Cremetussi
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Cremetussi
Zitat von Holylake:
Und das ärgert mich nach wie vor: dieses rhethorisch perfekte Herleiten MEINER Seltsamkeit, MEINES unberechtigten Misstrauens, MEINER komischen, beängstigenden Aktionen (ihn zu erreichen, ihn zündenden, wenn er tagelang abtauchte, auf die WAs seiner LG zu antworten...) Ich bin ein kleines bisschen vorangekommen mit der Selbsthypnose, aber längst nicht weit genug: mit mir ist alles in Ordnung, ER hat nen Dachschaden!
Cremetussi
Zitat von Chilalla:@ Cremetussi: Ich kann mir vorstellen, dass er das tut, um seine Entscheidungsschwachheit vor sich selbst zu rechtfertigen - und darin, sich Dinge vor sich selbst geradezubiegen, müssen die Kerle groß sein. Sonst wären sie ja nie soweit gekommen. Außerdem finde ich es total gemein, so etwas zu sagen - stell Dir das mal umgekehrt vor: würdest Du jemals sowas zu jd sagen, selbst wenn es stimmte? Was für ein Blödmann!
Zu dem Neuen: Kann ich verstehen. Ich überlege auch die ganze Zeit, was ich meinem HG (wie Holydays sagte) erzählen soll. Wieviele wenige Häppchen davon. Aber ich hab mir vorgenommen, ihm zu sagen, ich wolle ein anderes Mal darüber reden. Erstmal sehen, wie sich das entwickelt.
Ich merke aber, dass ich TOTAL langsam und vorsichtig bin und alles, was als normales Anbaggern kommt, gaaanz komisch finde. So ehrlich! Und direkt! Uaah... Geht Dir / Euch das auch so?
Ex-Mitglied
Zitat von Kaetzchen:Wer mit sich und seinem Leben im Reinen und zufrieden ist, der führt entweder eine glückliche Affäre nebenher, weil er mehr gar nicht braucht und nur die annehmlichen Seiten als kleine Auszeit genießt, oder lässt sich gar nicht erst auf eine Affäre ein, weil er sich selbst mehr wert ist als das. Aber eine Affäre entsteht meistens zwischen zwei Menschen, die ihr Glück in einer Beziehung suchen, wenn auch unbewusst, und es dort nicht finden. Die eine hat keine und will aber unbedingt eine, der andere hat eine, ist aber trotzdem nicht glücklich. In der Affäre findet man das Glück dann aber natürlich auch nicht - und landet auf dem Boden der Tatsachen.
Cremetussi
Zitat von Chilalla:Ja, wirklich! Der verhält sich OFFEN! Erzählt von seinen Kindern, hat mit meinen Töchtern geredet auf einer Party und interessiert sich für MEINE ELTERN! Und erzählt von sich aus, was er getan hat oder noch vor hat! Nicht zu fassen
Becca
kuddel7591
Cremetussi
Zitat von Chilalla:Bazingas 5W:
Warum habe ich das mit mir machen lassen?
Am Anfang wartete ich auf den Tag X, wenn wir zusammenziehen könnten. Der Tag, an dem ich keinen Unterhalt vom Ex-EM mehr bekomme. Dann war er plötzlich lebensbedrohlich herzkrank und ich wartete den Ausgang der OP ab. Dann, als er gesund wurde und ich merkte, die versprochene Scheidung passiert nicht, stattdessen konsolidieren sie ihre Ehe, war er schon so ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, dass ich nicht gehen konnte. Zumal meine Ehe und Familie kaputt waren und ich finanziell kurz vor HarztIV stand. Mir fehlte die Kraft. Ich hatte Angst.
Warum habe ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört?
Ich habe es gehört, die ganze Zeit. Aber ich hatte keine Beweise. Oft haben die Beweise auch gegen mein Bauchgefühl gesprochen. Aber ich habe sein Handy durchforstet und seine Tagebücher gelesen (sie waren durch Zufall auf meinem Laptop), und selbst da war zwar ab und zu von der EF zu lesen, aber eigentlich gings dort nur um mich. Dem glaubte ich, weil es Beweise waren. Mein Bauchgefühl war zu indirekt.
Warum habe ich mich mit Brosamen zufrieden gegeben?
Weil ich glaubte, das wäre nur für den Übergang. Weil sie bis heute wie Anker sind; sie kommen zuverlässig über den Tag und die Nächte verteilt, so dass er immer da sich anfühlt, auch wenn er zuhause ist - und gleichzeitig kleistert er mich auf diese Weise an sich, weil er dafür sorgt, omnipräsent zu sein. Heute betrachte ich es als eine Art, Kontrolle und Macht über mich zu haben.
Warum habe ich immer gehofft und gehofft, anstatt dem ganzen Irrsinn ein ende zu bereiten?
Weil es plausible Gründe gab vor der OP (Das waren drei Jahre, die Gründe lagen bei mir). Ich wollte auch hoffen. Als es keine Hoffnung mehr gab, habe ich versucht, eine glückliche Geliebte zu sein. Blöderweise gab es in meiner Kindheit ein Vorbild in der Familie: eine exzentrische schöne Tante, Kunsthändlerin, 30 Jahre Geliebte eines Mannes, der sie nach dem Tod seiner Frau heiratete. Ich dachte irgendwie, nach meiner desaströsen Ehe, ich könnte auch so eine coole, unabhängige Geliebte sein. Die aber leider nachts verlassen heulend auf dem Sofa lag. Nicht so cool. Und jetzt: Ich bin seit einem Jahr am Verabschieden. Ich schaffe nur den Absprung nicht. Da sind all die täglichen Gewohnheiten (er arbeitet nicht, seine Frau ist dauernd fort, wir haben viel Zeit zusammen), der 6, die Reisen, die Pläne, die Vertrautheit. acht Jahre. Da bindet viel.
Warum habe ich seinen offensichtlichen Lügen geglaubt?
Ich hab sie nie geglaubt. Ich weiß, dass er seine Frau liebt und mich auch, aber anders. Das ist ja das Problem: Ich verstehe ihn. Ich weiß, dass ich das Salz in seiner Suppe bin und dass seine Loyalität IHR gilt, und ich finde das nach mehr als 30 Jahren Ehe auch legitim. Ich verstehe, warum er weder sie noch seine Umstände verlassen kann noch wird; er ist gefangen in seinem System aus Liebe und Schuld und Abhängigkeit. Aber ich bin Teil dessen geworden, Teil DEREN System, und das will ich nicht mehr.
Ich will da raus.
Cremetussi
Ex-Mitglied
Zitat von Cremetussi:Nach jahrzehntelanger Ehe eine Vertraute und dennoch wiegt eine wie auch immer geartete Solidarität mehr?
Ich stelle das gar nicht in Abrede, erlebe es ja selbst. Nur verstehen tu ich es nicht.
Naja, muss ich auch nicht mehr.
Zitat von Chilalla:@cremetussi: Doch, verstehen ist wichtig glaubich, um loszulassen. Ich glaube auch nicht, dass das Gerede von Liebe gelogen ist; aber es gibt eine Unterschied zwischen den romantischen und leidenschaftlichen Liebesgefühlen und denen, zu denen Verantwortung und Für-den-anderen-da-sein gehören.
Zitat von Cremetussi:Da bin ich anderer Ansicht: Verstehen muss ich das nicht, viel eher mich deutlich distanzieren.
Kaetzchen
Ex-Mitglied
Zitat von Chilalla:Schade, dass alle anderswo wohnen. Würde gern mal mit Euch tanzen gehen.
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