Nach 26 Jahren Ehe möchte ich mich trennen

Mit ist gerade ein Gedanke durch den Kopf gegangen. Würde man einen Single, der 20 Jahre so lebt, auch kritisieren, dass er nicht aussteigt und sich nicht endlich eine Frau nimmt, um das Zölibat zu beenden? Bitte versteht mich nicht falsch, ich könnte das auch nicht, jeden Abend neben einem Mann liegen und es geschieht nichts, jahrelang…. Ich glaube er hätte schon nach kurzer Zeit meine Stimmung mitbekommen , ohne darüber zu reden.

Was ich aber gedacht habe - Peter hat trotz Zölibat ein Familienleben geführt, wenn auch in abgespeckter Form. Und vielleicht wollte er all die Jahre nicht darauf verzichten. Er hatte das, was ein Single nicht hat außer 6. und vielleicht war sein „Leid“ ihm deshalb nicht richtig so schlimm vorgekommen, dass er lieber allein wäre. So wie man von einem Single nicht erwarten kann, dass er nach 20 Jahren Singleleben auf einmal den perfekten Partner abgibt und den gemeinsamen Alltag locker wuppt, so kann man auch von einem Familienvater nicht erwarten, dass er all das, was er hat, einfach aufgibt und alleine glücklich ist.

Ich selbst bin anders drauf, das ist nur meine spontane Überlegung dazu.

Peter hat es nicht geschafft früh genug auszusteigen, als die EF angefangen hat ihm das Körperliche zu verweigern, und ist der Familie zuliebe geblieben. Nach 20 Jahren kam er erst auf diesen Gedanken, als er gemerkt hat, wie schön das ist, worauf er freiwillig die ganze Zeit verzichtet. Davor war das wohl nicht so präsent.

Was würden die Männer hier schreiben, wenn eine Frau behaupten würde, sie überlege sich den Mann zu verlassen, weil er Impot. ist? Hier würde Verständnis für den Mann herrschen, nehme ich an, denn er kann das eventuell nicht anders. Von einer Frau wird meist erwartet, dass sie immer kann, sie muss ja keinen hoch bekommen dafür (Entschuldigt). Ich will die Frau hier nicht in Schutz nehmen, sie hat sich offenbar nicht mal bemüht etwas zu ändern. Ist nur allgemein ein Gedanke

Zitat von E-Claire:

Bei allem anderen bin ich absolut bei dir, bei dieser Formulierung wäre ich geneigt, ein Peter hat abgewogen und andere Dinge waren zu dem ...

Ich wollte im Grunde genommen andeuten, dass die Kinder damals so klein waren, dass er das nicht über Herz bringen konnte. Er nahm das hin, weil er nicht nur an sich gedacht hat, sondern in erster Linie an seine Familie. Und so sind 20 Jahre ins Land gegangen. Der Kuss einer alten Bekannten hat nun das lang (zwangsläufig) erlöschene Feuer geweckt und nun macht er sich erst jetzt Gedanken über eine Trennung. So in etwa verstehe ich ihn zumindest.

@Gast006

Zitat von Peter9871:

Ihr könnt mir glauben, dass ich wirklich alles versucht habe, das wieder in die Gänge zu schieben, aber da war einfach nichts zu machen, ich denke, das Problem ist physisch, da ist bei der schwierigen Geburt wohl etwas kaputtgegangen, ob im Körper oder im Kopf, ich weiß es nicht. Sie hat einfach keinerlei Antrieb in dieser Richtung, und will es absolut nicht.

anscheinend schafft sie es ist, ihm klar raus die Wahrheit zu sagen, was von allem oder etwas ganz anderem zutrifft. Vielleicht schämt die sich auch - es ist total schade, dass sie das nicht offen ansprechen kann und beide einen Weg finden, damit umzugehen - S ist ja nicht nur rein - raus. Der Wille fehlt, das Thema, was ihren Mann ewig belastet, anzugehen, ihr und auch um ihm entgegenzukommen - mit welcher Lösung auch immer - und das finde ich das traurige / bedenkliche daran. Darüber hinaus findet kaum gemeinsame Qualitätszeit statt, nichtmal Händchenhalten bei einem Spaziergang ist drin. Irgendwas blockiert sie da aber da sollte ihre Ehe es wert sein, sich das anzuschauen. Wenn nicht, wäre es fair von ihr, ihn loszulassen und nicht nur die Annehmlichkeiten zu sehen. Sie soll endlich auch mal Tacheles reden, auch wenn sie ihn nicht begehrt/ liebt - bisher kam ja dennoch ein ich liebe dich von ihr, ob ernstgemeint oder dahergesagt keine Ahnung, ich war nicht dabei und zweifel es aufgrund bisheriger Schilderungen leider an.

Zitat von Gast006:

Mooooment Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der TE irgendetwas davon geschrieben hat, dass seine Frau nicht mehr kann aufgrund von ...

Gesundheitliche Einschränkungen müssen ja nicht immer im physischer Form vorliegen und auf den bloßen Blick erkennbar sein. Es kann hormonell bedingt sein oder psychisch. Ich kenne mich mit der Thematik nicht aus. Fakt ist sie hat nichts dagegen getan und hat seine Bedürfnisse nicht ernstgenommen. Sie war glücklich so wie es ist, denn es fehlte ihr an nichts. Seine Anliegen - sein Problem. Und daher will ich sie hier gar nicht erst verteidigen, sondern nur erwähnen, dass es auch einem Mann passieren kann und das Verständnis hier höher wäre. Zum Arzt geht dann übrigens auch nicht jeder.

Zitat von Gast006:

jetzt hab dich nicht so,

Hat das jemand geschrieben? Ich verstehe Peter bestens und wäre wahrscheinlich noch früher weg.

Zitat von Gast006:

Ach, wenn jemand sagt, ich konnte es 20 Jahre irgendwie ertragen, aber jetzt reicht es. Dann war es für dich also 20 Jahre ok. Das erzähl mal einer ...

Hast du den letzten Beitrag von Peter gelesen? Es liest sich nicht so, dass er das ertragen hat. Er hat sich damit abgefunden und nun fängt er damit an es überhaupt zu hinterfragen. Zurecht.