Bin heute in meinem email-Postfach über den Newsletter von diesem Beziehungscoach Martin von Bergen (hab mich da vor paar Jahren mal eingetragen ) gestolpert, den anscheinend auch @Chilalla gelesen hat.
Thema: Affäre mit verheirateten Mann
Er beschreibt da exakt genau 2 Typen von Männern, welche man in Langzeitaffären findet.
(Was meinen Ex betrifft, finde ich, ist es eine Mischung aus beiden).
Ich kopiers mal rein, vielleicht interessierts Euch - wobei da nix steht, was wir nicht irgendwie schon selbst wissen bzw. es bereits hier erörtert haben.
Heute möchte ich endlich einmal auf das Thema Affäre mit einem verheirateten Mann eingehen, nachdem ich mich lange Zeit davor eher gedrückt habe, und zwar aus bestimmten Gründen, die ich Ihnen gleich nachvollziehbar mache.
Ich war in letzter Zeit ganz besonders oft persönlich mit Fällen betraut, die darin bestanden, dass die Frau, die ich coachte, eine fortbestehende Affäre mit einem Mann hatte bzw. hat, welcher sich parallel schon sehr viele Jahre in einer Ehe befindet (häufig zwischen 10 und 20 Jahren).
Damit meine ich eine schon lange bestehende Ehe mit einer Frau, in der beide sich schon längere Zeit damit eingerichtet haben darin, dass sie einerseits keine S. und keine Leidenschaft mehr miteinander leben und auch nicht mehr oft ihre Freizeit aktiv miteinander verbringen, doch auf der anderen Seite haben sich beide mit diesem platonischen Zustand auf eine eher freundschaftlich-wohlgesonnene und unbelasteten Weise eingerichtet.
Da diese langjährig bestehenden, komplett geschlechtslosen aber insgesamt unbelastet und eher freundschaftlich geführten Ehen der ganz typische Background des verheirateten Mannes ist, der mir gegenüber in Verbindung mit Affären thematisiert wird, möchte ich mich heute ganz wesentlich auf diese Konstellation beschränken.
Um Ihnen im Vorfeld einen Wink zu geben:
Statistisch gesehen trennt sich ein Mann von seiner Frau nach so vielen Jahre sehr selten. Es sind fast immer Frauen, welche als Ergebnis jahrelangen Klärens, stillen Leidens und Unglücklichfühlens irgendwann eine Trennung thematisieren und vorantreiben, so dass die von ihr ausgehende Scheidung dann nur noch der natürliche Endpunkt ist.
Doch die (bei den Affären vieler Frauen) so typische LANGZEIT-EHE des betreffenden verheirateten Mannes wird so gut wie nie geschieden und fällt damit kaum in die Scheidungsstatistiken hinein:
Einen Mann nach einer schon 12 oder auch 20 Jahren bestehenden Ehe zu der aktiv von ihm selbst ausgehenden enormen Anstrengung einer Trennung und der anschließenden Scheidung gegenüber seiner Ehefrau zu bewegen, die ihrerseits mit ihm in einem eher freundschaftlich-platonischen Verhältnis steht (und kaum unzufriedenen Klärungsbedarf thematisiert), ist daher schon rein statistisch gesehen so gut wie ein Ding der Unmöglichkeit.
Wir werden uns heute aber gar nicht mit Statistiken beschäftigen, sondern werden rein bindungsdynamisch ganz genau verstehen, wieso dieses Unterfangen so gut wie unmöglich ist, was den Grundzustand der männlichen Psyche und seiner Gefühle in so einer Situation betrifft.
Ihnen das heute zu veranschaulichen, ist mir auch aus dem folgenden Grund ein Anliegen:
Wir können in der heutigen Zeit das sich stark ausbreitende Massenphänomen beobachten, dass insbesondere immer mehr langverheiratete Männer eine Art Doppelleben führen und längerfristig begleitend eine Affäre mit einer anderen Frau haben bzw. diese suchen.
Bevor es nun tief in die Psyche des verheirateten Mannes in der oben beschriebenen Ehe-Situation geht, geht es mir deshalb darum, auch die ANDERE Seite zu verstehen:
Was macht eigentlich in diesen mittlerweile Millionen von (fast beziehungsartigen) Affären den Reiz eines verheirateten Mannes aus Sicht einer Frau aus?
Ein verheirateter Mann bringt in der Regel für die meisten Frauen eine ganze Reihe an attraktiven Attributen mit, die derselbe Mann als ein um sie werbender Single von vornherein nicht hätte:
Er ist als Mann durch seine Ehefrau und durch seine Familie in attraktiver Weise sozial vorbestätigt in verschiedener Hinsicht:
-Er MUSS überdurchschnittlich reif, verantwortungsbewusst, empathisch, fürsorglich und beziehungsfähig sein, um schon so viele Jahre seiner Frau und Kindern als täglicher Verbündeter ein scheinbar halbwegs gutes Gefühl gegeben zu haben
-Als verheirateter Mann MUSS er überdurchschnittlich männlich und selbstbewusst im Umgang mit Frauen sein, sonst hätte er keine Frau an seiner Seite, die soviel Potential in ihm sieht.
Das bedeutet psychologisch im Umkehrschluss: Er muss also wählerisch sein, seinen männlichen Wert kennen und ist daher entspannt. Er weiß um seine Optionen bei Frauen: Es kann dann z.B. in ihrer Wahrnehmung nicht sein, dass er zu der großen Gruppe der Männer gehört, die wie ausgehungert und verzweifelt (z.B. auf Tinder) einer Frau hinterherlaufen würden und ihr nach dem ersten Treffen schon überschwänglich Liebeserklärungen machen (ein gegenwärtiges Massenphänomen)
-Da auch sie sich ohne Komplikationen und ohne Angst davor, von ihm eingeengt zu werden, fallen lassen kann, ist allein sein Verheiratetsein schon würdig, etwas mit ihm anzufangen
-Ein verheirateter Mann übernimmt scheinbar finanzielle Verantwortung und sorgt gern für seine Lieben. Er muss daher überdurchschnittlich erfolgreich sein oder zumindest sehr durchsetzungsfähig und problemlösend für die Erreichung seine Ziele sorgen
- Aus dieser wahrgenommen Stärke und hohen männlichen Wert heraus löst ein verheirateter Mann in einer Frau den starken Reiz aus, seine Liebe zu gewinnen:
Denn sie muss ja etwas ganz Besonderes für ihn sein, da er seiner Frau ja insgesamt schon so lange Zeit ein treuer Mann ist und die ganze Zeit scheinbar bisher keine andere Frau in ihm tiefere Gefühle auslösen konnte. Damit wird der romantische Traum in ihr getriggert, dass dieser starke, verantwortungsbewusste Mann in ihr offensichtlich etwas gefunden hat, was er schon sein Leben lang schon immer suchte und das seine Frau ihm niemals geben konnte.
-Mit dieser verzerrten Überinterpretation scheint dieser Mann in ihren Augen auf paradoxe Weise in seiner eigenen Untreue noch prinzipien-treu zu sein, da er offensichtlich bereit ist, sogar soziale Konventionen zu übertreten, nur um seinem Herzen treu zu bleiben
-Und zuletzt: Das ganze belastende Kränkungspotential, das ein interessanter und attraktiver Single-Mann für sie mitbringt dadurch, dass er sie etwa während des Kennenlernens etwa doch nicht ausreichend attraktiv genug für etwas Ernstes finden könnte, fällt bei ein und demselben Mann, sobald dieser das Label verheiratet besitzt, auf einmal so gut wie weg:
So gesehen DARF ein verheirateter Mann unverbindlich sein und nichts Festes von ihr wollen, weil er ja verheiratet ist und er tut dies in beruhigender Weise nicht, weil sie etwa als Frau nicht wertvoll oder attraktiv genug für ihn wäre. Ihr Selbstbild ist dadurch also kaum bedroht.
Der immer größer werde Hang nach Begegnungen und Affären mit verheirateten Männern erlebe ich als eine wachsende Sehnsucht vieler Frauen:
Sich in einem schonenden und klar abgesteckten, unkomplizierten Rahmen sich als begehrenswerte Frau fühlen und ausprobieren können und sich dabei sogar halbwegs gefahrenlos verlieben zu dürfen.
Nicht zuletzt ist es auch sehr auffällig, dass es sogar immer mehr Frauen gibt, die mittlerweile ganz gezielt einen verheirateten Mann kennenlernen wollen (über die einschlägigen Online-Portale), weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass das Kennenlernen und Daten von Single Männern im deutschsprachigen Raum für sie tendenziell eher enttäuschend, unwürdig, zu verletzend, abtörnend oder nicht inspirierend genug ist.
Warum gehen verheiratete Männer eine längerfristige Affäre mit einer anderen Frau ein?
Generell beobachte ich 2 unterschiedliche Gruppen von verheirateten Männern, die sich auf eine Affäre einlassen:
Auf der einen Seite gibt es die Gruppe der unglücklich verheirateten Männer
Auf der anderen Seite gibt es die viel größere Gruppe der lediglich unerfüllt verheirateten Männer.
Da die Gruppe der lediglich unerfüllt verheirateten Männer in Langzeitehen mit großem Abstand am häufigsten vertreten sind unter den Affären, möchte ich mich heute wesentlich mit ihnen beschäftigen.
Doch um den Gefühlszustand der unerfüllt verheirateten Männer zu verstehen, möchte ich Ihnen vorher zur genauen Unterscheidung einmal kurz die emotionale Situation eines unglücklich verheirateten Mannes vor Augen führen:
1) Die typische emotionale Gefühlslage eines unglücklich verheirateten Mannes
Der unglücklich verheiratete Mann (im Vergleich zum unerfüllt verheirateten Mann) hat häufig eine Frau an seiner Seite, mit der er keinen wohlgesonnen freundschaftlichen Umgang hat, so dass tendenziell eine belastete, verletzte oder auch subtil konfliktgeladene Atmosphäre herrscht.
Häufig hat dieser Mann schon nach wenigen Jahren in der Ehe die starke innere Gewissheit, sich in jedem Fall irgendwann wieder trennen zu wollen und hat dies ggfls. sogar schon wenige Male (nur zu zaghaft) versucht.
Typisch für diese Konstellation ist, dass von Seiten der betreffenden Frau aus ihrer offensichtlichen Unzufriedenheit und Belastung heraus tendenziell beziehungsorientierte und klärenwollende Aktivitäten vorangetrieben werden:
-Die bewussten Versuche von ihr, durch bestimmte Methoden bewusste Nähe und Qualitätszeit herzustellen und die Beziehung zu retten (z.B. durch bestimmte Kommunikationsformen, durch bewusste Paar-Tage, Paartherapie, usw.)
- Bewusst geplante Urlaube, die nicht als einvernehmliche Freizeitpartner genossen werden, sondern bei denen insbesondere von Seiten der Frau die Hoffnung mitschwingt, durch mehr Zeitverbringen eine neue romantische Entwicklung mit ihm vielleicht voranzutreiben zu können
-Immer wieder viele klärende, intensive Gespräche, die nicht etwa von ihm motiviert ausgehen, sondern ausschließlich von ihr
-Eine angespannte, häufiger gereizte und manchmal feindselige Atmosphäre
-Sie kommt in eine Lebenskrise (Krankheit, Todesfall in der Familie, Arbeitslosigkeit, Mobbing, usw.) und auf einmal bricht das schon länger bestehende schlummernde Ungleichgewicht mit voller Gewalt auf, da die Frau plötzlich ungefiltert erlebt, wie wenig geliebt und getragen von ihm sie sich sogar in Krisenzeiten fühlt
Für diese sich für beide Seiten unglücklich anfühlende Ehe gilt:
Sie bedeutet eine stark gefühlte Bedrohung des Lebensglücks und des Lebenstraums der Frau (sowie des Mannes) und dadurch ein permanentes subtiles Energiezerren, depressives Verstimmtsein und vor allem ein Verärgert und- Gereiztsein in Anwesenheit des Anderen
Die starke Entliebung auf der einen Seite wirkt hier wie eine starke Belastung und Lebens-Verdunkelung auf der anderen Seite und das löst wiederum depressiv anmutende Ohnmachtsgefühle, grundgenervte Einengungsgefühle und beklemmende Schuldgefühle beim Anderen.
Unglücklich verheiratete Männer befinden sich fast immer in Ehen, die ganz unabhängig von einer anderen Frau schon etwas längere Zeit auf Scheidungskurs sind. Diese Art von Ehen machen den ganz überwiegenden Anteil der jährlich hohen Zahl der geschiedenen Ehen aus.
Was die männliche Grundmotivation betrifft, sich auf eine andere Frau einzulassen, besteht hier ein ganz entscheidender Unterschied zu der Gruppe der unerfüllt verheirateten Männer:
Der Antrieb der unglücklich verheirateten Männer, eine Affäre zu suchen und einzugehen, ist hier viel weniger die Suche nach neuen S. Erfahrungen und auch nicht so sehr der Antrieb nach männlicher Bestätigung oder vertrautem Austausch.
Sein Verlangen ist in Wirklichkeit noch sehr viel existenzieller:
Häufig sucht er nahezu wie ein Getriebener danach, aus dem stark bedrückenden und ihn depressiv machenden Gefängnis seiner unglücklichen Ehe auszubrechen, von der er ja schon lange und heimlich genau weiß, dass er diese niemals in Zukunft weiterführen will.
Doch wegen seiner eigenen starken emotionalen Abhängigkeit (Co-Abhängigkeit) und seines häufig niedrigen männlichen Selbstwerts weiß er genau, dass er niemals die Kraft dazu hätte, ohne dass er sich parallel in eine neue Frau verliebt.
Wohl deshalb auch habe ich selten Männer erlebt, die sich derart schnell verlieben und wie verrückt dabei um eine Frau kämpfen, wie ein unglücklich verheirateter Mann:
Denn wenn ER eine halbwegs für ihn attraktive Frau kennenlernt und sich mit dieser halbwegs gut versteht und Sympathien von ihr empfängt, brechen bei ihm häufig sofort die Dämme:
Er muss sich dann geradezu überlebensnotwendig verlieben, um nicht immer depressiver in seinem Leben, bedrückter oder evt. sogar psychisch krank zu werden.
Gefühlt geht es um seine *beep* Existenz:
Er ist wie ein Ertrinkender, der in der Enge seiner stark unglücklichen Ehesituation kaum noch Luft bekommt OHNE die Rettung durch eine andere Frau (emotional besteht sein Unglück in der Regel in einem sehr starkem und ohnmächtigen Mitgefühl und Schuldgefühl seiner Frau gegenüber, welche seit langer Zeit ihre gesamte Lebensfreude aufgrund seiner Gefühlsabflachung verloren hat, dieses aber selbst nicht ändern kann).
Er braucht tatsächlich sehr häufig überlebensnotwenig ein emotionales Absprungbrett, um endlich die Kraft zu haben, sich aus seinem Gefängnis zu lösen.
Daher sucht er in vielen Fällen sogar aktiv Gelegenheiten, Frauen kennenzulernen und zu daten, um sich hoffentlich zu verlieben.
Während es nun im Coaching im Falle eines unerfüllt verheirateten Mannes von der Zielsetzung her fast niemals darum geht, diesen Mann aus seiner Ehe herauszulösen, komme ich jedoch häufig schnell an meine moralische Grenze, wenn ich eine Frau coache, die eine Affäre mit einem unglücklich verheirateten Mann hat:
Denn ich weiß ja genau, dass ich umgekehrt auch schon der anderen Seite helfen konnte: Den betroffenen Ehe-Frauen durch eine speziell an die Ehe und die gemeinsame Wohnsituation angepasste Transformation, um ihren Mann im Laufe der Zeit wieder zu einem glücklich verliebten Mann zu machen und damit die bestehende Ehe zu retten.
Trotz dieses inneren Konflikts, den ich dabei häufig verspüre, werde ich Ihnen wahrscheinlich in den kommenden Monaten mein recht effektives System veranschaulichen, welches der ein oder anderen Frau im Coaching dabei verhalf, einen unglücklich verheirateten Mann im Laufe der Zeit zu bewegen, nicht nur eine intensive Liebesbeziehung mit ihr aufzubauen, sondern ihn vor allem dazu zu bewegen, all die Anstrengungen und Umständen in die Tat umzusetzen (sie wissen wovon ich spreche), durch die er ihr schließlich bewiesen hat, dass er es WIRKLICH ernst meint.
Doch nun zu der anderen Gruppe der verheirateten Männer:
2) Wie fühlen unerfüllt verheiratete Männer und warum gehen sie eine Affäre ein?
Die ganz überwiegende Lebenssituation von Männern, die sich aktiv eine Affäre suchen und diese parallel zu ihrer bestehenden Ehe führen ist die folgende:
Aufgrund des insgesamt loyal und freundschaftlich zugewandten platonischen Nebeneinanderherlebens spürt der unerfüllt verheiratete Mann in den meisten Fällen so gut wie gar keinen Leidensdruck, mit seiner Frau diese gewachsene Basis als solche in Frage zu stellen:
Denn das beidseitige Auseinanderleben ist hier sehr häufig einvernehmlich, so dass beide Parteien sich schon lange nicht mehr im inneren Klärungsmodus befinden.
So hat sich auch längst ein freundlich-entspannter Umgang miteinander eingestellt und beide Parteien sind froh, sich ganz wesentlich auf ihr eigenes berufliches und privates Leben in einer Art Parallelwelt voll konzentrieren zu können.
Und das ohne, dass dieser Ausstieg aus dem Beziehungsmodus sich vom jeweils anderen als ein verletzender Entzug von Liebe anfühlt.
Im Gegenteil:
Beide stürzen sich ohne schlechtes Gewissen ausgiebig in ihre eigene Welt und entwickeln sich sogar gerade wegen des Gefühls der platonischen Zusammengehörigkeit in einer Entschlossenheit beruflich und privat weiter, wie es Ihnen vergleichsweise OHNE diesen starken akzeptierenden Halt im Hintergrund viel schwerer fallen würde.
Ganz typisch ist hier, dass ganz besonders ER in dieser Art von Ehe beruflich in seinem Leben gut vorankommt und sehr viel geschäftlich unterwegs ist.
Und so hat dieser Mann die folgende Botschaft stark verinnerlicht und gelernt:
Der Sinn meiner viele Jahre schon währenden Ehe besteht nicht darin, lange Zeit verliebt zu sein und S. erfüllt zu sein, sondern die Kraft und den Rückhalt zu haben, mich voll und ganz auf meine Ziele zu konzentrieren und dabei eine Frau an meiner Seite zu haben, die auch ihr eigenes Leben ausgiebig lebt und die mich durch ihre eher positive Art und Weise mit mir umzugehen, dabei passiv begleitet und unterstützt
Dazu kommt, dass ich häufig aus dieser Konstellation heraus höre, dass die Entliebung auf romantischer und S. Ebene auch von ihrer Seite aus sich längst eingestellt hat:
In den meisten Fällen geht es ursprünglich von ihr aus, dass nicht mehr miteinander geschlafen wird. Sie verspürt schon recht lange kaum noch Anziehung und S. Verlangen mehr ihm gegenüber und sie ist dabei fast schon froh, dass er diesen Zustand schon seit einigen Jahre entspannt akzeptiert.
Sie nimmt daher auch in Kauf, dass er fremdgehen könnte und vermutet dies in vielen Fällen sogar auch. Sie will dies nur auf keinen Fall mitbekommen.
Aus diesem Grund bereitet es diesem Mann auch wenig moralische Blockaden, sein S. und emotionales Bedürfnis sich gelegentlich parallel außerhalb der liebgewonnen menschlichen Bindung zu seiner Frau zu erfüllen.
Es fühlt sich für ihn in dieser beschriebenen Situation nicht wie ein Vertrauensmissbrauch gegenüber seiner Frau an.
Was ist nun eigentlich das Unmögliche und ganz und gar Aussichtslose, wenn es einer Frau darum geht, diesen Mann in eine ausschließliche und verbindliche Partnerschaft zu bewegen?
Zuallerst:
Sie müssen verstehen, dass der innere Antrieb eines schon mehrere Jahre verheirateten Mannes, sich durch eine Affäre eine neue S. und emotionale Vertraute zu suchen, nichts mit einer romantischen Suche nach einer neuen Lebenspartnerin zu tun hat, mit der er eine neue Zukunft voller Liebe und seelischer Zusammengehörigkeit erleben möchte:
Denn sowohl seine S. Motivation als auch seine emotionale Vertrautheit und Verbundenheit mit einer anderen Frau steht in gar keiner Konkurrenz zu seinem sozialen und haltgebenden bewährten Stützsystem, das er durch die freundschaftliche Loyalität mit seiner Familie durch viele Jahre hindurch aufgebaut hat.
Wieso steht eine neue Frau in die er sich verliebt, in keinem Konflikt zu seiner bestehenden Ehe?
Seine Ehefrau ist in den ganzen Jahren zu seiner geschwisterlichen und geschlechtslosen Blutsverwandten geworden:
Aufgrund des freundschaftlichen Umgangs miteinander hatte er daher in den meisten Fällen in den ganzen Jahren nie vorgehabt, sich zu trennen.
Und sie weiß ganz genau nach all den Jahren:
Ihn nicht einzuengen bedeutet inzwischen längst, ihn auch niemals mehr verlieren zu können. Bis ans Ende ihrer Lebens.
Er braucht daher auch kein Absprungbrett aus der Ehe in Form einer neuen Geliebten, um die Kraft zu bekommen, sich zu trennen (wie es häufig ein Mann nach wenigen Jahren krisenhafter und belasteter Ehe tut).
Ein Mann, der schon viele Jahre mit einer Frau verheiratet ist und mit ihr einvernehmlich wie ein Geschwisterpaar in einer Wohngemeinschaft und wie gelegentliche Freizeitpartner bzw. Urlaubspartner zusammen lebt, weiß genau, dass er UNVERLIEBT und S. mit dieser Frau alt werden will.
Die emotionale Antriebskraft für eine Affäre besteht bei ihm deshalb nicht darin, etwa ganz neu anzufangen und sich etwas Neues aufzubauen und schon gar nicht darin, das bestehende ihn tragende System zu ERSETZEN.
Ich habe Fälle betreut, in denen der Mann in einer langjährigen Ehe nebenher schon 2 Jahre sehr konstant und ernsthaft in seine Geliebte verliebt war und ihr das auch mit viel Aufmerksamkeit und liebevollen Bemühungen zeigte.
Doch noch nie erlebte ich, dass ihn das dazu bewegt, ernsthaft auch nur zu ERWÄGEN, die enorm große Anstrengung, die psychische Belastung und die Umstände in Kauf zu nehmen, die es bedeutet, sich von seiner Frau zu trennen, mit allen verbundenen Konsequenzen hinsichtlich der Entflechtung der weiteren familiären Bande, des gemeinsamen Freundeskreises und der häuslichen und der finanziellen Situation.
Ganz abgesehen davon verbietet ihm das allein schon seine Gewissenhaftigkeit seiner Frau gegenüber:
Zu eingespielt ist der vertraute Umgang mit ihr als einen Menschen, der ihn genauestens kennt und schätzt und als einen Menschen, welchem er in seinem Leben schon viel Unterstützung, Hilfe und Anteilnahme in schweren Zeiten zu verdanken hat.
Auch kenne ich Frauen, die sich 5 Jahre, 8 Jahre und sogar 15 Jahre lang in einer Art Parallelbeziehung mit einem Mann aus dieser Kategorie in der Rolle der Geliebten befinden. Doch hatte ich nie erlebt, dass er alle vergangenen Zelte entschlossen abbrach und ein ganz neues, exklusives und verbindliches Leben mit seiner Geliebten begann.
Ganz im Gegensatz zu meiner sonst optimistischen und zielgerichteten Vorgehensweise betone ich in diesem Newsletter also ganz entschlossen die Unmöglichkeit einer festen exklusiven Partnerschaft mit einem verheirateten Mann, der schon viele Jahre verheiratet ist und auch nur halbwegs freundschaftlich mit dieser Frau einvernehmlich nebeneinander her lebt.
Zudem kann ich auch nicht verantworten, dermaßen viel strategischen Aufwand darin zu legen, einen Mann von seiner langjährig gewachsenen platonischen Schwester bzw. Freundin wegzubringen, selbst wenn die Beiden keinen S. und Leidenschaft mehr haben.
Davon abgesehen könnte Ihnen nicht die hohe Frustrationstoleranz, den jahrelangen Aufwand und die Leidensfähigkeit an dieser Stelle zumuten, die für dieses Unterfangen eventuell notwendig wären.
Zum Schluss hier noch ein paar typische Sätze eines verheirateten Mannes gegenüber einer Frau, mit der er eine Affäre hat oder diese mit ihr eingehen möchte. Und dazu die eigentlich Bedeutung dahinter:
Er: Ich suche eine Frau für tiefe Emotionen, für echte Verbundenheit und für einen ehrlichen, inspirierenden Austausch
Übersetzung: Ich würde gern erleben, dass eine Frau, die ich toll finde, sich in mich verliebt, sich für mich begeistert und mich als attraktiver Mann von ihr bewundert fühlen. Ich will stundenlange Gespräche mit ihr und viel guten S. mit ihr haben. Ich möchte wissen, wie begehrenswert und wertvoll ich als Mann für eine Frau noch bin, will aber auf keinen Fall meine tolle gewachsene Freundschaft mit meinem Ehepartner dafür aufgeben
Er: Meine Frau will einfach schon längere Zeit nicht mehr mit mir schlafen. Ich habe es irgendwann aufgegeben
Übersetzung: Wir sind beide froh, dass der jeweils andere überhaupt kein Problem damit hat, dass wir keine Lust mehr aufeinander haben. Mir geht es ganz genauso, da sie schon seit Jahren S. so gut wie nichts mehr in mir auslöst, ganz abgesehen nur von ganz seltenden, bequemen und unmotivierten Versuchen von meiner Seite, die von ihr natürlich sofort im Keim erstickt werden. Es ist mir aber sehr recht, da erstens ich viel mehr Lust auf andere Frauen habe und jetzt ohne schlechtes Gewissen ganz neue Erfahrungen machen kann, ich würde ihr das ebenfalls wünschen. Zweitens besteht ja die Gefahr, dass durch eine neue S. Annäherung mit meiner Frau nach all den Jahren sie dann auf einmal wieder heraus aus ihrer entspannten Unabhängigkeit und hinein in den Beziehungsmodus fallen würde. Das will ich auf keinen Fall. Drittens klingt diese Version wie eine politisch korrekte Begründung, die mich nach Außen nachvollziehbarer erscheinen und moralisch einwandfrei dastehen lässt
Seine Antwort auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, sich irgendwann von ihr zu trennen:
Er Ich habe schon mal darüber nachgedacht, aber es ist wirklich nicht leicht, weil so viel damit zusammenhängt
Übersetzung: Ja klar habe ich den Gedanken mal gehabt, wie es eigentlich wäre, ganz neu anzufangen. Doch bin ich längst zu dem Schluss gekommen, dass es einfach ein intaktes System ist, das seit vielen Jahren funktioniert und mir großen Rückhalt gibt. Das Risiko und die Anstrengung, wieder ganz neu zu beginnen und genau zu wissen, dass es viele neue Überraschungen und Krisen spätestens nach einer etwas längeren Phase auch mit der NEUEN Frau geben wird, ist für mich in diesem Leben zumindest nicht mehr tragbar
Die Affäre mit einem Mann aus dieser Kategorie bedeutet fast immer nur das eine:
Eine Parallelwelt, die häufig viele Jahre nebenher aufrechterhalten wird, doch niemals zu einer Partnerschaft führt mit den ganz normalen Basis-Standards einer Beziehung.
Wenn Sie sich also in einer ähnlichen wie der beschrieben Situation befinden, möchte ich Ihnen ganz stark nahelegen:
Lassen Sie bitte ab sofort nicht mehr zu, dass dieser Mann Sie weiterhin innerlich davon abhält, sich als Single, der Sie ja in Wirklichkeit sind, motiviert, offenherzig und mit viel neuer Zeit auf die Suche nach etwas Aussichtsreicherem zu begeben. Nach etwas, das mit Ihrem Herzenswunsch von Glück zu tun hat.
Tun Sie das insbesondere dann, wenn sie spüren, dass Sie heimlich von der trügerischen Hoffnung getrieben sind, dass sich zwischen Ihnen eine Art Entwicklung ergeben wird in Richtung mehr Verbindlichkeit.
Ziehen Sie sich viel stärker aus der Situation heraus, wenn Sie dazu tendieren, wegen diesen Mann Ihre Möglichkeiten und Gelegenheiten zu vernachlässigen, ganz aktiv Ihre Komfortzone zu verlassen und verschiedene neue interessante Männer spielerisch kennenzulernen, die für Sie frei sind und die das Potential für die Erfüllung ihres Beziehungstraumes haben.
09.04.2018 16:29 •
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