@ Kaetzchen
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, über die ich mir tatsächlich ziemlich viele Gedanken gemacht habe. In Einigem oder gar Vielem hast Du sicherlich recht, bei manchen Dingen muss ich Dir allerdings widersprechen.
Ich negiere zb überhaupt nicht die Liebe zwischen den beiden. Also ich behaupte auf gar keinen Fall, mein Mann und ich lieben uns, die zwei aber nicht, weil er nur mich liebt. Das wäre und ist natürlich vollkommener Blödsinn. Wie ich schon ein paarmal schrieb, war ich in dieser Familie ziemlich tief drinne und so wie ich gesehen habe, was nicht so gut bei denen läuft, so habe ich genauso gut auch die guten Seiten gesehen und da gab (und ich gehe davon aus, die gibt es immer noch) es nichtmal wenige. Sie harmonieren wirklich gut, reden viel miteinander und ziehen an einem Strang. Dennoch gibt es einfach Dinge, die fehlen. Und während es bei klassischen Af vermutlich oder wahrscheinlich oft der fehlende S. ist, ist das etwas, das bei uns nie vordergründig war, denn den hatten wir nie. Es sind vielmehr die Dinge auf der emotionalen Ebene. Die Schuld nur bei seiner EF zu suchen, wäre sicher ziemlich mies von mir, genauso wie wenn ich in meiner Beziehung nur die Schuld bei meinem Mann suchen würde. Wenn man hier überhaupt von Schuld sprechen kann.
Meiner Meinung nach liegt das große Problem einfach bei der Bedürfniserfüllung. Wir beide kompensieren Dinge miteinander, die wir zu Hause nicht haben, aber gesehen haben, wie schön es ist, wenn man sie auf einmal doch bekommt. Und das ist sicher nicht nur die Aufmerksamkeit. Das war niemals ein bewusstes Suchen danach, sondern es war irgendwann auf einmal da. Jetzt muss man versuchen, davon wieder loszukommen, diese Dinge aufzugeben, die eigene Partnerschaft wieder aufzufrischen bzw. aufzuarbeiten und was auch immer. Mein Ziel war und ist es nicht, diesen anderen Mann für mich gewinnen zu wollen, sondern meine Ehe zu retten und es geht mir dabei nicht darum eine weise Weste zu haben.
Allerdings hab ich da ein paar Feinde in mir drinnen, die ständig gegen mich ankämpfen und keine Ruhe geben. Das ist zum einen die Sehnsucht und mit Sicherheit, das hast Du ganz richtig erkannt, auch der Stolz. Ich schaffe es zeitweise sie zum Schweigen zu bringen, aber manchmal, da übernehmen sie wieder die Führung. Dann wenn wir uns irgendwo zufällig treffen und ich sehe, ihm gehts genauso.Da reicht ein klitzekleiner Blick und ich sehe alles. Vor allem wenn man sich nach 3 1/2 JahrenKontaktsperreplötzlich wieder gegenübersteht und merkt, alles ist wie damals. . da verliert man irgendwann den Glauben daran, dass es irgendwann vorbei geht.
Dennoch wird es wieder in eineKontaktsperregehen, gesehen habe ich ihn seit diesem Treffen vor 5 Wochen auch nicht mehr. D.h. ich bin wirklich gewillt, dass es vorbei geht und dennoch rumort ne schei. Angst in mir, ihn für immer zu verlieren. Diese innere Zerissenheit macht mich manchmal schier wahnsinnig. Ich WILL loslassen und gleichzeitig ist es das Schlimmste, das ich mir vorstellen kann. Konträrer gehts wohl nicht
16.03.2018 08:35 •
x 1 #22560