dem Sprung, aber danke für den Text und fühl dich umarmt

20.07.2018 13:11 • x 1 #27525


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