Tagebuch meines Neuanfangs

@Lavidaloca
Danke, das sind ermutigende Worte.
Auch wenn es sehr weh tut, was er da momentan mit mir abzieht, hilft mir das, schneller über ihn hinwegzukommen. Dieses Verhalten reißt offene Wunden und ich kann mich endlich von ihm abwenden. Ohne das, würde ich mir wahrscheinlich unterbewusst immer noch die Hoffnung machen, das wir durch den Abstand wieder zueinander finden.
Nur weil ihm das so leicht fällt, vergesse ich unsere fast 8 gemeinsamen Jahre nicht von heute auf morgen. Der Liebeskummer bekommt den Raum den er braucht. Es kommen auch wieder bessere Zeiten, auch wenn sie anders werden, als bisher

Tag 7: Wut betritt den Ring

Heute war wieder ein auf und ab der Gefühle. Angefangen mit deinem Ignorieren heute morgen. Hätte es wirklich wehgetan, mich zu begrüßen? Egal, an sowas will ich meine Laune nicht festlegen.
Arbeitstag war wieder super, leider habe ich aber wieder viel an dich und sie gedacht. Weiß sie wohl, dass wir noch zusammen wohnen? Garantiert nicht. Damit beginnt alles mit einer Lüge. Perfekter Start. Ich muss wirklich noch lernen, nicht ständig an euch zu denken, es tut mir einfach nur weh.

Heute gab es den nächsten Meilenstein. Die tiefgreifende und verzweifelnde Trauer weicht langsam der Wut. Langsam werde ich sauer auf dich. Was tust du mir hier eigentlich an? Nur weil du schnellstmöglich wieder die nächste *beep* willst, gehst du so mit mir um? Hätte es dich echt umgebracht noch zu warten, bis ich dein dämliches Balzverhalten nicht mehr mitbekomme? Oder glaubs du, ich merke nicht, dass du die ganze Nacht am Handy warst? Wie ewig lange du geduscht hast und wie du versuchst hast, dich aufzutakeln?
Eigentlich habe ich erwartet, dass ich mir heute Abend die Seele aus dem Leib heule wärend du bei ihr bist. Aber nichts da. Ich bin einfach nur wütend. Als du heute von der Arbeit nach Hause gekommen bist und geschaut hast, als wäre dein Haustier gestorben, hätte ich dir am liebsten eine verpasst. Gut, dass ich mich im Griff habe. Ein bisschen hatte ich ja gehofft, dass sie dich abserviert hat, aber dann bist du ja doch zu ihr. Niste dich doch einfach bei ihr ein, bis ich endlich aus dieser Hölle heraus bin. Danach kannst du mit ihr machen was du willst.
Hätte nie gedacht, dass sich Wut so gut anfühlen kann...

@Ete
Das ist die richtige Einstellung!

Tag 8: Der Fremde in meinem Bett

Heute morgen habe ich einen Mord verhindert. Wie? Durch pure Selbstbeherrschung... Nachdem du mich wieder die ganze Nacht durch dein hin und hergewälze wach gehalten hast, wäre ich dir am liebsten an die Gurgel gegangen. Als ich dann irgendwann aufgestanden bin und von dir ein zuckersüßes Guten Morgen kam, hätte ich dich fast mit dem Kissen erstickt. Alleine die Vorstellung daran, hat mir gleich meine Laune verbessert. Hach, diese Wut gefällt mir um längen besser als die Trauer.
Der Tag war trotzdem hart. Ich war komplett übermüdet und hatte Probleme mich zu konzentrieren.

Als ich dich dann heute nach der Arbeit kurz gesehen habe, bevor du wieder verschwunden bist, ist mir etwas aufgefallen. Wenn ich dich anschaue, sehe ich einen Fremden. Ich erkenne dich kaum wieder. Du bist so komplett anders, dass es mir immer leichter fällt, mich von dir zu entfernen. 11 Tage noch, dann gehen wir endlich getrennte Wege. Dann beginnt wahrhaft mein neuer Lebensabschnitt.

Gestern erst spät zu Hause gewesen, deshalb gibt es heute den Nachtrag.

Tag 9: Stolz auf mich

Gestern habe ich mich sehr gut gefühlt. Ich war sehr optimistisch und habe mich sehr stark gefühlt. Es hat mich stolz gemacht, das ich wieder eine Zukunft sehe und so optimistisch bin.
War lange unterwegs und hatte Spaß. Als ich nach Hause zu dir musste, war es gar nicht so schlimm. Habe mich sogar richtig auf den Auszug gefreut.


Tag 10: Rückschlag

So hoch ich gestern geflogen bin, so tief bin ich heute gefallen. Beim Einkaufen heute morgen habe ich fast eine Panikattake bekommen. Nicht weil ich nicht alleine gehen kann, sondern weil mir bewusst wurde, das du nicht mehr an meiner Seite bist. Es ist die Realität, dass wir bald getrennte Wege gehen werden. Die Angst vor dem Umzug ist ebenfalls hochgekocht. Schaffe ich das alles? Du hast mir immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Jetzt muss ich lernen, sollche Dinge alleine meistern zu können. Zum Glück habe ich mich wieder fangen können.

Die Zuversicht von gestern, ist wie weggeblasen. Immerhin habe ich es geschafft, nicht zu weinen.
Mich beschleicht langsam das Gefühl, das es nichts mit deinem Mädel geworden ist. Du bist auf einmal wieder so freundlich zu mir und nicht mehr so furchtbar abweisend. Mein Bauchgefühl sagt mir, da stimmt etwas nicht. Ein bisschen Genugtuung bringt mir das schon, aber nicht so viel wie erwartet. Heute ist mir bewusst geworden, dass ich dich gar nicht mehr als Partner will. Irgendwann ist vielleicht noch eine Freundschaft drin, aber mehr will ich auch gar nicht mehr. Das ist wirklich eine Erleichterung für mich.

Der Umzug wird bestimmt noch Mal alles in mir aufwühlen, aber das lasse ich auf mich zukommen und versuche mir nicht vorher schon den Kopf darüber zu zerbrechen
Immerhin habe ich es im Laufe des Tages in eine neutrale Emotion geschafft. Man muss für jeden kleinen gewonnenen Kampf mit sich selbst dankbar sein. Und das bin ich auch. Ich werde das schaffen, auch wenn ich auf dem Weg dahin bestimmt noch einige Male stolpern und hinfallen werde. Wichtig dabei ist nur, auch wieder aufzustehen.

Das stimmt. In Sachen Liebeskummer gibt es keine Abkürzungen.

@Schnitzel2000
Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wo ich diese Kraft her nehme. Manchmal würde ich am liebsten einfach weinend zusammen brechen. Doch dann schaffe ich es irgendwie mich zusammen zu reißen, da er mich nicht so sehen soll. Komischerweise klappt das auch. Schwer wird es bestimmt noch Mal nach dem Auszug. Wenn er gar nicht mehr da ist, wird es auch komisch sein

@Ete
Ich gebe mir Mühe.
Wenn ich könnte, würde ich dir ein wenig davon rüber schicken.

@Ete
Grade du brauchst das momentan. Sich hoffnungslos und verloren zu fühlen ist OK, aber es muss auch Fortschritte geben. Egal wie klein sie sind.