Ich habe etwas getan, was viele hier im Forum verurteilen werden aber ich möchte es einfach loswerden. Vor ein paar Tagen, habe ich es nicht mehr ausgehalten. Ich konnte die Lügen kaum noch ertragen und habe mich immer gefragt, warum ich so ein dringendes Bedürfnis habe, der Freundin alles zu beichten. Ich hatte keine Rachegedanken. Wirklich nicht.Ich hatte auch kein Mitleid mit ihr oder ein schlechtes Gewissen. Das einzige was ich hatte, war ein negativ nagendes Gefühl mir selbst gegenüber. Ich hätte es einfach so lassen können, wie es war. Hätte ich auch, ich wäre drüber hinweggekommen. Irgendwann. Aber ich habe immer noch Gefühle gehabt, ich war unglücklich und wünschte mir insgeheim dass er zu mir zurück kommen würde. Ich konnte mir nicht verzeihen, habe mir Vorwürfe gemacht und immer daran gedacht, dass ich Fehler gemacht habe. Ich hatte ständig das Bedürfnis mich bei ihm zu entschuldigen. Er hat soviel für mich getan und ich konnte es im Herzen nicht akzeptieren, dass das alles nur eine Masche gewesen sein soll.
Vor ein paar Tagen haben wir lange geschrieben und ich sagte ihm, wie es um mich bestellt ist. Es war ein schönes Gespräch. Aber ich fühlte mich immer noch gefangen. Spürte instinktiv dass es nicht um ihn geht, nie gegangen ist.
Dass ich nur das brauchte, was er mir zu geben vermochte. Nähe, Ruhe, Wärme, Geborgenheit.Trotz dieses Instinktes, war ich nicht in der Lage los zulassen.
Warum? aus Angst vor dem Neuen? aus Angst davor niemals jemanden zu finden, der mir genau das geben kann? Wo bin ich gewesen, warum schaffte ich es nicht aus diesem Kreislauf, der mittlerweile nur noch um mich ging, heraus zu kommen?
Und immer quälte mich die Frage, warum ich ihn nicht sehe, wie er wirklich ist. Warum ich, trotz meines schreienden Herzens, an etwas festhielt, was mich kaputt machte. Was war nur mit mir los? Wo bin ich geblieben und was kann ich tun, dass es mir endlich besser geht? Wollte ich denn überhaupt dass es mir besser geht? Oder fühlte ich mich in dieser Gefangenschaft sicher? So lange Zeit fühlte ich mich nicht frei. War gefangen in mir selbst und sah keinen Lichtblick.
Meine Freunde und selbst meine Kinder verstanden nicht, warum ich nicht gegangen bin. Sie verstanden nicht, dass ein Mensch wie ich, so etwas mit sich machen lies und auch mit sich selbst machte. Ich wollte nicht wahrhaben, dass ausgerechnet ich auf einen PUA reingefallen bin. Ich stellte verschiedenen Menschen die Frage, ob es vielleicht für mich besser wäre, wenn ich es seiner Freundin sage. Jedoch kam meistens die Antwort: Nein, mach es nicht. Es ist nicht dein Leben und es geht Dich nichts an.
Aber mein Gefühl sagte mir immer: Doch es geht mich etwas an. Unabhängig von ihm oder ihr. Es ist mein Leben und ich mache es gerade kaputt, weil ich nicht darauf höre, was mein Herz mir sagt. Ich verfing mich in meiner neurotischen Art und Weise und hing an ihm fest. Sagte nichts. Denn die Vernunft siegte jedesmal. Es ist nicht mein Leben, Du musst einen anderen Weg finden um los zulassen.
Den fand ich aber nie. Bis jetzt. Ein letztes Mal unterhielt ich mich mit meinen zwei besten Freundinnen. Beide sprachen mir Mut zu, ich solle es tun. Wenn ich mit den Konsequenzen klar käme und wenn es keinen anderen Weg mehr gibt, damit klar zu kommen. Die Konsequenzen sähen so aus, dass ich ihn für immer verliere. War es mir das Wert? Die Konsequenzen wären, dass sie ihm und anderen die Hölle auf Erden bereiten wird. Käme ich damit klar? Ja, ich muss! denn es ging um mich, auch wenn es viele von euch anders sehen werden.
Ich schrieb sie an. Höflich. Fragte, ob sie bereit ist, mit mir zu reden. Sie stänkerte und beleidigte mich. Verständlich? Kann man sehen wie man will. Sie erzählte mir, dass die beiden zwar für eine kleine Zeit getrennt waren, und sie auch wusste, dass er mit mir zusammen ist, aber sie immer bei ihm zuhause gewartet hatte, als er von mir weg ging. Sie gab mir Daten und Fakten, an denen er mich angelogen hat. Sie wusste das alles und freute sich darüber , mich zu verletzen. Aber sie irrte sich. Mir wurde mit einem Mal bewusst und das nicht nur in der Theorie, ich spürte es mit meinem ganzen Sein: Ich bin ausgenutzt worden. All meine Gefühle waren das was sie waren, Meine Gefühle. Nicht seine, er hat mich selbst in unserer kurzen Beziehung ausgenutzt, belogen und betrogen. Dann war es soweit. Ich schrieb einen vier Seiten langen Brief. Ich erzählte ihr alles. Schrieb ihr ebenfalls Fakten auf, die sie nicht mehr verdrängen konnte. Ich fühlte mich das erstemal seit zwei Jahren frei. Es fühlte sich richitg an.
Ja, ich habe die Freundin meines Ex-AM kontaktiert und ihr geschrieben und dabei keine Rachegdanken gehabt. Es geht mir gut damit. Ist er jetzt ein für alle Mal weg? Ja das ist er. Aber es tut nicht weh. Ich spürte mich wieder. Ich bin zufrieden mit dem wie es passiert ist. Jetzt kann ich anfangen zu verarbeiten und irgendwann auch verzeihen. Jetzt weiß ich, dass ich mir auch verzeihen kann, dass ich nicht mehr die ganze Bürde auf meinem Rücken trage. Ich sehe endlich, dass ich nicht Schuld bin. Ich sehe endlich, dass ich froh sein kann, dass er weg ist. Ich bin froh. Ich habe sie beide gelöscht und blockiert und habe kein schlechtes Gewissen mehr. Ich trage nicht mehr allein die Verantwortung. Ich bin benutzt worden, etwas was ich mir nie eingestehen wollte, weil es demütigend ist. Ich fühlte mich oft gedemütigt.
Aber es ist kein Fehler benutzt worden zu sein. Ich hatte einfach einen Mangel in meinem Leben und nur so konnte es passieren. Ich habe Mitgefühl mit mir. Ich bin benutzt worden und das wird mir nie wieder passieren. Ich werde mehr auf mein Bauchgefühl hören und endlich, kann ich für mich einen Weg finden, abzuschließen.
@frischgeföhnt
ich habe oft deinen Satz gelesen, den Du geschrieben hast: Es war Liebe aber seine Liebe war nicht meine Liebe. Verstanden habe ich ihn nie. Ich wusste nicht, was Du damit meintest. Bis jetzt. Jetzt verstehe ich
10.03.2018 15:11 •
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