Therapie wegen fehlendem Selbstwertgefühl / Beruf?

Mir geht es richtig mies...

Seit bald einem Jahr kann ich nicht loslassen...
Naja, wie auch, seit gut nem halben Jahr haben wir wieder Kontakt, was anfangs wirklich schön war und mich aus einem unendlich schwarzen Loch geholt hat...
Jetzt lügt er mich an und hält mich warm etc.

Aber darum geht es letztlich nicht.
Ich habe einfach das Gefühl, dass ich im Leben nichts habe...ich stecke in einer Sackgasse.
Mit ihm hatte ich das Gefühl, dass es noch ne Abzweigung gibt.
Ich möchte nicht mit ihm zusammen sein, war es auch nie. Aber er ist für mich ein so wichtiger Mensch. Ich bin für ihn aber nichts.
Mein Selbstwertgefühl existiert nicht...

Ich würd so gern eine Therapie machen, weil ich das Gefühl habe, sonst nicht weitergehen zu können...

Jetzt mein Problem: Wenn ich eine Therapie mache, bekomme ich beruflich in der Zukunft Probleme...ich will nicht meine Zukunft aufs Spiel setzen, nur weil die Gegenwart mich so fordert...
Selbst zahlen kann ich mir auch nicht leisten...

Was kann ich tun? Ich hab bald keine Kraft mehr...

also ich bin der meinung wenns die gesundheit verlangt, und sei es die physische oder psychische gesundheit, dann sollte man sich immer hilfe holen...berufliche zukunft hin oder her!
weil du lebst ja im jetzt...und ich denke wenn man da nicht rechtzeitig eingreift verschleppt man sowas nur und es ist möglich, dass es dir danach schlechter geht als wenn du noch die möglichkeit hattest hilfe in anspruch zu nehmen..und vor allem wenn du jetzt die kraft noch hast um dir die hilfe selbst zu holn!
es gibt ja auch therapie auf krankenschein.. weiss allerdings nicht wie das in D ist da ich aus österreich bin :/
vlt. kannst du da ja im netz ein bisschen recherchieren..?
LG

Zitat von Dotty:

Seit bald einem Jahr kann ich nicht loslassen...
Naja, wie auch, seit gut nem halben Jahr haben wir wieder Kontakt, was anfangs wirklich schön war und mich aus einem unendlich schwarzen Loch geholt hat...
Jetzt lügt er mich an und hält mich warm etc....
Mein Selbstwertgefühl existiert nicht...

Hallo Dotty,

ich kann dir schwer raten, denn ich bin kein Therapeut.
Was ich dir aber sagen kann, ist, dass es völlig normal ist, dass du immer noch nicht loslassen kannst. Wie solltest du auch? Schließlich ist das Objekt deiner Begierde wieder in greifbarer, fühlbarer Nähe und bestärkt wieder die Hoffnungsgedanken und -gefühle, denen du dich offenbar gern hingibst. Darum war es anfangs auch ein schönes Gefühl und du glaubtest, die schwarzen Stunden überstanden zu haben. Aber du hast dir nicht die Zeit zum Verarbeiten gegeben und setzt dich deiner Lieblingsdroge aus, ohne dich zu schützen.
Er weiß das ganze für sich zu nutzen und hält dich in der Warteschleife, in der du ja auch geduldig die Warteposition eingenommen hast, weil du glaubst, das sich alles wieder zum Guten wenden wird.
Jemanden warm zu halten, ist aber nicht gut, besonders nicht für den, der warmgehalten wird. So hast du nie die Möglichkeit abzuschließen und zu sehen, dass das Leben auch noch anderes zu bieten hat.
In meinen Augen brauchst du nicht unbedingt eine Therapie, sondern Abstand und Ruhe.
Brich den Kontakt ab!
Das wäre das erste und beste, was du für dein Selbstwertgefühl tun kannst.

Und wenn du dich einfach erstmal beraten lässt? Du kannst das bei Instituationen wie Caritas, pro familia etc. machen. Die haben oft auch Dipl. Psychologen bzw. Psychotherapeuten, die deine Situation aus therapeutischer sicher einschätzen können. Das ist anonym, unverbindlich und kostet auch nicht die Welt. Dann kannst du immernoch weitersehen, ob du wirklich eine therapie brauchst.

Hey du....
In der Richtung kann ich dir vielleicht helfen...
Wenn du willst kannst du mir eine PN schicken ...
Hatte vor Jahren mal sowas ähnliches.

Lg

Danke für eure Antworten!

@ba : Gerade auf Krankenschein kann ich es nicht machen, dann erfährt der Arbeitgeber ja erst recht davon... Und ich lebe im Jetzt ja...aber was habe ich davon, wenn meine Zukunft dann im Argen liegt? Das Berufliche ist im Moment das Einzige was ich habe, wenn ich mir da auch noch Steine in den Weg lege, dann kann ich auch gleich stehenbleiben...

@Neja : Ich weiß, dass du Recht hast...Leider bin ich noch nicht so weit...u.a. deshalb würde ich gern eine Therapie o.ä. machen, um Hilfe dabei zu haben. Es gab ja mal ein halbes Jahr ohne Kontakt, das war noch wesentlich schlimmer als der Zustand jetzt. Ich habe Angst davor wieder ins Loch zu fallen...im Moment kralle ich mich wenigstens an der Kante fest Mit Hilfe von außen schaffe ich es vielleicht über den Rand, so meine Hoffnung...

@Schafskopf : Danke für den Tipp! Da werde ich mal schlau machen.

Mein Selbstwertgefühl existiert nicht...

Dotty, ich verstehe das Problem nur zu gut. Auch, dass es aus dem einen oder anderen Grund schwer ist in die Therapie zu gehen. Ich kann nur sagen was mir bisher geholfen hat.

So weit und wann es geht, Sachen zu machen die einem Stolz auf sich selber machen. Eine neue Fähigkeit erlernen, jemand anderes etwas beibringen, Sport, usw. Es sind alles Dinge, die einem helfen zu erkennen, wie fähig/wertvoll/stark wir eigentlich sind. Man lernt dabei auch neue Leute kennen und man bekommt Anerkennung. Irgendwann mal denkt man, warum mach ich das mit dem mit? So besonders ist er ja gar nicht und ich bin doch so viel mehr Wert als nur sein Spielzeug zu sein...

Zitat von Dotty:

@ba : Gerade auf Krankenschein kann ich es nicht machen, dann erfährt der Arbeitgeber ja erst recht davon...

Wie, um Himmels willen, kommst Du denn darauf?

Jeder Arzt, jeder Psychologe unterliegt der Schweigepflicht. Und Deine Krankenkasse auch!

Es ist überhaupt kein Problem, eine Therapie zu machen. Und die Zeiten, wo das in irgendwelchen Krankenakten komisch aussieht, sind GsD seit 30 Jahren vorbei.

Du gehst folgendermaßen vor: Erkundige Dich bei der kassenärztlichen Vereinigung Deines Bundeslandes, ob sie einen Service haben, wo man Therapeuten mit freien Therapieplätzen erfragen kann. In Baden-Württemberg wäre das MedCall. Dann lässt Du Dir dort ein paar Adressen in Deiner Umgebung geben und nimmst zu denen Kontakt auf.

Pro Therapeut stehen Dir fünf probatorische Sitzungen zu, um herauszufinden, ob Du mit dem Therapeuten klar kommst. Sollte dies nicht der Fall sein, probierst Du den nächsten, bis einer passt.

Normalerweise genehmigt die Krankenkasse dann 25 Sitzungen (à 50 Minuten). Sollten weitere Sitzungen erforderlich sein, muss Dein Therapeut diese mit einem Gutachten beantragen. Liegen zwischen zwei Therapien zwei Jahre, ist dies nicht erforderlich.

Und selbst wenn Dein Arbeitgeber irgendwie davon erfahren sollte (z.B. weil ein Kollege Dich in die Praxis gehen sieht), sollte er froh sein, dass Du für Deine psychische Gesundheit sorgst.

Du brauchst dafür keine Krankdvhreibung. Geh zu deinem Hausarzt und schildere der psychische Verfassung und frag nach eine psychotherapeutischen Behandlung. Dein Hausarzt gibt dir dann eine Übetweisung. Um einen Psychologen musst du dich selbst kümmern. Die Sitzungen kannst du selbstverständlich außerhalb der Arbeitszeiten machen und es entstehen dir hier keine Kosten.
Viel Erfolg.

Sie braucht keine Überweisung. Wenn sie einen Psychologen gefunden hat, mit dem sie klarkommt, bekommt sie ein Formular, das der Hausarzt ausfüllen muss. Darin werden die somatischen Erkrankungen festgehalten. Zusammen mit diesem Formular beantragt der Psychologe dann die Therapie bei der Krankenkasse. Alles, was ich hier beschrieben habe, ist exakt so gesetzlich geregelt, was zeigt, dass das alles heutzutage kein Problem mehr ist.

@Tulipan:
Und so, wie ich es geschrieben hab, läuft es auch. Nur, dass dann dem Hausarzt vom Psycholgen über Diagnose und Behandlung berichtet wird.

Danke für eure Antworten!

Ich denke, ich werde mich nochmal schlau machen.
Die Sorge mit der Arbeit kam daher, dass Kollegen dies anmerkten... Ich bin auch noch nicht richtig drin im Job, also noch keine unbefristete Stelle...
Sicher könnte ich jetzt wohl eine Therapie machen, aber das würde dann wohl dazu führen, dass ich später Nachteile habe. Und irgendwie sehe ich das vielleicht nicht ein, dass ich, nur weil son Blödmann mich schlecht behandelt und ich damit nicht klar komme, ich meiner Zukunft Steine in den Weg lege...(Ist vielleicht auch ein gutes Zeichen? Immerhin denke ich wieder vorwärts... )

@ladyblue: Ja, daran arbeite ich
Gehe schon möglichst regelmäßig zum Sport, etwas was mir auch hilft mentale Grenzen und Ängste zu überwinden...

Zitat von Dotty:

Die Sorge mit der Arbeit kam daher, dass Kollegen dies anmerkten... Ich bin auch noch nicht richtig drin im Job, also noch keine unbefristete Stelle...
Sicher könnte ich jetzt wohl eine Therapie machen, aber das würde dann wohl dazu führen, dass ich später Nachteile habe.

Hallo Dotty,

es würde mich schon mal interessieren, inwiefern Dir das Nachteile bringen sollte. Wie soll Dein Arbeitgeber überhaupt davon erfahren?

Ich verstehe Deine Bedenken in keiner Weise, würde sie aber gerne verstehen.

Tulipan