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Telefonieren junge Menschen nicht mehr miteinander?

D
TE, wenn Du am Telefon so redest, wie Du schreibst...Absätze und Struktur helfen enorm (-:
Im Ernst, nicht jeder Mensch mag das Telefonieren.

Früher, ja, da war es (neben Briefen) die einzige Alternative zu realen Treffen.
Dann wurde irgendwann gefaxt, meist beruflich, dann gemailt, bereits da war ein klarer Rückzug zur offenen Kommunikation vis a vis zu erkennen.
Jetzt wird mit fliegenden Fingern getippt, bzw. mit Mikro gesprochen, WA formt es dann zur Schrift um..

Oder es werden Texte aufgenommen und verschickt. Letzteres lässt mich persönlich schaudern, denn das empfinde ich wie eine Pflichtveranstaltung in der Aula: Zwang zum Zuhören, keine Möglichkeit, zu unterbrechen oder Fragen zu stellen.

Ich hatte übrigens bereits zwei Azubis, die vor dem Telefondienst in der Rezeption panische Angst hatten.
Die waren nicht nur normal nervös (Was will der Kunde, was mache ich, wenn ich keine Antwort parat habe, etc.), sondern sie waren das Medium schlichtweg nicht gewöhnt.
So wurde ich Zeuge des Satzes Am besten, Sie schreiben uns eine kurze mail, auf Wiederhören, als es um eine simple Terminbestätigung ging.
Und dann legte das junge Mädchen mit feuchten Fingern und sehr erleichtert den Hörer auf.

Das Tippen und schreiben betrachte ich als Spiegel des sozialen Miteinanders: es findet eine Distanzierung statt.
Subtil, aber durchaus vorhanden.
Wusste man früher nicht, WER da gerade anruft, leuchtet heute ein Foto mit Namen auf.
Galt damals eine Art Überraschungsmoment, wird die Gefühlslage des Angerufenen heute innerhalb weniger Sekunden durchlaufen.
Und: man hat heute die technischen Möglichkeiten, darauf zu reagieren!
Später zurückrufen, nicht zurückrufen, blockieren, Anrufbeantworter abhören oder auch nicht.
Es geht, wie meistens im Leben, um Kontrolle.

In Liebesdingen möchte man natürlich, dass ein Anruf freudig entgegengenommen wird.
Hinter der Kontrolle kann sich aber alles mögliche verbergen, deshalb hast Du ja den thread eröffnet.

Manche sind busy, einige gestresst, andere haben eine nette Phobie.
Getestet, ob sich der gewünschte Gesprächsteilnehmer wegduckt, hat wohl fast jeder schon einmal: Anruf vom fremden Anschluss oder mit unterdrückten Nummer.
Immer nett, die Gespräche, die sich so erzwungenermaßen ergeben..(-:

Als ich mein erstes Smartphone kaufte, hörte ich den Ausführungen des Verkäufers zu, ein wahrer Mini-Computer mit viel Schnickschnack und Kamera.
Was jetzt folgt, ist Real-Satire.
Aber telefonieren kann ich doch ganz normal damit, oder?
Äh, ja doch, ich glaube schon...

27.01.2022 01:05 • x 6 #31


A
Zitat von BlueApple:
Ich hab Tattoos und ein Nasenpiercing.... Verdammt, ich hab Borderline. Hat jemand ne Nummer von einem guten Therapeuten?

Schließe mich an: Tattoos, Piercings und harte Abneigung gegen Telefonate UND Sprachnachrichten. Ich kann's nicht begründen, ich fahr auch bei meinen Ärzt:innen vorbei, um Termine zu machen und hab meine Friseurin und Kosmetikerin danach ausgewählt, dass ich online Termine vereinbaren kann...
Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich Borderlinerin bin und alles darauf schieben kann.

27.01.2022 01:42 • x 2 #32


A


Telefonieren junge Menschen nicht mehr miteinander?

x 3


Gorch_Fock
Krass, wie viele hier doch BL haben Endlich könnt ihr eine Therapie wagen

Finde die Ausführungen von Dracarys sehr interessant, da es wirklich ein Generationsthema zu sein scheint. Da Mobiltelefone erst ab 1995 so für den Endanwender erschwinglich wurden und Smartphones so ab 2010 auf den Markt kamen, kann man das ganz gut eingrenzen.

27.01.2022 05:40 • #33


N
Zitat:
Ist ja fast so schlimm wie direkt vis-á-vis miteinander zu reden!


Damit habe ich aber kein Problem. Im Gegenteil! Da kann man die Gestik und Mimik des anderen sehen und beurteilen, was in der Kommunikation extrem wichtig ist.

27.01.2022 06:02 • x 2 #34


P
Ich habe nicht alles gelesen.
Mein Alltag ist voll durch berufliche Termine und Vollzeitarbeit. Ich schicke gerne Sprachnachrichten, weil es einem Dialog Zeit und Raum gibt. Ich bin offen in der Kommunikation und antworte auf persönliche Fragen entsprechend. Telefonate nur für enge Familie oder beruflich notwendige Gespräche.
Ich bin nicht tätowiert und gepierct, überlege aber nun, ob ich BL bin..
Nicht.
Das Problem hat der TE. Er sollte über eine mögliche gestörte Selbstwahrnehmung seinerseits nachdenken und weniger über die von anderen.

27.01.2022 06:09 • x 2 #35


N
Zitat:
Um Himmels Willen, bloß nicht telefonieren!


Tue ich ja nicht. Also nicht privat, nur mit meiner Mutter.

Beim Tippen gibt es auch den Vorteil, dass nur das wichtigste geschrieben wird.

27.01.2022 06:20 • #36


Dia
Ich telefoniere nur noch mit meiner Mutter oder wenn ich einen Termin beim Arzt brauche. Dafür sende ich mit meinen Freundinnen täglich zig Audios per WhatsApp hin und her. Wir telefonieren alle nicht mehr gern, also wenn das ein Genarations-Problem ist, dann erweitere das Altersfeld mal locker auf 0-50, denn wir sind alle 40-50 und bis auf Einzelfälle (= meist unangenehme Labertaschen, die einem auch sonst am Liebsten 24/7 ein Ohr abkauen, wenn man sie lässt) telefonieren wir alle nicht mehr gern.

27.01.2022 06:40 • x 1 #37


alleswirdbesser
Zitat von prf_5:
Hallo zsm, nach meiner Erfahrung mit einer verrückten - wie sich im nachhinein herausgestellt hat - die mich für einige monate verrückt gemacht ...

Ich habe deinen Thread aus dem Vorjahr gelesen, ein paar Beiträge. Bist du nun männlich oder weiblich? Und wenn du wirklich 38 sein sollst, kann es sein, dass du dich bei der Frauensuche beim Alter etwas vertan hast? 20-jährige, die mit dir nicht telefonieren wollen? Wundert dich das? Könnten fast deine Töchter sein

27.01.2022 06:50 • x 3 #38


P
https://www.nd-aktuell.de/artikel/11314...risch.html

Die Zeiten haben sich gewandelt. Seit Monaten begegnen mir im Grunde täglich mehrere Personen, die sich in tiefste Selbstgespräche verstrickt haben. Sie reden laut vor sich hin, richten ihre Worte nicht an ein menschliches Gegenüber, sondern an ein elektronisches – an ihr Smartphone. Dass sie in diesen stylischen Kubus hineinquatschen, ist im Grunde der einzige Unterschied zu jener Frau, die mir aus früheren Tagen meines Lebens in den Sinn kam.Gemeint ist übrigens nicht, dass sie ganz banal telefonieren. Das tun immer weniger. Wer heute was auf sich hält, kommuniziert mittels Sprachnachrichten. Kurzen Sprachsequenzen, die als Monolog an jemanden verschickt werden, der ihnen dann bei Bedarf lauscht. Durchaus auch so, dass andere, die damit nichts zu tun haben, sich daran erfreuen dürfen. Dementsprechend hält man sein Handy heute auch anders, nämlich nicht mehr klassisch so, dass man Ohr und Mund gleichberechtigt am Gerät teilhaben lässt. Nein, man hält sich das Ding vor den Mund wie ein Burrito oder unter das Kinn wie eine Schüssel beim Löffeln einer Suppe.Die Sprachnachricht ist ein ganz fundamentaler Bestandteil der modernen Selbstoptimierung. Sie erhebt die so Kommunizierenden in die Rolle des Gesprächsführers, stellt eine Abwehrhaltung zu aufgedrückten Gesprächsaffekten dar. Man spricht nicht mehr miteinander, sondern aneinander vorbei, nimmt dem Gespräch jegliche Dynamik und macht den Monolog zum neuen Dialog. Wir sind so weit gekommen, dass wir miteinander sprechen als Selbstgespräch vollziehen können.

29.01.2022 17:28 • x 2 #39


K
https://www.bz-berlin.de/deutschland/wa...eren-haben


Junge telefonieren kaum mehr bzw. haben sogar richtig Angst davor. Du findest dazu viele Artikel.

29.01.2022 20:07 • x 1 #40


Dia
Merkt man auch im Job. Ich arbeite in einer Behörde. Anrufen tun fast nur noch die älteren Semester. Junge Leute mailen lieber. Wir haben uns inzwischen selbst so aufs Mailen verlegt, dass älteren Leuten, die keine Mailadresse haben, nur noch schwer geholfen werden kann.

29.01.2022 23:38 • #41


ElGatoRojo
Wobei schon viele auch ältere Leute ihren Festnetzanschluss oft schon nicht mehr im Telefonbuch haben. Aber auch das schützt nicht vor diesen nervigen Fake-Anrufen angeblicher Gewinnspiele und angeblicher Behörden.

30.01.2022 00:06 • #42


C
Mal vorab: Diagnostiziert du nach deinem persönlichen Ermessen?

Weil:

Zitat von prf_5:
bin ich deutlich reifer geworden

?

Wann genau soll das zwischen Dezember und Jänner passiert sein, wenn dir die Dame von deinem Dezember Thread bereits beim ersten Date Sachen erzählt, bei denen jeder geistig intakte Mann sofort abgehaut wär, du dich jedoch total in sie verliebt hast? Oder waren die drei Damen mit Knacks eine pro Woche in deiner Reifephase?

Was ist somit deiner Diagnose auf dich selbst bezogen? Völlig normal, nur vom Pech verfolgt?

30.01.2022 00:09 • x 1 #43


Dia
Zitat von ElGatoRojo:
Wobei schon viele auch ältere Leute ihren Festnetzanschluss oft schon nicht mehr im Telefonbuch haben. Aber auch das schützt nicht vor diesen ...

Da hilft nur eine neue Nummer. Wenn die Alte einmal irgendwo eingetragen war, hilft nachträgliches Austragen nicht mehr viel. Meine Eltern hatten 45 Jahre dieselbe Nummer, da kamen fast täglich mehrere solche Anrufe, auch der Enkeltrick wurde mehrfach versucht. Sie haben sich nach Umzug dann kürzlich entschlossen, die Nummer zu wechseln. Kein Eintrag mehr ins Telefonbuch. Keine Weitergabe der Nummer an Firmen bei Bestellungen o.ä. Seitdem ist komplett Ruhe.

30.01.2022 08:04 • #44


N
Werde 40, habe noch nie eine Sprachnachricht verschickt, da komm ich mir blöd vor, hasse es auch auf die mailbox zu sprechen. schreiben aber gern. habe von einer Freundin mit Kind gelernt, dass auch schreiben out ist und die tatsächlich nur Sprachnachrichten hin und her schicken.


was ich mal merkte bei einer dating app, dass Männer schnell fragen ob man telefonieren möchte. ich mag aber nicht mit fremden Menschen telefonieren die ich noch nie getroffen hab, finde ich komisch. Mit Leuten die ich kenne, gerne, auch lange.

Als ich jünger war, habe ich Telefonate in der Arbeit auch gehasst, va wenn wer zuhörte, das ist dann einfach Unsicherheit. mails haben aber tatsächlich den Vorteil Dinge schwarz auf weiss zu haben.

Welche Störung hab ich nun,?

30.01.2022 08:28 • #45


A


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