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Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

Chilalla
Zitat von Holylake:
Ist das aktionistisch?


Da musst ich wirklich herzlich laut lachen.
Kann schon sein. Du bist halt ne aktive Frau, die die Dinge an- und die Stiere an den Hörnern packt. Ist doch super! Nee, im Ernst: Ich find das gut. Professionelle Beratung kann nie schaden, die haben den geschulteren und nüchterneren Blick. Mach das doch. Oder nen Kinderpsychologen.

Zitat von Holylake:
Ich glaube, das kommt dem ziemlich nahe, was mein Sohn letzte Nacht so von sich gegeben hat. Dazu kommt ja noch die Trennung seiner Eltern, die für mich durch die Affäre zunächst schneller zu verarbeiten war


Zitat von Holylake:
Aber ich stelle mich selbst unter großen Duck, siehe oben. Ich bin die Mutter, der Chef im Ring und hauptverantwortlich für mich UND meinen Sohn. Mein EM ist gerade dabei, ihn aufzugeben. Er konnte sich noch nie auf unser Sensibelchen einlassen. Also: wie kann ich für mich Druck rausnehmen?


Es ist eigentlich ziemlich einfach: Du kannst das nicht alles stemmen. Du kannst ihm insbesondere nicht den Vater ersetzen. Das ist ein Verlust, vor allem der seiner Familie = Eltern als Paar, mit dem er allein fertig werden muss. Aber Du kannst ihm helfen, und das tust Du am meisten, indem Du die Mama bleibst, die Du vorher warst. So stabil wie möglich. Dein AM ist jetzt egal. Und die Nexte Deines EM auch, es geht nur um Euch beide (also Mutter Vater).
Ich würde auch versuchen, die Nexte zu mögen und das auch zu sagen, zumindest gegenüber Deinem Sohn, damit er auch auf der Seite Deines EM Frieden finden kann. Das war für unsere Töchter sehr wichtig. Sie mochten die Nexte auch nicht, das liegt ja auch irgendwie in der Natur der Sache. Aber sie waren immer dankbar, hatte ich den Eindruck, wenn ich sagte, ich finde sie nett oder sie sonstwie lobte, sie tut Papi gut, etc.

Meine Tochter übrigens sagte öfter, dass sie heute so ein starker stabiler Mensch geworden sei, habe daran gelegen, dass mein Ex-EM und ich beide immer und ohne Vorbehalte hinter ihr gestanden seien.Wir haben sie immer bestärkt und sie toll gefunden. EM hat sie sogar mal von der Polzeiwache holen müssen, weil sie einen Lippenstift geklaut hatte. Wir haben das nicht kommentiert. Auch nicht, als sie mal k.o.-Tropfen erwisch hatte und wir sie zum Gyn bringen mussten um zu sehen, ob ihr einer an die Wäsche gegangen ist. Das, sagt sie heute, war das Allerbeste und Wichtigste für sie: Immer da gewesen, nie was gesagt. Dass es falsch war, wusste sie selbst.

31.05.2018 11:06 • x 3 #25936


Chilalla
Zitat von Gretchen:
Das Kind von Zeus und Semele (Semele stirbt in der Mythologie) ich kenn mich da selber nicht so aus- das steht wohl dem Tod nahe/ ist dann der gott des Todes? (Ich hab echt kein Plan)


Soviel ich weiß, wird sie aber später erlöst. Nämlich von ihrem Sohn. (Mein Interpretationswille schläft gerade; muss das Buch aber eh erst zuende lesen.)

Zitat von Gretchen:
Ich kaufe jetzt Schuhe- goldene hera- Sandalen stelle ich gerade mit Schrecken fest- ich nehm doch andere- nur welche passen?
Hm. Bergsteigerstiefel?

31.05.2018 11:09 • #25937


A


Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

x 3


A
Zitat von Ema:
Tausend Gründe, um froh und dankbar zu sein.
Denke ich mir so.

Und doch bin ich jetzt oft traurig. Als würde mir etwas ganz Wichtiges fehlen.
Etwas, das vorher gar nicht da war.
Das eigentlich nie da war und wovon ich doch durch die Begegnung mit ihm eine Ahnung bekommen habe.
Schwer zu erklären.


Liebe @Ema

das hast du sehr gefühlvoll geschrieben, danke dafür.

Die Dankbarkeit für die eigene Existenz ist den meisten Menschen verloren gegangen. Egal ob reich oder arm, jeder will noch mehr, obwohl er schon alles besitzt.

Das Wichtige, was den meisten Menschen fehlt, ist ein ein greifbarer Sinn ihres Lebens. Jeder sucht den im Außen und nicht bei sich selbst.

Ein Partner, sei er noch so lieb, viele Freunde, verständnisvolle Kollegen........niemand wird diese Sehnsucht nach innerem Frieden stillen können.
In der Zwischenzeit bin ich der Meinung, dass man als menschliches Wesen auch sehr glücklich sein kann, wenn man nicht nur auf materielle Dinge schaut, sondern die Ruhe und diese unsagbare Sehnsucht in seinem eigenen Herzen finden kann.....und sich selbst genug ist damit.


Ich träume......
davon, irgendwann in meinem Leben wirklich gelassen zu sein. Die Ruhe selbst. Ein unerschütterlicher Felsen in der Brandung. Mit beiden Füssen fest am Boden, furchtlos und standfest.

Ich träume davon, mich sicher zu fühlen, wo immer ich auch bin. Mich durch meine eigene Stärke getragen zu fühlen, egal was kommt. Zu wissen wer ich bin und daran zu glauben, was mich ausmacht.

Und ich träume von der Stille in mir. Einer Stille, die verlässlich bei mir bleibt, auch wenn der Sturm wieder einmal alles wegfegt, was ich mir an Stabilität aufgebaut habe.

Kurz: Ich sehne mich nach innerem Frieden und diesem gelassenen, gefassten Teil in mir, der sich durch nichts aus dem Gleichgewicht bringen lässt.
Gleichzeitig ist diese Sehnsucht meine größte Motivation. Sie ist es, die mich hoffen lässt, dass ich eines Tages all das zurücklassen kann, was mich jetzt noch daran hindert, mein Leben in all seinen Facetten zu genießen.

Und die Sehnsucht ist es auch, die mich immer wieder dazu ermutigt aufzustehen, das Krönchen zu richten und weiterzugehen. Schritt für Schritt.
Es gibt diese Tage, da fühle ich mich meilenweit davon entfernt, auch nur das kleinste Stückchen Seelenfrieden in mir zu finden. Das sind dann die Tage, in denen der Kopf die Hauptrolle spielt und die Affen das Kommando übernehmen.

Erfreulicherweise kommen aber immer häufiger auch längere Zeitspannen hinzu, in denen ich mich völlig entspannen kann und sich alles in mir richtig anfühlt. Ein kostbares Geschenk für jemanden, der durch Angst und innere Unruhe unter ständiger Anspannung steht.
In diesen Momenten weiss ich ganz sicher, dass es sich lohnt, den inneren Frieden in sich zu kultivieren, daran zu arbeiten und auch den Willen aufzubringen, JETZT etwas für sich zu tun, was sich später lohnen wird.

Wir alle suchen mehr oder weniger bewusst unseren Seelenfrieden. Alles was wir tun (oder auch nicht tun), steht in Zusammenhang mit uns selbst, mit unserem Glück, unserer Gesundheit, unseren Werten, Fähigkeiten und noch vielen Faktoren mehr.
Innerer Friede kann entstehen, wenn wir alles was uns leiden lässt aufgeben.
Und wenn wir es nicht aufgeben können, beispielsweise bei körperlichen Schmerzen, dann sollten wir versuchen zu akzeptieren, dass es ist wie es ist. Annehmen ist Loslassen.

Das ist unglaublich schwierig. Ich weiß aber aus Erfahrung, dass es nicht gesund sein kann, in einer unglücklichen Beziehung zu bleiben, weil wir Angst davor haben, einsam zu sein. Und nur aus finanziellen Gründen in einem Job zu stecken, ohne dass unser Herz mit dabei ist, kann uns auf Dauer nicht die ersehnte Zufriedenheit bringen. Solche Geschichten rauben uns genau die Energie, die wir eigentlich für uns selber brauchen.
Da ich mich seit einiger Zeit intensiv mit meinem inneren Frieden auseinandersetze, hier eine kleine persönliche Liste an Anregungen. Manches gelingt mir schon recht gut, anderes fällt mir schwerer:

Die Maske fallen lassen
Andere Menschen in unser Innerstes schauen zu lassen, ist alles andere als leicht. Wir fühlen uns verletzlich. Wir glauben, das Gesicht zu verlieren, wenn wir uns öffnen, weil so vieles mit Scham behaftet ist und weil wir immer noch denken, dass nur das Starke und Gesunde Anerkennung findet und liebenswert ist.

Auch mit uns selber gehen wir nicht sehr ehrlich um. Unpassende Gefühle werden unterdrückt, körperliche oder psychische Symptome verdrängt und an dem Idealbild, das wir von uns selber haben, halten wir eisern fest, komme was wolle.
Wir haben eine Heidenangst. Wir haben Angst überschwemmt zu werden, wenn die Schleusen einmal geöffnet sind. Angst, uns selber zu verlieren, verrückt zu werden, nicht mehr klar zu kommen.

Ich kenne diese Gefühle nur zu gut. Jahrelang habe ich versucht alles unter Kontrolle zu halten. Meine Ängste, meine Gedanken, mein ganzes Leben. Ich habe mich lange nicht getraut, mich auf mein Innerstes einzulassen. Erst jetzt durch die Körpertherapie gelingt es mir stückchenweise meine Schutzhaltung aufzugeben, meine Verletzungen zuzulassen und sie auch auszuhalten, ohne dass ich die Panik, die manchmal hochkommt, verdrängen will.

Wenn wir uns Seelenfrieden wünschen, dürfen wir die Augen nicht mehr länger vor uns selber verschließen. Wir sollten ehrlich sein und echt. Und wir dürfen uns langsam von dem Gedanken verabschieden, dass es gefährlich für uns ist, uns selber nahe zu sein.

Friedens-Störenfriede
Stress, Groll, Ärger, Misstrauen, Sorgen und ja, auch die Angst, all das sind Emotionen, die unseren Frieden immer wieder zunichte machen. Vor allem auch in den Momenten, in denen wir gefühlsmäßig mittendrin stecken. Mit etwas Abstand betrachtet, können uns diese Gefühle aber vieles verraten und uns dadurch zu mehr Gelassenheit und innerer Ruhe führen.

Wer oder was stört meinen inneren Frieden immer wieder aufs Neue? Wer oder was löst negative Gefühle in mir aus? Wo in meinem Leben empfinde ich den größten Stress? In welchen Situationen stolpere ich immer wieder über Schwierigkeiten?

Als ich gemerkt habe, wie wichtig diese Fragen sind und wie logisch es eigentlich ist, das Schwere von mir zu nehmen, damit ich mich leichter fühlen kann, kam ich ganz automatisch ins Handeln. Ich beendete jetzt endlich meine energieraubende Beziehung und habe begonnen, mich von einigen Menschen, auch Familienmitgliedern, zu distanzieren.

Manchmal sind wir uns diesen Verstrickungen gar nicht bewusst, sind noch nicht bereit hinzuschauen oder haben große Angst vor den Konsequenzen, die eine solche Entscheidung mit sich bringen kann. Ich bin aber felsenfest davon überzeugt, wenn wir uns für uns selber entscheiden, können wir nur gewinnen.

Kraft-Spender
Umgekehrt ist es sehr spannend, sich auch einmal bewusst zu machen, was in unserem Leben eigentlich gut ist. In welchem Bereich läuft es einfach? Wo muss ich keinerlei Anstrengung aufbringen? Was fühlt sich rund an und richtig? Was gibt mir Kraft?

Ich liebe diese Fragen! Sie verändern die oftmals negative Sicht der Dinge und bringen uns in ein gutes warmes Gefühl. Vielleicht haben wir das Glück, einen Menschen zu kennen, der uns einfach so liebt, wie wir sind. Oder wir fühlen uns sau wohl, dort wo wir wohnen.
Vielleicht müssen wir uns ums Geld keine Sorgen machen oder haben eine Leidenschaft für uns entdeckt, die uns erfüllt.
Was es auch ist, wenn uns bewusst wird, was uns stärkt und wir mehr Energie in diejenigen Menschen oder Situationen stecken, die uns gut tun, dann kommen wir unserem inneren Frieden immer näher.
Der Weg dazu ist ein ganz persönlicher, den jeder für sich selber finden oder entdecken muss. Eines ist aber sicher: Wer mit sich selbst in Frieden leben will, muss sich so akzeptieren, wie er ist, denn:
Was du suchst, ist nicht in den Gipfeln der Berge, nicht in den Tiefen der Meere, nicht in den Straßen der Städte, es ist in deinem Herzen.


Liebe Grüße
Atmani

31.05.2018 11:13 • x 9 #25938


A
Könnt grad heulen bei dieser Geschichte.
Werd heut Abend mal mit meiner Freundin tel, die macht so tolle Arbeit mit Familienaufstellung usw
Wirds mal wieder Zeit dafür bei mir glaub ich. Mir hatte es damals so geholfen, mich von meiner leiblichen Mutter zu lösen.
Damals dachte ich, ich hab mein Familien-Thema abgeschlossen, dem scheint wohl nicht so zu sein.

@all, die das Thema grad beschäftigt:
Habt ihr euch damit mal versucht, mit Familienaufstellung?

Jetzt gehts aber erstmal in den Park mit den Kids, den neuen Wasserspielplatz erkunden

Ihr Lieben, geht raus, genießt das Wetter, gönnt Euch (gemäß Pinie )

PS: @Atmani : wunderschön geschrieben, DANKE dafür

31.05.2018 11:28 • x 4 #25939


Chilalla
Yo, ich gönn mir jetzt den schönsten See Berlins Und alles andere ist mir grad wumpe
allerseits!

31.05.2018 11:41 • x 1 #25940


E
Welchen hältst Du dafür, chilalla? Ich packe mich gleich eine Stunde zwischen 2 Terminen an MEINEN See: Niederneuendorfer
Viel Vergnügen!

31.05.2018 11:46 • x 1 #25941


Pinie
Zitat von Ema:

Pinie, vielleicht ist es zu früh. Vielleicht funktioniert mein Hirn gerade wegen starker Kopfschmerzen nicht.

Aber ich verstehe die Frage nicht. Ich verstehe gerade deinen ganzen Post nicht so recht.

Kannst du mir das mit ein paar mehr Worten erklären oder die Frage nochmal anders stellen?

War nicht die Tochter deines Ex bei einem Frauenschläger angelandet?
Demnach müsste sie dort nach ihrer Vaterfigur gesucht haben.
So seltsam kamen deine Schilderungen von Ex-Am bei mir jetzt gar nicht an.

31.05.2018 12:26 • x 1 #25942


Ema
Zitat von Pinie:
War nicht die Tochter deines Ex bei einem Frauenschläger angelandet?
Demnach müsste sie dort nach ihrer Vaterfigur gesucht haben.
So seltsam kamen deine Schilderungen von Ex-Am bei mir jetzt gar nicht an.


Ach so. Ja.

Aber ein Frauenschläger ist mein Spezi definitiv und ganz entschieden nicht.

Was seine Tochter da für ein Bild sucht, weiß ich nicht.
Aber der Typ - dieser Schläger - hat mit Spezi sehr wenig gemein.

Rein äußerlich sind sie sich ähnlich. Starker Körperbau und so.

Aber da hören die Gemeinsamkeiten auf. Der Kerl, mit dem sie da zusammen war, ist der klassische Muckibuden-Blödmann. Dumm wie Brot, sensibel wie ein Holzklotz.

Wenn, dann ist der Kerl eine schlechte Karikatur ihres Vaters. Die äußerlichen Attribute bis ins Groteske überzogen. Die meisten inneren Qualitäten fehlen ganz.

31.05.2018 12:45 • x 1 #25943


Pinie
Zitat von Ema:

Ach so. Ja.

Aber ein Frauenschläger ist mein Spezi definitiv und ganz entschieden nicht.

Was seine Tochter da für ein Bild sucht, weiß ich nicht.
Aber der Typ - dieser Schläger - hat mit Spezi sehr wenig gemein.

Rein äußerlich sind sie sich ähnlich. Starker Körperbau und so.

Aber da hören die Gemeinsamkeiten auf. Der Kerl, mit dem sie da zusammen war, ist der klassische Muckibuden-Blödmann. Dumm wie Brot, sensibel wie ein Holzklotz.

Wenn, dann ist der Kerl eine schlechte Karikatur ihres Vaters. Die äußerlichen Attribute bis ins Groteske überzogen. Die meisten inneren Qualitäten fehlen ganz.

Deswegen hab ich mich ja gewundert.

31.05.2018 13:35 • #25944


Chilalla
Zitat von Holylake:
Welchen hältst Du dafür, chilalla? Ich packe mich gleich eine Stunde zwischen 2 Terminen an MEINEN See: Niederneuendorfer
Viel Vergnügen!


Kenn ich gar nicht. Werd ich ausprobieren. Du wohnst ja auch in Holylake, das bietet sich an Meiner ist der Sacrower, auf der hinteren, Sacrower Seite. Naturschutzgebiet und kaum Menschen. Und abends, so ab sieben / acht: Glienicker. Für lange Schwimmsessions der Beste bestes kristallklares, durchsichtiges Wasser, meist windstill.

31.05.2018 16:03 • x 1 #25945


Pinie
Zitat von Chilalla:
Ich führe gerade Gespräche mit meiner Tochter (20), das geht auf keine Kuhhaut. Sie war 12, als ich den AM kennenlernte. Damals bin ich gefühlt durchgedreht, weil es so reinhaute, ich nicht damit umzugehen wusste, eine Riesenangst hatte davor, meine Familie zu zerstören, während ich es tat, und hab aus dem Stand 17 kg abgenommen vor lauter Durcheinandersein.

Sie sagt, sie hätte es schon damals herausgefunden und in den zwei Jahren, die es dauerte bis zur Trennung, eine Wut gegen mich aufgestaut weil ich nicht zur Familie stehe und alle betrüge, die mir vertrauen. Heute hat sie mir verziehen, aber ich sehe, welchen verheerenden Schaden die ganze Sache angerichtet hat. Sie sagt, sie habe gelernt, dass Nähe auch wieder verschwinden kann, dass naheste Menschen einander belügen können und sie deshalb bis heute keinen Mann an sich heranlässt. Meine Güte, ich bin ein so reflektierter Mensch, und ich habe an ihr so viel falsch gemacht! Klar, jetzt bin ich klüger, und ich bemühe mich nach Kräften, eine gute Mutter und ein positives Vorbild zu sein. Aber ich fühle mich doch auch schrecklich schuldig. Geht es einer von Euch ähnlich?


Hab ich mich und Ex-Am gefragt, was für eine Instabilität ich meinem Kind vermittele, wenn ich einen Mann in seine Nähe bringe und das mit Lügen und Betrug einhergeht.

Damit hätte ich in gewisser Weise etwas reproduziert, was es in meiner Familie gab. 2 Lebenslügen bei meinen Eltern, eine flog auf, als ich 12 oder 13 war. Eine, als ich 18 war. (Anderes als Fremdgängerei).
Beide Male war ich erschüttert. Und vorher wusste ich, irgendetwas ist hier unstimmig und bedrohlich. Hm. Schwer zu beschreiben.
Ich denke, gerade Kinder kriegen auf einer subtilen Ebene ungefiltert alles mit.

Zu deiner Entlastung, alle Menschen machen Fehler im Leben. Und dass sich bei deiner Tochter der Gedanke eingeschlichen haben mag, entweder du veräppelst oder wirst veräppelt über Jahre, Vertrauen und Liebe ist was für Loser, da hast du mit Fehlentscheidungen zu beigetragen, ok, beisst die Maus keinen Faden ab.
ABER, wichtiger, als dass du dich jetzt mit überhöhten Idealen selbst durchmanipulierst und dir mit einem schlechten Gewissen DIE ZUKUNFT und eine unbeschwerte Beziehung zu deiner Tochter versaust, nochmal: alle Menschen machen Fehler.

Du hast deinen Fehler in dem Moment schon zum Großteil gut gemacht, in dem du zugehört hast. Ihre Wahrnehmung als richtige Wahrnehmung bezeugt hast.
Du hast gesagt, das war ein Fehler und somit wurdest (auch) du zur Leidtragenden im Affärensystem.

Damit hast du alles wieder ins rechte Licht gerückt. So klar hätte ich mir das in meiner Familie gewünscht.

Was eine Frau dazu bringen kann, erstmal heimlich eine Affäre zu führen, ist der starke Wunsch, den Kindern eine 'heile Familie' zu belassen.
(Dass bei dem Gedanken der Wurm drin ist, sieht man in dem Moment so noch nicht). Also ein hohes Ideal über den eigenen vitalen Impuls stellt, Hals über Kopf alles hinzuwerfen. Das ist in gewisser Weise eine Strenge gegen sich selbst. Und ich bin generell bei Frauen viel mehr geneigt als bei Männern, diese 'höheren' inneren Motive für die aufgeschobene Entscheidung, welcher Lebensweg nun verfolgt wird, als wahrhaftig zu erachten.
Frauen wollen sehr dringlich 'ihrem Herzen' folgen, sonst geht es ihnen richtig schlecht, Frauen wollen ihre Kinder vor jedem Schmerz schützen. (Wenn Männer so argumentieren, da habe ich schwerste Zweifel und deine Geschichte erscheint idealtypisch). Du wolltest etwas von ihnen fernhalten. Dagegen ist in 99,9% aller Fälle auch nix einzuwenden. Das spricht sogar FÜR dein Löwenmutterherz.

Kinder in Affärenwahnsinn reinziehen, sich vor/bei ihnen ausheulen, das wäre eine ganz andere Hausnummer gewesen.
Du hast die ganze Shice so gut es ging mit dir ausgemacht und warst lediglich selbst nicht wehrhaft genug, gegen deine Gefühle für Am zu handeln und einen Schlusspunkt zu setzen.
Fehler, gerade selbstschädigende, sind menschlich, besonders bei Frauen verbreitet.

Dass du mit deiner Tochter nun so reden konntest, zeigt, dass es zwischen euch sehr wohl eine Vertrauensbasis gibt. Eine Grundsicherheit -die Voraussetzung für Selbstvertrauen- wirst du in ihr also angelegt haben.
Nun wurde ihr Genugtuung getan, ihre Wahrnehmung gehört und validiert Selbstvertrauen aufgefrischt per Gespräch, spitze!
Es ist ein viel mühsamerer Weg, dies mit anderen einmal durchzukauen, als mit den Personen des Geschehens.
(Edit: Sollte es aber ein tiefgehendes dauerhaftes Problem bei ihr werden, dann bist du die denkbar falscheste Ansprechperson, dann muss ein uninvolvierter Profi ran!).

Und jetzt vertrau bitte einmal mir. Aufgrund meiner eigenen Lebensgeschichte neige ich zu sehr, sehr scharfem Blick, wenn ich sehe, jemand zieht unreflektiert seine eigenen Kinder in seine eigenen 'Themen' mit klebrig-übergriffigem Verhalten.
Und bei dir sehe ich, du hast darum gekämpft, vieles mit dir auszumachen, deine Tochter eben nicht als deine 'Vertraute' zu missbrauchen.
Den m.M.n. (Psychologen sämtlicher Fachrichtungen sind sich in dem Punkt einig wie selten) allerschlimmsten Fehler hast auslassen können.

Wurdest du in der Affäre vom Affärenmann häufiger mit 'Schuldgefühle machen' manipuliert?

Willst du bei deiner Tochter eine wirkliche Wiedergutmachung erreichen, dann lad die strenge Richterin über Schuld und Unschuld in dir auf einen heissen Kakao ein und frag sie, ob ein Mensch vielleicht doch liebenswert sein kann, der einen Fehler gemacht hat. Wie sie das sieht in Bezug auf andere Menschen und auf dich selbst.

Wenn damit deine innere Verbindung verschiedener verletzter Persönlichkeitsanteile wächst, dann haben miserable Beziehungsangebote Zero Chance bei dir.
Das ist über rein kognitives Reflektieren gerade unerreichbar, da gehst du im Gegenteil einmal tief am Grund deines Inneren (emotional) nach Perlen tauchen.
Bin doch reflektiert und habe Fehler über Fehler bei meiner Tochter gemacht, wie konnte ich nur? ist bereits Teil des inneren Tribubals. Als Antwort kann dann nur noch kommen Weil ich eben doch von Grund auf schlecht bin!
Die entlastende Nachricht also nochmal: mit Intelligenz und Reflektieren unknackbar, das Muster mit dem man sich selbst in eine leidende Lebenslage bringt und daran festhält.

Deiner Tochter wirst du eine stabile, sichere Vertrauensperson, wenn du dich traust, liebevoll der strengen Richterin in dir zuzuhören.

31.05.2018 19:54 • x 5 #25946


K
@

...und was wurde Kindern/Jugendlichen in der Zeit zugemutet, als Trennungen/Scheidungen/Affären auf den Höhepunkten waren, die Kinder/Jugendlichen nicht die Beachtung fanden, weil sie nur Teil der Familie und nicht Mittelpunkt waren, als sich deren Eltern von ihnen entfernten, ohne es bewusst zu tun.... Kinder/Jugendliche spüren, fühlen das...und zwar sehr viel mehr, als man ihnen zugestehen würde. Diese Phänomene - ich wiederhole mich da sehr gern - sind nichts Neues, auch wenn ihnen - auch weiterhin - keine besondere Beobachtung geschenkt wird.

Die schaffen das schon! Die haben das gut geschafft! Die sind froh, dass wir uns (als Eltern) getrennt haben!

Aber was haben Kinder/Jugendliche alles mitgemacht/durchgemacht, als sie gefühlsmäßig/emotional alleingelassen wurden - von Mama, von Papa? Mama und Papa wollten nicht mehr miteinander - und verstehen Kinder/Jugendliche wirklich, warum Mama und Papa nicht mehr miteinander wollen/können? Mama und Papa wollen nur noch jeweils IHRES um- und durchsetzen. Und später kommt zutage, was Eltern den Kinder/Jugendlichen alles entzogen haben - eine glückliche Kinder- /Jugendzeit.
Nein... das macht sich nicht immer unmittelbar bemerkbar. Das kommt oft erst nach Jahren, wenn Kinder/Jugendliche selbst (fast) erwachsen sind. Dann wird überlegt, wie die Zeiten waren, als Mama oder Papa ging, die Familie verließ, ggf. Geschwister getrennt wurden, und und und.

Nein...es möge niemand kommen mit dem Argument, dass permanenter Streit der Eltern auch nicht das Wahre gewesen wäre, dass unglücklich zusammenlebende Eltern auch nichts seien. Alibi-Erklärungen - mehr nicht. Dann es muss ja Ursachen gegeben haben, WARUM es zum auseinanderleben gekommen ist, permanent Streitigkeiten gab.

Ja... jeder Mensch macht Fehler. Fehler einzugestehen, ist das mindeste. Fehler auszubügeln - das geht leider nicht. Was Kindern/Jugendlichen genommen wurde, kann ihnen später nicht wieder-gegeben werden. Genommene/ entzogene glückliche/ zufriedene Kinder-/Jugendzeit ist unwiederbringlich....

Es mag wieder Schelte geben - ob der Offenheit...aber die gehört nun mal AUCH zum Leben dazu...

31.05.2018 22:39 • #25947


Pinie
Zitat von Holylake:
@Pinie Danke, sensationell geschrieben! Passt heute für mich wie Faust aufs Auge!
Für Dich hoffentlich auch, liebe Chilli! (Freu mich auf nächste Woche)



Das war mir die letzten 2 Jahre bewusst, habe ich durchweg versucht und heute Abend hat mein Sohn mir genau das zum bitteren Vorwurf gemacht. Ich hatte ihm beim Auffliegen, als ich tagelang mit dick verquollenen Augen rumgelaufen bin, eine Erklärung geliefert, die unfair war. Er wusste ja schon, dass sein Vater mich jahrelang betrogen hat, schon das lief suboptimal, wie er es erfahren hat. Und als ich dann rausfand, dass der AM kein Single ist, habe ich meinem damals 14-jährigem Sohn meinen Schmerz um die Ohren gehauen mit Ich bin schon wieder nicht die Einzige für einen Mann. Das war ein Fehler, aber ist nun passiert. Seitdem habe ich ihn so gut es möglich war, ohne paranoid zu wirken, vom AM fern gehalten. (dabei hat der ja monatelang quasi bei und mit uns gelebt!) Ab und zu haben sie sich gesehen, freundlich begrüßt und paar Worte gewechselt. Sohn hat sogar mal gesagt, ich soll mich nicht so anstellen, er mag AM doch gern. Einmal kam aber auch im Streit ein sehr harter, sehr reflektierter Satz:
Über meinen Schmerz, meine Verlustangst, meine ungesunde Liebe habe ich nie wieder mit ihm tiefer gesprochen. Als Sensibelchen hat er jedoch viel mehr mitbekommen, als ich dachte. Und schlägt es mir heute um die Ohren.
Es war ein schlimmes, teilweise sehr lautes Gespräch. Ich habe immer wieder zwischen den beiden Themen abgegrenzt, zum einen der Shisha-Vertrauensbruch, da bin ich hart geblieben. Eine hat er heute zu einem Kumpel gebracht (von mir aus, sollen sie dort alles vollstinken), die andere habe ich eingezogen mit Auflagen. Wenn er sich einen Job sucht, bekommt er sie für die Terasse wieder, ansonsten wohnt sie ein halbes Jahr bei einer Freundin von mir. Ihr könnt Euch das nicht vorstellen - Tränen, Schluchzen (schice Mutterherz!), immer wieder der Versuch, die beiden Themen zu verbinden. Nix da. Das andere war für mich schlimmer. Weil er genau in meine heute beschriebenen Schuldgefühle reingestochen hat. Unbegründete, auch sehr ungerechte Vorwürfe, tatsächliche Vergehen oder Nachlässigkeiten von mir und EM, Trennung, Affäre. es nützt nichts, ich MUSS mich jetzt mit ihm bis zum Schluss auseinandersetzen.
Denn Pinie, genau, Fehler macht man, aber man muss daraus lernen. Ich mach das zusammen mit meinem Sohn.


Holylake,

absoluter Freispruch für den Zusammenbruch, als du den Schock gekriegt hast, der Mann, der sich 'eine ernsthafte langfristige Beziehung wünscht' ist in Wahrheit längst anderweitig gebunden.
Da wäre ich auch zusammengebrochen. Egal wo und vor wem, einfach komplett dekompensiert.
Alles andere wäre doch unmenschlich.

Und ja, die lieben Pubertiere, sie kundschaften jahrelang sämtliche Schwachstellen ihrer Eltern aus, und dann ist jedes Mittel recht, den Kopf durchzukriegen. Ist blöd gelaufen für dich, Ich kriege die Krise, wenn ich mit ansehen muss, wie Du einen Typen liebst, der Dich abzieht! heisst leider auch, er weiss, es ist für ihn theoretisch möglich.

Das Drama, das du da gerade erlebst, ist andererseits leider normal in mitteleuropäischen Kulturvölkern.

Und das mit der Shisha machst du gut, finde ich. Habe das gerade bei einer Kollegin mitgeschnitten, exakt dasselbe Drama, exakt denselben Weg hat sie (geschieden, seit einigen Jahren neuer Ehemann) eingeschlagen.
Ihr Sohn zieht gerne den Ich armes Trennungskind-Joker, wenn die Du bist eine kalte herzlose Rabenmutter, andere Mütter sind viel cooler als du-Karte keinen Stich machen konnte.
Das Engelchen geht auf eine gute christliche Privatschule, Großfamilie, sozial angepasst, aber zuhause sollte man besser nen Glaskäfig aufbauen, ab und an eine Banane reinwerfen und erst in ca. 2 Jahren wieder näheren Kontakt wagen.
Dann käme leider die Das ist seelische Grausamkeit ich gehe mit dir nach Den Haag vor den Gerichtshof für Menschenrechte-Karte.

Ich habe diese Zeit noch vor mir, danach weiss ich dann auch, was mir alles als Fehler ausgelegt werden kann.

Notiz an mich:
Ab Kindesalter 14 Kurs Atemyoga buchen.
Good luck und gute Nerven.

@kuddel
Ab wann überwiegen deiner Meinung die Schäden durch ein malignes häusliches Klima die vermeintlichen Schäden einer Scheidung?
Erst wenn Mütter zusammengeschlagen ins Krankenhaus eingeliefert werden, oder darf man sich auch schon trennen, wenn die Mutter beispielsweise mit der ganzen Nachbarschaft fremdgeht?

31.05.2018 22:46 • x 2 #25948


Chilalla
Zitat von Pinie:
Hab ich mich und Ex-Am gefragt, was für eine Instabilität ich meinem Kind vermittele, wenn ich einen Mann in seine Nähe bringe und das mit Lügen und Betrug einhergeht.

Was eine Frau dazu bringen kann, erstmal heimlich eine Affäre zu führen, ist der starke Wunsch, den Kindern eine 'heile Familie' zu belassen.

Willst du bei deiner Tochter eine wirkliche Wiedergutmachung erreichen, dann lad die strenge Richterin über Schuld und Unschuld in dir auf einen heissen Kakao ein und frag sie, ob ein Mensch vielleicht doch liebenswert sein kann, der einen Fehler gemacht hat. Wie sie das sieht in Bezug auf andere Menschen und auf dich selbst. Wenn damit deine innere Verbindung verschiedener verletzter Persönlichkeitsanteile wächst, dann haben miserable Beziehungsangebote Zero Chance bei dir. Das ist über rein kognitives Reflektieren gerade unerreichbar, da gehst du im Gegenteil einmal tief am Grund deines Inneren (emotional) nach Perlen tauchen.
Deiner Tochter wirst du eine stabile, sichere Vertrauensperson, wenn du dich traust, liebevoll der strengen Richterin in dir zuzuhören.


Liebe @Pinie ich danke Dir s e h r ! Da ist sehr viel Wahres (und Tröstendes) dran an dem, was Du schreibst, und die strenge Richterin freut sich, dass ihr so viel Zeit Text gewidmet wurde
Nein, im Ernst: Toll. Gute Gedanken, und vieles stimmt. Ich fahr nachher mit Töchterchen nach HH, zwischendrin gehen wir noch baden, und ich werd mich während der vielen Stunden auf der Fahrt sowohl mit ihr als auch mit der Frau Richterin unterhalten. Thanks a lot

01.06.2018 06:37 • x 2 #25949


Gretchen
@kuddel7591

Kein Mensch bagatellisiert hier-

(selbst so erlebt?)

Und schellte gibts keine-

Erwartungshaltungen sind auch interessant.

01.06.2018 08:29 • x 1 #25950


A


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