Zitat von Heffalump:Dieses in Aussicht stellen. Hoffnung schüren.
Würde er dies unterlassen, wäre es ehrlicher. Kann er ehrlich sein?
Liebe @heffalump,
anfangs habe ich auch gedacht es ginge ihm darum weiter mit mir in einer Beziehung zu bleiben. Ich habe mich ausgenutzt, belogen und betrogen gefühlt. Ich habe aus einem tiefen Schmerz heraus um mich gebissen und ihm Vorhaltungen gemacht. Ein ganzes Jahr lang. Er ist nicht gewichen aber hat auch keine Anstaltungen gemacht, diese Beziehung zu retten.
Ich schließe nun eigentlich aus, dass er noch ein Beziehung mit mir leben möchte. Er spricht mit mir wie ein Freund, nicht wie ein interessierter Mann.
Sehr behutsam, betont immer wieder, dass er die letzten Jahre wirklich keine finanziellen Absichten verfolgt habe und es für ihn völlig selbstverständlich sei, geliehenes Geld im möglichen Rahmen zurückzuzahlen. Auch hat er mir sehr glaubhaft vermittelt, dass er mich in meinem Bauvorhaben wie geplant unterstützen würde. Ich habe natürlich abgelehnt weil es sich für mich nicht gut anfühlt, wenn er mir außerhalb einer Partnerschaft noch hilft, dafür habe ich Freunde und Familie. Aber Fakt bleibt, er hat sich angeboten und das kam aufrichtig bei mir an.
Ich glaube, es tut ihm ehrlich leid wie sehr ich unter dem Beziehungsende gelitten habe und er hat sich nicht aus der Verantwortung schälen wollen. Und ich glaube, ich habe so extrem gelitten, weil ich getriggert worden bin. Wieder habe ich viel Geld investiert und verliehen, wieder habe ich vertraut und wieder wurde ich betrogen. Da kam viel Altes in dieser Trennung hoch, was gar nicht in diese Trennung gehörte.
Es fiel in einem der Telefonate auch der Satz:
Ich bin viel zu schnell ins Internet gegangen. Nicht, es war ein Fehler mich auf einer Partnerbörse angemeldet zu haben.
Es stimmt schon, ich habe ihm Dinge nicht geben können, die er sich für seine Art von Partnerschaft erwünscht hätte.
(Und für einige Vollidioten hier im Forum sei gesagt, dass es sich hierbei keinesfalls um sechsuelle Dinge gehandelt hat).
Der wichtigste Punkt war das Zusammenleben. Das war ihm von Anfang an ein großes Bedürfnis und ich konnte es mir niemals vorstellen. Er hat es gehasst morgens mit mir telefonieren zu müssen statt mit mir gemeinsam aus dem Bett zu kriechen. In den 6 Jahren musste er fast immer nachts noch nach Hause fahren, selbst wenn wir am nächsten Tag gemeinsame Unternehmungen geplant hatten. Ich glaube, er hat sich einfach nur entliebt, weil ich es eben doch nicht bin, die seine Bedürfnisse an ein lebenslange Beziehungen befriedigen kann.
Ich habe mich ja schon die ganze Zeit gefragt, warum seine Bemühungen mich nicht zu verletzen so sehr dem widersprechen, was ich erlebe. Beziehungsaufbau zu anderen Frauen, Portalanmeldungen und trotzdem steht er bei mir vor der Tür, wenn ich weinend bei ihm anrufe, nimmt mich tröstend in den Arm. Er hat Panikattaken von mir miterlebt, vielleicht fühlte er sich einfach nur schuldig.
Ich glaube, ich kann jetzt aufhören Angst vor dieser Trennung zu haben, denn das, was mir vor 12 Jahren widerfahren ist, wird sich nicht wiederholen.
Ich schreie nicht juhu, aber ich möchte auch niemanden an meiner Seite haben, für ich den ich mich oder eben er sich für mich verbiegen muss.
Und wenn es doch so sein sollte, dass sich unsere Wege noch einmal treffen, dann sei es so. Nur jetzt ist einfach nicht die Zeit dazu. Ich gehe erst einmal alleine weiter und ich freue mich nach diesem wirklich sehr, sehr schweren, sehr tränenreichen Jahr sogar dadrauf. Es war schön auf dem Fahrrad die Häuser und Bäume endlich wieder sehen zu können, die Kälte im Gesicht spüren zu können und nicht nur weinend gerade aus starren zu müssen.
Ein Anfang!