Zitat von Binaneu:Du hast ja Recht, Kätzchen!
Durch Taten hat er sich längst entschieden!
Für mich wäre einfacher, er hätte es auch mal gesagt.
Ich hab mich ja aufgrund der Entscheidung durch Taten zurück gezogen.
Weiß nicht, wieso ich noch nicht komplett mich lösen kann.
Ich bin 100% sicher, es wird sich nichts ändern.
Ich erkenne und verstehe mich selbst nicht!
Er muss es doch nicht sagen. Du weißt doch eh, dass er nur lügt, wenn er was sagt
Er wird Dich nicht so ohne weiteres loslassen, warum sollte er auch? Er hofft doch immer noch, dass Du in die Affäre zurückkehrst. Weil Du es ohne ihn gar nicht aushältst. Er wird es nicht von sich aus beenden, niemals. Das musst Du machen - leider! Und Du kannst deshalb nicht loslassen, weil Du immer noch hoffst. Das siehst Du doch daran, dass Du versuchst anhand seines Onlinestatus nachzuvollziehen, wann seine Frau da ist und wann nicht. Und dann spinnst Du Dir was zusammen - oh, heute war er zwei Stunden lang online am Zweithandy, was ist da wohl los bei denen? Denn darum geht es Dir doch.
Ja, vielleicht war sie gerade in der Wanne. Oder Shoppen. Oder beim Friseur. Oder wtf - es kann Dir doch ganz egal sein! Und wenn die beiden den ganzen Tag vö. weil sie gerade so glücklich ist, ihn zurückzuhaben ... so what? In einem halben Jahr öden sie sich dann wieder an und alles geht von vorne los. Aber bitte nicht mehr mit Dir als Stabilisator einer erkalteten Ehe, in der er es offenbar nur aushält, wenn er seine unerfüllten Sehnsüchte nach Liebe, Zuneigung und S. bei einer anderen stillen kann.
Weißt Du, was aus unerfüllter Sehnsucht wird? Genau - Sucht nämlich! Sucht ist aber keine Liebe. Leiden ist keine Liebe. Schmerz ist keine Liebe. Ein verminderter Selbstwert ist niemals das Ergebnis von Liebe. Aber all das sind Folgen und Begleiterscheinungen von Sucht.
Solange er die Affäre - also Dich - nebenbei haben kann, wird er sowieso bleiben. Weil es bequem ist. Wenn Du weg bist, wird er irgendwann wieder leiden. Entweder, er sucht sich dann eine neue Affäre, um es weiter aushalten zu können - nicht Dein B.. Oder er trennt sich, weil er es ganz ohne eben nicht mehr aushält - auch nicht Dein B., weil Du null, gar keinen Einfluss darauf hast.
Und einen Mann, der sich Deinetwegen trennt, von einem Nest ins nächste - also Deins - hüpft, nur um Dir dann monatelang die Hölle heiß zu machen und nach einem halben Jahr doch zu seiner Frau zurückzukehren, aus Bequemlichkeit, wegen der Sicherheit, Schuldgefühlen oder sonst was, den willst Du auch nicht. Aber das ist genau das, was in der Regel passiert. Lies es bitte nach. Weil man so eine Entscheidung eben nicht treffen kann, das ist unmenschlich und das hat auch nichts mit schwach oder feige zu tun. Man
kann es einfach nicht, es ist unmöglich. Die kognitive Dissonanz nach so einer Entscheidung würde jeden Menschen fertigmachen, weil man so eine Entscheidung nicht mit Ratio treffen kann, man kann ja nicht zwei Menschen gegeneinander aufwiegen, aber eben auch nicht nach Gefühl, denn Gefühle kann man ebenso wenig aufwiegen, und Gefühle kommen und gehen, wie Du doch nun mal selbst weißt. Du erlebst es doch gerade selbst, die Ambivalenz, die Gefühlsschwankungen ... warum sollte es ihm denn anders gehen?
Mag sein, er sitzt heute Abend da und hat Sehnsucht nach Dir. Denkt vielleicht sogar: ach, wär ich doch bloß bei Bina, meine Frau hat mal wieder ihre Tage und ist so grätzig.
Kann sein, er sitzt morgen früh beim Frühstück, seine Frau macht ihm sein Lieblingsrührei und legt ihm die Zeitung hin und er denkt: ach, gut, dass ich hier bin. Hier ist alles so gewohnt und sicher, und meine Frau weiß genau, was ich will. Bei Bina wäre jetzt vielleicht Stress.
Und übermorgen denkt er ... und so weiter. Und immer so weiter. Und meinst Du denn, das wäre anders, wenn er sich für Dich entscheiden würde? Dann würde er genauso dasitzen. Den einen Tag denken: ach, ist das alles herrlich hier mit Bina, wir haben so tollen S, ich fühle mich so geliebt.
Am nächsten Tag: Oh Gott, sie hat ihre Tage! Wäre ich doch bloß bei meiner Frau geblieben, die war viel entspannter und hat nicht so viel gemeckert.
Aber dann würdest
Du all diese Gefühlsschwankungen, die völlig normal sind und jede Trennung begleiten, hautnah mitkriegen. Und ich halte Dich derzeit absolut nicht für stabil genug, um mit so was umgehen zu können. Dafür braucht man ein verdammt dickes Fell und sehr breite Schultern.
Die einzige mögliche Entscheidung, die er treffen kann, ist die gegen seine Frau. Irgendwann. In Ruhe, ohne Druck von außen. Und mit entsprechender Zeit, diese Entscheidung auch für sich zu verarbeiten, mit all diesen Schwankungen, bis er zu dem Schluss gekommen ist, dass sie richtig und gut für ihn war. Weil es ihm allein besser geht als bei seiner Frau. Ob es ihm danach mit Dir besser geht als allein, ist eine ganz andere Sache und eine ganz neue Entscheidung.
Solange er also nicht vor Deiner Tür steht - am besten *beep*, auf Knien, mit einer dornigen Rose im Mund und einer kleinen türkisen Schachtel von Tiffany in der Hand - und Dir erklärt, dass er sich vor x Monaten getrennt hat, seit x Monaten allein lebt und nun bereit ist, mit Dir ganz neu anzufangen, soll er sich zum Teufel scheren. Online und offline. Und da Du keine Prinzessin bist, wirst Du natürlich jetzt nicht jahrelang im Elfenbeinturm sitzen und auf den Herrn
warten, sondern
Dein Leben weiterleben. Ohne ihn.
Denn er ist nicht frei, und selbst wenn er seine Frau morgen verlässt und zu Dir kommt, ist er es immer noch lange nicht. Man legt so eine langjährige Ehe nicht mal eben so ab wie einen Mantel, auch das ist ein langer Prozess des Loslassens. Den Du ganz bestimmt nicht emotional unterstützen kannst/willst. Es sei denn, Du legst Wert darauf, ein Sprungbrett für ihn zu sein, das dann zwei Jahre später entsorgt wird, wenn ihm die Richtige über den Weg läuft.
Es ergibt also so oder so für Dich gar keinen Sinn, auf irgendwas zu hoffen oder zu warten. Du musst jetzt loslassen, und es kann Dir egal sein, was in den nächsten Tagen oder Monaten bei ihm passiert. Denn es wird dauern, lange dauern, bevor er wirklich frei genug für Dich wäre. Und ob Du dann noch frei für ihn bist - das ist eine ganz andere Frage.