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Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

Gast30
Ich versteh das alles nicht.. ich kann sagen, dass ich mich liebe.. aber nur selbstliebe reicht mir nicht. Oder macht mich nicht glücklich.. denn ich teile einfach gerne.
und am liebsten möchte ich mir ein leben mit jm anderen teilen. Freude und leid.. eine eigene familie gründen.. mind zwei kinder haben.. Nun habe ich jm kennengelernt, der mit mir das Gleiche wollte.. mich mit Worten hinhãlt.. und es mich dabei am meisten verletzt, dass er nicht zu seinen Gefühlen stehen kann und sich nicht zu mir bekennt sondern verheimlicht.
Ich liebe mich dennoch.. aber nur zu leben um meiner selbstliebe ist mir zu öde.. ich möchte gerne mit jm eine liebesbeziehung führen.

24.10.2016 18:53 • #1861


H
Zitat von Gast30:
Ich liebe mich dennoch.. aber nur zu leben um meiner selbstliebe ist mir zu öde.. ich möchte gerne mit jm eine liebesbeziehung führen.


Das eine schließt doch das andere nicht aus! Das ist doch die Grundvoraussetzung für eine Liebesbeziehung. Und der Wunsch nach Zweisamkeit ist doch auch ein Urinstinkt. Wo kämen wir denn hin, wenn sich jeder selbst genügen würde.....?

24.10.2016 19:02 • #1862


A


Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

x 3


D
Zitat von Assi07:
Ich verstehe deinen Ansatz schon, aber ich kann ihn nicht ganz greifen?
Verstehst du was ich meine?


Ja. Wunder Dich nicht, wenn es sich rational nie greifen lässt, das geht nicht. Egal wie gut Du rational zu verstehen glaubst, es ist immer dran vorbei. Trotzdem ist es hilfreich sich mal rational damit zu befassen. Irgendwann passiert irgendwas und aus irgend einem Grund denkt man dann - Mensch da war doch was, ich schau mir das jetzt mal an und beobachte mich. Das passiert dann so ein, zwei, fünf mal und es macht Peng. Und dann ist das verstehen da. Ist aber nicht rational.

Zitat von Assi07:
Wenn jemand keine Verletzung in sich trägt, aber der Verlust einer Liebe trotzdem schmerzt, woher kommt das dann?


Das ist immer eine Kindheitswunde die nie gelöst wurde. Gar nicht so kompliziert. Als Kind sind wir absolut abhängig von unseren Eltern oder wengstens einer erwachsenen Bezugsperson. Ein Kind selbst versteht das alles noch nicht, also Liebe etc. Beigebracht bekommen wir es auch nicht. Weil es unsere Eltern auch nicht können und unsere Gesellschaft eher darauf bedacht ist Liebe aus uns rauszprügeln. Unglückliche Menschen sind hervorragende Arbeitsroboter und Konsumenten.
Jetzt ist es aber so, dass ein Kind sich selbst noch nicht beeltern und emotional für sich sorgen kann. Dieses emotionale für sich sorgen, zeigen ihm die Eltern aber nicht. Die meissten Eltern sind selbst viel zu bedürftig und geben nicht sondern wollen auch bekommen.
Nun wird eben jenes Kind erwachsen und ist emotional immer noch darauf programmiert von einem anderen Menschen geliebt werden zu wollen. Und somit abhängig von einer Person im Aussen. Und dann wird eben diese Person oder dieser Zustand gesucht. Irgendwo da draussen.
Der Umgang mit dieser Wunde ist bei vielen Menschen unterschiedlich. Der eine versteift sich auf Ratio und überbetont seine Unabhängigkeit und glaubt sich mit der Erklärung der Welt diesem Schmerz aus dem Weg gehen zu können. Wieder Andere hecheln Beziehungen hinterher und hoffen wenn der Richtige endlich kommt wird der es lösen. Und wieder Andere kaufen sich Katzen. Konsumieren. Oder was auch immer. Irgendwas, Hauptsache irgendwas was dieses Loch stopfen kann. Party, Sucht, Alk.. Konsum. Hamster. Beziehungen. S.. Fitnesswahn. Die Liste ist endlos.

Dabei ist alles was man an dieser Stelle erleben müsste der Schmerz des Erkennens:

1. Ich bin allein! - Hier beginnt der sehr schmerzhafte Trennungsprozess bei dem die Person sich als getrennt von seiner Umwelt erlebt. Dieser Schritt ist enorm wichtig. Wird er erlaubt und durchschritten (Annahme und AKzeptanz des Schmerzes) offenbart sich dahinter:
2. Ich liebe mich. - Hier beginnt sich alles wieder zusammenzufügen. Das Individuum nimmt sich als eigenständig wahr, allerdings nicht mehr allein, dahinter offenbart sich:
3. Das kann ich Niemandem sagen, das muss man herausfinden

Das sind keine rationalen Schritte. Ein rationales Verstehen bringt hier überhaupt nichts!

Ausser eben, wenn man Glück hat, im richtigen Moment den richtigen Gedanken.

Das Missverständnis ist, dass man Liebe verlieren könnte. Das ist unmöglich!

24.10.2016 19:40 • x 3 #1863


Assi07
*sprachlos*
Und das kommt selten vor
Ich lass das jetzt mal sacken ...

24.10.2016 19:49 • #1864


finita
Ich hatte heute nicht viel Zeit (einer von uns muss ja arbeiten ), aber ab und zu lesen ging.
Muss mich bedanken.
In letzter Zeit hatte ich das Gefühl, festzustecken. Der Akkutschmerz vorbei...und jetzt die Frage: Wie gehts weiter? Fühlte mich irgendwie planlos.
Zuerst hat mich das hier alles auch ein wenig verwirrt. Aber ich habs jetzt sortiert.
In letzter Zeit war ich ziemlich antriebslos und grad hat mich ein Anfall von Ausmisterei gepackt...so als hätte ich irgendeinen Lähmungszustand überwunden.

Ich finde nicht, dass sich das in die Pflicht nehmen unserer sozialen Kontakte und das Verantwortung für die eigene Gefühlswelt gegenseitig ausschliessen.
Selbstverständlich dürfen wir von anderen erwarten, dass sie soziale Verantwortung im Umgang mit uns tragen. Nur tun sie es nicht, liegt es an uns, wie wir mit den Gefühlen, die das auslöst, umgehen.
Bezogen auf die Affäre (die man wohl erst gar nicht einging, wenn man nach diesem Prinzip lebt), würde das heissen: Ich erwarte vom Affärenpartner, dass er verantwortlich und respektvoll mit uns umgeht.
Tut er dies nicht und mir entstehen dadurch unangenehme Gefühle, wie Schmerz, kann ich das Gefühl erst mal annehmen. Es schmerzt. Das ist auch gut so. Sonst wären wir Roboter.
Übernehme ich dann die Verantwortung für meine Gefühle, entferne ich mich aus der Situation und zwar nicht erst nach 3 Jahren (wie ich ), sondern umgehend.

Bei anderen Mitmenschen kann ich wahlweise auf Distanz gehen oder negative Aktionen in meine Richtung nicht persönlich nehmen.
Das geht hin bis zu den Idioten in ihren Autos.
Dazu auch ein nettes Beispiel vom Samstag, als ich unterwegs zu einem sehr netten Kaffeekränzchen war.
Ich fahre auf einer langen geraden Strasse. Auf der rechten Seite ist die Einfahrt zum Parkhaus, in dem ich parken will. Kurz bevor ich abbiegen muss, blinke ich. Da sehe ich, wie der Typ, der in der Ausfahrt des Parkhauses wartete, bis ich vorbeifahre, damit er rausfahren kann wild fuchtelt (in meine Richtung) und sich den Finger in den Hals steckt und übergeben andeutet. Er hätte wohl gerne gehabt, dass ich etwas früher blinke. Ich hab mich nicht eine Sekunde schlecht gefühlt, ich sah den Typ und die Frau die auf dem Beifahrersitz peinlich berührt wegschaute und dachte nur, die arme Frau, so ein Idiot und lachte. Das hat ihn natürlich nur noch mehr aufgeregt.
Ich hätte mich jetzt natürlich auch aufregen können und das Fenster runterlassen und den Typ fragen, ob er noch ganz richtig tickt, ich hätte mich auch schuldig fühlen können, dass ich nicht schon 500 Meter vor der Einfahrt geblinkt habe. Ich hab mich aber fürs Lachen und Kopfschütteln entschieden.

Und noch ein Aspekt heute (danke @assi) den ich für mich mitnehmen konnte. Thema verlassen werden. Ist mir als Kind auch so ergangen. Und in den letzten Jahren bin ich wieder verlassen worden. Von meinen wichtigsten Bezugspersonen. Durch den Tod.
Und wieder mal hab ich mein Kindheitstrauma reaktiviert und mich in eine Beziehung begeben, wo ich immer wieder verlassen wurde. Die Affäre. Und ich hab immer noch nicht kapiert, dass das Spiel so nicht funktioniert. Aber jetzt...ich will nicht noch hundert Mal renikarnieren müssen, um das endlich zu kapieren, was ich vom Kopf her ja schon lange weiss...

Ach siehste, der Typ war mal wieder schneller als ich...

24.10.2016 19:51 • x 2 #1865


D
Zitat von finita:
Ich finde nicht, dass sich das in die Pflicht nehmen unserer sozialen Kontakte und das Verantwortung für die eigene Gefühlswelt gegenseitig ausschliessen.
Selbstverständlich dürfen wir von anderen erwarten, dass sie soziale Verantwortung im Umgang mit uns tragen. Nur tun sie es nicht, liegt es an uns, wie wir mit den Gefühlen, die das auslöst, umgehen.
Bezogen auf die Affäre (die man wohl erst gar nicht einging, wenn man nach diesem Prinzip lebt), würde das heissen: Ich erwarte vom Affärenpartner, dass er verantwortlich und respektvoll mit uns umgeht.
Tut er dies nicht und mir entstehen dadurch unangenehme Gefühle, wie Schmerz, kann ich das Gefühl erst mal annehmen. Es schmerzt. Das ist auch gut so. Sonst wären wir Roboter.
Übernehme ich dann die Verantwortung für meine Gefühle, entferne ich mich aus der Situation und zwar nicht erst nach 3 Jahren (wie ich ), sondern umgehend.


Exakt!

Zuerst heile ICH meinen Schmerz. Das macht MICH wieder handlungsfähig. Und dann geh ich.

In dem Moment in dem ich den Anderen in die Pflicht nehmen will meinen Schmerz zu heilen, binde ich mich wieder an die Person die mir dauernd einen mit dem Baseballschläger gibt.

Deswegen ist die volle Übernahme der Verantwortung für meine Gefühle nichts Anderes als meine Befreiung aus jeder emotionalen Abhängigkeit. Aber auch das Freilassen und Entlassen des Anderen aus meinen Erwartungen an ihn.

24.10.2016 20:00 • x 6 #1866


WhosThatGirl
@finita
Ich lehne mich zurück mit einem zufriedenen Lachen.

Das waren heut wirklich tolle Überlegungen zu Rationalität trifft Philosophie.
Danke.

24.10.2016 20:05 • x 2 #1867


H
@finita:
Geht mir genauso....mit den Verlassenwerden durch Tod.
Das war SEHR schlimm für mich.... und ist es immer noch.
Ich Träume fast jede Nacht davon.

24.10.2016 20:07 • x 1 #1868


finita
Hanna, ich hab grade meinen Schrank mit meinen Fotos ausgemistet.
Da liegen Fotos drin, die ich mir schon lange nicht mehr ansehen konnte, weils viel zu weh getan hätte und ich so schon all meine Kraft gebraucht habe und keine mehr für Trauer hatte.
Vorhin hab ich sie angesehen. Ich war auch traurig, aber sie haben mir auch ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und es hat sich so angefühlt, als ob ich durch die Fotos gradewegs in die Vergangenheit reisen könnte und dieses Gefühl von Geborgenheit nochmal erleben.
Der Schrank ist jetzt leer, die Fotos haben einen anderen, eigenen Schrank bekommen ohne anderen Krimskras (der jetzt grösstenteils im Müll liegt).
Fühlt sich gut an!

24.10.2016 20:10 • x 3 #1869


H
[quote=DerTypderwo40ist][
In dem Moment in dem ich den Anderen in die Pflicht nehmen will meinen Schmerz zu heilen, binde ich mich wieder an die Person die mir dauernd einen mit dem Baseballschläger gibt.

Deswegen ist die volle Übernahme der Verantwortung für meine Gefühle nichts Anderes als meine Befreiung aus jeder emotionalen Abhängigkeit. Aber auch das Freilassen und Entlassen des Anderen aus meinen Erwartungen an ihn.[

Das unterschreib ich so.
Nur fällt es mir auch immer noch sehr schwer so erwartungslos durchs Leben zu spazieren.

24.10.2016 20:14 • #1870


finita
Sollst Du ja nicht. , nur wenn einer Deine Gefühle verletzt, sollst Du weitergehen und nicht erst 3 Jahre lang überlegen.

24.10.2016 20:19 • #1871


D
Zitat von hanna111:
Nur fällt es mir auch immer noch sehr schwer so erwartungslos durchs Leben zu spazieren.


Wie kommst Du auf den Trichter ich wäre erwartungslos?

Bedingungslose Liebe zum Beispiel funktioniert nur mir selbst gegenüber, nicht mit einer Partnerin. Wir leben hier in einer dualen, materiellen Welt und an unser Dasein, auch das Leben von Liebe in partnerschaftlicher oder sonstwie zwischenmenschlicher Form ist selbstverständlich nicht bedingungslos. Die Liebe kann sich ja nicht in ihrem Wesen zeigen sondern muss sich in bedingter Form ausdrücken.

Meine Arwartungen an eine Partnerin sind einerseits sehr niedrig, andererseits enorm hoch. Und das sollten sie für sie auch sein. Nichts anderes DIE EINE neben DEM EINEN. Alles andere würde ich nicht dulden und ich würde nicht dulden, wenn sie etwas weniger erwarten würde.

Es ist sogar elemntar wichtig, diese Erwartung zu haben. Denn alles Andere wäre eine Herabwürdigung von ihr und von mir. Jeder sollte diese Erwartung haben. Wie soll er sonst behaupten sich zu lieben?

Ich und sie haben nichts weniger als ALLES verdient. Und davon rücke ich nicht mal einen Millimeter ab.

Jetzt kommt das Paradoxon für viele. Nur habe ich diese Erwartung an Niemanden.

Versteht das Jemand?

24.10.2016 20:21 • #1872


finita
Klar, ich bin ja heut hier um mindestens 10 Jahre schlauer geworden ohne eine Falte mehr zu kriegen:
Die EINE, die Dir das gibt, ohne dass Du das erwartest, ist dann die RICHTIGE!
Wenn sie es nicht gibt, ist sie NICHT die Richtige...stimmts!

24.10.2016 20:24 • x 1 #1873


D
Zitat von finita:
Klar, ich bin ja heut hier um mindestens 10 Jahre schlauer geworden ohne eine Falte mehr zu kriegen:
Die EINE, die Dir das gibt, ohne dass Du das erwartest, ist dann die RICHTIGE!
Wenn sie es nicht gibt, ist sie NICHT die Richtige...stimmts!


Wenn sie es nicht geben will - ist sie's nicht. Können muss sie's noch nicht.

24.10.2016 20:27 • x 1 #1874


missi54
Irgendwie habe ich gerade das Gefuehl, der heutige Tag ersetzt mir einige Therapiestunden

24.10.2016 20:32 • x 2 #1875


A


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