Hallo liebe Forenmitglieder...da mein Weltbild zusammengebrochen ist, suche ich hier Gleichgesinnte. Ich war ehrlichgesagt schockiert, als ich hier monatelang mitgelesen habe. Ich habe das Gefühl, dass das Thema Beziehung total verkopft angegangen wird. Es scheint in unserer Gesellschaft normal zu sein, dass man Lebensabschnittsgefährten statt lebenslanger Beziehungen hat. Und wenn man eine Trennung nicht verkraften kann, meinen viele Menschen, man sei ungesund abhängig, müsse auch alleine klarkommen...loslassen, damit man bereit für etwas Neues ist etc. Und man solle sich mit sich selbst beschäftigen, sich was Gutes tun, eigene Fehler durchleuchten. Auf Kinder und/oder Freunde konzentrieren, Arbeit etc. Kann man sich schlecht lösen, ist das gestört und man braucht einen Therapeuten.
Ich bin am Boden zerstört gewesen, als ich das alles gelesen habe und habe mich nicht mehr getraut, meine Geschichte preiszugeben. Eigentlich hätte ich gern Trost, Verständnis und Mitgefühl gehabt hier im Forum....aber die Angst, nun psychologisch durchleuchtet zu werden oder Tips zu bekommen, die mich verletzten, war zu groß.
Wenn das alles stimmt, was die Leute hier schreiben, dann möchte ich in so einer Welt nicht leben. Ich möchte nicht allein durch alle Probleme gehen, mich so lange selbst hinterfragen, bis ich verrückt werde. Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, wo Menschen ihre Partner auswechseln wie Unterhosen, und der Verlassene als psychisch pathologisch gilt, wenn ihn das bricht. Ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, wo Arbeit, Freunde oder Kinder über eine Beziehung gestellt werden. (Fast) Jeder Mensch braucht doch jemanden, der für ihn da ist. Jemanden zum gemeinsam durch dick und dünn gehen, zum gegenseitig Auffangen. Vertrauen, Verlässlichkeit, echte Liebe. Als Kind hat man seine Eltern. Keiner würde es einem Kind vorwerfen, wenn es seelisch zerbricht, wenn es von seinen Eltern verlassen wird. Warum sollte ein Erwachsener damit umgehen können? Man braucht doch einen Menschen, mit dem man alt werden kann, der einem Halt gibt. Arbeit dient doch dazu, sich als Paar oder Familie ein schönes, sicheres Leben zu sichern. Nicht als Selbstzweck. Kinder können NUR mit einem Partner entstehen...und sollten in einer Familie groß werden. Sie sind das PRODUKT einer Partnerschaft. Und kein Mensch kann doch nur für Kinder da sein, wenn er gleichzeitig niemanden hat, der ihn mal auffängt, für ihn selbst da ist. Außerdem muß man sich die Erziehung teilen. Freunde sind schön und gut. Sie können einem mal zuhören, was schönes unternehmen etc. Aber sie teilen doch nicht das ganze Leben und Leid und fangen einen in dem Masse auf, wie ein Partner. Freunde sind gute Gefährten, die eine Partnerschaft entlasten können...aber kein Ersatz für Partnerschft/Ehe. Ich bin traurig und habe jeden Lebensmut verloren. Ich sehe keinen Sinn mehr in Arbeit, Freunden etc. Für mich war das wertvollste im Leben meine Beziehung. Ich wollte mit ihm alt werden. Für mich ist das das wirklich Wichtige im Leben. Ich stehe vor dem Nichts. Aber ich habe das Gefühl, in unserer Gesellschaft gilt meine Einstellung als krank, unreif, unselbstständig etc.pp. Glaubt mir, ich kenne die ganzen Meinungen und Tipps....mich auf mich selbst konzentrieren, meine Psyche zu analysieren, warum ich nicht allein sein kann, Psychologen aufsuchen, loslassen, mir war Gutes tun, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied, erwachsene Menschen sollten auch ohne Partner einen Sinn im Leben finden etc.pp. Bitte keine weiteren Tipps und Kommentare dieser Art. Vielmehr wünsche ich mir Austausch mit Gleichgesinnten...denen es so geht wie mir. Denen diese Welt mit ihren Werten oberflächlich, einsam und sinnfrei erscheint.
10.08.2014 10:19 •
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