@ricky:
Im Prinzip gebe ich Dir Recht.
Schon alleine das Konstrukt einer Affäre lässt alle 3 im Dreieck früher oder später zu schrägen Wesen inkl. temporären Abartigkeiten/Seltsamkeiten mutieren.
Also pauschal kann man das (jeder AM ist ein Narzisst) sicher nicht behaupten.
Auch wenn der Satz meiner Psychotherapeutin mir im Hinterkopf haften blieb: Nicht jeder Fremdgänger ist ein Narzisst, aber nahezu jeder Narzisst geht fremd.
Sie hat keine Ferndiagnose gestellt, aber einiges in seinem Tun ist auffällig - selbst und fremdschädigend - unabhängig von Affäre und Beziehung zu mir.
Ich weiss nicht, ob er narzisstisch gestört ist, Borderliner oder Histrioniker oder oder ist - Hierbei geht es allerdings nicht ausschliesslich um mein natürlich (!) verletztes Ego, weil er mich hat fallen lassen, sondern auch um die Erklärung, weshalb er mich in dem Jahr unserers Zusammenlebens förmlich INHALIERT hat, aufgesogen, mich quasi einverleiben wollte - die totale Symbiose suchte! Einerseits sehr liebevoll, fürsorglich, andererseits mich beobachtend, kontrollierend und total nervös und unrund werdend, wenn ich mal für mich selbst sein wollte bzw. ihn ebenfalls dazu ermunterte alleine ohne mich etwas zu unternehmen.
Wenn man damit keine Erfahrung hat, könnte man seine Symbiose-Sucht als die ganz grosse Liebe interpretieren.
Bis zum Schluss großartige, wundervolle Liebesbekundungen, obwohl wir zu diesem Zeitpunkt bereits 18 Monate zusammen waren.
Future Faking bis zuletzt (diesen Ausdruck jetzt erst mal gelesen, danke @mangomontag) - Sichtung eines Baugrundes, Kinderwunsch, bereits gebuchte Reisen, noch Anschaffung von gemeinsamen Möbel etc.
Zu diesem Zeitpunkt installierte er bereits wieder ein Doppelleben. Mission: Abwenden der nahenden (von IHM eingereichten) Scheidung, zurück zur Ehefrau. Mich gab es offiziell bei EF nicht mehr. Es fiel der Satz, ganz abgeschrieben ist sie (also ich) noch nicht, wir haben noch sporadisch Kontakt über Whatsapp.
Paar Tage bevor EF grünes Licht gab, dass er wieder ins Haus ziehen darf, waren wir noch im Urlaub und danach auf einem Grillabend im Kreise meiner Familie. Mich gruselt es heute noch, wenn ich an den Abend denke. Diejenigen, die dabei waren - ebenso. So liebevoll, so aufmerksam, so zugewandt, verschmust und touchy wie er da war. Nun ja, er war wie immer.
Bezüglich des Urlaubs mit mir und anscheinend schon paar Wochen zuvor spannte er seinen Vater ein, bei Ehefrau bezüglich seiner Abwesenheit zu lügen.
Sein Vater, selbst Psychotherapeut und notorischer Fremdgänger, hatte keine Skrupel, seine Schwiegertochter, die er seit 20 Jahren kennt inklusive Enkelkinder über den Aufenthalt seines Sohnes zu belügen. Es muss Schaden vom Jungen abgewandt werden, dazu ist jedes Mittel Recht (wie seit Kindesbeinen an).
Auch mir gegenüber verhielt er sich sein Partner in crime sehr freundlich und liebenswert. Ich schöpfte keinen Verdacht.
Ich lehne mich nun so weit aus dem Fenster und behaupte, dass ein normaler 43 jähriger-Mann und zweifacher Familienvater zu mir kommt, unser offizielles Zusammensein beendet und mir sagt, dass er zu seiner Frau zurückmöchte, die Scheidung nicht mehr bzw. jetzt doch seine Ehe retten will.
Unabhängig von seinem Verhalten kurz vor dem Supergau - und da liegt definitiv MEIN Fehler: Wenn sich jemand unabhängig von einer Affäre/Beziehung Jahre oder schon Jahrzehnte auffällig verhält, kann man davon ausgehen, dass definitiv etwas im Argen liegt (Diagnose: ? wurscht) und sich EGAL BEI WEM (bei welcher Frau auch immer) nicht ändern wird.
Das war mein Denkfehler.
In der Zeit unseres Zusammenseins hat er mir all seine Leichen im Keller offenbahrt. Mit dem Hinweis, er will sich nun endlich ändern. Mit mir sei das möglich.
Von daher weiss ich aus seiner Biografie bzw. die Conclusio daraus:
Notorischer Betrüger, pathologischer Lügner, selbst-und fremdschädigend, parasitär, manipulativ, kontrollierend, emotionale Instabilität (oftmals pendeln zwischen hoher Energie, Enthusiasmus und Euphorie bis hin zu in sich gekehrtes Schneckenhausverhalten, Schweigen, Grübeln, Labilität), geringer Selbstwert bei hoher körperlicher Eitelkeit und Hang zur Selbstdarstellung, Geltungsdrang, eingeschränkte Impulskontrolle, hohe Konfliktscheue + Kritikunfähigkeit (Diskussionen/Kritik fühlt sich vernichtend an, komme damit nicht klar), Neid und Abwertung gegenüber anderen (Freunde, Familienmitglieder), panische Angst und Unfähigkeit alleine zu sein inkl. nahezu krimineller Energie, vermeintlich drohendes Verlassenwerden zu unterbinden (er hat sämtliche Passwörter seiner EF und konnte so bereits einmal verhindern, dass eine AF seine Frau via email kontaktierte. Desweiteren vermute ich, liest er über Whatsapp-Web die Whatsapp-Konversationen seiner Frau mit. Und ich könnte mir im Nachhinein vorstellen, dass er ähnliches auch bei mir tat, als wir zusammenlebten), Hang zum Drama-King-Dasein, oberflächliches Gefühlsempfinden wird mittels übertriebenen, exzessiven Liebesbekundungen und Gesten (Lovebombing) gedeckelt, Nichts tun oder Stille wird nur sehr schwer ausgehalten weil chronisches Gefühl der Langeweile permanent im Nacken sitzt (ständig in Bewegung sein, Ablenkung - egal was, zur Ruhe kommen oder bei sich sein, innehalten: No chance).
Und wie heute schon geschrieben wurde: Die innere Leere muss permanent von Außen gefüllt werden. Sei es durch hohe Emotionen oder körperliches Aufsaugen (exzessiver S.) anderer.
Pinie sprach an anderer Stelle mal vom High Sensation Seeker. Sehr passend.
Also was soll das lange Posting?
Sicher gibt es die 08/15 Affärenführer, die in so etwas reingeraten und dann eben rumeiern.
Und dann gibt es in der Tat persönlichkeitsgestörte Menschen, die schon alleine aufgrund ihrer Persönlichkeitsstruktur dafür prädestiniert sind, über lange Zeit Doppelleben zu führen. Und/oder auf andere Art und Weise Menschen, die ihren Weg kreuzen, schädigen.
Darüber soll und darf gesprochen und nachgedacht werden.
Beispiel für eine maligne NPS mit dem zweiten Gesicht eines Mannes und seinem Doppelleben:
Vor ein paar Jahren gab es bei uns in Ö die Geschichte von Fritztl. Er baute sich in seinem Keller seines Hauses sein second life, verfrachtete seine halbwüchsige Tochter dorthin, die er regelmässig vergewaltigte (oder manchmal nur zum reden und kuscheln zu ihr kam), schrieb in ihrem Namen einen Brief an die Eltern, in dem sie ihr Verschwinden erklärt (Ausland, neues Leben, verliebt, es gehe ihr gut), zeugte Kinder mit ihr, die er dann vorm Haus ablegte, wieder mit einem Brief von ihr, mit der Bitte an die Mutter (also seine EF), sie möge sich den Kindern annehmen, sie schaffe es nicht, aber es gehe ihr gut.
Das ganze spielte sich jahrelang im eigenen Haus ab.
Seine Frau, abhängig, schwach, einfach gestrickt, ihm absolut hörig - schöpfte keinen Verdacht. Sie schwört bis heute nichts bemerkt zu haben.
Oder sie hat es gut verdrängt. Nach dem Motto, Es kann nicht sein, was einfach nicht sein darf. Ihre Überlebensstrategie.
Über Fritzl weiss man, dass er nach Aussen als sympathischer, fürsorglicher und hilfsbereiter Mann galt.
Zuhause alles unter Kontrolle, die Fäden in der Hand. Zum Wohle der Familie. Streng, aber fair.
Natürlich ist das ein extremes Beispiel.
Doppelleben von - bis.
Und die prinzipielle Fähigkeit jener, sehr weit zu gehen: Sich zu holen, was ihnen zusteht (?), der Impuls, ihre Sehnsüchte auszuleben fernab von _Grenzen_.
Wo jeder AM in diesen Geschichten hier einzuordnen ist, muss jeder für sich entscheiden.
Von harmlosen Gesellen bis hin zu absoluter Malignität ist in der Affärenbranche alles möglich.
Deshalb hier heute meine Ausführlichkeit zu dieser Thematik.
19.04.2018 14:05 •
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