Hallo Ihr Lieben,
habe auch lange drüber nachgedacht, was mir letztenendes die Begegnung mit diesem Menschen Gutes gebracht hat, welche positiven Erfahrungen ich letztendes für mich selbst daraus mitnehmen kann, und welche Erkenntnisse ich daraus gewonnen habe.War immer ein sehr positiv-optimistisch orientierter Mensch, und habe selbst, ich sage es mal so, in Sch. immer noch ein Quentchen Gold gesehen...
Aber ich sage es wirklich bei aller Reflektion, etwas Gutes hat mir die Begegnung letztenendes nicht gebracht und habe daraus nichts Positives für mich gewonnen; selbst wenn ich in den Krümeln nach ein paar winzigen güldenen Partikeln suche, finde ich nichts.Mir hat diese Begegnung im Ende nur Schmerz, Leid, viele, viele zusätzliche Tränen gebracht und die Tatsache der totalen Desillusion und Ernüchterung, den absoluten Vertrauensverlust in alle Menschen.Und da ich mich ja nun auch schon einige Jahrzehnte lang gut kenne, weiss ich, dass dies dauerhaft angelegt ist, und in mir ganz, ganz viel kaputt gemacht hat, was irreparabel bleiben wird... (vor allem was Männer anbetrifft, weiss ich, dass ich niemals mehr einem von hier bis zur nächsten Mülltonne werde trauen und im Grunde auf keinen noch so lapidaren Satz etwas werde geben können).
Diese Begegnung hat mir die Augen geöffnet, aber ich hatte sie eigentlich auch vorher schon nicht verschlossen...
Gleich, von welcher Warte ich das für mich beleuchte, ich kann nichts Positives für mich aus dieser Erfahrung mitnehmen...
Zitat von Malve:@ liebe karma:
du sagst du bist ihm in den momenten tiefster trauer näher gekommen. dann warst du ja sicher sehr aufgewirbelt und verzweifelt in dir.
Ja genau, das ist richtig; ich habe diesen Mann in tiefster Trauer kennengelernt, und war zu diesem Zeitpunkt vollkommen leer, wenn auch intensiv beseelt, für dieses Leben hoffnungslos und verzweifelt, und natürlich todtraurig und voller Schmerz.
Ihm ging es zu diesem Zeitpunkt ebenso... so gesehen war ich schon sein Spiegel, was ihn an mir angezogen hat, weiss ich auch... (kann es aber schlecht umschreiben, es war schon beinahe etwas Spirituelles, was mit meiner Trauerphase zu tun hatte, und zu dem er sich sehr stark hingezogen fühlte und woraus er womöglich gehofft hatte, für sich selbst etwas ziehen zu können...).
Aber das war der jeweilige IST-Zustand der beiden Protagonisten (er und ich), und deshalb sehe ich es nicht so, dass ich dazu beigetragen habe.
Zitat von Malve:dann ist es doch so mit der schwelle oder altlast, dass man den n. sich selber aussucht um eigene konflikte zu lösen aber an seine narzisstischen züge gekoppelt, von denen man nicht bewusst weiß, aber irgendwie eine problemverbindung/ anziehung spürt.
Ich hatte keinerlei Konflikte, die es zu lösen bedurft hätte, ich war einfach nur eine Witwe... eine trauernde Frau... und das, was ich wirklich am wenigsten benötigt habe, war ein Narzisst!
(allerdings hatte er sich auch mir mindestens ein halbes Jahr lang nicht als solcher zu erkennen gegeben...)
Zitat von Malve:oder glaubst du, du warst tatsächlich schon frei genug für die große neue liebe mit ihm
Nein, das war ich sicherlich noch nicht, das letzte was ich gesucht und gewollt hatte, war ein neuer Mann... mein Mann war ja gerade erst verstorben.Ich bin ja auch nicht losgegangen und habe nach Ersatz gesucht... er war halt da, im engen Umfeld und kannte meinen Mann auch schon 16 Jahre lang... er war derjenige, der sein Grab ausgehoben hatte mit seinen Händen und die Urne meines Mannes zu Grabe gelassen hat...
Hatte auch noch keine neue Beziehung zugelassen, und im Ende geglaubt, dass es an meiner Distanz gelegen habe, dass er sich spontan einer anderen Frau zugewendet hatte...
Vermutlich habe ich doch 'ne Klatsche (?), aber ich hatte damals wahrhaft geglaubt, Gott habe mir mit diesem Menschen ein Wunder geschenkt... (ja, könnt Ihr ruhig lachen, aber das war derzeit mein ernsthafter Gedanke ).In beinahe allem haben wir eine praktisch 100%ige Identifikation unserer Lebensgewohnheiten- und anschauungen, so dass es wirklich total abgefahren ist (wir sind sogar kurioserweise am selben Tag geboren; nicht am gleichen, am selben! ich bin 9 Stunden älter... also es ist wirklich schräg...).Habe keinen neuen Mann gesucht, aber geglaubt, Gott hat mir meine grosse Liebe genommen und nun gibt er mir eine neue grosse Liebe dafür...
Zitat von Malve: er hat auch stellen in mir geheilt möcht ich mal sagen, und an dir doch sicher auch, oder für was bist du mit ihm zusammengeblieben? es tat ja auch gut? ob er es nun aus tiefer überzeugung transportierte oder nicht. er war da. bitte vergiss das auch mal nicht.
Also in mir hat er nichts geheilt... es schaute erst mal danach aus, als sei es so, aber Fakt ist, dass nun genau das Gegenteil passiert ist... er hat in offene Wunden Salz gestreut (ohne dass er es beabsichtigt hat, er ist schliesslich ein N.) und hat mir noch weitere zugefügt... fühle mich spätestens nach der Begegnung mit ihm so durchlöchert von neuen Wunden, dass ich mir schon wie ein schweizer Käse vorkomme
Ich bin ja nicht mit ihm zusammengeblieben! Unsere Beziehung hatte sich erst angebahnt... und als dann diese andere Frau in unser Leben kam (die er mal kurzfristig heiraten wollte), habe ich den Kontakt zu ihm beendet.Er hatte mich aber nach wie vor mit Telefonaten, Mails, usw. bombardiert.
Er hat als N. auch sein Päckchen zu tragen... ja, genau das sage ich mir eben auch.Und ich bin froh, dass ich weiss, dass er (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) ein N. ist, denn wäre er keiner oder ich wüsste nicht darum, müsste ich ihn, glaube ich, hassen...
So kann ich ihn nun als kranken Menschen sehen und dadurch meine Distanz bewahren ohne ihn (oder mich) zu verachten...
Liebe Grüsse,
Karma