@ Adler
Schön, dass du wieder jemanden gefunden hast. Es ist ein tolles Gefühl. Kenne ich von mir selber. Es hilft (jedenfalls mir), wie Phoenix so schön geschrieben hat, unsere vom Narzissmus verbrannten Gesichter wieder leuchten zu lassen.
@ Lassy
Ich finde es ebenfalls schade, dass du so denkst. Es muss jeder für sich entscheiden was richtig ist und jeder ist selbst dafür verantwortlich. Jeder hat seine ganz eigene Geschichte und seine ganz eigene Art das zu verarbeiten.
Ich bin mittlerweile ca. 9 Monate in einer neuen Beziehung. Diese Beziehung hat mir persönlich viel geholfen, z.B. zu sehen, wie es auch anders laufen kann als es mit meinem Ex gelaufen ist, nämlich Ehrlichkeit, Vertrauen, Offenheit, kein Ausnutzen, jeder tut z.B. im Haushalt das was er leisten kann mit der größtmöglichen Mühe ohne dem anderen (wie mit meinem Ex) ständig erzählen zu müssen, was haushaltstechnisch jetzt notwendig ist, damit mal was erledigt ist oder eben immer nur ich mich gekümmert habe. Ich könnte noch so viel mehr aufzählen. Ich hatte dies bezüglich an mir selber gezweifelt. Ich dachte ich sehe das falsch oder habe zu hohe Ansprüche usw.
Die offiziell meinem Ex gegenüber ausgesprochene Trennung ist jetzt ca. 1 Jahr her. Aber die emotionale Trennung in meinem Kopf ist in den 3 Jahren davor Stück für Stück vorangeschritten. Nachdem ich 2009 in Behandlung war wegen meiner Depressionen habe ich angefangen mich immer mehr zu fragen, ob ich das, was zu dem Zeitpunkt da war, wirklich will. Ich habe mich gefragt, wie wichtig ist mir das, was ich glaube, wie eine Beziehung für mich Erfolg haben kann. Ich habe sehr genau hingesehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwar schon das Gefühl, dass es so nicht funktioniert, aber ich habe weiter nach Beweisen gesucht. Die habe ich im Laufe der Zeit gefunden. Ich habe angefangen wieder beruflich Seminare zur Weiterbildung zu besuchen. Dort gab es immer Feedback zum Abschluss. Ich wurde da positiver gespiegelt, als ich es von mir selber gedacht habe. Beim ersten Seminar, dachte ich noch, kann alles nicht sein. Beim nächsten Seminar wieder genau das gleiche positive Spiegeln und beim übernächsten und beim überübernächsten usw. Habe das immer wieder mit meiner Ehe verglichen. Ich habe dann immer mehr an Selbstvertrauen gewonnen und habe mich immer weiter von meinem Ex entfernt. Bildlich gesprochen bin ich meinen Weg in Richtung Licht / Sonne gegangen. Am Anfang habe ich versucht ihn mitzunehmen, was nicht funktioniert hat. Ich bin dann immer weniger auf sein Gejammer und seine Manipulationen eingegangen und bin meinen Weg, der mir richtig erschien, alleine gegangen. Es gab zwar viele Stolpersteine und ich bin oft auf die Nase gefallen. Aber ich habe mit jedem Meter den ich geschafft habe an Kraft und Klarheit gewonnen. Und konnte so mit immer mehr Abstand auf meinen Ex zurückblicken. Und das was ich da immer deutlicher gesehen habe, war ein kleiner Junge der emotional absolut kalt war, der mich ständig belogen und hintergangen hat, der es nicht geschafft hat, die Kraft aufzubringen um sich weiterzuentwickeln, der es nicht geschafft hat, die Stolpersteine zu meistern, für den 6 die einzige Lösung und der nichtvorhandene 6 die einzige Ursache für alle anderen Probleme war. Er saß in seinem dunklen muffigen Sumpf und hat sich selbst bemitleidet und andere oder Umstände dafür verantwortlich gemacht. Gab es Probleme ist er abgetaucht. Er war nicht anwesend. Das war mir zu viel. Ich habe erkannt, dass er nicht dazu in der Lage ist sich weiter zu entwickeln, aus seinen Fehlern zu lernen, weil er ja keine Fehler macht (seiner Meinung nach). Seine ganzen Lügen sind immer weiter aufgeflogen, Stück für Stück. Und ich hatte dann auch endlich mein ganz eigenes Problem gelöst (hatte ich hier schon mal geschrieben) und seine Fassade ist auch immer mehr zusammen gebrochen. Aber er hat mich trotzdem weiter angelogen, selbst als seine Lügen aufgeflogen sind. Dann war mein Zeitpunkt da um mich offiziell von ihm zu trennen. Gefühlsmäßig war ich das schon vorher - lange vorher.
Vielleicht wird es mit dem Hintergrund ersichtlich, warum man sich auch nach recht kurzer Trennungszeit schon wieder auf eine neue Beziehung einlassen kann. Das was andere erst nach der Trennung durchmachen, habe ich vor der offiziellen Trennung bearbeitet. Zum Zeitpunkt der ihm gegenüber ausgesprochenen Trennung war ich mit diesem Menschen fertig, ich wollte nie wieder zu ihm zurück und das hat sich bis jetzt auch nicht geändert. Er hat keinerlei Möglichkeit mehr mich zu manipulieren oder mich dazu zu bringen wieder zu ihm zurück zu kehren. Alle seine Argumente habe ich für mich als falsch erkannt. Und es passieren immer wieder die gleichen Dinge aufgrund der N.-Problematik.
Ich habe vielleicht noch nicht die ganze Ent-Täuschung überwunden und noch nicht ganz verarbeitet. Aber es ist keinerlei Wunsch mehr da, ihn jemals wiederhaben zu wollen. Sicherlich bin ich vorsichtiger geworden und schaue sehr genau hin, spreche aber für mich Unverständliches an und frage nach (nicht meinem Ex gegenüber, das bringt ja nichts, sondern meinem Umfeld gegenüber). Diese Gespräche bringen sehr viel. Es gibt auch noch Phasen in denen es mir wieder schlechter geht, aber das dauert nicht mehr so lange an. Ich komme da viel schneller wieder raus und die Abstände zwischen diesen Phasen werden immer länger.
Ich wünsche hier jedem, der noch nicht so weit ist, dass er/sie es auch schafft. Es ist möglich, aber es dauert. Bei mir waren es ungefähr 3 Jahre. Andere brauchen vielleicht / hoffentlich weniger.
27.11.2013 12:13 •
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