Ich wollte bald das ganze Geschirr spülen und in der Küche richtig gut aufräumen, sodass ich morgen Früh wirklich den Entrümpelungstermin ausmachen kann ._.
Dann muss ich noch die Post öffnen und diverse Rechnungen zahlen.
Und zu den Traunpassagen, Essen holen.
So.
Ich beschäftige mich ein bisschen mit diesem Falsch-Richtig-Denken.
Ich meine, ich weiß, wie ich drauf bin. Und ich bin nicht stabil.
Kann ich mich jemandem echt zumuten, der es so gut irgendwie meint? Ich meine, eigtl sollte mir A nicht Leid tun, er ist erwachsen und kann auf sich selbst gut aufpassen.
Er ist stärker wie ich und ich denke, ich bin für ihn keine Gefahr.
Aber irgendwie bin ich trotzdem gestört. Und er nicht.
Er ist der erste Mann, den ich nicht aus irgend einem Problemforum aufgegabelt habe. Sondern Tinder, was im Endeffekt auch nicht so viel besser ist, aber er hat 100% keine Persönlichkeitsstörung, sondern ist selbstbewusst, gut und stabil.
Ich hab so viel an meinem Verhalten aufgedeckt, indem ich regelmäßig (überregelmäßig ._.) darüber schreibe und so alles reflektieren kann.
Ich weiß über mich, dass ich sehr schnell an 'weglaufen' denke, wenn ich Panik bekomme oder mir irgendwas zu viel wird.
Ich weiß, dass ich Angst vorm Alleinsein habe oder davor, andere zu enttäuschen.
Ich hab Angst vor Veränderungen - dass irgendwas, was mir wichtig war, mir genommen wird - das ist auch der Grund, warum ich es anderen oft Recht mache - damit alles so bleibt wie es ist.
Ich weiß, dass ich in Konfliktsituationen durch das Verhalten anderer Menschen oft sehr schnell von meiner Position abrücke und an mir selbst zweifle, Schuldgefühle bekomm und gleichzeitig eine verdammte Wut, weil ich andere oft als oberflächlich und unreflektiert wahrnehme und mir denke, die haben nicht mal versucht mich zu verstehen, während ich mir ihre Gülle schön reingezogen hab und halb manipuliert dadurch schon bin. Dadurch werd ich zornig und äußer das dann auch oft pampig oder einsilbig oder ironisch angehaucht mit zu vielen ! oder ?
Was für andere dann meist ein absolut willkommener Anlass ist, mir den Strick umzulegen und ganz fest zuzuziehen: Denn dann bin plötzlich ich die böse. Agressiv und sch. und was-weiß-ich. Ja.
Unbeherrscht.
Ich weiß, dass ich das mit dem Davonlaufen durch dieses Tagebuch anscheinend regulieren kann ._. Oder vll ist es Zufall, dass ich seitdem zwar oft vom Davonlaufen träume in schlechten Situationen, aber es eigtl nicht mehr getan hab, sondern nen Kompromiss finde.
Ich glaub schon, dass ich mich regulieren kann, je bewusster ich mir meinem Verhalten werde.
Aber: Ich habs noch nie probiert.
Mit anderen 'Persönlichkeitsgestörten' fühl ich mich eigtl weniger sicher. Aber hab kein schlechtes Gewissen, weil ich sehe, dass die genauso ratlos dastehen und verzweifelt wie ich. Und es einfach auch nicht wissen, wohin.
A hingegen könnt vermutlich eine bessere haben, aber auf der anderen Seite ist seine Zuneigung zu mir ehrlich, ich vertrau ihm stärker als ich meinen Exfreunden am Beginn bei der Beziehungsanbahnung getraut habe. Weil er so stabil ist.
Er ist einfach stärker wie ich und daher zweifelt er vermutlich weder an sich noch an mir.
Vll tut mir das gut und ist in diesem Rahmen für mich machbar.
Ich hab Angst, dass es irgendwann durch bricht.
All das Kranke und all der schei.. Und ich dann dastehe. Mit einem Mann, der erst in dem Moment sieht, was in mir schlummert unter all der Introvertiertheit. Der Angst bekommt. Und dass er es nie verstehen können wird.
Ich weiß nicht, ob ich mehr Angst davor hätte, dass er geht, wenn ich ihn verletze oder dass er bleibt und sich das reinziehen und antun muss ohne selbst betroffen zu sein.
Klingt bestimmt total blöd.
Ich sollte nicht so schlecht über mich denken. Denn: Das ganze Leben ist eine Self-Fulfilling Prophecy. Wenn man an das schlechte glaubt, erfüllt es sich. Hingegen wenn man an das gute glaubt, wird selbst unmögliches möglich.
Das ist mein stärkster Glaube und dieser Glaube steuert mein Herz.
Und lässt mich immer wieder aufstehen.
Bisher habe ich A auch nur gut getan. Ich sehe es an seinem Blick, dass er es schön mit mir findet und wir beide Vertrauen zueinander fassen, das sich nicht zerrütten lässt.
Ich spüre auch, dass ich stärker darauf achte, negative Gefühle, die ich hab, auf ihre Ursache zurückzuführen und nicht zu vermischen. Also zu merken, hey das ist blöd für mich, aber A kann nichts dafür. Er kann das nicht wissen, ich muss da selbst einen Weg finden.
Ich weiß eigtl eh, dass die große Krise kommen wird. Also, ich kann irgendwie nicht daran glauben, dass alles für immer einfach harmonisch verlaufen wird. Nein. Nicht in meinem Leben.
Was machen wir dann? Wie sehr würd ich ihn belasten? Könnt er uns vll beide in so ner Situation retten? Könnt ich es wieder gut machen durch iwelche guten Seiten?
Hey oder kann ich es alles wenigstens so weit eindämmen, dass es kaum ne Rolle spielt und eine Beziehung zu mir nicht belastender wäre wie die Beziehung zu einer Normalen?
Iwann war ich mal stolz auf mich. Oder fand mich toll so wie ich bin.
Dann entstanden in meinem Leben Scherben über Scherben und ich weiß inzwischen, dass ich nicht einfach bin. Vll ne Zumutung.
Ich wünsche mir sehr, es irgendwie zu schaffen - ohne mich selbst zu verlieren.
Oder iwelchen Ursachen auf den Sprung zu kommen. Hey vieles ist bestimmt auf diese Angst zurückzuführen.
Dass ich anders bin als der Rest, nicht dazupasse und es iwann eh rauskommt. So als hätt ich ein Geheimnis.
Ich weiß, dass er kein Problem hat mit Menschen, die anders sind, das hat er mir mit zwei anderen Menschen in seinem Leben bereits bewiesen, das hat mein Vertrauen in ihn bestärkt, als ich ihn kennen gelernt hab.
Vll passt es wirklich. Vll kann er mit mir umgehen. Vll kann ich selbst mit mir umgehen.
Komisch, was das hier für ne Wende nimmt
Und wie klar es sich gerade anfühlt, so als gäbe es Hoffnung, weil ich so vieles über mich weiß und reflektiert hab und irgendwie damit zuordnen kann.
G hat mal geschrieben, ich wäre so hart zu mir selbst, als ich iwas geschrieben hab - ka mehr was - aber ich finde nicht, dass ich hart zu mir selbst bin.
Ich tu das ja für mich. Ich will ja nur, dass ich glücklich werden kann.
Darum muss ich herausfinden, wie ich regulierter werden kann und woher diese Angst kommt, wieso ich in schwierigen Situationen so dicht mach und meine Gefühle nicht mehr zuordnen kann.
Ich hasse mich nicht dafür, aber ich wills mir auch nicht schönreden - sondern die Problemstellung endlich zusammenbekommen, um ne Lösung finden zu können.
Ja. Lösungen kommen nicht aus der Luft. Sondern nur, wenn man die Problemstellung kennt und ich finde immer mehr Puzzle Teile.