Sorry Mädels, Ihr legt ein Schreib-Tempo vor, dem ich nicht folgen kann.
Ich kann gar nicht so viel lesen und erfassen, denn alles ist so gehaltvoll, das es einer vernünftigen Antwort bedarf. Sehr gerne würde ich etwas dazu sagen, aber bevor ich etwas schreiben kann, haben schon drei geantwortet und seid schon direkt ein Schritt weiter. Das soll natürlich keine Kritik oder gar ein Vorwurf sein.
Dafür bin ich teilweise zu langsam geworden. Ich fühle mich als müßte ich in ein Sanatorium, wo ich ausser Essen und Schlafen gar nichts zu bewältigen hätte.
Stattdessen hab ich soviel bzgl. der Vorbereitung auf Umzug und neues Leben zu tun. Ich kämpfen um Unterhalt, den ich immer noch nicht habe, kämpfen deswegen, um Ausgleich beim Jobcenter, habe Gerichtsverhandlungen, ärztliche Versorgung aufrecht halten, Arbeiten gehen, Hund und Haushalt...hier jagt ein Termin den anderen, alles steht auf Priorität 1.
Ihr habt fast alle ein oder mehrere Kinder und das ist natürlich, um sich abzunabeln, eine ganz besondere Herausforderung. Da könnte ich glaube ich auch nicht klar sehen. Das hört sich emotional sehr kompliziert und anstrengend an. Dazu kann ich wirklich nicht viel sagen, da ich keine Kinder habe.
Ich bin froh das sich Meiner nicht meldet und ich nicht in Versuchung gebracht werde. Was sich geändert hat ist mein eigenes Verlangen, das hat sich gelöst. Nicht komplett, aber ich bin wie noch nie auf einem guten Weg.
Ein paar Dinge, die geschrieben worden sind und die ich behalten haben ist das mit dem Klo!
Das hat mein Mann auch immer gemacht. Wenns im Gespräch anfing für ihn kribbelig zu werden....tapp tapp tapp schnell aufs Klo. Oder, auch beliebt, meist der zweite Plan, jetzt müssen die armen Hunde endlich mal raus. Auch wenn ich schon vor einer Stunde mit ihnen längst gelaufen bin. Ne, schon klar.
Er ist immer wie ein kleines Kind weg gelaufen.
Allbernerweise hat er das nicht als Schwäche gesehen, sondern als Stärke. Damit meint er alles und vor allem gesagt zu haben!
Stolz berichtet er mir ab und an, wie er Menschen demonstrativ stehen läßt und damit mal wieder ALLES SAGT.
Mein Mann ist im mittleren Management tätig und da gibt es Besprechungen mit Vorgesetzten und Kollegen.
Wenn da einer seinen Plänen, Vorstellungen nicht folgen will, bzw. in seinen Augen null Ahnung hat, verlässt er während des Meetings eingeschnappt den Raum.
Überflüssig zu erwähnen das die berufliche Vita meines Mannes so aussieht, das er alle zwei Jahre spätestens den Job wechselt, wegen völliger Inkompetenz des Chefs, der Vorgesetzten und Kollegen...alles völlige Idioten die, die das Genie der Firma nicht gewürdigt haben!
Dann sprach jemand von Schwindel, morgendlichen Schwindel. Das hatte ich auch...2 Jahre lang. Aber eher Dauerschwindel und abentliche Kopfschmerzen. Als ich angefangen habe mich gegen meinen Mann zu wehren und mich aus dieser Verbindung zu lösen, ist er weg gegangen.
Ich hab gelesen, das Ns sich schlecht Freuen können.
Mein Mann und ich hatten den gleichen Humor, wir konnten schon über die gleichen Sachen schmunzel.
Aber mir ist gerade eben erstmal aufgefallen, dass ich mit meinem Mann noch nie nie herzlich zusammen gelacht habe..bzw. er noch nie befreit herzlich gelacht hat. Hammer!
Mit meinen Freundin habe ich mich öfter mal ausgeschüttet vor Lachen. Albern, befreit und lebendig. Dabei vllt auch mal frech und kühn. Dabei fühlt man sich mit dem Mitlacher doch auch so verbunden in dem Moment.
Mit meinem Mann hatte ich das noch nie. Ja, mal bisschen gegickert vorm TV bei irgendwas, aber dieses befreiende, verbindende Lachen nie...
Mein Mann hat nie geweint, hat auch behauptet er könne nicht weinen.
Einmal, in einem Versöhnungsgespräch, hat er vorgetäuscht, also geschauspielert zu weinen. Das konnte er echt nicht gut und ich weiß noch wie lächerlich albern ich das damals fand.
Ich hab mein Mann auf einer Singlebörse kennengelernt, auch ein beliebtes Jagdgebiet von ihm. Von Elitepartner, Stayfriend über Hobbynutte.de bis passion.com ist er überall angemeldet und mal wieder abgemeldet.
In seiner Profilbeschreibungen von damals ist mir aufgefallen, dass er bei was schätzen anderen an ihnen Schutz angegeben hat.
Bingo bin ich unterbewusst drauf angesprungen wie eine Schnappschildkröte. Dabei schützt er gar nichts ausser sich selbst und sein Geld So ein feiger Geizkragen ist er.
In meiner Kindheit bin ich ganz früh von meinem Vater missbraucht worden, im Kleinkindalter, wie oft weiss ich selbst nicht.
Ich hab mich damals versucht zu schützen und einen mega Aufstand gemacht, wenn ich mit meinem Vater alleine gelassen werden sollte, so dass es auch nicht wirklich oft mehr dazu kam.
Ich hab ein paar Erinnerungen, dann tiefe Blockaden, meine Therapeutin meinte, mein Gehirn, hätte das bewusst verdrängt. Für Aussenstehende hört sich das vllt unglaubwürdig an.
Vorstellen kann ich mir das Phänomen schon, denn ich hatte mal mit 17 einen schweren Verkehrsunfall, als Beifahrerin vorne und da hat mein Gedächnis auch den eigentlichen Zusammenprall mit dem anderen Auto gelöscht. Ich habe nur noch Erinnerung vorher und nachher. Meine Mitfahrer haben alle gesagt ich hätte während des ganzen Unfalls geschrieen wie am Spieß. Ich weiß davon nichts mehr.
Wenn wir alle nicht angeschnallt gewesen wären, wäre das wohl schlimm ausgegangen. Somit sind wir glimpflich davon gekommen. Wollte auch nur sagen, das ich an eine fette Verdrängung in meinem Gehirn glauben kann, weil ich so etwas in einer anderen Situation schon mal erlebt habe.icht
Quälend für mich war, das ich von meinem Vater gesagt bekommen hatte, dass ich es meiner Mutter nicht sagen darf. Ich ahnte, das wenn ich es sage, die Familie zerbricht. Also schwieg ich, wurde aber auffällig. Bis 14 Jahr war ich stumm wie ein Fisch und dann kamen die Panikattaken. Bis dahin für meine Familie alles unproblematisch. Ich aber kam fast um vor Angst, wenn ich meine Panikattaken hatte.
Ich wußte nicht mehr ein und aus, lief tagelang von zu Hause weg, schwänzte die Schule, trank Alk. und rauchte Zig..
Ich bin dann auffällig geworden mit selbstverletzendem Verhalten, hab mir die Arme aufgeschnitten.
Hat damals auch keinen wirklich interssiert, ausser das ich gescholten worden bin, dem Blödsinn zu lassen. Ich sollte aufhören mich in den Vordergrund zu spielen! Kotz!
Bei einem Partner suche ich Schutz, weil ich mich nicht selber schützen kann. Ich suche das Geliebt werden, anscheinend bis zur Selbstaufgabe.
Gemeines Verhalten des Partners hält mich nicht davon ab weiter zu machen. Trotz innerer Not, gehe ich weiter bis zur Grenze kurz vorm sterben. Erst dann laß ich los...dann erst begreift nicht nur mein Kopf sondern auch mein Herz, das mich dieser Mensch nicht lieben wird.
Das hatte meine Therapeutin auch schon mal gesagt, dass ich viel früher die Reisleine ziehen sollte müsste, aber ich schaffe es nicht, immer muss ich den ganzen Weg bis fast zur Selbstaufgabe gehen.
Sehr erschüpfend, weil ich vor 9 Jahren schon wußte, das mein Mann nicht der Richtige ist.
All die traurigen, quälenden und verrückten Sachen, die die Frauen hier aufschreiben, kenne ich in und auswendig, bis zum Erbrechen!
Anscheinend hat jeder Mensch seine Grenze wo das HERZ begreift woanders. Das ist unter Umständen sehr traurig, wenn sie durch schreckliche Kindheitserlebnisse, gefährlich falsch verschoben worden ist. Ein unendliches Leid, ein ganzes Leben durch.
Wenn so ein Mensch auf einen N trifft, na dann Prost Mahlzeit. Das Ergebnis dürfen wir hier alle lesen und haben es selber erlebt!
Mein Mann hat mir immer wieder mit Anlauf und Vergnügen ins Herz getreten. Sich über seine Verwirrungserfolge gefreut, während ich meine Substanz, meine Sicherheit und Lebensfreude verlor. Das hat er alles zugelassen...mehr noch das war sein Ziel.
Kennt Ihr den alten Film Gaslicht, wo ein Mann seine Frau mit inzinierten Dingen versucht in den Wahnsinn zu treiben. So ausgeliefert kam ich mir oft vor...der der mich am meisten schützen sollte, hat es auf mich abgesehen.
Ich war die letzten 1-2 Jahre ins bodenlose gefallen. Ich war Wochen und Monate wie halbtot, im Kopf wie betäubt, mein gehirn ein Schwamm, im Herz ein Verbrennen und alle 10 Minuten ein Messerstich in irgendein Körperteil. Ich wußte nicht wirklich wie ich da wieder herauskommen sollte.
Ich fühlte mich wie ein vertrocknetes Blatt im Wind...mal wurde ich hier hin geweht, dann mal dort hin, dann mal in die Ecke und dann trat einer drauf und aus dem Ganzen wurden Brösel, die der Wind in alle Richtungen verteilte.
Eifersüchtig war ich mit unendlicher Wut. Eigentlich ein Wunder, das ich ihn nicht wie ein Hyäne, mal angegriffen habe, statt umgekehrt.
Wut hilft mir Gott sei Dank meine Grenze zu spüren.Ich wollte es ihm heimzahlen mit gleicher Münze Stück für Stück.. Ich wollte ihn genauso verletzten und vernichten, wie er es mir angetan hat. Er sollte spüren wie sch.. sich das anfühlt gemoppt, erniedrigt und vernichtet zu werden. Ich war voller Rache!
Ich hab auf klitzekleinstem Anlaß genauso bockig, vernichtend und kindisch reagiert wie er. Ich war oft ein Schritt schneller als er. Ich hab die schönsten Momente kaputt gemacht, bevor er es konnte.
Indem ich entweder plötzlich bitterböse Sachen gesagt habe, egal ob sie stimmten oder nicht. Oder Verwirrung gestiftet habe indem ich schwieg, falsche Behauptungen aufgestellt habe und Unternehmungen mit einem divenhaften Auftritt beendet. Die ganze Psycho-Palette. Je bekloppter desto besser.
Ich muß leider zugeben, dass ich zwischendurch meinen inneren Reichsparteitag hatte, weil er immer darauf angeschnappt ist und niemals an eine Täuschung gedacht hat. Aber er war ja auch die treue, aufrichtige und emotional durchschaubare Dumpfbacke gewohnt.
Z.B. wir hatten einen schönen Tag, Abends Kinobesuch, da noch gekuschelt, Spaß gehabt...dann auf der Heimfahrt und anschließenden zu Hause auf der Couch, nur noch eisiges Schweigen (von meiner Seite) aus. Ich hab gesehen wie es in ihm arbeitet und er verunsichert war. Da hat er doch tatsächlich mal den Mund aufbekommen und gefragt: Was ist denn? Ich: Wieso, was meinst Du? Er: Du wirkst so sauer. Ich: Nö, Du täuscht Dich... ich mach doch gar nichts?!
Bin dann schnell von der Couch aufgestanden, mich geräkelt, Hach, ich bin eigentlich hundemüde und schwupp schnell vor ihm ins Bett gegangen. Das saß er dann da wie so ein begossener Pudel.
Ich hab Abendessen gemacht. Wir essen gerade schön zusammen, soweit alles friedlich.
Ich provozier ihn zu einem Reizthema sich zu äußern, wo er nur verlieren kann. Als er den ersten blöden Satz gesagt hat, hab ich gekontert mit Du lernst es nie und bist stockdumm. Ich ertrag Deine Nähe nicht!
Ich steh auf, räum alles Essen komplett mit meinem und seinem (vollen) Teller ab, schmeiß alles in eine Plastiktüte und ab raus zur Mülltonne. Da saß er da doof am Tisch.
Er hat später alles wieder aus der Tonne herausgeholt, also das Geschirr und Besteck. Gesagt hat er nie was dazu. Schlich dann leise durch die Bude und fragte mich so Sachen wie: Magst Du einen Wein? Ich geh einkaufen, soll ich Dir was mitbringen?
Oder mitten in einem Gespräch, wo er im Anflug affiges von sich gegeben hatte, bin ich aufgestanden und hab ihm angefaucht, A...lo... gesagt und Leck mich am...und weg gegangen. Hab mich anschießend aufgedonnert (so wie er es mag) und aus dem Haus gerauscht. Er saß überrumpelt auf der Couch und hat das kommentarlos registriert. Einmal hat er hinter mir her gepfiffen...?!
Auch hab ich mich öfter mal abends s.y angezogen und auf der Couch gewartet. Er kam abends von der Arbeit Heim, sichtlich erfreut über meinen Anblick. Ich geschnurrt wie ein Kätzchen, Schatzi hier, Schatzi da, hab schön Abendbrot gemacht, wir gegessen. Der Herr gesättigt und zufrieden mich beim Abräumen schon in vermeintlicher Vorfreude beobachtet.
Dann hab ich auf die Uhr geschaut und gesagt. Huch, schon 20.00 Uhr. Sorry ich geh noch zu 'ner Freundin, hab ich Dir doch letzte Woche erzählt (stimmte gar nicht). Hab mir schnell was übergeworfen, Küsschen auf seine Stirn. Mach Dir einen schönen Abend und bin weg. Er war sprachlos und saß da wie ein Blödi am Küchentisch.
Wie Ihr seht hatte ich einen guten Lehrmeister in Tiefschläge verpassen, Verwirrung stiften und Wunden reissen.
Eine Alternative, was mir bei den Einsamkeitsgefühlen, die ich abends bekomme hilft sind Hörbücher. Das hab ich durch Zufall für mich entdeckt.
Im Moment hör ich eine Krimigeschichte, gelesen von Dietmar Bär, der Kommissar Schenk von den Kölnern Tatortern. Ballauf und Schenk.
Er hat ja eine tolle Stimme, mein Mann übrigens leider auch...seuftz (kleiner Rückfall)
Also, ich schnapp mir die CD, mach mir mit Beleuchtung mein Schlafzimmer kuschelig gemütlich. Stell mir alles aufs Nachttischchen, was ich noch brauche, damit ich nicht mehr aufstehen muß, Getränke, Labello etc.
Igel mich unter meine Decken, mein Hund schläft vor meinem Bett und dann mach ich die CD an. Lausche der Stimme, laß mich von der Geschichte mitnehmen und schaffe es nicht an ihn zu denken. Irgendwann schlafe ich ein ohne es zu merken.
Es ist so als ob jemand bei mir wäre, eine Gute-Nacht-Geschichte vorliest und sich um mich kümmert. Natürlich nicht ganz so...aber es gibt viele Momente, wo ich es schaffe mich darauf einzulassen und es ist tröstlich, tut mir gut, ich muß nichts tun und ICH tu mir gut. Etwas was ich ja nicht so gut kann. Mich abrackern, kasteien und quälen lassen...jaaaa, das geht prima, aber mich schützen, auf mich aufpassen und Dinge für mich in Anspruch nehmen....nöööö, ganz schwer!
So, jetzt kann ich nicht mehr, sorry etwas suuuper lang geworden. Danke für's zuhören!
Ich wünsch Euch allen einen schönen gemütlichen Sonntag Abend. Ihr seid alle so zauberhafte und liebe Wesen, vergeßt das doch bitte nicht!
Ich schick Euch allen eine Portion Riesen Mut und eine Brille zum Grenzen finden. Das Euch die Eisenklammer ums Herz bald verlässt, die Ihr leider selber da angebracht hattet.
Also, wo ist die Eisensäge und schwuppdiewupp, wech mit dem blöden Ding!
Die Rosie
PS. Wieviel Lullis sind schon dem rostigen Küchenmesser zum Opfer gefallen, hat einer mitgezählt?
Dem Fan-Club trete ich natürlich auch bei und Knastbesuche mit Kuchen und eingebackener Säge sind garantiert. Free Kimbi!
Vllt sollen wir eine eigens extra dafür Die Kimberly-Lulli-Klinik am Schnippelgarten gründen, um das Problem mal am richtigen Ende anzufangen...
06.04.2014 16:24 •
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