Kurzfassung:
Vor ca. 8 Jahren war ich mal kurz mit einem Typen zusammen, der mich nur für S. ausgenutzt hat. In Wirklichkeit war er an einem anderen Mädel interessiert und hat sich sogar bei mir ausgeheult, dass er sie nicht kriegen kann (sie hatte kein Interesse). Wollte auf den Schock hin am nächsten Tag Schluss machen, da hatte er mich schon überall geblockt.
Bin in ein kleines Loch gefallen, würde aber sagen normal für die Umstände.
Kurz nachdem ich diese Trennung so halbwegs überwunden hatte, kam ich mit einem Bekannten zusammen, wir kannten uns schon länger und irgendwie fanden wir uns dann nach ein paar intensiveren Gesprächen doch interessanter.
Nach ca. 6 Monaten Beziehung fand ich durch Zufall heraus, dass er die ganze Zeit noch eine 2. Freundin hatte. Eine Freundin der Freundin hatte ihn auf Facebook mit ihr auf einem eindeutigen Foto verlinkt.
Ich stellte ihn zur Rede und habe es netterweise seiner 2. Freundin noch mitgeteilt, was er da für einen netten Freund hat.
Sie machte Schluss und er machte mich verantwortlich, ich hätte seine Beziehung zerstört. Dämlich ich weiß, aber damals fiel ich wieder zurück in das Loch, nur diesmal war es größer. Bekam ein 3/4 Jahr Antidepressiva und wartete vergeblich auf einen Therapieplatz.
Hatte danach die Schnauze von Männern voll. Hat viele Jahre gedauert, bis ich nicht alles sofort abgelehnt habe, was in Form von Interessebekundung ankam.
Vor 2 Jahren lernte ich einen Typen im Internet kennen. Wir waren uns sofort sympathisch, allerdings Fernbeziehung über 1500 km. Alles lief top, waren 2x im Urlaub, es waren keinerlei Anzeichen erkennbar dass er nach fast 1 Jahr von einem auf den anderen Tag Schluss machen würde und selbst noch nicht mal weiß warum. Im Nachhinein sage ich, er hat gemerkt dass zu einer Beziehung doch mehr gehört als Friede Freude Eierkuchen und jeden Abend tel. + alle 3-4 Wochen für ein langes WE treffen.
War wieder zurück im tiefem Loch, hatte diesmal aber psychologische Unterstützung.
Nachdem die ersten 3 schlimmen Monate überstanden waren, dachte ich, ich erfülle mir meinen Langzeitwunsch: auswandern nach Skandinavien. Geplant für Ende April 2020.
Hatte dann letztes Jahr angefangen mich mit allem genau auseinanderzusetzen und schonmal Kontakte zu knüpfen.
Durch Zufall fand mich ein sehr netter Typ. So viele Gemeinsamkeiten, alles lief perfekt. Ich wollte erst nicht, da die alte Beziehung noch nicht ganz verarbeitet war, aber ich beschloss ihm eine Chance zu geben. War offen und ehrlich und er sehr verständnisvoll, dass ich grad aus einer Trennung komme. Er kam aus der Stadt wo ich hinziehen wollte. Wir kamen zusammen, er besuchte mich hier, ich besuchte ihn auch. Er half mir bei Wohnungssuche, Wohnungsbesichtigung etc. Ich nahm extra eine Wohnung in seiner Nähe, damit man sich dann oft und unkompliziert sehen kann. Dann fiel er Anfang 2020 in Burnout/Depressionen (hatte dazu ein Topic eröffnet). Er meldete sich immer weniger, ich zog mich aus Selbstschutz schon zurück weil ich ein schlechtes Ende ahnte. Mir ging es auch nicht sonderlich gut.
Nach 3 Wochen ohne Kontakt hatte ich heute Nacht eine ellenlange Nachricht. Er will im Juli alles verkaufen und nach Asien ziehen um seinen Kopf komplett freizubekommen. Das wäre das einzige, was er denkt was ihm jetzt helfen könnte. Er will mich eigentlich nicht verlieren, aber sieht im Moment keine andere Möglichkeit, aus seinem Loch rauszukommen. Hat anscheinend auch schon mit seinem Chef gesprochen und genaue Pläne.
Obwohl ich gut vorbereitet war (dachte ich), traf mich der Schlag. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen. Alle negativen Gedanken der letzten Jahre kommen hoch.
Mich plagen leider konkrete Selbstmordgedanken, da ich in allem keinen Sinn mehr sehe. Die Gedanken sind in den letzten Wochen häufiger geworden.
Fühle mich abgelehnt von allem und jedem. Weiß nicht wie ich jemals zu irgendwem Vertrauen aufbauen soll, wenn selbst die vertrauenswürdig erscheinenden Menschen einen nur enttäuschen.
Habe ständig Panikattacken und das Gefühl, gleich völligst durchzudrehen.
Mir ging es schon oft schlecht nach Trennungen, aber nicht so schlecht und auch ohne diese Gedanken.
Ich habe tatsächlich schon überlegt, in eine Klinik zu fahren. Habe aber Angst, dass ich da behalten werde. Der Umzug ist im Moment so mein einziger Lichtblick, und den will ich nicht riskieren. Hier ist alles gekündigt, neue Verträge sind unterschrieben. Es gibt also kein zurück, und ich will auch nicht.
Was kann man tun?
Bin 34 falls das eine Rolle spielt, und seit 6 Monaten in psychologischer Behandlung. Scheint aber wohl nix zu helfen.
07.03.2020 19:09 •
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