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Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

K
Zitat von DerTypderwo40ist:
schei., merke gerade mein Vertrauen ist total im Eimer. War mir die Tage schon mal aufgefallen, als ihr geschrieben habt, das ich mich evtl. verstecke. Hab es nicht gemerkt.
Ganz gut hier zu schreiben weil ich vielleicht wieder dran komme. Da ist noch was, da darf keiner dran.

Kennt ihr das? Wenn Du jeden Tag einfach nur rum bringst? Es geht Dir nicht schlecht aber auch nicht gut. Irgendwie geht es Dir einfach gar nicht. Weinen kannst auch nicht. Du merkst nur, es ist was und wenn Dich Jemand fragt weißt nichts zu antworten weil Du selber keine Ahnung hast? Weder wie Du Dir selber noch sonst wer helfen könnte?



@ DerTypderwo40ist

es war ein Cut...wie abgeschnitten riss es ab...Dein Schmiss beim Schreiben... ein Bruch...

Ja... das kann wirklich sein, dass das Lesen einen Bruch mit sich bringt - positiv wie negativ.
Es sind Worte, Sätze, Zusammenhänge. die etwas auslösen...und es ist wirklich so - ich kenne
das auch anderen Bereichen - dass es zu einem Bruch kommt....wo dann ein Rückzug durchaus
Sinn macht, sogar wichtig ist, um Abstand zu nehmen.
Positiv geschieht das auch....um Informationen zu verarbeiten...es sind manchmal Kracher dabei,
die erst runtergehen wie Öl...und dann ihre Wirkung entfalten, die einen zu überrennen scheint.

Raus zu sein, ist gar nicht verkehrt - warum das so ist, kann nicht immer geklärt werden...wichtiger
ist, das Feeling zu haben, dass sich etwas bei einem selbst verändert hat.

Was ich hier bemerkt habe...es kracht nur so von verschiedensten Informationen, immer wieder neuen Informationen und vorherige Infos können gar nicht aufgenommen werden, geschweige verarbeitet werden....Info ist wirklich gut, aber irgendwann nimmt der Kopf gar nichts mehr auf, weil - wie in diesem Thread - viel zu oft viel zu viel auf einmal bewerkstelligt werden will/soll.

26.10.2016 23:24 • #2026


missi54
Yes, thats right! Volle Zustimmung und das ist schade, weil es so viele so wertvolle Beitraege sind.

26.10.2016 23:33 • #2027


A


Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

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K
Zitat von missi54:
Yes, thats right! Volle Zustimmung und das ist schade, weil es so viele so wertvolle Beitraege sind.


@missi54

Und daher ist es auch unerlässlich, sich im Werdeprozess mal eine Auszeit zu gönnen, weil
viel zu viel an Infos nur Stückwerk entstehen lässt. Überall soll geschraubt und verändert
werden, aber fast nichts wird so richtig angegangen und daher auch nicht fertig - wobei ich
fertig relativ sehe....niemand wird wirklich fertig mit dem, was sie/er möchte/will.

Und... hier geht ja nichts an Informationen verloren. Mit einer Notiz lässt sich alles festhalten
und immer wieder nachschlagen. So mache ich das seit Jahren...in völlig anderen Bereichen,
dass ich immer wieder nachschlage....in privaten Notizen, in Büchern...immer der Form
entsprechend und NUR die Sequenz, die mich in dem Moment bedrückt/erfreut.

Eben las ich von Nähe/Distanz - das ist aus meiner Sicht ein kommen und gehen von beidem.
Mal ist das Eine präsenter und mal das Andere...auf viele Bereiche des Lebens bezogen und
auch von anderen Menschen abhängig, die uns umgeben...
...und - Nähe/Distanz zu Menschen zu haben....die eigene Sensorik zeigt das auf. Nicht immer
ist ein Mensch nahbar/distanziert. Das kommt auch auf dessen Situation an... wo ich den
Anderen abhole....und mal muss Distanz gewährt werden, auch wenn mir selbst nach Nähe wäre - und umgekehrt gilt das Gleiche.

Nähe/Distanz ist KEIN Dauerzustand...weil ab und an - das wird jedem so gehen - kann Frau/Mann
sich manchmal selbst nicht ausstehen...egal ob Frau/Mann sich selbst mag/liebt. Ich meine, dass Nähe/Distanz doch von einem selbst beeinflussbar sind...und zwar in erheblichem Maße..

26.10.2016 23:59 • x 1 #2028


T
Zitat von Carlie:
Hallo,

vielleicht hilft dir ja das Buch Alles für ein bisschen Liebe? von Julia Kathan.

Das Buch lese ich seit 2 Tagen .... Sehr gute Empfehlungen !

27.10.2016 06:29 • #2029


H
Zitat von DerTypderwo40ist:

Kennt ihr das? Wenn Du jeden Tag einfach nur rum bringst? Es geht Dir nicht schlecht aber auch nicht gut. Irgendwie geht es Dir einfach gar nicht. Weinen kannst auch nicht. Du merkst nur, es ist was und wenn Dich Jemand fragt weißt nichts zu antworten weil Du selber keine Ahnung hast? Weder wie Du Dir selber noch sonst wer helfen könnte?


Das ist bei mir genau so. Anfangs hab ich den Tag irgendwie rumgebracht und es ging mir einfach nur Sch***. Ich war immer froh, wenn ich abends im Bett lag und der Schlaf das gnädige Vergessen brachte, wenn möglich.
Jetzt hat sich was geändert. Es ist nicht gut, auch nicht schlecht...es IST einfach.
Vermutlich ist es wirklich die Leere da ist jetzt Platz. Ein Leerraum. Diese Hoffnung, die wir immer mit uns rumgetragen haben, hat einen riesigen Raum in uns beansprucht und vor allem Energie gezogen. Und wenn die schwindet....da entsteht ganz viel Platz. Das ist komisch und fühlt sich neu an.

Das mit dem Vertrauen-Können ist wohl bei vielen das Problem. Ich merke das bei mir selbst. Es ist das fehlende Vertrauen IN MICH....ist das Gefühl was ich habe richtig oder trügt es mich wieder? Ich hinterfrage vieles...auch im Freundeskreis, was vorher nicht so war. Sagt der oder die das jetzt nur weil.....? Ich bin so misstrauisch geworden. Auch bei völlig banalen Dingen.

27.10.2016 08:24 • #2030


Maus-89
Dieses gar nicht ist mir auch sehr bekannt. Über zwei Jahre habe ich gebraucht,
um überhaupt ansatzweise zu spüren, wie geht es mir, jetzt in diesem Moment?
Und das taucht immer wieder auf. Ich gebe mir keine Zeit in mich hinein zu spüren,
was ich empfinde. In der Klinik habe ich den Therapieansatz Achtsamkeit gelernt.
Das versuche ich einmal am Tag zu machen, was nicht immer gelingt. Ich kann es
jedem nur empfehlen. Dieses auf sich selbst eingehen, in sich hinein hören
und alles andere außen vor zu lassen lässt mich jedes mal befreit aufatmen.

27.10.2016 08:43 • x 1 #2031


Assi07
Ich kenn das auch, den Tag einfach rumbringen. Es geht einem nicht schlecht, gar nicht, aber eben auch nicht gut. Und das macht mich dann oft unzufrieden.
Bei mir liegt das aber auch an der Jahreszeit. Im Sommer passiert mir das selten, derzeit ist es wieder häufiger der Fall. Mit fehlt die Sonne ...

Ich bin auch sehr glücklich mit diesem Thread und ich weiß, ich werd ihn in den nächsten Monaten Stück für Stück nochmals durcharbeiten. Mir nochmals all die tollen Beiträge vornehmen, in einem sachten Tempo. Und mich dabei nochmal durchrütteln.

Aber kuddel hat recht, man braucht auch mal eine Pause und die kommt für mich in den nächsten Tagen, ich möcht mich in New York auf anderes konzentrieren und ich bin irrsinnig dankbar, dass ich DURCH EUCH fähig bin, die nächsten Tage zu genießen. Vor ein paar Wochen wär das noch nicht möglich gewesen. Ich fühl mich derzeit komplett ruhig, manchmal ein bisschen traurig, aber ich weiß, die nächsten Tage leg ich meinen Fokus weg von ihm auf mich und genieße meine Urlaub.
(Ich werd aber sicher abends im Hotel ein bisschen mitlesen )

27.10.2016 08:51 • x 5 #2032


WhosThatGirl
Zitat von hanna111:
Das mit dem Vertrauen-Können ist wohl bei vielen das Problem. Ich merke das bei mir selbst. Es ist das fehlende Vertrauen IN MICH....ist das Gefühl was ich habe richtig oder trügt es mich wieder? Ich hinterfrage vieles...auch im Freundeskreis, was vorher nicht so war. Sagt der oder die das jetzt nur weil.....? Ich bin so misstrauisch geworden. Auch bei völlig banalen Dingen.


Bei mir ist das komplett gedreht.
Vertrauen in MICH ist da. Ich mag mich / Ich steh auf mich.
Wenn ich jemand anderes wäre, würde ich mich daten wollen.
Sorry, aber das soll nicht eingebildet sein. Aber das hatte ich davor schon.

Ich hatte auch nach der Affäre nicht das Gefühl, dass ich mich auf mein Bauchgefühl nicht verlassen kann.

Es ist vor allem das Misstrauen in andere Menschen. Insbesondere das Vertrauen in neue Menschen.
Auf meine Freunde kann ich mich verlassen und sie auch auf mich.

Diese Resonanz bekomme ich.

27.10.2016 08:52 • x 1 #2033


Maus-89
Wenn einem ständig eingeredet wird, das das Bauchgefühl ständig falsch liegt,
verliert man das Vertrauen in das selbige. Es schlägt in Misstrauen um. Das geht
bestimmt vielen so. Durch die räumliche Distanz habe ich die Möglichkeit dieses
Vertrauen in mich wiederzufinden. Denn das ist meine Voraussetzung auch anderen
wieder vertrauen zu können!

27.10.2016 09:11 • #2034


K
@maus89

Betrogene und Affären haben ja eins gemeinsam - sie wurden über einen Zeitraum x von einem anderen Menschen belogen. Haben das doch meistens irgendwie auch gespürt (Bauchgefühlt halt aber hatten nie oder nur selten Gewissheit. Wenn bei einer Betrogenen dann am Ende die Wahrheit rauskommt, weiß sie zumindest, dass ihr Bauchgefühl sie nicht getrogen hat. Ich glaube, ich hätte das größte Problem damit, wenn mein Bauchgefühl mir tatsächlich gar nichts verraten hätte und ich dann mit so einer Affäre überrascht würde. Dann würde ich auch an mir selbst zweifeln - und vor allem an meiner Beziehung, denn offenbar war ich dann von meinem Partner schon so weit entfernt emotional, dass ich so etwas Einschneidendes gar nicht bemerkt habe.

Und die Geliebten haben oft sehr lange den Worten eines Mannes gelauscht, dessen Taten eine andere Sprache gesprochen haben. Da zweifelt man am Ende natürlich auch an sich selbst. Eine Affäre zerstört also bei mindestens zwei Menschen etwas ganz Wesentliches - das (Selbst)vertrauen. Und das ist das Schlimmste daran.

27.10.2016 09:19 • x 5 #2035


E
Es ist mein grundsätzliches Urvertrauen, das zerstört wurde.
Ein Nähe-Distanz-Problem habe ich jetzt erst. Vorher überhaupt nicht. Jetzt allerdings heftig und wohl nachhaltig.

Mir ging es wie @WhosThatGirl

Wir haben uns gesehen. Tief und ehrlich.
Wie ich glaubte.
Ein Irrglaube.

27.10.2016 09:29 • x 2 #2036


K
Zitat von frischgeföhnt:
Es ist mein grundsätzliches Urvertrauen, das zerstört wurde.
Ein Nähe-Distanz-Problem habe ich jetzt erst. Vorher überhaupt nicht. Jetzt allerdings heftig und wohl nachhaltig.

Mir ging es wie @WhosThatGirl

Wir haben uns gesehen. Tief und ehrlich.
Wie ich glaubte.
Ein Irrglaube.


Ich glaube nicht, dass es ein Irrglaube ist. Ich glaube, Ihr habt Euch tatsächlich so gesehen. Nur vielleicht ist dann eben genau das passiert, was auch in normalen Beziehungen irgendwann passiert ... dass man so viel vom anderen gesehen hat, dass man sich gegen ihn entscheidet. Weil x oder y nicht passend erscheinen für eine Beziehung.
Ich glaube einfach, dass nicht jede Liebe im Alltag lebbar ist, und trotzdem kann es dann doch Liebe sein. Ich jedenfalls brauche für Liebe keinen Beziehungsrahmen. Keine Altersvorsorge, kein Haus, keine Unterschrift auf einem Blatt Papier. Hab ich alles gehabt, nur von Liebe war da nicht viel zu spüren. Dann doch lieber mal so eine freie Liebe erlebt haben, ohne Besitzansprüche, ohne zu enge Beziehung.

Vielleicht denke ich das aber auch gerade nur, weil ich kürzlich mal wieder Salz auf unserer Haut gelesen habe

27.10.2016 09:34 • #2037


Maus-89
Ich bin dabei mein Vertrauen wieder aufzubauen und dabei ein gesundes Misstrauen
zu behalten. Denn anders kann es nicht mehr weitergehen. Und was mir ganz besonders
wichtig ist, meine Freiheit nie mehr zu verlieren. Denn das war mein größter Fehler, mich
selbst aufzugeben. Ich hoffe, das wird nie wieder geschehen.

27.10.2016 09:39 • x 2 #2038


finita
Ich glaub auch nicht, dass es ein Irrglaube war.
Ich glaube, es war so, wie wenn einer mit Höhenangst vom Fallschrimspringen träumt.
Wenn er dann oben steht und springen soll, macht er sich ins Hemd und zieht zurück.
So hab ich das jedenfalls aus meiner Sicht erlebt.

27.10.2016 09:40 • x 3 #2039


L
Bei dem Thema möchte ich mich gerne einklinken.
Ich hatte ja bezüglich der Nähe-Distanz schon immer so meine Probleme. Nicht immer war mir klar, wie das Problem heißt, was es mit mir macht. Nun, wo ich es identifiziert habe, kann ich damit besser umgehen.

Ich habe die letzten Tagen sehr viel nachgedacht, viel für mich selbst geschrieben. Auch die Entwicklung hier in diesem Thread, so kannte ich den Einen oder Anderen beim vorherigen Lesen eher in der Abwehrhaltung. Nun ist hier großes Vertrauen entstanden, der Spross wächst bei uns allen, bis er irgendwann zu einer Pflanze wird, damit zu einem großen festen Baum.

Der Typ beschrieb einen Zustand des Gefühls „wie geht es mir“. Mir geht es ähnlich. Ich fühle Liebe zu meinen liebsten und mache mein Ding, aber etwas in mir ist nicht da. Vielleicht ist diese Leere die ich spüre, nur ein ganz großer neuer freier Platz den ich mir so hart über die Jahre durch die viele Erfahrungen erkämpft habe. Vielleicht ist dieser neue Platz nur noch etwas fremd und möchte lediglich gefüllt werden. Muss es immer ein anderer sein der uns erfüllt? Nein! Ich glaube es ist mein neuer Platz der mir zur Verfügung steht.

Es ist eine Königsdisziplin durch den eigenen Sumpf zu laufen, ob nun Ex Geliebte/r oder Betrogener. Wir werden alle auf uns selbst zurückgeworfen. Es sind mehrere Phasen die man durchläuft, aber ich spüre ich bin in der letzten Phase angekommen, dann wenn man beginnt all seine Bewertungen die man über den Ex hat als falsch zu erkennen und plötzlich loslässt. Das Leben möchte Klarheit und ein Versteckspiel ist nun ausgeschlossen. Ich habe mich selbst heimgeholt. Ich kann kaum noch einen langen Gedanken an ihn halten. Es hat mich losgelassen, alles löst sich auf.

Den Zwang sich ständig mit dem Ex zu beschäftigen entstand dadurch, dass ich scheinbar immer wieder vor den Spiegel getrieben wurde und ein Verlangen nach Heilung entstand. Solange uns etwas fasziniert, ob positiv oder negativ, fordert es immer unsere Aufmerksamkeit. Ich konnte es nicht. Der Versuch damit aufzuhören war mein lächerliche Glaube ich könnte etwas vermeiden oder ändern. Es wäre nur Ablehnung gewesen.

Jetzt ist diesen negative Spiegelbild verschwunden. Plötzlich fehlt nichts mehr. Plötzlich begreife ich, alles was ich in ihm sah, alles Negative war ich. Ich sah mich selbst. Seit dem ich wieder das Schöne in mir sehe, sehe ich ihn als schön. Ich habe mir selbst vergeben. Ich habe mich aus meinem Fehldenken befreit. Er war so wie er war richtig. Jegliche Ablehnung die ich in ihm sah, war die Ablehnung mir selbst gegenüber. Ich habe gestern ganz tief in mir ganz viel Liebe für ihn empfunden, aber keine Sehnsucht, kein Wunsch, kein vermissen. Sondern ein „ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute und bedanke mich für die Erfahrung, dass ich durch dich bei mir selbst angekommen bin.

Ich habe Lust auf das Leben, auf eine neue Liebe. Ich spüre wie es in mir vibriert und ich weiß, ich werde in nicht allzu langer Zeit wieder in Augen blicken, die mich liebevoll anschauen werden. Und wenn mich Nähe erdrückt und die Angst mich überkommt, dann werde ich liebevoll einen Schritt zurücktreten, den anderen abholen ohne ihn gegen den Kopf zu stoßen. Er wird es verstehen, weil ich mich nun voll und ganz verstehe.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag.

27.10.2016 09:47 • x 8 #2040


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