Täglich sehen, Wut, endlich abschließen - Er kann das

C
Guten Morgen.
Jeden Tag ist es bei uns das gleiche. Nach nicht einmal einem Jahr der angeblich großen Gefühle und Liebe, die ich am Anfang eigentlich schon hätte bezweifeln müssen, weil ihm wirklich alles (!) wichtiger war als ich, das ging schon im ersten Beziehungsmonat los, trennte er sich, nachdem wir uns fast garnicht mehr sahen. Zumindest nicht ausserhalb der Firma. Denn da haben wir uns kennen gelernt.

Wenige Tage (!) später hatte er eine neue Freundin, wo er doch angeblich erst einmal so elendig lange brauchen würde (seine Worte) bis er das mit uns verarbeitet hätte.

Ja....ich brauchte und brauche immernoch so lange. Es ist ein elendiges auf und ab. Wir haben zwar Gleitzeit in der Firma, für mich total ungünstig spät zu kommen, weil ich dann in den großen Stau gerate und um ihn nicht die volle Zeit zu sehen, nehme ich das seit vier Monaten auf mich.

Ja....es ist vier Monate her und kein Tag vergeht, an dem ich nicht mit ihm im Kopf aufwache, einschlafe.

Anfangs hatte er ein distanziertes Verhältnis gehabt, wo ich mir vor kam, als hätte ich einen Fehler gemacht. Dem war nicht so. Genau das, was er jetzt mit seiner neuen Freundin erlebt, hatte ich von Anfang an gewollt, viel mehr Zeit mit einander verbringen. Da war ihm wirklich jeder Blödsinn wichtiger, Vereinsheim putzen (Samstag Abend) und was weiß ich. Er ist für seine neue Freundin nun 40km vom Büro weg gezogen, obwohl er hier vorher zu Fuß hatte her kommen können, für sie hat er sich einen Wagen zugelegt, für sie ist er aus dem örtlichen Fussballverein ausgetreten. Ich greife mir heute noch an den Kopf, für mich hat er nicht einmal ein Training verschoben. Nicht mal, wenn es wirklich wichtig war.

Tja.....es wäre alles halb so wild, wenn ich ihn nicht täglich sehen würde, und wie er sein vollkommenes Glück auch in der Firma auslebt, überall stehen Bilder an seinem Arbeitsplatz. Mich hat er verleugnet wo es nur ging. Sagte maximal da gibt es jemanden, wenn er während unserer Zeit gefragt wurde, ob er eine Freundin habe.

Das geht mir schon sehr an die Nieren momentan. Bis zu dem Punkt wo ich nicht wusste, dass er wirklich sofort jemand Neuen gefunden hat, dass er wirklich sofort zu ihr zog und alles in seinem Leben verändert hatte, ging es mir so lala. Und seit knapp drei Wochen weiß ich, dass er bereits seit August bei ihr wohnt. Und das Schlimmste ist, dass wir bis November noch halbwegs normalen Small Talk Kontakt hatten in der Firma, bis dahin wusste ich nichts von seiner neuen Freundin.

Ich habe mittlerweile einen Krampf im Magen, wenn ich nur sein Parfum rieche. Und das Schlimmste ist, ich habe das Gefühl, ich bin die Schlimme, die Looserin und ich habe mich immer frei in der Firma bewegt, mittlerweile verstecke ich mich, plane selbst die Toilettengänge, damit ich ihn nicht im Flur treffe. Es fühlt sich an wie acht Stunden Stress, nicht die Arbeit, sondern er. Ein paar Mal habe ich gekämpft und bin sogar extra in seine Nähe, um mich mit ihm zu konfrontieren. Doch seine stolze Art, wir ignorieren uns inzwischen gegenseitig, wobei das von mir ausging, ich hatte einfach keine Lust mehr ihn auch nur zu grüßen (woraufhin er noch sauer wurde und voller Unverständnis war).

Ich habe auch ein paar Mal mit dem Gedanken gespielt mich an ihm und seiner absolut widerlichen Art zu rächen, aber was soll das helfen? Am Ende hab ich noch im Büro Probleme, denn ausserhalb begegnen wir uns nie und das wird vermutlich nie passieren.

Allein wenn ich diese Zeilen schreibe, wird mir wieder krampfig im Magen. Ich will meine Gesundheit nicht ruinieren.

Ich habe zwar viele Freunde, jedes Wochenende bin ich woanders und wir unternehmen viel, was mir auch Spaß macht, ich freue mich auf die Wochenenende, früher hab ich mich eher gefreut auf Montag, ihm wieder zu sehen, denn am Wochenende unternahmen wir so gut wie nie etwas, da war ihm mit mir alles zu viel. Das Fahren zu mir (ich wohne gerade mal 20km weg von seinem früheren Wohnort). Und heute ist er wirklich zu allem bereits.

Ich frage mich was ist das, was mich so verletzt, ich will ihn definitiv nicht wieder, er hat mich fast ein Jahr lang angelogen, vermutlich hintergangen und ich war ihm nichts wert, was mir im Nachinein bewusst wurde. Ich habe ihn immer verdeidigt, wenn er nicht dabei war Er ist halt Sportler mit Leib und Seele, damals war er engagiert im Jugendtraining, ,da hab ich immer gesagt, wenn mal wieder Freunde fragten, wo er sei, dass er nicht kommen könne, weil er so viel zu tun habe. Und heute weiß ich, das war alles erlogen, er hätte viel mehr Zeit mit mir verbringen können.

Mit mir war er nicht einmal per Facebook befreundet damals, das sei nicht gut, weil wir ja zusammen arbeiten. Kino? Wenn wir ins Kino sind, nur 100km weit weg, damit und bloß keiner von den Kollegen sieht. Ebenso in Clubs feiern? Nur ganz weit weg in die übernächste Großstadt, damit wir niemanden sehen.
Und sein Beziehungsstatus per Facebook war 3 Tage nach unserer Trennung in Beziehung geändert. Jeder fragte mich, ob wir es nochmal probieren und ich dachte, es sei eher von ihm ein Gag mich auf die Palme zu bringen, heute weiss ich es besser.



Ich selbst komme zum Ergebnis, es ist gekränkter Stolz, meine Ehre, meine Würde ist verletzt. Ich laufe geduckt herum und komme mir blöd vor vor ihm, obwohl ich nichts gemacht habe, wofür ich mich irgendwie schämen müsste und dennoch.

Kennt das jemand? Vor allem graut es mir immer wieder, wenn ich ihn sehe, sogar seinen neuen Wohnort hat er dort angemeldet, das Autokennzeichen trägt ihre und seine Initialien, ich könnte da wirklich kotzen.

11.12.2014 10:34 • #1


M
du bist gekränkt.....

nimmst was er tut, persönlich....
und fühlst dich herabgesetzt.....

denk doch mal darüber nach, was genau dich so kränkt...?
du verletzt dich selbst, wenn du zulässt,
daß dieses negative gefühl so viel raum in deinem leben einnimmt....

überlege, ob du ihm nicht einfach verzeihen kannst,
ihm sein neues glück einfach großmütig mit einem lächeln gönnen solltest

eure beziehung hat dich auch nicht glücklich gemacht....
öffne lieber wieder die augen....
sieh all die kleinen positiven dinge um dich herum....
und nimm elles schöne wieder wahr....

das geht nicht sofort...aber man kann es üben...
dann wird es jeden tag besser....

11.12.2014 13:31 • #2


A


Täglich sehen, Wut, endlich abschließen - Er kann das

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I
Hi,

ich kenne dieses Gefühl. Eine andere bekommt das, was man nicht bekommen hat.
Es ist so, als hätte er sich das Beste für jemand anderen aufgespart. Ich bin nie diejenige gewesen, das berühmte ein und alles, was ich so gerne gewesen wäre. Das lässt mich zumindest nicht los.
Meine Gedanken kreisen ständig darum, warum ich es nicht war. Ich durfte für den S. herhalten. Mitanzusehen, dass eine andere alles bekommt, ist ein Schlag ins Gesicht und kratzt selbst das stärkste Ego an, denn es vermittelt einem das Gefühl, nicht gut genug gewesen zu sein.
Ich weiss mir auch nicht zu helfen und versuche einfach nicht mehr zurückzugucken und mich von dem Mann fernzuhalten .

11.12.2014 20:57 • #3


C
Danke erstmal

@minna und ironflat:

Es ist leider genau wie ihr schreibt. Ja, man wäre gern das ein und alles gewesen. Und das ist der jetzige Partner.

Ich denke auch ich bin gekränkt. Und zwar sehr. Ja, es ist dieses unzufriedene Gefühl, das während unserer Zeit entstand und genau durch das hätte gelöst werden können, was jetzt mit der neuen Partnerin möglich ist. Direktes Beispiel. Urlaub mit mir? Undenkbar. Geht nicht, keine Zeit und kein Geld und überhaupt. Und jetzt wurde der Urlaub gebucht, der erste....für gleich mal 2 Wochen und kein billiger Urlaub. Und im Geschäft posaunt er noch herum Das kriegen wir hin, egal wie. Ich bin fast vom Glauben abgefallen.

Ich kann es nicht gönnen, es geht nicht, ich weiß nicht wie ich das schaffen soll. Klar sind um mich herum tolle Freunde, ich habe viel Spaß aber es gibt immer und immer wieder diese ekelhaften Rückfälle. Und genau das nervt mich unglaublich, dass er null an mich denkt (davon gehe ich aus) und er immer noch so viel Platz in meinem Leben einnimmt.

Dieses gelebte Glück. Er hat abgenommen, er treibt nun Sport. Er macht nun alles, was er an mir immer kritisiert hat (ich war immer auf meine Figur bedacht, mag Sport). Bei mir war er ein Sportmuffel. Er hat sogar aufgehört zu rauchen für sie. Bei mir hat er meine Wohnung vollgequalmt, dass ich heute noch in den Gardinen den Gestank habe.

11.12.2014 21:09 • #4


I
jaaaa, mir geht es ganz genauso. Ich hab das Gefühl, er hat alles, ich hab nichts.
Ich gehe als Verliererin aus der Nummer raus. Sein Leben ist voll, mein Leben ist leer. Er steht am Anfang, ich am Ende.
Und mich regt es auch wahnsinnig auf, dass ich so traurig, wütend, verletzt (verzweifelt, frustriert, verbittert, ach die Liste ist endlos) bin, während er einfach sein Leben weiterlebt und glücklich ist. Er guckt nicht mehr zurück. Er denkt nicht mehr an mich, er macht sich nichts aus mir. Deswegen kann ich mir die ganze Show á la: guck mal, wie gut es mir geht ersparen, ihn interessiert es sowieso nicht.
Lektion in Demut.
Ich versuche nicht einmal zu denken, dass das neue irgendwann seinen Glanz verliert und er auch bei ihr Zweifel bekommt, ich wünsche mir einfach, wieder bei mir selbst anzukommen und diesen ganzen Mist hinter mir lassen zu können. Ich möchte einfach meinen Frieden schliessen. Wieder gerade stehen können, ohne diesen Knacks, den er mir zugefügt hat. So banal das klingt, vielleicht ist Selbstliebe das Schlüsselwort.

11.12.2014 22:05 • #5


I
... mir wird gerade klar, dass ich wütend auf ihn bin, für Dinge, für die er nichts kann (mal abgesehen davon, dass er mich wie den letzten Dreck behandelt hat, was ich vielleicht irgendwann einmal vergeben, aber nicht vergessen werde).

Ich bin wütend, weil ich mit meinem Leben unzufrieden bin. Weil ich feststecke, während es bei ihm so aussieht, als hätte er freie Bahn und ihm alles zufliegt. Ich bin wütend weil ich nicht voran komme, weil mein Weg schwerer ist (Medizinstudium) als seiner, aber das habe ich mir so ausgesucht, weil es noch nie meine Art war den leichtesten Weg zu gehen. Seine schon. Und darum beneide ich ihn.

Ich trage ein größeres Päckchen als er (keine Familie im Gegensatz zu ihm), ich musste immer für alles kämpfen und dafür kann ich nichts und es nicht fair, mich dafür abzuwerten. Ich glaube, das hat ihm Angst gemacht. Das Leben hat bei mir schon Spuren hinterlassen, ich bin nicht mehr 19 und hopse nicht mehr ständig so fröhlich wie ein Wombat durch die Gegend.

Er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich es nicht wert bin, dass ich nicht alles verdiene, dass mit mir etwas nicht stimmt. Aber so jemand hat auch von mir nichts mehr von mir zu erwarten.

Leider nimmt es einem niemand ab, dass eigene Leben in Ordnung zu bringen. Dafür muss man selbst sorgen. Für mich ist es an der Zeit, mich um mein eigenes Leben zu kümmern, statt ständig auf seins zu blicken und ihn um die Möglichkeiten und das Glück, das er hat, zu beneiden.
Am Ende ist jeder für sich und sein Glück selbst verantwortlich. Deswegen werde ich diesen schei. endlich loslassen (hoffentlich). Es ist Energieverschwendung. Ich glaube, bevor ich mich in die nächste Romanze stürze, fange ich erstmal an, mich selbst zu lieben und ich werde hoffentlich vorsichtiger sein.

Sorry, ich sprenge das Thema, aber wie das so ist, wenn einem ein Licht aufgeht

11.12.2014 22:23 • #6


C
Tja, du sprichst mir haargenau aus der Seele.
Ich war bevor ich ihn kennen gelernt habe immer sehr zufrieden mit meinem Leben, ich war sehr glücklich. Hatte viele Hobbys und alles was dazu gehört. Klar habe ich die Hobbys, die Freunde und so weiter auch noch. Aber es ist, als hätte man mir etwas entzogen......

Ich habe mittlerweile akzeptiert wie es ist, es gäbe kein Zurück mehr, selbst wenn wir nun einen erneuten Anlaufen testen könnten, würde ich definitiv Nein sagen.

Trotzdem nervt es mich gewaltig, dass ich mich als Verliererin des ganzen fühle und dass in meinem Kopf sein Leben mit der Neuen mehr Platz haben als mein eigenes.

Genau wie du schreibst, sollte ich mich um mich kümmern und die schönen Dinge realisieren und überlegen, wie ICH weiter komme. Nein ... was tue ich ?!? Ich hoffe, dass er scheitert. Ich hoffe dass er nicht glücklich ist.

Anfangs habe ich auch wenn ich ihm begegnet bin eine Show versucht zu halten: Wow sieh her was du verloren hast und wie toll ich bin. Aber da es ihn einen sch***** interessiert, habe ich keine Lust mehr, ihm was vor zu spielen, ich versuche neutral zu sein, meine depressive Haltung muss er nicht mit bekommen, das muss nicht sein, dass er sich daran noch aufgeilt. Aber es muss nicht sein, dass ich mir was vorspiele und sobald er aus dem Blickfeld verschwunden ist, bin ich wieder traurig.

Ich glaube die Kunst liegt darin, dass man den Fokus aufs eigene Leben hat, sooooo leicht gesagt. Aber getan? Sehr schwer.

12.12.2014 07:21 • #7




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