Mittlerweile läuft es besser, allerdings fühlt es sich an, als wenn die Achterbahn gerade bergauf fährt, nur um dann aus größerer Höhe herunter zu rasen.
Er sagt das er nicht versteht, wieso ich auf der Trennung beharre.. er zieht doch schon aus, macht die Therapie.
Er hat große Angst das ich eine neue Beziehung eingehen könnte und es für uns endgültig aus ist.
Tja was soll ich sagen, die Hoffnung das wir es doch noch hinbekommen macht sich immer wieder leise bemerkbar.
Aber ohne die Trennung und dadurch bewirkten Veränderungsdrang geht es nicht.
Und wenn er erst zu sich selbst gefunden hat, stellt sich die Frage, ob er dann überhaupt noch will.
Schließlich kennt er mich eigentlich gar nicht richtig, besonders wenn ich die Verhaltensweisen abgelegt habe, die ihm das Leben mit mir so angenehm gemacht hat.
Obwohl es MIR schlecht ging, habe ich mich um IHN gekümmert.
Jetzt überlasse ich ihn ihm selbst und kümmere mich um mich.
Zumindest versuche ich das. Es ist schwierig, weil ich Egoismus immer verurteilt habe. Und da jetzt das gesunde Maß zu finden ist ein Balanceakt. Außerdem sind die Kinder noch klein und brauchen natürlicherweise ein hohes Maß an Fürsorge um nicht selbst zu innerlich leeren Erwachsenen zu werden.
Da hole ich mir zwar Unterstützung durch einen sehr guten Kindergarten, aber natürlich habe ich trotzdem weniger Energie für mich übrig als normalerweise. Die wird Stück für Stück mehr, je selbstständiger die Kinder werden und ich hoffe im selben Maß zu lernen damit umzugehen. Sie also in mich zu investieren statt in irgendwelche anderen bedürftigen Dinge, seien es Menschen, Ehrenämter oder Sonstwas. (Naja vllt bleibt ja am Ende dafür was übrig?!)
Also wird es noch mindestens drei Jahre dauern, bis ich in der Lage bin eine Beziehung zu führen ohne gleich in das alte Muster zu fallen.
Wer weiß, wenn er wirklich an sich arbeitet, er wäre meine erste Wahl. Aber das Risiko in die alten Rollen zu fallen ist mit ihm sicher größer.