I hätt so Lust ein Buch zu schreiben. So riesige Lust.
Nur: Ich hatte mir ja vorgenommen, dass ich eins nachm anderen angehe und nicht mehr so viel durcheinander.
I fühl mich grad so frei.
So als wäre das eine Wende.
So als wäre das ein Neubeginn - ja, schon wieder.
In einem Leben das eigtl nur aus Neubeginnen besteht und in dem absolut nichts bleibt.
Auf FB liken mich immer noch die Leute mit denen ich letzten Sommer wandern war. Meine Fotos. Und ich ihre auch. Vll wärs nicht so schwer, einfach wieder mit zu kommen. Dann müsst ich aber dem Ebersberger Typen erneut begegnen und wie sehr ich Lust drauf hab, weiß ich nicht.
Ein Schritt zurück ist immer möglich, aber irgendwie auch absolut keine Option für mich.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht mal, ob ich A am 15.1. wieder sehen will.
Wir kennen uns 4 Monate, von denen er zwei Monate weg war.
Wir schreiben nicht über Gefühle.
I weiß, dass er mehr will als nur ne Affaire - aber frag mich, jetzt wo die Gefühle weg sind, ob nicht ne Freundschaft die beste Lösung wäre. Ich möchte mein Leben nicht an seiner Seite verbringen, weil an seiner Seite kein Platz zu sein scheint und ich irgendwie nicht mehr wirklich hoffen kann, dass er es wert ist, meine eigene Freiheit einzuschränken.
I würd am liebsten dieses Jahr unterwegs verbringen und schreiben.
Ok und programmieren, aber irgendwas in mir will so sehr gehört werden, es sind so viele Worte - und sie sprudeln aus mir heraus, nur dumm, dass es nur ein Tagebuch ist und ich mich selbst zur Protagonistin mache... es gäb so viel schönere Geschichten zu erzählen, ich wünschte, ich hätte wenigstens eine einprägsame Botschaft, die ich vermitteln möchte...
Ja, wenn mir eine Botschaft einfallen würde, könnte ich eine Geschichte drum rum bauen.
Aber so stehe ich nur da und schreib über mich selbst, weil mir mehr nicht einfällt.
Lieber A,
was, wenn ich über dich schreibe? Statt über mich.
Wer bist du?
Wer bist du?
Wieso haben wir uns getroffen. Wieso hast du mein Leben berührt. Wieso bist du darin geblieben?
Du bist der erste Mann, der mich genau so sein lässt wie ich bin.
Vll weil du mich nicht brauchst und alle davor mich immer in eine Rolle zwängen wollten, die bereits fertig geplant war.
Du hast keine Rolle für mich, lebst eher für dich selbst.
Ich hab für dich auch keine Rolle.
Es tut weh, das zu verstehen, dass du vll genau der bist, auf den ich gewartet habe. Der sich selbst sieht, nicht mich.
Der mir diese Freiheit schenkt.
Das Jahr hat erst begonnen und ich bin hier - irgendwo anders, in ner fremden Stadt. Im Urlaub.
Ich weiß, dass ich das bei dir immer tun kann. Wir uns gegenseitig Bilder schicken und hey, vll erreichen wir iwann den Punkt, wo wir uns auch Sprachnachrichten und Herzchen schicken können.
Weißt du, dass ich bisher nie einem Mann so vertraut hab wie dir?
Auch wenn ich dich noch kein bisschen kenne. Nur, weil du mich nicht verbiegst. Weil du mir absolut alles zu gönnen scheinst.
Manchmal frag ich mich, wie können wir uns jemals lieben, wenn wir uns so aneinander vorbeileben lassen.
Ich fühl fast nichts.
I seh auf das Bild von dir in deine Augen. Und i wünscht i könnt sagen, das ist mein Freund.
Aber es ist ein Fremder.
Der beste fremde.
Oh lieber A. I vermiss dich, auch wenn ich glücklicher nicht sein könnte, wie wenn ich völlig frei bleibe.
Dieser Winter ist der beste meines Lebens. Dabei fängt er gerade erst an.
Ich hab Langlaufen gelernt und eine neue Welt dabei entdeckt. Dann hab ich in Dresden und im Harz tolle Wanderungen gemacht, die Winterwanderung heute toppt es wirklich, das war traumhaft.
I freu mich so drauf, wenn ich nochmal durch den Schnee stapfen kann, vermutlich mit Steigeisen und besserer Ausstattung und dann gleich auf einen Bayrischen Berg. Oder im Schwarzwald.
I wollt vll auch in Slowenien Skifahren probieren.
I wünscht i könnt dir heute schreiben, wie sich das angefühlt hat und wie berauscht ich vor Freiheit bin, in diesem Moment und den ganzen Tag.
Ich hab das Gefühl, ich würde so gerne eine Geschichte schreiben, weil das Gefühl, das ich heute gespürt hab, die ganze Zeit so war, wie wenn man die aller erste Seite von einem wundervollen, wertvollen und riesigen Buch mit Ledereinband aufschlägt. Die aller erste Seite.
Und wie man sie liest und jedes Wort aufsaugt und mehr, mehr, mehr will. Eine Geschichte, die in den Bann zieht.
Ich will nicht nur über mein blödes Leben schreiben, sondern über echte Wunder und Bestimmungen und Dinge die einfach größer sind als diese Welt. Ich will Freiheit, so viel Freiheit, wie sie nicht in unsere Welt passt und sie einfangen und in ein ödes kleines Buch sperren. Muahahaha. Ein völlig idiotischer Gedanke, doch er entspringt direkt meinem Herzen.
Woher? Woher?
Wieso schreibe ich in diesem seltsamen Schreibstil. Geplagt von Größenwahn, der mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen mag.
Bevor mir eine Geschichte einfällt, brauch ich eine Botschaft. Ehe ich anfange zu schreiben, programmier ich mein Programm zu Ende. Das mach ich, sobald ich wieder in Bad Wildbad bin. Vll eine Woche, dann bin ich durch... Oder? Oder?
Ja, ich denke, noch eine Woche programmieren, dann ist es fertig... Fürs Unternehmen muss ich auch mal wieder machen oder wenigstens ausrechnen, wie meine Finanzen stehen.
Die Südafrika-Reise muss ich noch finanzieren. Oder ich bleib den Winter einfach in Bayern, aber ich weiß, dass ich dann irgendwie enttäuscht wäre - weil ich seit letztem Juni schon davon träume.
Lieber A,
hier neben mir ist ein Plätzchen frei. Und wird vll immer frei bleiben.
Werden wir Freunde? Oder ein Paar.
Ich weiß dass du es nie in deinem Leben mit einem Menschen schlecht gemeint haben kannst, ich weiß nicht woher, aber es steht in deinen Augen. Das Gute. Das Immergute.
Niemand ist so wie du.
Und nichts mit dir wird je gewöhnlich sein.
Normalität ist das letzte, was man mit dir leben kann.
Iwann dacht ich, ich such einen Mann mit dem ich Hand in Hand durchs Leben laufen kann.
Hey, ich wollte immer Zwillinge. Damit keins von beiden anders sein muss als der Rest. Weil alles was mir selbst fehlt immer eine Zwillingsschwester war.
Und ich dachte, wenn es ein Mädchen wird, soll sie Emily heißen. Meine Mutter wär vermutlich stinksauer auf mich, weil meine Oma so hieß. Und meine Mutter ist ein Mensch, die Erinnerung als Strafe sieht und nur böse und verbissen ist.
Aber egal, wenn ich iwann eine Tochter bekommen sollte und mein Mann nicht völlig dagegen ist, dann bekommt sie den schönsten Namen den ich je gehört hab, Emily.
Vermutlich werd ich nie ne Familie haben.
Sondern allein mehr Spaß haben.
Nichts in mir drin will stehen bleiben, nichts.
Es ist nur so ne unterdrückte Sehnsucht, die sich bei genauerem Hinsehen oder bei zu deutlichem Ausprobieren als langweilig entpuppt.