Zitat von blackeyed:@mangomontag:
Du bist hier, ich habs genau gesehen! (gelesen)
Wie geht es Dir denn?
Ja, liebe @blackeyed, in der Tat: ich bin wieder da. Seit Tagen schleiche ich hier herum und habe mich durch die verpassten 100 Seiten gelesen. das meiste war ja leider sehr traurig, bis auf den Beitrag mit Andrea Jürgens Und dabei liebe ich euch beide. Ich habe laut gelacht, es war sehr befreiend. Endlich. Einmal. Lachen. Das ist nicht böse gemeint @NaVaSv !
Ich bin in dem fürchterlichen 3-Monats-Tief, von dem Du auch berichtet hast, blackeyed, auch wenn noch nicht ganz drei Monate um sind. Mir ging es zunächst eigentlich ganz gut, auch weil ich durch viele Aktivitäten und Pflichten abgelenkt war. Ich hab Bewerbungsgespräche geführt und mich gefreut, für den Herbst eine Zusage bekommen zu habe, habe mich mit meiner Schwester getroffen, war auf einem Coda-Treffen, habe @Holylake und @Chilalla getroffen (schön, dass ihr euch jetzt auch kennengelernt habt) und ja, DAS ist wirklich SEHR schade, liebe blackeyed:
Zitat von blackeyed: Schön, dass ihr Euch getroffen habt und einen tollen Abend hattet!
Ich finds doof, dass ich so weit im Süden leben muss.
Vielleicht klappt ja mal wirklich ein Forums-Berlin-Treffen ,das fände ich gut. Nicht jede Avatar-Sympathie lässt sich ja auf das RL übertragen und hier ging es ja einmal auch darum, dass das virtuelle Schreiben oft eine Pseudo-Nähe suggeriert, das ist ja in so einem Forum nicht anders, deswegen finde ich es immer gut, wenn man sich auch im echten Leben kennt.
Also, ich habe mich an all die Tipps und Tricks gegen Herzschmerzen gehalten und fühlte mich auch noch so unter Schock, dass ich seit der Trennung noch gar nicht richtig geweint hatte. Zwar sind mir hin und wieder Tränen in die Augen geschossen, aber ich konnte mich dann jedesmal zusammenreißen. Anfang dieser Woche habe ich dann allerdings die 600 WA-Verlauf-Seiten zwischen IHM und mir gelesen - und den ersten stundenlangen, fast schon hysterischen Heul-Hyperventilations-Zusammenbruch meines Lebens bekommen. Jeder, der diese Sachen liest, sollte sich vorher bewusst machen, dass das sehr schmerzhaft ist. Hätte ich irgendwas mit Textmarker markiert, so wäre es alles nur rot (Liebe) gewesen - oder im Nachhinein von mir aus alles blau (Lüge). Von daher gab es nichts zu markieren, auch wenn mir zahlreiche andere Einsichten bzw Erkenntnisse beim Lesen gekommen sind. Die Wichtigste vielleicht: Man kann Menschen nur vor den Kopf schauen und nicht hinein. Und selbst mit sämtlichen evolutionsbiologischen Tricks dieser Welt kann man einen ambivalenten Mann nicht zu einem entscheidungssicheren Menschen machen.
Ich habe wirklich von Thomas Lojek (Gebrauchsanleitung Mann) über Christian Sander (Wie gewinne ich das Herz eines Mannes), Sabine Taubenheim (Erobere jeden Mann), Steve Harvey, Regina Swoboda und seit neustem Sergej Linz bis hin zu den evolutionsbiologischen Seiten beim Beziehungsdoktor ALLES über diese Spiele gelesen. Ich habe sogar die wissenschaftlichen Ausführungen zu diesen eher populistischen Werken gelesen: Ulrich Kutschera (Das Gender-Paradoxon), Axel Meyer (Adams Apfel und Evas Erbe) bis hin zum Uralt-Original von Richard Dawkins (Das egoisitische Gen). Ich kann gerade Kutschera und Meyer empfehlen, aber es steht ja im Grunde immer dasselbe drin.
Hier das berühmte rbb-Interview, für alle, die es interessiert:
Hier die Zusammenfassung im Spiegel:
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un . 50888.htmlBei uns im Forum gibt es diese evolutionsbiologischen Tipps ja auch immer, sei es bei Partner zurückerobern o.ä. Themen. Das Ganze hat aber auch einen immensen politischen Aspekt: nicht ganz ohne Grund werden diese Autoren und die ganzen evolutionsbiologischen Thesen vom Mainstream als biologistisch und rechts beschimpft, gibt es über 200 Lehrstühle für Gender-Theorie und die (für mich krude) herrschende These, dass es keine festgelegten Geschlechter gibt, sondern sich jeder aus 66 Geschlechtern das für sich passende aussuchen kann. Denn letzten Endes ist die Rolle der Frau in diesem Spiel ja jedenfalls für die Mehrheit nach der Gaußschen Normalverteilung schon ein wenig ungünstig. Wenn man es unter Machtaspekten sieht, dann hat immer derjenige die bessere Position und leidet weniger, der weniger Emotionen hat. Es gilt das Hebegesetz aller Beziehungen: der, der weniger will, setzt sich immer durch. Und das scheinen in Beziehung meistens die Männer zu sein.
Wie ich jetzt aber auf einmal weniger wollen können soll, das erschließt sich mir nicht - selbst wenn ich alle evolutionsbiologischen Gesetze über Jäger und Sammler anwende und mir mantraartig jeden Tag sage Gefühle sind Schwäche. Ich habe keine Lösung für das Problem.
Und um von der globalen Sicht jetzt mal zu mir zurück zu kommen: selbst wenn alle evolutionsbiologischen Regeln greifen, so können innerpsychische Vorgänge, Ambivalenz und eine eher narzisstische Persönlichkeitsstruktur dennoch dazu führen, dass diese Regeln außer Kraft gesetzt werden.
Denn ich stehe hier und frage mich zum vielleicht Millonstenmal: warum? Und ich werde wohl niemals eine Antwort auf diese Frage bekommen. Ich verstehe diese Rückkehr zu einer ungeliebten EF nicht, da geht es mir wie Dir, blackeyed. Es gab zwischen beiden keine gemeinsamen Kinder. Die EF passte vor 27 Jahren vielleicht mal zu dem 25jährigen Vokuhila-Mann mit Oliba. Aber schon lange nicht mehr zu dem Guido von heute. Wortwörtlich hat er die EF und das Leben mit ihr stets als
das Grauen hier bei mir zu Hause bezeichnet. Diese EF, die übrigens auch noch am selben Tag wie ich Geburtstag hat, nur 11 Jahre früher, also auf den Tag genau 11 Jahre älter ist als ich und fast vier Jahre älter ist als ihr EM, hat - auch auf die Gefahr hin, dass das arrogant klingt, ich schreibe es dennoch - den IQ eines Toastbrotes. Immer und immer wieder habe ich mir angehört, dass ER ja noch niemals zuvor so eine emotionale, intellektuelle und 6uelle Kompatibilität wie mit mir erlebt habe. Wolke-7-größte-Liebe-seines-Lebens-Tränen-in-den-Augen.
Wenn aber nur das Ergebnis zählt: dann muss ich all diese Treffen und Worte und Nachrichten wohl blau markieren.
Denn auf eine illoyaler und unsaubere Art und Weise wie ich (und Du ) kann man ja wohl nicht fallengelassen werden. Während alle anderen hier wenigstens ein Trennungsgespräch bekommen habe, wurde ich nach fast einem Jahr intensiver Beziehung und bevorstehender Trennung von meinem EM, einfach geghostet. Wenn man unsere Beziehung mal bildlich als Glas darstellt, dann wurde durch die Lügen und den Betrug mir ggü zum Schluss dieses Glas in tausend Scherben zertrümmert. Man hätte das Glas auch vorsichtig in den Schrank stellen oder weiter daraus trinken können es war ein sehr schönes, interessantes, auf alle Fälle seltenes und damit wertvolles Glas. Aber er hat es vorgezogen, es mit voller Wucht auf den Boden zu schmeißen. Mir blieb nur übrig, auch noch einmal wütend mit einem Stiefel auf die Scherben zu treten angesichts so einer sinnlosen Zerstörung. Hier, das ist der Film, der in Dauerschleife vor meinem inneren Auge abläuft:
Sinnlose Zerstörung wertvoller Skulpturen.
Ich verstehe es nicht. Ich verstehe diese Zerstörung nicht.
Auf einem eintägigen Bewerber-Auswahl-Seminar auf dem ich war, mussten die Teilnehmer vor der Gruppe darlegen, was für Situationen für sie schwierig sind. Ich hörte die anderen, wie sie verschiedene Dinge ausführten, Selbstunsicherheit etc pp, und als ich dran war, wusste ich, was ich sagen wollte: am schwierigsten ist es, zu akzeptieren, dass jemand einen anderen Weg gehen will, als man es selbst für richtig hält. Wenn ich den Weg A für richtig halte, aber der andere will Weg B gehen, dann loszulassen, das ist sehr schwierig.
Natürlich haben die Personal-Entscheider nicht den Zusammenhang verstanden, den ich im Kopf hatte, sondern dachten, ich beziehe mich auf etwas anderes. Aber die Antwort hat ihnen gefallen - und ich wurde genommen.
Zum Glück war das, bevor ich nach dem Lesen der WA wie beim Monopoloy wieder auf LOS gehen musste. Ich hoffe, dass ich durch diese 2. Runde schneller durchkomme. Gestern war es nochmal grauenhaft: mein achtjähriger Sohn hat ein Lied für die Mädchen-Band seiner 2. Klasse geschrieben. Der Text war denkbar simpel und ich musste mir gemeinsam mit anderen Eltern kleine aufgeregte Kinder in der Klasse anschauen, die immer wieder folgenden Refrain wiederholten: Die Liebe und die Wahrheit, die Liebe und die Wahrheit, das ist das Schönste, was es gibt auf der Welt. Ach, ich will Liebe und Wahrheit - und sonst nichts. Nur Liebe und Wahrheit machen glücklich. usw usf.
Wie bitte soll man einem Achtjährigen erklären, dass die Mami beim Zuhören des Liedes auf einmal so schlimme Bauchschmerzen bekommen hat, dass sie schnell zum Auto laufen musste und dann bis zum Ende der Veranstaltung heulend dort gesessen hat? Es waren halt sehr schlimme Bauchschmerzen.