Lieber Stefan, ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber wenn man als Angehöriger seinen depressiven Partner jahrelang mitträgt, ohne das eine Besserung in Sicht ist - macht was mit einem, man wird selbst krank und kann diese Doppelbelastung nicht mehr ertragen.
Damit will ich nicht sagen, dein Kampf ist umsonst, aber dir aufzeigen, das der Weg lang und voll Hindernissen sein wird.
Tabletten wirken erst nach 6-8 Wochen. Dazu sollte man auch in Therapie gehen, weil man dort vermittelt bekommt, wie man bei Schüben mit umgeht. Man sollte auch den Partner mit ins Boot holen, wenn möglich, weil auch dieser dann zum einen sieht, du willst aktiv was verändern und zum zweiten, auch vermittelt bekommt, wie er sich schützen kann, wenn das Leiden durch die Krankheit übermächtig wird.
Auch wenn du von 2 Jahren schreibst, diese können so intensiv gewesen sein, das die 19 zuvor, da nicht als positiv Motor, als Durchhalteparole, gewertet werden. Vergangenheit ist nun mal vergangen, gelebt wird aber immer die Gegenwart - und da hat sie nun keine Kraft mehr für. Auch wenn sie Dich noch mag.
Der Partner sollte nicht als Therapeut, Fußabtreter oder sonstiges genutzt werden, dafür ist er nicht da. Dafür gibt es nun mal Fachpersonal.
Ich hoffe, du erreichst deine Ziele, sehe es aber wie Nemo.
08.02.2023 08:26 •
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