Also die Therapie lief gut.
Wir haben über meinen Job geredet und ich hab dann angesprochen, dass mein Dresdner Freund sich jetzt mit Perfektionismus beschäftigt und ob ich das auch habe - dann haben wir mit dem Blick drauf dann meine Jobsituation durchgegangen.
Und haben festgestellt, dass i mir schon zu viel Druck machen lasse --- dass ich mir selbst zwar auch ehrgeizig und motiviert viele Ziele setze, aber bei meinen eigenen Zielen eher weich mit mir bin und nachsichtig, wenn etwas nicht klappt.
Aber i fühl mich schnell angegriffen und kann mich schwer abgrenzen, nehm Kritik dann auch persönlich.
Gut, dann hab ich halt die Situation erklärt und dass ich halt wirklich ohne Job dastehen würde, wenn mein Chef jetzt iwann keine Aufträge mehr bei mir macht und ich hab gesagt, wir müssen das Thema unbedingt nach dem Urlaub nochmal auspacken, weil ich denke, dass es für mich ein absolutes MUSS ist, mir entweder nen zweiten Kunden zu suchen oder mich halt 2 Tage die Woche doch wieder in ein Unternehmen zu hocken und dort Teilzeit zu machen. Dann kann ich mich nebenher immer noch selbstständig machen und ich muss es ja nicht für immer machen.
Und ich hab zu ihr gesagt, sie soll mich daran erinnern --- weil ich es im Urlaub eh wieder vergessen, verdrängen und alles-ist-super machen werde.
Und dass das auch ein Problem ist: Dass ich oft in Situationen wie heute spüre, bzw ne Ahnung hab, was mir zum Verhängnis werden könnte, aber ichs dann aufschiebe und nichts tue, obwohl ich mich unwohl fühle - bestimmt irgendwo zurecht! Es ist nicht gut, von einem Kunden abhängig zu sein, weil der einen dann doch zu sehr emotional beeinflusst - dann interpretiere ich jede Aussage von dem und suche schon nach Gründen, dass der die Zusammenarbeit beendet, weil dann die Angst natürlich recht stark ist, eben weil die Angst so berechtigt ist dank Abhängigkeit.
Ich meine, ich bin ja nicht angestellt. Sondern freiberuflich. Der kann von heut auf morgen keine Aufträge mehr haben, ich werds erfahren, wenn es passiert ist.
Gut, dass es bis April noch läuft, darauf vertrau ich schon, aber danach? Wer weiß.
Ich muss aktiv werden.
Und werds nicht verdrängen und vergessen und schönreden.
Die Therapeutin hat dann auch gesagt, dass es ja schon ein ziemlicher Aufwand ist, nen neuen Kunden zu suchen und ich da halt auch am Anfang was investieren muss und dass das der Trick bei meiner Einstellung ist, dass ich eben diesen Aufwand nicht möchte.
Aber wenn ich nichts tue und warte, bis drei weitere Baustellen dazu kommen und mein ganzes Leben zusammen bricht, dann bekomm ich dieselbe Situation nochmal wie von SEP bis DEZ! Und das will ich nicht noch mal fühlen!
Ich hab sie dann auch gefragt, ob sie schon mal einen Narzissten in der Praxis hatte und ob es da Parallelen zwischen meinem und deren Verhalten gibt und sie meinte, das ist was ganz was anderes.
Ich hab nicht mal die Perfektionismus-Diagnose komplett erfüllt, da ich mir von anderen Menschen zwar Druck machen lass, aber mir selbst gegenüber eigtl trotz starken Ehrgeiz/Antrieb und Motivation leicht verzeihe und mich selbst nicht hasse oä.
Dann haben wir noch über andere Dinge geredet, wie dass ich - eben in so Gruppen mit den anderen Menschen aus meinem Soziale-Ängste-Problembereich früher die stärkste in der Gruppe war, die Leute zusammen gehalten, motiviert und angetrieben hab --- aber nach drei JAhren die Schnauze voll hatte, immer neue Leute (die mit ihren Ängsten noch ganz am Anfang standen!) zu integrieren und immer Mutter Theresa zu spielen,. sondern dass ich dann eigtl mich aus dem Forum zurückgezogen hab und mich mit den Leuten getroffen hab, die mit mir gemeinsam stärker geworden sind -- und auch normale Leute eben durchs Klettern oder andere Hobbys. Aber dass mir aufgefallen ist, wenn ich heute Leute treffe, die auch Gruppen leiten (zb der Ebersberger Typ leitet ja die FB Gruppe!) mir irgendwie ähnlich sind: Die sind auch motiviert, engagiert, meinen es eigtl immer mit allen gut aber setzen sich damit selbst unter druck und fühlen sich leicht angegriffen.
Also hab ich nicht mal ein Helfersyndrom: Allerhöchstens hatte ich es, aber sehe inzwischen eher auf mich selbst, leite inzwischen auch keine Gruppen mehr, weils mir zu anstrengend ist - sondern gehe bei bestehenden Gruppen mit, auch wenn ich da dann bei den schwächeren bin dank Introvertiertheit.
Und sie meinte, dass BEIDES Stärken sind. Auch das zuhören können und schwächer sein können, nicht nur das vorauslaufen und Wortführer spielen. Und dass ich mir da mehr vertrauen muss, dass Menschen es nicht so schlimm finden, wenn ich mal eher nur Zuhörer und ruhig bin und selbst nicht so viel zu sagen hab.
Naja. In Gruppen weiß ich das. Aber zu zweit komm ich mir manchmal schon dumm vor, zb mit A letztens, wo ich so wenig gesagt habe.
Naja.
Eigtl bin ich zur Therapie gegangen, um ne Diagnose zu bekommen, aber ich habe jetzt schon mal:
- Keine ADS
- Keine Borderline
- Keinen übermäßig stark ausgeprägten Perfektionismus (wobei, direkt abgelehnt hat sie es nicht -- aber eingeschränkt)
- Keinen Narzissmus
Ookk
I fühl mich aber ganz gut damit. Und bin froh, dass ich Therapie mache, allein, dass ich ihr gesagt habe, dass wir das Thema '2. Kunde' unbedingt auf den Tisch bringen müssen beim nächsten Mal, weil ich WETTE, wenn der nächste Videochat nachm Urlaub dann doch wieder super läuft, blend ichs sonst wieder aus und dann steh ich nen Monat später oder IRGENDWANN ohne Aufträge da, obwohls vorhersehbar war, dass es so kommen wird.
Ich geb mir mal die Prognose, ich werd bis Mitte Anfang April 100% genug Aufträge haben, bis Anfang Mai VLL, danach wird kritisch.
Und hey: Ich geh das Problem dann Anfang April an und nicht erst im Juni, wenn alles zu spät ist.
Das ist gut.
Das ist richtig richtig gut.
Und ich pack das.
Es auszusprechen und mit wem zu besprechen gibt mir das Gefühl mit dem Murks nicht allein dazustehen und naja, dass ich es nicht wieder verdrängen kann.
Es wird. Es wird. Es wird.
I schreib jetzt dem Dresdner Freund gleich, dass die Narzissmus Diagnose abgelehnt wurde, aber er mit seinem Perfektionismus vermutlich stark in die richtige Richtung kommt - und das für mich auch ein bisschen zutrifft jetzt.
So.
Jetzt packe ich weiter.
Echt oder?
Naja. Eine kleine Pause mache ich, warum auch immer --- und DANN packe ich.
Ich hab voll Hunger, weil ich nachm Kotzen nichts mehr gegessen hab, also ess ich noch ein bisschen und dann packe ich.
Ja.
14.02.2018 16:35 •
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