Ihr Lieben,
@Adler und Gastmann
Danke dafür, dass ihr meine Wünsche als normal bezeichnet. Ihr habt mir damit Verständnis für mich selbst erweckt. Denn schon beim Schreiben dachte ich, sind diese nicht überzogene Ansprüche?
Aber auch das Lesen des von mir genannten Artikels machte mir klar, normale Beziehungen laufen anders als die von mir mit Narz erlebte. Dort wird beispielsweise gesagt, dass Treue überhaupt erst durch Vertrauen entsteht, und Vertrauen ist nicht, sondern wird im Verlauf der Beziehung aufgebaut. Damit Vertrauen entsteht, muss der Partner immer mitgedacht werden. So sollte mir beispielsweise klar sein, dass der Partner die Umarmung eines Kollegen/einer Kollegin akzeptieren würde, mit einem Kuss aber Schwierigkeiten hätte. Denkt der Partner aber was sie/er nicht weiß, macht sie nicht heiß, entsteht eine Mauer, er macht die Schiebetür zu, und Vertrauen kann nicht aufgebaut werden. So simpel, so einfach, aber genau der Umstand, unter dem ich in meiner Beziehung litt. Es war nicht meine Kontrollsucht, es war nicht meine Neurose, es war die nicht vorhandene Bereitschaft des Ex, der Beziehung, sollte sie langwierig sein, das erforderliche Fundament zu geben.
Somit gab es eigentlich nie eine wirkliche Chance!
Zum anderen wir in dem Artikel gesagt, dass im Falle eines Treuebruchs, der Betrüger die volle Verantwortung dafür übernehmen muss, auch für die posttraumatische Belastungsstörung beim anderen. Er sollte aufrichtig Rede und Antwort stehen und zu einer Paartherapie bereit sein.
In meinem Falle wurde ich mit der Treulosigkeit meines Gegenübers völlig allein gelassen, so als wäre er nicht Part und Verursacher des Geschehens. In dem Hooveringgespräch sagte er übrigens, ich hätte mir ja auch viel Mühe gegeben, nach Entdeckung der S...börsen die Beziehung aufrechtzuerhalten. Wo bitteschön war er? Er denkt an sich ja noch nicht einmal als Verantwortlcher.
Weiterhin sagt der besagte Psychoanalytiker, dass wenn Respektlosigkeit und damit Verachtung eingezogen wären in die Beziehung, er den Rat geben würde, zu gehen, denn Missachtung in einer Beziehung gehe auf das psychische Konto des Missachteten. Er betonte auch, dass wenn Kinder mit Respekt erzogen werden, sie in Zukunft instinktiv wissen, welcher Partner ihnen gut tut, eben, weil sie wissen, sie haben Liebe und Respekt verdient.
Gut, das ist jetzt alles nicht wirklich was Neues, aber das Lesen des Artikels machte mir in seiner Komprimiertheit klar, wie normale Beziehungen laufen und dass meine eigentlich nie wirklich eine Chance hatte.
@ Flederhamster
Ich finde, du bist schon sehr weit, wenn du eine solche Situation wie die von dir beschriebene so cool überstehen kannst. Das Endlosgedankendrehen um Ex kenne ich nun schon seit einem Jahr. Ich weiß, es zermürbt und je nachdem kmmt man oft auch zu unterschiedlichen Ergebnissen, mal ist es ganz klar eine narzisstische Beziehung, mal nur eine, die ins Ungleichgewicht geraten ist und somit trifft einen eine Mitschuld, mal dieses, mal jenes.
Dann überkommt einen wieder der Wunsch nach Dr. Jekyll, das ist ein bisschen so wie das Warten auf Godot. Dr. Jekyll wid nicht wiederkehren, wir haben es nunmehr mit Mr. Hyde zu tun, das müssen wir uns klar machen, und das tut weh! Anziehen, Abstoßen, Anziehen, Abstoßen, das Abstoßen wir immer stärker, nimmt immer mehr raum ein, denn gleichzeitig haben sie ja kein Respekt vor uns, weil wir das ja mit uns machen lassen.
Ob Narzissten völlig gefühllos sind und nur emotional verflacht, kommt auf den jeweiligen Fall an. Aber, ja, sie tauschen Menschen als Objekte zur Bedürfnisbefriedigung aus. Für uns völlig unverständlich und eben nicht nachvollziehbar. Und sollten sie jemals sowas wie Sehnsucht verspüren, wird diese ganz schnell aufgebraucht, haben sie uns wieder fest und das Spiel beginnt von vorne.
Ich für meinen Teil werde mich jetzt dran machen, das allerletzte Stückchen Hoffnung, das noch immer in mir verborgen liegt, endgültig zu begraben und mir mantramäßig vorzugeben, dass diese Beziehung nie wieder eine wird! Dass ich auch nicht mehr will. Ich will loslassen! Ich will von diesem Menschen nicht mehr gefühlsmäßig abhängig sein.
@Sahara
Das Küsschen gebe ich gerne zurück
Ich würde deine Liste gern noch darum erweitern, dass ich in Zukunft ganz tief in mir das Wissen verankern will, dass ich Liebe und Respekt verdient habe wie alle anderen Menschen auch. Dass ich weiß, dass ich immer eine Wahlfreiheit habe und dass ich gehen werde, sollte eine Beziehung sich als destruktiv erweisen, ganz einfach weil ich weiß, dass mein Leben auch ohne Partner lebenswert ist. Man könnte es auf die kurze Formeln bringen:
Ich muss nicht jedem gefallen
Ich kann auch ohne dich leben.
Ich habe Liebe und Respekt verdient.
Euch noch einen schönen Sonntag!
LG
Kimberly
30.03.2014 08:19 •
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