Hey ihr Lieben,
es ist jetzt 3 Monate her und ich denke noch immer täglich an den Mann vom Sommer, den ich ca 2 Monate datete, keine lange Zeit, ich weiß, aber komme einfach nicht los von den Gedanken an ihn und habe das Gefühl ich möchte ihm noch schreiben wie ich mich fühle und ich hoffe ihr könnt mir vielleicht weiterhelfen.
ich muss hierfür ein bisschen ausholen:
Ich habe im Sommer einen Mann (35) kennengelernt bei meinem Hobby, dem Radfahren. Wir haben uns auf Anhieb super gut verstanden und hatten viele gemeinsame Interessen. Das erste Monat war unglaublich schön, mit vielen Radausflügen, Kinobesuchen und Dates Er war sehr fürsorglich, total lieb, seine love language physical touch. Ich hatte noch nie eine Beziehung und fühlte mich gleich total wohl in seiner Gegenwart.
Nach 1 Monat hat sich sein Verhalten verändert. Er hat sich erkundigt wie mein Tag war. Ich schrieb ihm, und er ging nicht darauf ein. Ein paar Tage später hat er 3x am Tag die Meinung geändert und mir dann spontan unser ausgemachtes Treffen abgesagt, weil er sich müde und schlapp fühlte. Voll okay mal abzusagen, ich zeige auch viel Verständnis wenn es mal nicht so gut geht und man seine Ruhe braucht, voll okay, aber so kurzfristig finde ich nicht fair und habe ihm das auch gesagt. Er er meinte, er würde sich bessern.
Er hatte du zu diesem Zeitpunkt seine Medikamente abgesetzt, die er vom Psychiater verschrieben bekam. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt auch nur, dass er jede Woche zur Therapie geht, und sonst war immer nur die Rede von Gemütsverstimmungen, wenn sich das Wetter ändert. Ich habe oftmals versucht da tiefer nachzufragen, aber kam nicht wirklich an ihn ran. ich dachte mir, ich will ihm die Zeit geben sich selbst zu öffnen wer er sich bereit dazu fühlt.
Wenn wir uns gesehen haben, war es immer total schön, der S., die Gespräche, die gemeinsamen Hobbys. Wir haben jeden Tag geschrieben, viel S. betrieben und uns auf dem Laufenden gehalten. Im Schreiben war er oftmals ein wenig passiv aggressiv auf alltägliche Aussagen meinerseits bzw. ging auf hoffnungsvolle Gedanken meinerseits nicht ein. z.B. ich wünschte Gute Besserung! und er schrieb darauf wird dadurch auch nicht besser. Einmal kurz bevor ich 2 Wochen im Urlaub war, meinte er auch, er müsse sich ständig verbiegen um es passend zu machen. Er empfand es anstrengend zu mir zu fahren (30 min mit dem Fahrrad). Das hat mich sehr getroffen, da ich auch auf seine Bedürfnisse eingegangen bin und ihm mehrmals auch angeboten habe zu ihm zu kommen (Er hatte das immer abgelehnt, weil es bei ihm so aussehe zuhause. ). Ich meinte zu ihm, dass ich nicht möchte, dass sich jemand für mich verbiegen muss, sondern jemand der das gerne macht.
Vor diesen 2 Wochen Urlaub wollte ich ihn auch noch einmal sehen und habe ihm das auch so mitgeteilt, dass ich das schön fände, ein Treffen bevor wir uns so lange nicht sehen. Er konnte sich jedoch nicht wirklich dazu aufraffen. Er meinte er möchte mich sehen, aber er schafft es nicht. Ich dachte mir auch hierbei schon, dass ich jemanden nicht überreden möchte mich zu sehen, sondern jemanden der dies gerne macht. Am Ende kam er dann doch noch zu mir und wir verbrachten einen schönen letzten Abend vor meinem Urlaub. Wir hatten weiterhin jeden Tag Kontakt und tauschten uns aus und erzählten uns von unseren Tagen. Jedoch hatte ich oft das Gefühl zu viel zu schreiben, oder zu viel zu sein für ihn wenn ich z.B. 5,6 Sätze zu meinem Tag schrieb. Und hielt mich deswegen mit den Schilderungen von meinen Urlaubserlebnissen zurück.
An einem Tag schrieb er mir sein Leben sei anstrengend und ein ständiges Auf und Ab, er hätte ADHS und Depression und würde Leute von sich stoßen wenn ihn eine Kleinigkeit stört. Mein Achso okay oder dass ich ihn manchmal schlecht akustisch verstand und nachfragte was er sagte, trieben ihn an seine Grenzen. Er arbeite mit seiner Therapeutin daran aber hat noch keinen Weg gefunden, damit umzugehen. Dieser Vorwurf hat mich auch wieder sehr getroffen. Ich meinte zu ihm, dass es mir Leid tue diese Gefühle in ihm auszulösen und das ich versuche darauf zu achten mein Verhalten zu ändern. Gleichzeitig meinte ich, dass ich auch einfach nur ein Mensch mit gewissen Verhaltensweisen bin. Ich sagte ihm auch, dass dies etwas sei, worüber man persönlich reden solle und nicht per Chat (Ich hatte häufiger das Gefühl, dass er wichtige Themen nicht ansprechen konnte). Ich dachte mir aber auch Warum schreiben, warum reden denn wir überhaupt noch miteinander bzw. warum daten wir uns, wenn ich dir so am Ar. gehe. Doch ich war nicht stark genug dies zu schreiben, da ich mich in ihn verliebt hatte und dies nicht beenden wollte. Am nächsten Tag kam von ihm wieder eine S. Nachricht. Wenn er etwas Gemeines geschrieben hatte kam darauf eine S. Nachricht oder ein Themenwechsel.
Wieder zurück vom Urlaub trafen wir uns ein paar Tage vor seinem Geburtstag. Er hatte mich auf zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen. Da hätte auch seine Freunde zum 1. Mal kennengelernt.
Wir hatten Essen gehen und Kino ausgemacht. Das Kino sagte er kurzfristig ab, weil es ihm nicht so gut ginge. Bei der Begrüßung bei dem Treffen ach meinem Urlaub fand ich nicht seinen Mund, sondern gab ihm 2 Küsse auf die Wange. Die restliche Zeit war er etwas distanziert und verhalten und ich hatte mich auch nicht getraut auf ihn zuzugehen, weil seine Vorwürfe bezgl meinem Verhalten noch in mir steckten. Beim Verabschieden gab er mir wie sonst keinen Kuss und schrieb mir auch am Morgen nicht mehr.
Am Nachmittag kam dann die Nachricht, dass er keine romantischen Gefühle für mich entwickelt hatte, sondern es sich mehr wie eine Freundschaft anfühlte und er sich auch nicht vorstellen könne, dass alle Beziehungen bei mir so begonnen hätten. Er wollte mir dies auch nicht persönlich mitteilen, weil ihm die Personen, die so etwas in der Öffentlichkeit erfahren leid täten.
Ich war verletzt und fand seine Aussage feige, dass er mir dies nicht persönlich sagte. Auch dass er meint, zu wissen, wie ich mir eine Beziehung vorstelle (wir haben nie darüber geredet). Ich wollte noch ein Gespräch mit ihm, hatte aber Angst vor erneuter Zurückweisung bzw. da ich das Gefühl hatte er kann mit meinen Gefühlen nicht dealen und wählte deswegen den Weg des Beendung per Nachricht. S
eit der Abweisung liked er nach wie vor meine Selfies. aber sonst kam keine Nachricht oder ähnliches von seiner Seite.
Ich habe oft geweint während unserer Datingzeit, wegen dieser kleinen „Nadelstiche“. Für mich bedeutet wertschätzende Kommunikation viel, dass man den anderen respektiert und nicht klein hält.
Ich habe auch noch nie jemanden gedatet der eine Depression hat, habe versucht Verständnis aufzubringen und ihm seine Zeit und seinen Raum zu geben.
Rational weiß ich, dass dieser Mensch nicht zu mir passt, mich ziemlich eingenommen hat und sein Verhalten such irgendwie toxisch, zumindest hatte ich das so vor seiner Offenbarung bzgl. seiner Depression so interpretiert, war. Aber ich hatte mich verliebt, und mache mir nach wie vor noch Vorwürfe nicht genug „physical touch“ auch nach den 2 Wochen nicht-sehen an diesem letzten Abend gezeigt zu haben und nicht genug gefragt zu haben, wie es ihm mit der Depression geht. Und nun mache ich mir eben diese Vorwürfe, nicht genug Verständnis gezeigt zu haben, und distanziert gewesen zu sein (obwohl ich mich auch nach ihm und seinen Berührungen sehnte) und glaube nun, dass ich ihn durch mein Verhalten an diesem letzten Abend zu seiner Entscheidung bewegt habe.
(Wir haben uns seitdem einmal bei einer Radausfahrt in einer großen Gruppe gesehen, kurz gesmalltalked, aber die restliche Zeit hatte er mich ignoriert und bei einem kurzen Gespräch mir nicht in die Augen gesehen. Dieses Ignorieren hat mich leider auch wieder ein bisschen getroffen und mich wieder ins Grübeln gebracht.
Ich denke mir auch, ich möchte ihm noch schreiben und wissen lassen wie ich mich gefühlt habe an diesem letzten Abend, dass ch mich nach Nähe und Berührung sehnte und noch diese letzten Gedanken die ich mit mir rumtrage loszuwerden. Ich habe es schon aufgeschrieben auf Papier, aber schaffe es nicht ganz davon loszukommen und möchte ihm nach wie vor schreiben um damit abzuschließen:
Seit unserem letzten Treffen gehen mir einige Gedanken wieder durch den Kopf. Und einige mögliche Missverständnisse lassen mich seitdem nicht mehr los. Ich will, dass du weißt, dass ich an unserem letzten Abend nicht absichtlich distanziert war. Ich hatte die Dinge im Kopf, die dich an mir „störten“, und ja, die machten mich unsicher an dem Abend, was Falsches zu sagen oder schlecht zu hören wenn ich dir gegenüber sitze und mich nicht getraut hatte, das zu geben was ich wollte: Dich zu spüren, dich zu umarmen und dir nah zu sein nach dem Lange-nicht-sehen.
Das hat mich natürlich getroffen, dass mein Verhalten, so wie ich bin, oder mein Schreibstil, Negatives in dir auslöste. Und ich habe versucht es zu verstehen und damit umzugehen, darauf zu achten, um dich nicht zu triggern.
Du hast meist nur geschrieben darüber oder über das was dich triggerte, mir nie direkt gesagt wie du fühlst, was dich beschäftigt. Ich wollte immer ansprechen face-to-face, dich fragen, wie es dir wirklich geht, warum du in Therapie bist, wie es dir damit geht und warum du Medikamente genommen hast.
Ich habe dann doch nie gefragt darüber, weil ich keine Wunden aufreißen wollte, aus Höflichkeit, aus Verständnis, dir den Raum geben wollte, mir von dir aus davon zu erzählen, dich zu öffnen wenn du bereit dazu bist.
Dazu kam es nie und ich denke mir, direkter und offener zu kommunizieren über die eigenen (und die des anderen) Bedürfnisse, die Gefühlswelt und die Grenzen und mit dem Wissen dann, besser mit Situationen, mit dem Gegenüber, umgehen zu können, wäre in Zukunft ein alternativer, vielleicht auch leichterer Weg.
Was meint Ihr? Würdet ihr diese Nachricht abschicken?
Vielen lieben Dank schon mal!
Gestern 19:01 •
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