Zitat von blackeyed:
Nun ist ja eine Weile vergangen.
Du sagst, er leidet und er sieht nicht gut aus.
Mich würde interessieren: Wie erklärt er Dir bei Euren face-to-face-Gesprächen, dass sich rein gar nichts geändert hat?Dass er eben nix angeht oder ändert.
Spricht er von Angst oder wie erklärt er Dir seinen betonierten Status Quo?
Ich käme mir so unendlich blöde vor, als erwachsene Frau jemand anderem same old story vorzusingen. Und das nicht seit gestern.
Er nicht?
Was zur Hölle sagt er?
Die Antwort ist einfach. Ich frage ihn nicht. Das habe ich noch nie. Und jetzt - nachdem ich es beendet habe - frage ich erst recht nicht.
Das ist seine Sache. Muss er wissen. Geht mich rein gar nichts an.
Wenn er mir von sich aus etwas erzählt hat - und das hat er ziemlich oft - dann höre ich ihm zu. Aber ich äußere mich gar nicht oder kaum dazu.
Schon gar nicht gebe ich ihm irgendwelche Tipps oder Ratschläge.
Doch. Einmal. Im Januar. Als er sich nach sieben Monaten Pause wieder gemeldet hat.
Da habe ich ihm zum Abschied den Rat gegeben, er solle sich von seiner Frau nicht beim Fremdgehen erwischen lassen (ich meinte natürlich nicht mich damit - mit mir läuft ja eh nichts mehr).
Ich habe ihm gesagt, wenn das passiert, könne er sich gleich Ich bin schuld auf die Stirn tätowieren. Dann habe sie ihn endgültig bei den Eiern. Egal, was vorher in der Ehe lief. Dann sei für alle Welt der Schuldige klar.
Erzählt hat er im Laufe der Zeit ziemlich viel.
Dass seine Frau schon einmal eine Weile ausgezogen war, in ihr Elternhaus (letztes Jahr im Mai - nach fünf Monaten Kontaktpause).
Im Januar dann, dass er sein Haus habe schätzen lassen und sich beim Anwalt erkundigt habe, welche genauen Unterhalts- und Ausgleichsansprüche sie habe.
Bei der Gelegenheit hat er mir auch erzählt, dass sie mit Suizid droht, falls er sie verlässt.
Gründe, warum sich nichts tut, erzählt er mir auch. Letztes Jahr zum Beispiel ist wohl die Tochter wieder zu Hause eingezogen, nach einem riesigen, gewalttätigen Streit mit ihrem Freund, mit dem sie zusammengelebt hatte.
All dies erzählt er aber nebenbei, wie zufällig, als hätte es nichts mit uns zu tun.
Und ich frage wie gesagt nicht nach. Nie.
Diesmal (gestern) hat er mir erzählt, dass die Tochter im Moment größere gesundheitliche Probleme hat. Sie kann für längere Zeit nicht arbeiten.
Der Sohn scheint beruflich auch zu versagen und er müsse ihn immer noch finanziell unterstützen.
Der hat wohl auch gerade vor, ins Elternhaus zurückzukommen.
Ich denke schon, dass er mir das alles mehr oder minder deshalb erzählt, um mir en passant eine Erklärung für seine Stagnation zu geben und mir gleichzeitig zu vermitteln, dass er an Lösungen arbeitet.
Ich weiß aber nicht, ob das alles stimmt. Einiges sicher (das mit der Tochter). Bei anderen Sachen bin ich nicht so sicher.
Es geht mich nichts an. Diese Probleme kann er nur allein lösen - falls er sie wirklich lösen will.
Vielleicht will er so auch nur Verständnis ernten und Hoffnung schüren.
Keine Ahnung.
Es ist auch deshalb schon gar nicht mehr meine Sache, weil wir im Grunde nichts miteinander zu tun haben. Ich bin ja nicht einmal mehr seine Affäre und das schon recht lange.
Bräuchte er irgendeine Art von Hilfe, müsste er mich konkret fragen.
Wie ich ihn kenne, würde er das aber nie tun - und das ist auch gut so.
Seine Ehe, sein Haus, der Wohnort seiner Kinder - alles seine Sache.
Wäre er irgendwann tatsächlich frei, wären die Karten neu gemischt.
Dahin muss er aber allein kommen. Und ich denke, zumindest das weiß er.