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Tage der Entscheidung

E
Hallo,

Für das Gespräch heute wünsche ich dir gute Nerven, ist bestimmt kein einfaches....

Wenn von außen ein Zustand erzwungen wird, der als äußerst unangenehm empfunden wird, versucht die Psyche, wieder Ordnung herzustellen. Chaos erzeugt Unbehagen und soll auf Dauer vermieden werden. In dem Versuch, wieder Ordnung herzustellen, versucht ein funktionierender Verstand, wieder hinter den Kontrollpult zu kommen. Realistischerweise, kannst du weder die Gefühle noch das Verhalten deiner Frau beeinflussen. So jonglierst du mit einige Möglichkeit, nämlich mit der Idee einer offenen Beziehung. Würdest du das für akzeptabel erachten, gäbe es wieder Ordnung. So sagt dein Verstand.

Ich halte es für sinnvoll zu erkennen, was da abgeht. Dass der Verstand als Wächter seine Rolle ernst nimmt, aber er hat nicht dein Wohl im Sinn, sondern lediglich die Beseitigung der Unordnung. Deswegen versucht er, mit dieser Lösung zu spielen, wenn du es zulässt. So kommen Argumente wie 2 mal die Woche und nur küssen sei akzeptabel zustande. Und entlarvt du das nicht, gaukelt er dir vor, dass nicht mehr als das passieren wird.

Die Lösungen des Verstandes sind wie die Entscheidungen eines Managers, der nur wenige Jahre in der Firma tätig ist und kurzfristig Erfolge melden will, um Prämien zu lassieren. Ihnen ist es egal, ob das Unternehmen in 15 Jahren noch existieren wird oder nicht. Da sind die längst weg.

Erkennen bedeutet für mich die Möglichkeit, sich besser aufzustellen. Immer. Ja, du hast das alles nicht gewollt und nun ist es so. Die Gründe sind an dieser Stelle irrelevant, es ist, wie es ist. Aber das bedeutet nicht, dass du machtlos bist, dass du alles akzeptieren musst. Was willst du tragen? Und von der Frage was kannst du tragen würde ich mich an deiner Stelle konsequent distanzieren.

21.04.2024 11:23 • x 10 #91


Arhh
@Waris07 Jein - sie ist etwa Mitte/Ende Januar ausgezogen in der Zeit, wo sie auch krangeschrieben war. Auch um zu sich selbst zu finden. Dann ist sie Anfang März weder zurückgekommen, um sicher wieder einzuleben. Dann gab es Urlaub (gemeinsam und sie noch mit einer Freundin), dann hatten wir Besuch und nun diese Woche ist sie wieder weg.
Den ersten Auszug hab ich gut geheissen - da hat sie sich tatsächlich auch stark nur auf sich fokussiert, aber gelegentlich auch Next oder mich getroffen.
Mit dem jetzigen Auszug kann ich nix mehr anfangen - das ist für mich eigentlich die Kapitulation ...

21.04.2024 11:27 • x 3 #92


A


Tage der Entscheidung

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H
@Arhh wenn jemand sekundäre S., also Affären ohne Verbindlichkeit, aufwertert , indem er sie zur 2tBeziehung macht, konsequenterweise die Affäre beginnt einzulullen indem er von Liebe spricht, den Erstpartner abwertet mit Sätzen, wir leben wie Schwester und Bruder, unsere Ehe steht nur noch auf Papier, dann sollte das den Erstpartner nachdenklich machen.
Was passiert allerdings? Der 1.t Partner verweigert die Realität, obwohl er demontiert wird, redet von Therapie und alles wird gut.
Dann der Höhepunkt, die 2.0 Ehe wird glorifiziert, vergessen wozu der Partner fähig war, vorgeführt, abgewertet, aaaber glücklich in der 2.0 Ehe.
Das ist für mich Realitätsverweigerung Klasse 1 mit Stern.

21.04.2024 11:27 • x 1 #93


Ema
Zitat von Arhh:
sie ist etwa Mitte/Ende Januar ausgezogen in der Zeit, wo sie auch krangeschrieben war. Auch um zu sich selbst zu finden. Dann ist sie Anfang März weder zurückgekommen, um sicher wieder einzuleben. Dann gab es Urlaub (gemeinsam und sie noch mit einer Freundin), dann hatten wir Besuch und nun diese Woche ist sie wieder weg.

Weißt du, ich komme bei deinen Beschreibungen echt nicht mit.
Deshalb auch meine Frage vorhin, ob du allgemein ein wenig zu Realitätsverweigerung neigst.

Sie darf also kommen und gehen wie sie will? Mal ausziehen, dann wieder einziehen (um sich einzuleben? - Wtf!) und wo bist du bei alldem? Du nimmst das einfach so hin?

Und in dieser in meinen Augen völlig zerrütteten und vor allem unklaren Situation fahrt ihr noch gemeinsam in den Urlaub?
Habt gemeinsamen Besuch? (Und spielt denen heile Welt vor)?

Und jetzt ist sie halt wieder weg?

21.04.2024 11:36 • x 8 #94


Arhh
@Ella Ja, da hast du absolut Recht. Ich versuche meinen Blick dann immer in die Zukunft zu richten. Wie möchte ich in 1,2 oder 3 Jahren leben? Die Antwort ist: sicherlich nicht in einer erzwungenen Dreiecksbeziehung!

21.04.2024 11:36 • x 3 #95


Wurstmopped
Lieber TE, schaue jetzt lieber nach vorne und überlege dir, wie du mit der Situation jetzt umgehen möchtest.
Du hast für dich doch schon klar, dass dein Verhalten in der Vergangenheit nicht unbedingt dazu beigetragen hat, dich zu schützen und deiner noch Frau alle Spielräume gegeben hat.
Ergo, was willst du jetzt unternehmen um deine finanziellen Interessen zu wahren, wie die Trennung und Scheidung vorbereiten.
Sei aktiv und komme ins handeln, du wirst sehen, es wird dir damit schon besser gehen.
Was die Kommunikation mit deiner noch Frau angeht, bis auf das nötigste minimieren.
Konfrontiere sie dann bei Zeiten mit den von dir geschaffenen Tatsachen und denke jetzt erst einmal nur an Dich!

21.04.2024 11:37 • x 1 #96


Waris07
Zitat von Arhh:
sie ist etwa Mitte/Ende Januar ausgezogen in der Zeit, wo sie auch krangeschrieben war.

Zitat von Arhh:
Den ersten Auszug hab ich gut geheissen - da hat sie sich tatsächlich auch stark nur auf sich fokussiert, aber gelegentlich auch Next oder mich getroffen.

Okay. Hattest du nicht erwähnt, dass der AM auch 4 krank war. War das zur selben Zeit?

Ich möchte/ will dir jetzt echt nicht weh tun oder dir Flöhe ins Ohr setzten....aber sollte beide zeitgleich krank geschrieben gewesen sein und sie in dieser Zeit in der anderen Wohnung war- würde ich jetzt zu einem sehr ernüchternden Gedanken kommen.

21.04.2024 11:38 • x 6 #97


Arhh
Danke für die Beiträge, aber das Sezieren, was wann passiert ist, bringt mich nun auch nicht weiter. Ich bin inkonsequent und schaue zu lange zu, weil ich mich vor dem harten Schritt scheue.
Ich bin im Allgemeinen eher ein sachlich/nüchterner Typ, der nicht unter Realitätsverlust leidet.
In meiner jetzigen Situation kann man das nicht erkennen, d'accord

21.04.2024 11:44 • #98


P
Zitat von Arhh:
weil ich mich vor dem harten Schritt scheue.

Glaube, das ist hier auch deutlich rüber gekommen.

und ja, wen schert das wann und wo, stimme Dir zu, die Tatsache dass da im Bett was läuft hat sie ja auch längst zugegeben.

Du bist jetzt einfach noch nicht soweit, es dauert immer so lange es dauert. Da können wir unseren Senf dazu geben oder peng, Du ziehst Dir vielleicht aus einzelnen Beiträgen was, oder halt nicht.

Wir leben ja alle unser Leben entsprechend den Entscheidungen, die wir getroffen haben (abgesehen natürlich von den Umständen, auf die man keinen Einfluss hat).

Weiß denn der jüngere Sohn jetzt Bescheid?

21.04.2024 11:56 • x 4 #99


C
Zitat von Arhh:
Wie Carlos7 korrekt schreibt, ist das für alle beteiligten ein absolut Ausnahmesituation und jeder kommt an seine psychischen Grenzen.
[...]
Das Wort *beep* finde ich in diesem Fall übrigens maximal unangebracht.

Sollte dich ein Ausdruck von mir verletzt haben, tut mir das leid.

Mit welcher Diagnose ist deine Frau so extrem lange krankgeschrieben worden?

Ich persönlich denke, du musst ihr einen Weg weisen, den sie gehen kann um zu dir zurück zu kehren. Einen (!) Weg und ihr klar machen: Dieser und kein anderer, falls du nicht willst, dass wir beide uns vorwerfen werden auf 28 schöne Jahre nur noch mit Hass und Kränkung zurückschauen zu können.

Und mache ihr keine Vorwürfe!

21.04.2024 11:57 • x 1 #100


Arhh
@carlos7 Nee, das warst Du nicht. Das war ein Wort von GastXY als Bezeichnung für meine Frau.
Die Krankschreibung war sinngemäß für eine Entscheidungsfindungstörung. Das trifft es auch wohl ganz gut, da sie nicht zwischen uns entscheiden möchte und sie unter dem Druck zu zerbrechen drohte.
Jetzt bekomme ich gleich bestimmt wieder Gegenwind, aber tatsächlich kann man auch mehrere Personen lieben. Zumindest war das der Stand damals, so mein Eindruck. Mittlerweile denke ich, kippt das Konstrukt - der AM ist der sxuelle Anziehungspunkt und ich nur noch das warme Nest zu Hause....

21.04.2024 12:02 • x 2 #101


Arhh
Zitat von plietsche_deern:
Weiß denn der jüngere Sohn jetzt Bescheid?

Nein. Und genau das ist auch bei mir der Punkt. Ich könnte im Rahmen meiner Realitätsverweigerung das Spiel noch eine Weile mitspielen. Die nächste Zeit wird eh extrem kagge.
Aber wenn die Kinder im Spiel sind, dann hört der Spass auf. Der Ältere hat ja unmissverständlich klar gemacht, wie belastend er die Situation findet. Für den Jüngeren wird das nochmal schwieriger. Geht aus einer vermeintlich heilen Welt, sammelt tolle Auslandserfahrungen und muss sich dann hier mit Familienchaos auseinander setzen. Auch hier wäre es gut Klarheit zu erhalten und die weitere Kommunikation zu überlegen

21.04.2024 12:12 • x 2 #102


Waris07
Klar kann man auch mehrere Personen lieben - daran ist auch grundsätzlich nichts verwerfliches.
So lange alle beteiligten sich in der ihr jeweils zugedachten Rolle wohl, geliebt und sicher fühlen.
Why not. Alles ist möglich.
Bei @carlos7 zum Beispiel klappt das ja mit einigen auf und abs doch recht gut.

21.04.2024 12:13 • x 3 #103


T
@Arhh es ist sehr gut, dass du so klar in dem bist, was du willst und was du nicht willst. Ich kann diese Position nachvollziehen. Für mich selbst käme eine offene Beziehung auch niemals in Frage, mir würde es da innerlich exakt so gehen wie dir.

Dennoch halte ich es für legitim, alle Optionen durchzugehen bevor man endgültige Entscheidungen trifft. Kommt man zu dem Schluss, dass man an seiner ursprünglichen Meinung festhält - dann ist das so, und gut.

Ich finde es offengestanden schwierig, dir in dieser Lage irgendetwas zu raten.
Bis auf das, was schon geraten wurde: wenn du dir innerlich so absolut klar bist, was für dich akzeptabel ist und was nicht (-sehr gut! ) dann kommuniziere dies auch genauso klar.

Kein Herumgeeiere oder Herumgerede um den heißen Brei.
Dann sage ihr: eine offene Beziehung wird es mit mir niemals geben - wenn du um jeden Preis ein solches Konstrukt möchtest, ist unsere Beziehung Vergangenheit.

Es ist vollkommen in Ordnung, einen klaren Standpunkt zu haben, nur muss das auch beim Anderen rüber- und ankommen.

Das Interessante ist... ich denke im Prinzip so wie du.
Sollte mein Mann (wir sind auch schon 24 Jahre zusammen), sind aber erst 41, sich neu verlieben (ohne mich dabei jahrelang hintergangen zu haben), ich denke auch, dass ich ihn dann nicht hassen würde/könnte. Schmerz würde ich empfinden, ja, aber ganz sicher keinen Hass.
Natürlich würde ich auch nicht wollen, dass er unglücklich ist.
Ganz sicher nicht. Und ihm im Grunde meines Herzens sein Glück gönnen.
Nur: eine offene Beziehung könnte ich ihm auch nicht geben. Das wäre für mich nicht lebbar.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und viel Kraft für das Gespräch mit deiner Frau!

21.04.2024 12:16 • x 6 #104


Wurstmopped
Deine Kids sind alt genug, dass hier ist Partner Business und solltest du trennen.
Erst einmal deine Schäfchen ins trockene bringen.

21.04.2024 12:22 • #105


A


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