Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

@typderwo
Nicht falsch auffassen, wenn ich so bohre. Ich wollte dich nur verstehen in deiner Denkweise und kann das allmaehlich nachvollziehen. Hat mir gerade einen neuen Denkansatz beschert. Wird aber dauern, bis ddr sich bei mir eingenistet und ausgebreitet hat.

Zitat von missi54:

@hanna111
Also ich muss wissen, warum mir so weh getan wurde, damit ich fuer mich Ruhe finden kann, vllt etwas aendern fuer die Zukunft. Ich werde doch nicht ohne Grund wuetend, sondern weil mich jemand soweit gebracht hat. Gut, ich kann natuerlich denken, dass es ja mein Ding ist, wenn ich mich wuetend oder verletzt fuehle, die Ursache bei mir suchen und finden muss, aber das geht nicht in allen Faellen.

Naja...klar, wir sind immer auf der Suche nach Erklärungen für alles Mögliche.
Klar, so hab ich im Bezug auf meiner Affäre auch gedacht. Ich bin verletzt, WEIL ER......, ich bin traurig, WEIL ER....., zuletzt sogar: ER hat MICH und MEIN LEBEN zerstört.
Heute weiß ich: Nein. Das hat er NICHT. Das alles ist mein Gefühl, bzw. meine Vorstellung von der Ursache meines Gefühls.Somit erstmal Kopfkacke. Ich projiziere alles auf ihn....er ist der Buhmann, damit gebe ich jedwede Verantwortung für mich ab und mache mich zum Opfer. Aber warum tu ich das? Warum lasse ich das mit mir machen? Aus Liebe? --Ne.
Oder aus reiner Bedürftigkeit, WEIL ich mich durch ihn erst liebenswert fühle?
Mit einem gesunden ICH hätte ich mich niemals auf ein solches Beziehungsmodell eingelassen.

Zitat von DerTypderwo40ist:

@missi54

Kannst Du leicht ausprobieren. Es genügt dabei in Dich rein zu fühlen.

Sag Dir den Satz Ich bin verletzt und fühle in Dich rein.

Sag Dir dann Ich fühle mich verletzt und fühle in Dich rein.

Du wirst einen unterschied im Fühlen feststellen. Das erste ist wesentlich unangenhemer und Du kannst es nicht loswerden. Weil Du es BIST! Dann suchst Du einen Schuldigen an den Du es abgeben kannst, damit Du es los sein kannst. Es entsteht Wut. Agression. Bindung.

Das zweite ist nur ein Gefühl. Nicht konstant. Vergänglich. Okay. Passiert halt. Verzeihlich.

Passiert, tatsächlich passiert ist aber in beiden Fällen das Gleiche.

WOW! Funktioniert wirklich!
Machst du das mit allen Gefühlen so?

Zitat von missi54:

Gut, ich kann natuerlich denken, dass es ja mein Ding ist, wenn ich mich wuetend oder verletzt fuehle, die Ursache bei mir suchen und finden muss, aber das geht nicht in allen Faellen.

Ich hab die Erfahrung gemacht, es geht in allen Fällen. Und trifft in allen Fällen zu.

Zitat von missi54:

@typderwo
Nicht falsch auffassen, wenn ich so bohre. Ich wollte dich nur verstehen in deiner Denkweise und kann das allmaehlich nachvollziehen. Hat mir gerade einen neuen Denkansatz beschert. Wird aber dauern, bis ddr sich bei mir eingenistet und ausgebreitet hat.

Macht nix, Du kannst bohren wie Du willst. Aus welchem grund auch immer Du willst. Ob zum verstehen, ob um mich zu ärgern. Das alles wäre Deins.

Das ist ja genau das was sich ändert.

Deine Motivation ändert für mich nichts.

Und meine Gefühle sind meine. Soll heissen, wäre ich genervt, wütend, sonstwas aufgrund Deines Bohrens, dann stimmt irgendwo bei mir was nicht. Es hätte mit Dir nichts zu tun.

Diese exakte trennung gelingt mir im Alltag auch nicht ständig und immer, aber sowas wird irgendwann ein Selbstläufer und nimmt immer mehr zu. Kurioserweise habe ich früher geglaubt, solches verhalten würde enorme zwischenmenschliche probleme nach sich ziehen, Tatsache ist das gegenteil. Alle zwischenmenschlichen beziehungen die ich führe entspannen sich enorm und sind selten problembeladen.

Zitat von Assi07:

WOW! Funktioniert wirklich!
Machst du das mit allen Gefühlen so?

Ja, ist aber bei mir ein völlig automtischer Vorgang. Ich kann mich nicht mehr mit einem Gefühl identifizieren.

Gleichwohl kann ich mich vollständig einem Gefühl hingeben. Das ist aber was Anderes.

Ich fuehle mich geliebt/nicht geliebt. Die Ursachenforschung liegt jetzt bei mir. Meine Mitmenschen koennen nicht mehr viel verkehrt machen mit mir, denn ich bin es ja, die negative Gefuehle hat und zulässt.
Muss ich nochmal drueber nachdenken.

In diesem Zusammenhang fällt mir das Buch von Eckhart Tolle ein. Jetzt!

Zitat von missi54:

Ich fuehle mich geliebt/nicht geliebt.

Liebe Dich dafür!

So, und jetzt frage ich mich, warum ich mich von dem Verhalten meines Ex gedemuetigt und verletzt fuehle. Ich fuerchte nur, es wird noch dauern, bis das selbst beim Ursachenfinden nicht mehr weh tut.

Zitat von missi54:

So, und jetzt frage ich mich, warum ich mich von dem Verhalten meines Ex gedemuetigt und verletzt fuehle. Ich fuerchte nur, es wird noch dauern, bis das selbst beim Ursachenfinden nicht mehr weh tut.

Dass es weniger wehtut, davon war keine Rede.
Ist nur effektiver.

Zitat von missi54:

Ich fuehle mich geliebt/nicht geliebt. Die Ursachenforschung liegt jetzt bei mir. Meine Mitmenschen koennen nicht mehr viel verkehrt machen mit mir, denn ich bin es ja, die negative Gefuehle hat und zulässt.
Muss ich nochmal drueber nachdenken.

Damit entbinde ich aber doch den anderen komplett von seiner Verantwortung - oder? Wenn ich mich nicht genug geliebt fühle in einer Beziehung, dann ist das zwar mein Problem, aber die Konsequenz, die ich daraus ziehe, ist unter Umständen dann auch das Problem des anderen.
Ich persönlich ziehe mich bei so was z.B. nicht ins stille Kämmerchen zurück und frage mich selbst, warum ich mich nicht geliebt fühle. Ich weihe den anderen ein und teile ihm das mit. Und wenn ich kann, benenne ich auch Gründe (ich fühle mich im Moment nicht von Dir geliebt, weil Du dies und das gemacht/nicht gemacht hast). Und damit übergebe ich ihm natürlich einen Teil der Verantwortung für meine Gefühle, bzw. ermögliche ich ihm aber auch, etwas zu tun, damit sich meine Gefühle ihm gegenüber wieder ändern.

Am Beispiel einer Affäre: ich fühle mich nicht von Dir geliebt, weil Du Dich nicht zu mir bekennst.

Die Konsequenz daraus wäre für mich - ich gehe, wenn ich liebe, mich aber nicht geliebt fühle. Er beteuert, dass er mich aber sehr wohl liebt (weil er das eben so fühlt), er schafft es aber nicht, seine Gefühle auch in eine Tat umzusetzen, die mir zeigen würde, dass er mich liebt. Die Lösung ?!?! *kopfkratz*

Ich muss reden.. Therapie ist erst nächste Woche wieder...

Es ist für mich gerade unerträglich... Ich weiß gar nicht genau wieso.
Wahrscheinlich, weil ich weiß, er kommt.
Ich hatte darum gebeten, dass er mir das nie sagen soll, hat er aber.

Wir werden uns nicht sehen, dennoch belastet mich das sehr.
In diesem Zusammenhang kommt so viel Schmerz in mir hoch.
Es schnürt mir seit Stunden die Kehle zu.

Ich denke nur immerfort
Ich kann nicht mehr
Lass mich in Ruhe, für immer, gleichzeitig will ich das irgendwo auch nicht.

Ich habe mich jetzt ein bisschen gedoped, aber es hilft nicht gegen das Gefühl der zugeschnürten Kehle.
Ich habe mich so wie gerade noch nie gefühlt.

Oder zumindest lange nicht... Ich bin gefangen in mir.
Ich will raus, aber es geht nicht.

Am liebsten würde ich mit ihm reden, das würde mir erstmal helfen, weil ich so viel zu sagen und zu fragen hätte.
Aber ich kann ihm ja eh nicht trauen.
Es könnte wieder gelogen werden und es ist keine Lösung.
Lösen kann nur ich, aber ich komme da nicht an.
Ich fühle mich nicht depressiv.
Ich kenne Depressionen.
Ich fühle mich ausweglos, ausgeliefert...
Ich kann nicht aus mir raus...

Versteht ihr, was ich meine?

Ich habe das Gefühl, es ist für mich zu spät.
Ich habe meine Grenzen zu lange missachtet, mich zu lange nicht geschützt.
Das Erlebnis vom WE hat in mir was ausgelöst...es geht nicht wieder weg, es wird immer intensiver.

Es war der Tropfen, der es hat überlaufen lassen.
Ich Ar auf einem guten Weg...ich kann nicht dahin zurück irgendwie

So, alles nachgelesen ... uff

@missi54 @DerTypderwo40ist

Gehts jetzt nur um das Gefühl oder auch um dessen Ursachen?
Ich fühle mich verletzt ...
Tatsächlich tut dieser Satz weniger weh als der mit dem bin.
Macht es nun Sinn den Grund für das Gefühl zu hinterfragen? Oder reicht es das Gefühl anzunehmen und es vergehen zu lassen?

Ich fühle mich verletzt, weil du mich verlassen hast.
Reicht es den Grund für das Gefühl zu wissen oder muss ich auch hinterfragen, warum Ich verlassen wurde? Das ist doch dann das Gefühl des anderen, oder? Und das zu hinterfragen ... da geht ja dann die Tortur wieder los.

Hm, bin grad ganz verwirrt, aber das ist echt eine sehr interessante Thematik gerade!

Zitat von Kaetzchen:

Am Beispiel einer Affäre: ich fühle mich nicht von Dir geliebt, weil Du Dich nicht zu mir bekennst.

Die Konsequenz daraus wäre für mich - ich gehe, wenn ich liebe, mich aber nicht geliebt fühle. Er beteuert, dass er mich aber sehr wohl liebt (weil er das eben so fühlt), er schafft es aber nicht, seine Gefühle auch in eine Tat umzusetzen, die mir zeigen würde, dass er mich liebt. Die Lösung ?!?! *kopfkratz*

Gehen.
Aber hier kann auch nur ich die Entscheidung treffen.
Überließe ich die wieder dem Anderen (wie man das als AF ja nun mal tut) sitzt man wieder in der Warteschleife.
Es heißt ja nicht, dass man alles unangenehme runterschluckt und nur bei sich guckt.
Frage ist ja: Warum bleibe ich bei jemanden der sich nicht zu mir bekennt?

Zitat von Assi07:

Gehts jetzt nur um das Gefühl oder auch um dessen Ursachen?

Eigentlich geht's nur um das Gefühl. Aber die Ursachenforschung kann manchmal trotzdem helfen.

Zitat von Assi07:

Oder reicht es das Gefühl anzunehmen und es vergehen zu lassen?

Das Gefühl wirklich annehmen heisst nur es da auch sein zu lassen. Das heisst, das gefühl darf da sein. Es muss nicht weg. Das ist die Annahme. Was dann kommt, freie Auswahl. Idealerweise, sich selbst genau für dieses gefühl lieben. Was auch super geht ist das sogenannte ausfühlen. Das Gefühl komplett fühlen, durch alle Zellen strömen lassen - ohne etwas zu tun - gar nichts, nur das Gefühl fühlen, es verschwindet dann. Denn das ist alles was Gefühle wollen. Gesehen werden.

Zitat von Assi07:

Ich fühle mich verletzt, weil du mich verlassen hast.

Leider, Leider, griff in's Klo. Sobald eine andere Person als Ursache gesehen oder angenommen wird, war das ein Griff in's Klo.

Was dieses beispiel betrifft ist die Ursache wahrscheinlich in etwa so. Ich fühle mich verletzt wenn ich allein gelassen werde. Das ist mir schonmal passiert, ich habe den Schmerz nicht verarbeitet, ich will ihn nicht wieder fühlen. Ich habe Angst vor meinem Schmerz, ich fühle mich überfordert damit. Deswegen möchte ich, dass nichts passiert, was mich diesem Schmerz ausliefert.

Jeder der mutig ist, wirklich nachzusehen wird ausschliesslich Ursachen bei sich selbst finden.

Wer so weit geht hat die Chance die aktuelle und die ursächliche Verletzung zu heilen.

@Assi07
Ich denke, dass du dich verletzt fuehlst, hat eine Ursache in dir selbst, denn du bist in deinen Wuenschen und Traeumen, Hoffnungen alleingelassen worden. Sein Anteil daran ist fuer die Verarbeitung aber eigentlich nicht so wichtig. Hier finde ich das, was du gesagt haet, mit dem Schmerz fuehlen, ihn annehmen und wieder loslassen wichtiger. Es hat etwas mit dem Aufbau deines Selbst-Bewusstseins zu tun. Es. geht ja darum, dass wir zukuenftig nicht noch einmal einen solchen Weg einschlagen. Ich sehe aber auch, dass das, was wir heute Nachmittag diskutiert haben, nicht von heute auf morgen funktioniert. Aber es sind sehr beachtenswerte Aspekte dabei. Wir bleiben dran auf unserem Weg der Gesundung.