hey,
so, der montag liegt nun auch hinter mir, er brachte den mini pünktlich zurück. fragte ob er aufs klo dürfte ... ich verneinte das und sagte er kommt gar nicht mehr rein. da war ich wieder der unmensch, dem er aus diesem grund keinen unterhalt zahlt.
er versteht nicht mal, das ich nun zum jobcenter gehe wegen sozialhilfe bzw. arbeitslosengeld. die müssen ja in vorschuss gehen. auch das kapiert er nicht ...
dieser mensch hat keine ahnung vom leben, es ist unfassbar, alles das was er mir unterstellt hat ....
das hier habe ich ihm im letzten jahr geschrieben, ob er es gelesen hat? ich weiss es nicht. rückblickend erschreckt es mich selber. Lest es doch mal und sagt mir eure meinung ...
1. Du stellst hohe Ansprüche an dich, aber du kannst nicht von anderen erwarten, dass sie diese alle 1:1 erfüllen. Ich tue mein Möglichstes und gebe mir Mühe. Aber wenn wir so wie heute morgen sprechen, dann bin ich einfach hilflos … Ich denke dann, ich werde es dir nie recht machen können. Ich fühle mich dann klein. Kannst du das verstehen? Und das du sagst, ich schaffe hier ja sowieso kaum etwas, das ist schon fast unverschämt. Du hast gewisse Vorstellungen und ich auch. Entweder schaffen wir es einen Weg zu finden, oder nicht. Aber du kannst nicht erwarten, das nur ich an mir arbeite.
2. Heute morgen zum Beispiel: Oben lagen die Windeln, ich dachte, du bist so nett und bringst sie mit runter. Oder das Brot, das stand noch da, als du gefahren bist. Das Geschirr kann man doch auch in die Spülmaschine räumen, was ist daran so schwer? Das sind kleine Dinge, aber ich denke, was ist daran zu viel verlangt und das sind eben auch Dinge, die ich für selbstverständlich halte und ich nicht extra fragen oder darum bitten muss. Wenn ich den Tisch abdecke, dann decke ich ihn komplett ab und lasse nicht noch etwas stehen. So viel zum Thema ORDNUNG.
3. Mir zu sagen und das ist O-Ton „wenn ich sage du sollst die Herdplatte ausmachen, an den Türschlüssel denken, dann ist das so“ … da bekomme ich Angst … und das meine ich auch mit deinem herrschenden Verhalten. Wenn du was sagst oder machst soll ich es annehmen und akzeptieren, habe ich Wünsche kommt es mir so vor als wären diese egal.
4. Du selber hast mal die „Familienkonferenz“ vorgeschlagen. Das 1. Mal hast du sie gleich vergessen, danach habe ich es noch einmal probiert, da hatte keiner etwas zu sagen … Schade … Warum lassen wir das z. B. nicht wieder aufleben? Und es liegt nicht nur an mir, dass das in den Hintergrund gerückt ist.
5. Manchmal frage ich mich, warum du mich geheiratet hast. Hast du dir mal überlegt, wie du mit mir sprichst? Nur noch von oben herab. Ich soll dir Grund geben mich ernst zu nehmen … weißt du wie erniedrigend das ist? Und genau das meinte ich … diese Art ist genauso schlimm wie meine persönlichen Meinungen. Wenn du so von mir denkst, wird es nie besser werde. Du hast mich vor der Hochzeit 6 Monate mit Fynn erlebt, gesehen wie ich mit ihm umgehe … Auf einmal war alles verkehrt, nach und nach bist du mit immer mehr Dingen rausgerückt die nicht passen … Weißt du wie verletzend es ist sich sagen zu lassen man hätte sein Kind 10 Jahre falsch bzw. gar nicht erzogen? Wer gibt dir das Recht so etwas zu sagen? Und woher weißt du, das deine Sicht der Dinge immer die richtigen sind? Du kritisierst mich als Mutter und das ist umso schlimmer, weil wir ein gemeinsames Kind haben … Mir tut das weh und auch das ist ein Grund, den ich unter persönlich verletzend verstehe. Meine Eltern waren mein soziales Netzwerk, das ich Fynn gut betreut wusstel, ihn in guten Händen wusste … Geld neben dem Kindergartenplatz zusätzlich für eine Tagesmutter war nicht da … Aber dafür brauche ich mich auch nicht rechtfertigen.
6. Ich traue mich gar nicht mehr etwas zu sagen. Geht es mir mal nicht gut, bin ich wehleidig. Egal was ich sage es ist verkehrt. So wie gestern mit Fynn und dem Telefon. Soweit denke ich gar nicht … das es kaputt gehen könnte … Ich fühle mich von deinen ganzen Bedingungen überfordert … Ich werde dem nie gerecht werden können, das weiß ich jetzt schon. Und ich muss ehrlich sagen, das ich einige Dinge für total pedantisch halte. Hattest du früher immer einen Schlüssel dabei? Hast du nie etwas vergessen? Ich brauchte selten einen Schlüssel, weil immer einer da war und es keinem zu viel war an die Tür zu gehen …
7. Ich verstehe, wo du hin möchtest in der Erziehung und ich wiederhole mich auch nochmal, wenn ich sage, das ich deine Erziehung nicht schlecht finde. Ich finde sie nur sehr streng. Wo ist das Problem so eine gemeinsame Basis zu finden? Konsequenz und Grenzen ja, aber doch nicht auf so kleinliche Weise …
8. Und ich möchte gar nicht das du dich aus der Erziehung komplett raus ziehst, ich fand deine Ansätze immer gut, eben aber mit ein paar Einschränkungen … es wird doch nicht so schwer sein, auf einen Nenner zu kommen … Was hättest du gesagt, wenn ich nicht gewollt hätte, das du bei Fynns Erziehung mit redest?
9. Die Sache mit dem Planschbecken … Du sagst immer es ist wichtig, das Fynn Werte lernt. Das Planschbecken hatte für ihn Wert und wird von dir achtlos hinter den Schuppen geworfen. Wo ich dich schon, als es noch neben dem Komposter lag, gebeten hatte, es woanders hin zu legen. Du hast das nur als Angriff gesehen … Du hörst nur noch auf dem negativ Ohr …Und ich ergreife dabei auch nicht Partei für Fynn sondern versuche dann deine Interpretation von Werten zu verstehen. Ich finde, wenn man Dinge voraussetzt, muss man sie auch selber leben.
10. Ich glaube ja, das vieles daran liegt, das du so verbissen bist, was die Erziehung angeht. Ich sehe das lockerer, weil ich schon einige Jahre hinter mir habe und es manchmal einfach auch entspannter ist, Dinge laufen zu lassen. Einige erledigen sich von selber … - Das ist sicherlich nicht immer so machbar und gilt nicht für alles, aber ich finde bei einigen Dingen kann man mal 5e gerade sein lassen. Unabhängig davon kommt es doch auch auf das Alter eines Kindes an, was man von ihm erwarten kann. Henri wird kaum mit 3 schon die perfekten Tischmanieren haben.
11. Ich bin solche direkten Sätze wie „du lügst“ nicht gewohnt, bei uns ging es immer liebevoll zu und das möchte ich auch an meine Kinder weitergeben … Was ist daran verkehrt? Fynn hat so viel Mist mitbekommen und ist trotzdem ein ordentlicher Kerl geworden, er ist fröhlich und ausgeglichen. Und jedes andere Kind hat auch seine Macken, niemand ist perfekt oder fehlerfrei …
12. Du bist in letzter Zeit nur genervt gegenüber Fynn. Du bist nicht mehr so zu ihm wie am Anfang … Da haben wir getobt, gekuschelt und gelacht … Jetzt ist nur noch Kälte da. Knappe, kurze Antworten, nicht mal Blickkontakt. Ich denke ich weiß warum, weil du entweder dein negatives Gefühl mir gegenüber auf ihn projezierst oder weil du merkst, das Fynn eben nicht mal so umzupolen geht … Er ist ein Kind, keine Maschine. Er hat keine Knöpfe … Erziehung ist nicht leicht und geht nicht von heute auf morgen. 10 Jahre kann mich nicht ändern … Nicht von heute auf morgen, einige Dinge sicher gar nicht mehr. Und Fynn ist Fynn und nicht du als Kind. Manchmal denke ich, du erwartest all das von ihm was du als Kind schon so gemacht hast.
13. Und mir zu sagen, ich hätte nichts kapiert, ist einfach nicht gerechtfertigt. Ich glaube wir haben gemeinsam schon einiges umgesetzt. Wie gesagt, es ging aber nur nach deiner Sicht der Dinge … Entweder erziehen BEIDE oder es funktioniert nicht. Aber sich dann zurück zu lehnen und zu sagen „ich mache nichts mehr“ ist doch wohl auch Kinderkram … So viel dann zu „ich werde beide Kinder gleich behandeln“ … - Das sieht momentan auch nicht so aus.
14. Was mir auch immer noch auf dem Herzen liegt, ist das du nicht einmal zu meinen Eltern Danke gesagt hast für ihr Geschenk zur Geburt von Henri … Das hat doch auch etwas mit BENEHMEN zu tun … Ich verstehe oft nicht, das du Dinge erwartest, sie selber aber nicht umsetzt.
15. Die Sache mit den Steuern habe ich auch gerne gemacht. Wie oft habe ich dich gebeten, dass wir uns zusammen setzen wegen der restlichen Finanzen. Und ich würde das mit den Rechnungen auch schaffen, du lässt mich aber gar nicht. Du hast anfangs gesagt, du hättest deine Finanzen im Griff … Steuern hast du nicht gezahlt und das du im letzten Herbst/Winter kein Geld mehr hattest das lag sicher nicht nur an mir.
16. Das wir beim Frauenarzt stehen und einen nächsten Termin vereinbaren und du sagst, dass es vormittags nicht passt weil du mit Mickey zum Tierarzt musst war auch etwas wo ich dachte, das kann nicht sein … Und dann schaffst du es gar nicht mit ihm zum Tierarzt …
17. Das mit der Allergie war doch auch etwas, das du mir persönlich angekreidet hast. Selbst Christoph sagte „wichtig ist ja, das es deiner Frau wieder gut geht“ … So einen Satz habe ich von Dir noch nicht gehört. Und du bist mein Mann. Ich sollte dir wichtig sein … - das Gefühl hatte ich da schon lange nicht mehr …
18. Unser ganzer Streit geht doch hauptsächlich um die Erziehung. Ich habe einfach das Gefühl du siehst das so verbissen … Wovor hast du Angst? Ist Fynn deiner Meinung nach so schlecht erzogen? Bei mir hat sich noch nie jemand beschwert … Immer wenn er woanders war gab es nur Komplimente, wie gut er sich benehmen kann.
19. Wie siehst du eigentlich generell eine Partnerschaft? Gibt es bei dir Gleichberechtigung? Ich habe immer das Gefühl du möchtest eher der dominante Part sein … und das ist auch der Grund warum ich mich unterdrückt fühle.
20. Ich möchte das wir die Kinder liebevoll erziehen, klar mit einer gewissen Strenge, aber nicht mit dem Holzhammer … mit Regeln ja aber nicht nur mit Verboten. Ich möchte das sie befreit aufwachsen, das sie lachen und glücklich sind, das sie ihre Kindheit genießen können und als Erwachsene sagen können „Meine Kindheit war toll“. So wie ich das auch von meiner Kindheit behaupten kann. Und du hoffentlich auch …
21. Ich möchte das wir an einem Strang ziehen, aber ich war immer ehrlich und habe dir gesagt, das ich nicht so streng bin wie du, das ich damit Probleme habe und Unterstützung brauche. Ich war immer ehrlich … Und ich hätte deiner Erziehung nicht zugestimmt, wenn ich dir nicht vertrauen würde. Ein Kind in die Hände eines anderen zugeben ist nämlich schon eine Vertrauenssache …
22. Wie gesagt, daran, das ich nicht immer alles so umzusetzen schaffe, wie du es gerne hättest, siehst du doch schon, das es viel zu viel auf einmal ist. Solche Dinge wie mit dem Telefon gestern … So weit denke ich im Traum nicht … und das sind die Unterschiede … Da werden wir sicherlich noch öfter anecken. Und wenn du mir nicht auch ein Stück entgegenkommst, dann werden wir es nie schaffen …
23. Ich möchte es aber schaffen und ich werde alles mögliche tun, das wir es schaffen, das Fynn und Henri weiterhin mit uns zusammen aufwachsen könne. Beide brauchen uns doch … Nur wird das nur funktionieren wenn wir beide an uns arbeiten … und auch du deine Fehler vielleicht mal eingestehst. Du kannst ja gar nicht mit einem ruhigen Gewissen hier aus dem Haus gehen, weil du meinst, ich mache alles falsch. Gibt es auch irgendetwas positives das du noch an mir siehst? Wenn dem nicht so ist, hat es doch mit uns keinen Sinn mehr. Jeder muss in einer Ehe Kompromisse eingehen und jeder muss einen Schritt auf den anderen zu gehen.
24. Konsequenz und Grenzen in der Erziehung, Selbstständigkeit … alles gut, Respekt, Benehmen und Ordnung, Werte. Aber solche Dinge wie Schlüssel vergessen und nicht aufmachen oder das mit dem Telefon … das sind für mich dann einfach Dinge die unten anstehen … Wo bleibt da die Leichtigkeit Kind zu sein?
25. Ich sage dir doch auch nicht, was du hast keine Steuern bezahlt, dann sieh zu wie du das hin bekommst und du kannst hier erst wieder rein, wenn du das gemacht hast. Habe ich dir jemals zum Vorwurf gemacht, das du im Herbst / Winter kein Geld hattest? Und ich, obwohl deine Worte waren, das du dir locker ein Kind leisten kannst, bisher kaum etwas für Henri bezahlt hast? Nein, mache ich nicht … weil niemand perfekt ist. Es gibt auch nicht perfekte Erziehung oder das perfekte Kind. Jedes Kind ist anders und einzigartig.
DA steht es doch schwarz auf weiss, oder?
LG
25.09.2013 12:15 •
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