Nach 26 Jahren Ehe möchte ich mich trennen

Zitat von ElGatoRojo:

Keine Ahnung. Naja - könnte wohl anders beurteilt werden. Weil eben der Mann der böse Vernachlässiger und das emotionale A'loch wäre und der womöglich bereits seit Jahren eine Affäre hätte. Meinst du das so?

So in etwa. Ich meine nach allem was ich hier gelesen habe schon, dass Männern emotionale Vernachlässigung härter angekreidet wird und dass Männer da leichter zu Fremdgängern oder Warmwechslern abgestempelt werden.
Zwar bin ich sonst eigentlich eher der Meinung, die Geschlechter geben sich da nichts, aber in diesem Thread erschüttert mich schon bisschen, was dem TE alles angekreidet und untergeschoben wird obwohl er vollkommen integer und anständig rüber kommt.

Zitat von ElGatoRojo:

Es gibt offenbar manche Frauern, die denken, dass eine Frau keinen Fehler machen kann. Also muss für ein Problem logischerweise ein Mann verantwortlich sein.

Ja, wobei hier der arme TE ja nicht einmal einen Fehler gemacht hat.
Ok, er hat das 20 Jahre so mitgemacht... Ja. Sagt ja aber selbst ist okay, aber jetzt möchte ich halt gerne was anderes.
Wenn das nicht mehr als sein gutes Recht ist, egal welcher Gedanke ihn darauf gebracht hat, dann weiß ich auch nicht.
Soll schon Leute geben die nach der Lektüre eines Romans oder dem Schauen eines Films ihr Leben umgekrempelt haben. So what ?
Wäre eine echte Affäre hier vorausgegangen, würde ich das auch nicht ganz so unparteiisch sehen. Aber das ist ja nicht so.

Zitat von alleswirdbesser:

Meines Wissens ist die Wüste schon besetzt

Zitat von Peter9871:

Sie wird sich auch nicht ändern, das will sie nicht, ich soll mich ändern. Das will ich aber nicht mehr.

Ich kann deinen Entschluss zu gehen verstehen. Es wird sicher noch viel Neues und Gutes kommen.

Tja, dieser Anspruch das sich ein Partner doch einfach nur ändern müsste....
Das funktioniert einfach nicht. Irgendwann ist jeder doch recht festgefahren. Und wenn keiner mehr ändern kann und will, geht's den Bach runter.

Akzeptieren kann helfen. Zu wissen, der oder die andere wird sich nicht ändern. Akzeptieren und versuchen damit zu leben. Funktioniert auch. Im bestimmten Rahmen.

Aber bei euch kann ich mir das nicht vorstellen. Alles hat Grenzen. Da sind die Gegensätze einfach zu groß geworden, leider.

Alles Gute für die neue Zeit!

Zitat von Peter9871:

Auf Dauer hält das keiner aus, daher halte ich es für beide am besten, wenn ich ausziehe.

Ja, da hast du recht. Sie wird ihre Gründe haben, warum sie dich ablehnt und dass du das nach so langer Zeit nicht mehr kannst und magst, ist vollkommen klar.

Alles Gute für Dich!

Lieber TE, es ehrt Dich, dass Du diese lange Durststrecke zum Wohle Deiner Familie so lange durchgehalten hast.

Jetzt ist es Zeit, an Dein Glück und Wohlergehen zu denken! Wenn möglich, ohne einen Scherbenhaufen zu hinterlassen.

Ich möchte nicht schwarzmalen -
nur solltest Du Dich innerlich vorbereiten, auf das, was passieren kann.

Dein Plan, die neue zarte Flamme außen vor zu lassen, ist sehr vernünftig, das vorne weg.

Aber: der, der sich trennt, ist meistens der Ar.! Stell Dich bitte darauf ein, dass man Dir allein die Schuld für das Ende dieser Ehe geben wird. Was Dich bewogen hat, diese Entscheidung zu treffen, interessiert die wenigsten.
Und wenn in ein paar Monaten
dann doch die Neue auf der Bildfläche erscheint, wird sie trotzdem als diejenige herhalten müssen, auf die man alle Schuld abwälzen kann. Und natürlich wird man Dir Warmwechsel unterstellen. Hat man hier ja auch schon getan. Ich frage mich, was an einer solchen Ehe „warm“ sein soll!?

Mein Partner hatte eine genauso traurige Ehe, wie Du sie führtest. 24 Jahre Ehe, ab dem 4. Kind kein Imtimleben mehr - klar, die Versorgerehe war damit garantiert für lange Zeit gesichert - er lebte im Keller, sie oben, es war nichtmal mehr eine WG. Er stand kurz davor, sich was anzutun. Er hielt an der Ehe fest, um seinen Kindern das gewohnte Leben zu erhalten und weil es ihm wichtig ist, von jedem geschätzt zu werden. Er hat alles für seine Kinder getan und sein persönliches Glück hinten angestellt. Für den Absprung hatte er aber leider eine Fluchthelferin. Mich.

Ende vom Lied:
Exfrau hetzt die erwachsenen Kinder erfolgreich gegen ihn auf, sie wenden sich ab, obwohl sie wissen und selbst miterlebt haben, wie unglücklich die Ehe verlief. Ich bin die Schuldige, die der Mutter den Vater ausgespannt hat. Die Exfrau ist das arme Opfer. Und er soll zahlen, zahlen, zahlen. So einfach funktioniert das Schubladendenken einer gekränkten Exfrau - wohlgemerkt nahezu 3 Jahre nach Trennung!

Trotzdem: mein Freund hat diese Entscheidung nie bereut, viel eher bereut er, sie nicht schon viel eher
getroffen zu haben, nachdem er nun
realisieren musste, dass ihm sein jahrelanger Verzicht auf persönliches Glück seitens der Kinder so gar nicht gedankt wird. Er ist und bleibt für sie trotzdem der Ar.!

Viel Glück!

@alleswirdbesser

Zitat von alleswirdbesser:

War das seine persönliche Entscheidung oder hat man ihn dazu gezwungen?

Erst mal war es seine persönliche Entscheidung, durch jahrelanges fremdgehen seine Ehe „traurig“ zu gestalten….wirklich unfassbar, dass ihm das in seiner Familie keiner dankt