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Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

missi54
An Typ - sondern?
Wie nimmst du dich denn in deinen Rollen wahr, wenn du dich nicht damit identifizieren kannst/willst? Stehst du stets als ICH neben dir und spielst nebenher deine Rolle?
Wenn ich mich zB in der Rolle des Mobbingopfers wiederfinde
wiederfinde, will ich mich doch daraus befreien ...

24.10.2016 10:42 • #1786


D
Zitat von missi54:
Wie nimmst du dich denn in deinen Rollen wahr, wenn du dich nicht damit identifizieren kannst/willst?


Eben gar nicht. Ich spiele keine Rollen mehr. hab ich früher, vor vielen jahren tatsächlich. Hab ich aber hinter mir gelassen. Damals dachte ich tatsächlich auch, dass es gar nicht anders ginge.

Heute kann ich mir nicht mehr vorstellen wie man sich mit einer Rolle oder irgendetwas identifiziert.

Zitat von missi54:
Stehst du stets als ICH neben dir und spielst nebenher deine Rolle?


Diese Frage entsteht, weil Du Dir, wie ich früher, nicht vorstellen kannst Du zu sein ohne Identifikation mit einer Rolle. Für mich ist diese Frage absurd, denn ich spiele keine Rolle. Da ist nichts. Nur das was ich bin.

24.10.2016 10:48 • #1787


A


Thread für Affären Frauen und Männer zur Unterstützung

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K
Jeder Mensch hat in der Konstellation mit anderen eine Rolle. Das ist doch einfach so. Das hat nichts damit zu tun, nicht authentisch zu sein, es geht auch nicht darum, eine Rolle zu spielen, es geht um die Rolle (=Position) in einer Konstellation zwischen zwei Menschen. Wenn Du einkaufen gehst, hast Du eine Rolle (Kunde), die eine Gegenrolle erfordert (Verkäufer). Wenn Du in ein Bewerbungsgespräch gehst, hast Du eine Rolle. Wenn Du mit Kollegen zusammen an einem Projekt arbeitest, hast Du eine Rolle. Und so weiter.

Auch in einer Beziehung hat jeder seine Rolle. Zum Beispiel ist immer einer der Binder und einer der Löser. Und in einer Dreiecksgeschichte halt auch, wobei die Rollen hier komplexer sind. Es fragt sich dann auch nicht, welche Rolle Du spielen möchtest, denn darum geht es nicht, sondern welche Rolle Du einnehmen möchtest. Und wenn Du sie Dir nicht selbst aussuchst, bekommst Du im Zweifel eine zugewiesen von den anderen.

Wenn Du wirklich nie irgendeine Rolle einnehmen möchtest im Leben, dann musst Du wohl als Eremit in einer Höhle hausen

24.10.2016 10:59 • x 1 #1788


K
Zitat von DerTypderwo40ist:

Zitat von missi54:
Doch nur in den wenigen Zeiten, in denen wir auf uns in der Freizeit alleine gestellt sind.


Traurig, wenn Du das für Dich feststellst.


Nein, das ist nicht traurig, sondern völlig normal und realistisch. Alles andere ist - Unsinn

24.10.2016 10:59 • x 1 #1789


D
Zitat von missi54:
Wenn ich mich zB in der Rolle des Mobbingopfers wiederfinde
wiederfinde, will ich mich doch daraus befreien ...


Ich finde mich nicht mehr in einer Rolle wieder. Ich nehme mich nicht als Mobbingopfer wahr. Ich kenne das einfach nicht mehr. Ich schaue auf das was ist, brauche aber die Identifikationen nicht mehr, sie finden einfach nicht statt. Ich bin dann kein Mobbingopfer.

Alles was passiert ist, ich fühle mich nicht gut behandelt und agiere/reagiere dann entsprechend im Kontext. Das ist alles. Kein Opfer, keine Täter.

Das ist dann auch sehr einfach, da allein die Identifikation mit einem Mobbingopfer dazu führen würde, dass ich mich eben nicht daraus befreien kann und ich handlungsunfähig werde.

Denn, wer wäre der Hungrige noch wenn er plötzlich iße?

Zitat von Kaetzchen:
Nein, das ist nicht traurig, sondern völlig normal und realistisch. Alles andere ist - Unsinn


Ääh, Nein?

24.10.2016 11:01 • #1790


missi54
Eine Frage der Identifikation. Wuerde nur gerne wissen, wie du das im Beruf handhabst. Immer ICH zu sein in jeder meiner Lebenslagen finde ich aber auch anstrengend. Das heisst, du BIST Vater, Untergebener, Freund etc. akzeptierst alle Erfordernisse, die das mit sich bringt, als alles ICH. Ganz ehrlich - ich finde es einfacher, wenn ich mich nicht mit allen Rollen meines Ichs identifizieren muss.

24.10.2016 11:06 • x 1 #1791


E
Zitat von schlumpf2011:
ich höre gerade das Lieb von Herbert Grönemeyer Der Weg in Dauerschleife...
wir haben versucht auf der Schussfahrt zu wenden
uns die Wahrheit so gut wie es ging verlogen...
Es ist doch verrückt, dass man so einen Menschen überhaupt liebt, der zu so etwas fähig ist - was will man mit so einem?

Mein AM hat mir gestern trotz der vereinbarten Kontaktsperre am Samstag wieder geschrieben - er fühlt sich so leer und so haltlos usw....
Ich werde ihn nie verstehen - mannomann


Ja..Mimimimi. .Selbstmitleid..dann muss er was ändern damit es ihm.besser geht. ER nicht du.
Reagier da bloß nicht drauf. Lesen ist schon zu viel.
Sry..alle gleich..

24.10.2016 11:08 • x 5 #1792


K
Zitat von DerTypderwo40ist:
Ich finde mich nicht mehr in einer Rolle wieder. Ich nehme mich nicht als Mobbingopfer wahr. Ich kenne das einfach nicht mehr. Ich schaue auf das was ist, brauche aber die Identifikationen nicht mehr, sie finden einfach nicht statt. Ich bin dann kein Mobbingopfer.


Die Rolle bekommst Du aber erstmal trotzdem. Die Frage ist immer nur, wie wir mit den Rollen, die wir bekommen, umgehen. Man fühlt sich eben ohnmächtig und unfrei, wenn man die Rollen, die andere uns geben, einfach nur akzeptiert. Das Mobbingopfer ist da ein schönes Beispiel. Irgendwer kürt Dich dazu und entscheidet also über Deinen Kopf hinweg, dass Du jetzt das Mobbingopfer bist.
Nun kannst Du diese Rolle annehmen und darüber klagen, damit machst Du Dich dann erst wirklich zum Opfer, Du kannst sie aber auch ablehnen und Dich selbst, ganz bewusst, in eine andere Rolle bringen und Dich dadurch befreien. Um Dich aber aus der Rolle des Mobbingopfers zu befreien, brauchst Du eine andere Rolle in dieser zwischenmenschlichen Konstellation.

Das ändert halt nichts an der Tatsache, dass Du irgendeine Rolle hast bzw. bekommst, so oder so. Du kannst nur entweder andere darüber entscheiden lassen, welche Rolle Du bekommst, oder selbst darüber entscheiden.

Und genauso ist es doch auch in Beziehungen. Wenn ich betrogen werde, wenn ich verlassen werde, ist die vermeintlich einfachste Wahl erstmal die des Opfers. Ich leide, ich jammere, ich bin so arm dran. Nun kann ich in dieser Rolle verharren, oder ich kann mich bewusst daraus befreien und eine andere Rolle für mich annehmen. Viele Betrogene tun das, indem sie z.B. anfangen, die Schuld am Betrug bei sich zu suchen. Oder Verlassene suchen die Schuld am Scheitern der Beziehung bei sich. Damit wollen sie sich zum Mittäter machen - nicht, weil sich das so gut anfühlt, sondern als Versuch, um aus der Opferrolle rauszukommen. Danach machen sie sich zur Retterin, indem sie für die Beziehung kämpfen. In welcher Rolle man sich dann am Ende am wohlsten fühlt, sodass man für sich Frieden mit der ganzen Sache findet, ist dann doch sehr individuell.
Es gibt ja auch Menschen, die lieber in der Opferrolle bleiben und darauf warten, dass ein Retter daherkommt

24.10.2016 11:15 • x 1 #1793


missi54
Ich glaube, wir sind hier mitten in einer Definition des ICH und des SELBST. Ich glaube, was dertyp vllt meint ist, dass du alle Rollen BIST, egal ob Taeter oder Opfer - auch eine Frage des Zeitpunkts. Ich moechte fuer mich gerne die Rollen meines Ichs trennen von meinem Selbst, das uebrig bleibt, wenn ich meine Rollen ablege. Wie gesagt - eine Frage der Defintion.

24.10.2016 11:22 • #1794


E
@all
Danke für eure Gedanken. Ich muss da mal hinschauen, was mich nicht akzeptieren lässt.

Es gibt halt so Tage, da fehlt der klare Blick.

24.10.2016 11:35 • x 5 #1795


H
Ich denke die Rolle die ich spiele entsteht in meinem eigenen Kopf, so wie ich mich fühle.
Meine damalige Psycho. hat gesagt, dass in Dreieckskonstellationen bzw. Affären es einen ständigen Wechsel von Opfer - Täterrollen gäbe. Da sei kein Platz für bedingungslose Liebe.
Affärenmann ist Täter---betrügt seine Frau---AF macht ihm Druck, er fühlt sich als Opfer seiner Unfähigkeit.
EF fühlt sich als Opfer, was hat DIE was ich nicht habe; AF sieht sie aber als Täterin--da sie ja alles blockiert!
Das ist doch ein Hin- und Hergeschiebe der Rollen.
Ich denke auch, wenn mich jemand als Opfer sieht, ist das seins, solange ich die Rolle nicht annehme bzw. mich damit identifiziere, kann man mir Rollen zuschieben bis zum St. Nimmerleinstag.

24.10.2016 11:37 • x 3 #1796


missi54
@frischgefoehnt
Wie oft geht mir das auch so. Zeit, einfach mal abzuhängen, leer zu werden, Energie in sich einstroemen lassen. Moeglichst nicht mal denken ...
@hanna111
Genau das meinte ich vorhin, sich aus der mir ZUGESCHRIEBENEN Rolle zu befreien. Vllt hat das in meinem Beitrag vorhin gefehlt. Erst, wenn ich mich damit identifiziere, verharre ich ja darin, ohne mich loesen zu koennen. Auch eine Sache der Selbstwahrnehmung.

24.10.2016 11:40 • x 2 #1797


K
Zitat von hanna111:
Ich denke die Rolle die ich spiele entsteht in meinem eigenen Kopf, so wie ich mich fühle.
Meine damalige Psycho. hat gesagt, dass in Dreieckskonstellationen bzw. Affären es einen ständigen Wechsel von Opfer - Täterrollen gäbe. Da sei kein Platz für bedingungslose Liebe.
Affärenmann ist Täter---betrügt seine Frau---AF macht ihm Druck, er fühlt sich als Opfer seiner Unfähigkeit.
EF fühlt sich als Opfer, was hat DIE was ich nicht habe; AF sieht sie aber als Täterin--da sie ja alles blockiert!
Das ist doch ein Hin- und Hergeschiebe der Rollen.
Ich denke auch, wenn mich jemand als Opfer sieht, ist das seins, solange ich die Rolle nicht annehme bzw. mich damit identifiziere, kann man mir Rollen zuschieben bis zum St. Nimmerleinstag.


Ja, genau darum geht es ja in so einer Dreieckskonstellation. Deshalb lässt die sich auch oft so schwer auflösen, weil jeder irgendwie mit der Rolle, die er gerade hat, unglücklich ist und die verändern möchte. Und dann versucht man, an der Konstellation etwas zu ändern, um aus der Rolle rauszukommen.

Wichtig ist, welche Rolle man selbst für sich einnehmen will. Und diese dann auch konsequent leben. Und das kann meiner Meinung nach nicht die Opferrolle sein, weil die immer am ohnmächtigsten ist und darauf wartet, gerettet zu werden. Wird man aber zum Retter seiner selbst, ist man schon mit 1,5 Beinen draußen

24.10.2016 11:45 • x 4 #1798


missi54
@Kaetzchen
Sehr schoen formuliert. Retter meiner/meines Selbst zu sein ...
Genau DA will ich hin ...

24.10.2016 11:49 • x 3 #1799


H
Ich studiere gerade meine neue Rolle ein:
ICH.

24.10.2016 11:52 • x 2 #1800


A


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