Heute hat sich mein Narz wieder gemeldet. Wie immer geht es ums Geld- das Geld, das er angeblich noch von mir bekommt. Und natürlich Vorwürfe und Belehrungen. Pech für ihn- mit der Scheidung ist alles fixiert. Kein Geld mehr für ihn. Pech aber auch! Inzwischen bin ich so weit das fast schon mit Humor zu nehmen. Er ist so berechenbar! Aber diese Einbildung ist schon wahnsinnig. Ich darf die ganzen Kosten für die Scheidung zahlen, obwohl abgemacht war, dass wir sie teilen. Und jetzt will er noch die Hälfte von einem Sparvertrag, der auf meinen Namen läuft. Nur weil er vor der Scheidung bestimmt hat, dass wir das Geld teilen. Der Satz damals, der mich sofort stuzig gemacht hat: Ich vertraue darauf, dass du auch ohne gerichtliche Regelung mir das Geld gibst. Zwei Möglichkeiten: Entweder er hielt mich wirklich für so bescheuert, dass die Narzenbeschwörungen und der Zauberbann noch auf mich wirkt (dabei hat er mir mal Intelligenz bescheinigt), oder er hatte zu dem Zeitpunkt schon Geld zur Seite geschafft, von dem ich nichts wusste, und das Ganze war ein Abölenkungsmanöver, damit ich da nicht nachbohre.
Tja, und von Letzterem gehe ich aus. Er hat mich die letzten Jahre ohnehin wie eine Weihnachtsgans ausgenommen (damit habe ich ihn gedehmütigt/ - keine Logik?-Ja, das ist das Problem, ich konnte darin auch keine Logik erkennen- außer eine Narzenlogik), sdaher bekommt er kein Geld mehr von mir. Naja, jetzt wird er wie Rumpelstilzchen im Quadrat hüpfen. Ich wappne mich mal schon für den Gegenschlag. Was mich freut: Die Next kriegt seinen Frust ab. Ich werd mich inzwischen mit dem Teufel vergnügen.
Hatte heute ein schönes Erlebnis. Genau vor einem Jahr bin die selbe Strecke wie heute gefahren- über blühende Felder, vorbei an blühenden Apfelbäumen bei strahlend blauem Himmel. Damals habe ich im Auto geheult wie ein Schlosshund und dachte: Wie romatisch und schön wäre es, mit meinem Mann hier den Frühling zu genießen. Und jetzt ist er nach mehr als 25 jahren Ehe bei Next. Es brach mir das Herz und ich war am Boden zerstört vor Kummer. Dass es sich bei meinem Mann um waschechten Bilderbuchnarzen handeln könnte, war mir damals (!...vor einem Jahr ist damals!) noch nicht klar. Ich wollte ihn noch unbedingt zurück, hielt ihn für das Größte, mich für sch., glaubte seinen Aussagen, ich wäre an allem schuld. Aber schon damals rebellierte in mir alles, ich hielt alles für verdreht. Aber ich war nicht in der Lage, klar zu sehen. Freunde haben mir dann reinen Wein eingeschenkt. Diesen bin ich ewig dankbar! Das war genau an diesem Tag, als ich heulend durch die gegend fuhr. Damals war ich noch sauer auf meine Freunde. Wie können sie so reden über meinen Göttergatten. Muss doch ein Zurück geben. In guten und in schlechten Zeiten Treue halten, das war meine Devise. Ich wäre bereit gewesen, dabei vor die Hunde zu gehen. Und das wäre jetzt spätestens passiert!
Also, heute fahre ich diese Strecke und denke an letztes Jahr. Und ich fahre die Strecke im vollen Genuss, in voller Dankbarkeit und Freude. Mir geht es so gut wie nie, ich genieße alles, ich halte auch die Trauer und den Alltagsirrsinn aus, aber ich verschende keine Sekunde mehr an den Narz.
Ich dachte beim Fahren, er hätte es gar nicht genießen können, weil er die Schönheit der Natur gar nicht wahrgenommen hätte. Und er hätte mir das genießen sowieso durchtrieben. Es hätte mich nur runtergezogen. Wenn ich nicht schon in der Anstalt gelandet wäre. Davon bin ich überzeugt, ich hätte kein Jahr mehr durchgehalten.
Mein Leben hat eine neue Qualität bekommen. Es gibt nach wie vor Höhen und Tiefen, so wie halt im richtigen Leben. Aber jetzt beginnt eben mein richtiges Leben. Kein Narzgesteuertes Leben, sondern meins. meine Verantwortung, meine Freiheit, meine Gefühle, meine Gedanken, meine kostbare Zeit. Nur für mich! Und das lasse ich mir nicht mehr nehmen. Ich glaube auch sicher, dass ich nun bei jedem Menschen, den ich treffe, erkennen kann, ob er mir gut tut oder nicht. Die Indikatoren habe ich nun erfasst. Ich kann mich nicht immer dagegen wehren, es gibt immer Menschen die mich ausnützen.
Aber es fühlt sich nun schlecht an, es ist sofort ein komisches Gefühl da, in mir rebelliert etwas, ich habe ein Deja vu. Und seltsamerweise nehme ich auch einen bestimmten Geruch wahr. Es ist wie ein Narzgeruch. Verrückt, aber es ist so! Gibst gar nicht, bilde ich mir vielleicht ein, aber ich rieche es!
Das ist schon ein großer Fortschritt, finde ich.
Ich möchte weiterhin so sein wie ich bin und offen für alles und alle. So bin ich nun mal und so bleibe ich. Der Unterschied ist nun, dass ich trotz aller Offenheit und Reflektiertheit nicht mehr selbst aufgeben werde. Wenn mich jemand nicht so akzeptiert, wie ich bin und ich umgekehrt jemanden nicht so akzeptieren will, wie er ist, weil er an mich nur überzogene Forderungen stellt, dann wars das halt. Ich bin nicht mehr in der Opferrolle. Der Preis ist nun zu hoch.
An alle, die ihr noch zweifelt und verzweifelt seid: Seid weiterhin verzweifelt und zweifelt, aber bitte nur um euer selbst Willen und nicht um den Narz und die Beziehung zu diesem. Das Glück liegt garantiert vor euch! Aber nur, wenn ihr euch euch selbst mit Freundlichkeit und Liebe zuwendet. Ihr könnt nur gewinnen, wenn ihr euere Gedanken umlenkt- zu euch und euren Bedürfnissen. Und wenn ihr euch was Gutes tut! Dazu ist jedes Mittel recht! gebt euch die Chance, ihr habt sie verdient!
Ich wünsche euch alle Kraft und Liebe, um diese Lebenskrise zu bewältigen. Es ist anstrengend, das weiß ich aus eigener Erfahrung, ich muss es auch immer wieder neu erfahren, aber es lohnt sich.
Und jede(r), die/der es bis jetzt geschafft hat, die Energie für einen Narz zu verschwenden, schafft es vergleichsweise spielend, die Energie in sich selbst zu investieren. Ladet eure Akkus auf, es warten spannende Abenteuer auf euch.
Liebe Grüße
rosenrot
26.04.2014 00:04 •
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