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Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

H
Vielleicht blödes Beispiel....mir hat neulich eine entfernte Nachbarin die Frage gestellt, warum ich so unfreundlich zu ihr sei und sie nicht grüßen würde, wenn sie mit dem Auto an mir vorbeiführe. Sie fühlte sich so langsam total bescheuert, mich immer zu grüßen und ich würde sie mit dem A*** nicht angucken. Ich war total verdattert. Ich kannte nicht mal das Auto, welches sie fuhr. Habe sie schlichtweg überhaupt nicht wahrgenommen.
Ich hab vielleicht in dem Moment auch irgendwas in ihr ausgelöst was ohnehin da war, aber habe nicht für fünf Pfennig irgendwas damit zu tun.

24.10.2016 16:45 • x 1 #1846


H
Zitat von missi54:
Ich sehe aber auch, dass das, was wir heute Nachmittag diskutiert haben, nicht von heute auf morgen funktioniert. Aber es sind sehr beachtenswerte Aspekte dabei. Wir bleiben dran auf unserem Weg der Gesundung.


Das was heute so besprochen wurde war absolut Thema meiner Therapie vor über einem Jahr. Vieles deckt sich so sehr damit, was der typwo... so schreibt. Das erinnert mich sehr an diese Zeit. Dieses Annehmen was ist. Ohne Bewertung, alles Dasein zu lassen. Und dieses im Hier und Jetzt sein und sich selbst lieben dafür.

Damals war ich oft nach den Sitzungen tierisch angenervt und dachte immer: Die mit ihrem sich selbst lieben....wie soll das immer so funktionieren und als ob das alles sei....

Ja. Es ist alles. Mehr nicht. Aber das hab ich auch erst über 1 Jahr nach meiner Therapie verstanden. Vieles heute immer noch nicht, aber der Groschen fällt pfennigweise.

24.10.2016 16:50 • x 2 #1847


A


Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

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missi54
Wenn man nie gelernt hat, sich selbst zu lieben, ist es nicht so leicht, das fuer sich anzunehmen, sondern ein langsamer Prozess.

24.10.2016 16:58 • #1848


D
Zitat von hanna111:
Damals war ich oft nach den Sitzungen tierisch angenervt und dachte immer: Die mit ihrem sich selbst lieben....wie soll das immer so funktionieren und als ob das alles sei....

Ja. Es ist alles. Mehr nicht. Aber das hab ich auch erst über 1 Jahr nach meiner Therapie verstanden. Vieles heute immer noch nicht, aber der Groschen fällt pfennigweise.


Ich versteh's, ich kann mich erinnern, dass mir das ales nie in die Birne wollte und ich echt genervt davon war. Ich bin es auch heute immer wieder.

So nach dem Motto, ach leckt mich, ständig muss ich das richten und aaaaaaaalle Anderen dürfen sich ausruhen.

Mit dem Unterschied, ich liebe mich dafür. Auch wenn das passiert. Und das macht es eben schnell wieder gut.

Manchmal denke ich, je bescheuerter ich mich verhalte, um so mehr liebe ich mich dafür. Und so geht es mir nicht nur mit mir sondern mit allen Menschen. Ich liebe Menschen je bekloppter die sind. Für das bekloppt sein. Je öfter und mehr sie in's Klo greifen. Und ich frag mich, ja Herrje, wie kann man das NICHT lieben?

24.10.2016 17:01 • x 1 #1849


missi54
Typderwo
Ich denke, das hat mit Anpassung an Normen und Werte von Kultur und Gesellschaft zu tun. Die, die sich ausserhalb stellen mit ihrem Verhalten, werden normalerweise abgelehnt und eben nicht geliebt. Es ist gut, wenn es Leute wie dich gibt, die das anders sehen

24.10.2016 17:08 • #1850


Assi07
Zitat von DerTypderwo40ist:

Zitat von Assi07:
Ich fühle mich verletzt, weil du mich verlassen hast.


Leider, Leider, griff in's Klo. Sobald eine andere Person als Ursache gesehen oder angenommen wird, war das ein Griff in's Klo.

Was dieses beispiel betrifft ist die Ursache wahrscheinlich in etwa so. Ich fühle mich verletzt wenn ich allein gelassen werde. Das ist mir schonmal passiert, ich habe den Schmerz nicht verarbeitet, ich will ihn nicht wieder fühlen. Ich habe Angst vor meinem Schmerz, ich fühle mich überfordert damit. Deswegen möchte ich, dass nichts passiert, was mich diesem Schmerz ausliefert.

Jeder der mutig ist, wirklich nachzusehen wird ausschliesslich Ursachen bei sich selbst finden.

Wer so weit geht hat die Chance die aktuelle und die ursächliche Verletzung zu heilen.


Ok, ich verstehe .. macht nix, greif öfter mal ins Klo.
Hmm ... ich kenne diesen Ansaz natürlich, ich weiss auch schon, wo dieses Gefühl bei mir herkommt, hab auch schon daran gearbeitet, kriegs aber nicht ganz weg.
Vielleicht kannst du mir auch noch folgendes erklären bitte ...
Wenn jemand keine Verletzung in sich trägt, aber der Verlust einer Liebe trotzdem schmerzt, woher kommt das dann? Ist das dann der erste solche Schmerz?
Und wenn man vorher noch nie gefühlt hat, was auch immer, fühlt man dann nicht?

Ich verstehe deinen Ansatz schon, aber ich kann ihn nicht ganz greifen?
Verstehst du was ich meine?

Ok, ich versuchs noch mal.
Ich wurde als Kind verlassen. Daher fühle ich mich jetzt vom AM verlassen, weil ich als Kind tatsächlich verlassen wurde und daher diese Gefühl kenne.
Wenn ich also zuvor noch nie tatsächlich verlassen wurde, werde ich mich auch nicht vom AM verlassen fühlen? Sondern es annehmen können?

24.10.2016 17:15 • #1851


missi54
@Assi07
Doch, Schmerz kannst du auch ein erstes Mal fuehlen. Du hast ja etwas verloren. Es ist ein Verlust, der schmerzt, weil mit ihm so viele positive Gedanken, Gefuehle oder Handlungen verbunden werden. Auf der anderen Seite schmerzt die Verletzung, weil mit ihr genau diese damit verbundenen Hoffnungen, Wuensche und Traeume mit Fuessen getreten wurden.

24.10.2016 17:25 • #1852


H
Zum Thema Selbstliebe gibt es ein schönes Gedicht von Charlie Chaplin (geschrieben an seinem 70. Geburtstag):

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid nur Warnung für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben. Heute weiß ich, das nennt man ‚Authentisch-Sein”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, wie sehr es jemanden beschämt, ihm meine Wünsche aufzuzwingen, obwohl ich wusste, dass weder die Zeit reif, noch der Mensch dazu bereit war, auch wenn ich selbst dieser Mensch war. Heute weiß ich, das nennt man ‚Selbstachtung”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen, und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war. Heute weiß ich, das nennt man ‚Reife”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist – von da konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich, das nennt sich ‚Selbstachtung”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen. Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude bereitet, was ich liebe und mein Herz zum Lachen bringt, auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo. Heute weiß ich, das nennt man ‚Ehrlichkeit”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich mich von allem befreit was nicht gesund für mich war, von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen und von allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst. Anfangs nannte ich das ‚gesunden Egoismus”, aber heute weiß ich, das ist ‚Selbstliebe”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt. Heute habe ich erkannt, das nennt man ‚Einfach-Sein”.

Als ich mich wirklich selbst zu lieben begann, da erkannte ich, dass mich mein Denken armselig und krank machen kann, als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand einen wichtigen Partner, diese Verbindung nenne ich heute ‚Herzensweisheit”.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich, das ist das LEBEN!“

– Charlie Chaplin

24.10.2016 17:38 • x 8 #1853


finita
Wunderschön...und wahr!

Die Macht der Gedanken!
Wenns nur so einfach wäre, wie sichs liest!

24.10.2016 17:43 • x 2 #1854


missi54
So sehe ich das auch. Aber man kann sich zumindest mal in diese Richtung aufmachen.

24.10.2016 18:00 • x 1 #1855


H
Statt Ich liebe mich reicht vielleicht für den Anfang erstmal ein ich akzeptiere mich.

24.10.2016 18:11 • x 1 #1856


Assi07
Zitat von missi54:
@Assi07
Doch, Schmerz kannst du auch ein erstes Mal fuehlen. Du hast ja etwas verloren. Es ist ein Verlust, der schmerzt, weil mit ihm so viele positive Gedanken, Gefuehle oder Handlungen verbunden werden. Auf der anderen Seite schmerzt die Verletzung, weil mit ihr genau diese damit verbundenen Hoffnungen, Wuensche und Traeume mit Fuessen getreten wurden.



Ja, so sehe ich das eben auch. Drum tu ich mir ein bisschen schwer mit der These von Typderwo.
Ich verstehe seine Ansätze und sehe vieles genauso.
Aber: Irgendwann beginnt ja ein Mensch zu fühlen.
Die Urachen liegen in einem selber. Ja für vieles zutreffend, da Geschehnisse in der Vergangenheit und so.
Und das mit dem Fußtritt ... auch einleuchtend ... und dann kommt Kaetzchen mit dem Argument, dass man andere ja nicht immer aus der Verantwortung lassen kann, da hat sie auch wieder recht ...
ICH BIN VERWIRRT!

24.10.2016 18:19 • #1857


missi54
@Assi07
Die Loesung liegt fuer Nicht-Buddhisten wie mich in der Mitte. Was ich fuer mich mitnehme ist folgendes: ich wurde verletzt, weil Erwartungen, Wuensche, Hoffnungen und meine Gefuehle, die ich jemandem gegenueber gebracht habe, mit Fuessen getreten wurden. Dieses Gefuehl darf ich haben, aber nicht darin verharren. Ich fuehle es, weiss, warum es da ist und lass es wieder los. Der Gedanke 'ich bin' ist sehr gut. Ich bin, weil ich richtig bin, wie ich bin, ich kann mich akzeptieren (spaeter vllt auch lieben) . Aus der Verantwortung kann ich meinen Ex an der Stelle nicht aus der Verantwortung entlassen, wo er mich sehr bewusst in meinen Gefuehlen verletzt hat, denn hier haette er sich mir gegenueber schlicht anders verhalten muessen. Und an der Stelle erlaube ich mir auch wuetend zu sein, weil das allem widerspricht, was ich als gute zwischenmenschliche Beziehung ansehe.

24.10.2016 18:35 • x 1 #1858


WhosThatGirl
Zitat von Assi07:
Ja, so sehe ich das eben auch. Drum tu ich mir ein bisschen schwer mit der These von Typderwo.
Ich verstehe seine Ansätze und sehe vieles genauso.
Aber: Irgendwann beginnt ja ein Mensch zu fühlen.
Die Urachen liegen in einem selber. Ja für vieles zutreffend, da Geschehnisse in der Vergangenheit und so.
Und das mit dem Fußtritt ... auch einleuchtend ... und dann kommt Kaetzchen mit dem Argument, dass man andere ja nicht immer aus der Verantwortung lassen kann, da hat sie auch wieder recht ...
ICH BIN VERWIRRT!


Ja da will ich auch gern noch ansetzen.
Die Lebensweise/Einstellung vom Typderwo ist schon sehr in die Tiefe gehend und macht vor allem einen selbst im innen frei. Man lernt für sich mit vor allem negativen Gefühlen umzugehen und mit SICH auszumachen.

Ich möchte aber weitergehen. Im sozialen Gefüge geht es aber nicht nur um mich. Ich habe auch eine Verantwortung meinen Mitmenschen gegenüber. Kann doch - mal mehr, mal weniger - einschätzen, wie Verhaltensweisen wirken.
Abläufe kann man einkalkulieren.

@dertyp, den ich nun mit Hase anrede
Mit Deiner Einstellung nimmst Du Deinem Gegenüber (aber) die komplette Verantwortung.
Es kann sich Dein Gegenüber benehmen wie eine Wildsau und Dir Verletzungen zufügen, aber das ist dann ganz allein Dein Problem? Also das ist mir jetzt doch ein wenig zu demütig.

Unbedeutendes Beispiel heute Abend im Berufsverkehr:
Stop and go / Schritttempo. Eine Zufahrtstraße führt auf Hauptverkehrsstraße. Bedenke, jeder fährt Schritt. 5 Autos fahren ohne Rücksicht ihren Stiefel und denken nicht daran einfädeln zu lassen. Selbst wenn der Verkehr stoppt fahren sie vor damit man nicht den Platz vor ihnen nutzen kann.
Ich fange an mich zu ärgern. Mein Problem, muss ich mit mir ausmachen.
Obwohl das Verhalten der anderen Autofahrer wenig vorausschauend oder einfach sehr egoistisch ist.
Passiert ständig, täglich, mehrmals.
Werde ich beim nächsten Mal auch die Ellenbogen ausfahren und meine Egoschiene fahren. Ist ja deren Gefühl für das sie verantwortlich sind, wenn sie sich über meine Art ärgern oder rücksichtslos behandelt fühlen.

Also das ist jetzt eine Lapalie und mit Beziehungsproblematik nicht vergleichbar.
Da erwarte ich aber für gewöhnlich doch mehr Umsicht als im Straßenverkehr.
Noch dazu ist mein Gegenüber mir ja weitaus näher, als ein unbekannter respektloser Autofahrer.

24.10.2016 18:42 • x 2 #1859


H
Zitat von missi54:
@Assi07
Aus der Verantwortung kann ich meinen Ex an der Stelle nicht aus der Verantwortung entlassen, wo er mich sehr bewusst in meinen Gefuehlen verletzt hat, denn hier haette er sich mir gegenueber schlicht anders verhalten muessen.


Hätte.....hat er aber nicht. Das heißt ja nicht, dass Du das gut finden musst. Sich selbst akzeptieren und im hier und jetzt zu sein, heißt ja nicht , dass ich was richtig Schei*** finden darf.
Loslassen heißt ja nicht gutheißen, was ein anderer macht oder gemacht hat. Heißt ja nur, dass ICH für MICH beschließe, dass ich nicht mehr leide. Jemanden nicht aus der Verantwortung lassen heißt ja auch wieder Festhalten...nach dem Motto...so einfach kommst Du jetzt aus der Nummer nicht raus.

Aber wie kann ich gerade in einer Dreieckskonstellation von jemanden Verantwortungsgefühl MIR gegenüber erwarten, wenn derjenige nicht mal für sich selbst gut sorgen kann.

24.10.2016 18:50 • x 1 #1860


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