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Hi Lilu,

eigentlich ist fast schon alles gesagt worden, was ich zu bemerken hätte zur Frage der Beziehung als Arbeit.
Für wesentlich halte ich in diesem Zuammenhang, dass gerade der Wiederaufbau des Vertrauens eine Arbeit darstellt. D.h. es muss bewusst das Vertrauen wieder hergestellt werden. Der Partner sollte beruhigt werden, ohne dass er von sich aus unangenehme Fragen stellen muss, wie z.B. Wo willst Du hin? Wo warst Du? Wer ist das? etc.

Klar ist alles Arbeit. Auch gute Freunde wollen doch gepflegt werden. Nur wenn der Partner diese Arbeit nicht leisten kann oder will, läuft es zwangsläufig darauf hinaus, dass nach einem gewissen Zeitraum die Luft raus ist. Man hat ja häufig keine Verpflichtungen, wie z.B. Kinder oder finanzielle Abhängigkeiten. Meine Eltern waren bis zum Tod meines Vaters zusammen. 47 Jahre - nein, so alt bin ich nicht, erst 36 . Wie alle hatten auch sie ihre Probleme, aber sie waren Kompromissbereit. Etwas was in jeder Art von zwischenmenschlicher Beziehung genauso erforderlich ist, wie im unternehmerischen Bereich. Jeder Vertragsabschluss erfordert doch auch Kompromisse und Zugeständnisse.

Zu einem wirklichen Kompromiss, zu einer Vereinbarung gehören jedoch immer mindestens zwei Personen.
Ich meine, wenn sich nur einer der Notwendigkeit der Arbeit für eine langfristige Beziehung bewusst ist, gerät er entweder ins Hintertreffen oder es findet sich keine Vereinbarung.
Wi gesagt, Vertrauensaufbau ist harte Arbeit und diese sollte initiativ von dem geleistet werden, der zum Bruch des Vertrauens beigetragen hat.

Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass mein Freund mit einer entwaffnenden Ehrlichkeit geschlagen ist. Ich bin wirklich glücklich, dass ich mir sicher bin, dass er mich nicht belügt. Auch wenn ich nicht weiss, ob es mit uns noch weitergeht. Ich habe zumindest die Sicherheit, dass ich respektiert werde. Respekt scheint mir doch häufig in Beziehungen zu fehlen.

Viele Grüsse, Anja

17.07.2002 17:33 • #16





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