@sahara und kimberly:
Ich hatte nie das Gefühl, zu wenig zu lieben oder nicht gereicht zu haben. Auch, wenn Narz mir das Glauben machen wollte. Um so mehr hatte es mich ja auch vor einem Jahr so getroffen, als er das als Trennungsgrund angab. Das nenn ich seelische Grausamkeit, das muss ich mir nicht mehr reinziehen!
@phoenix:
Bei allem Verständnis für den seelischen Zustand von Narzen (es war für mich zunächst auch wichtig das zubegreifen, um die verdrehe Denke nachvollziehen zu können), jetzt interessiert es mich nicht mehr! Das ist Schnee von gestern. Genauso, wie ich für den Narzen gestorben bin, ist er aus meinem Sinn. Der Unterschied besteht darin, dass ich mir meine Vergangenheit nicht nehmen lasse, sie ist nicht ausgelöscht, sondern ein Teil meines Lebens gewesen, und das ist gut so.
Liebe Phoenix:
Depristimmung, Erinnerungen müssen sein. Ich leide genauso immer wieder darunter! Und wenn Du kotzen musst, tu es. Lieber ab und zu kotzen, als Dauerbrechreiz!
Und erinnere dich daran, wie es mit Narz war: Dauerdepristimmung! Wenn ich solche Verstimmungen bekomme, geht mir jedes Mal ein Film durch den Kopf:O je, bitte nicht. Du warst doch schon so gut drauf. Jetzt fängt das wieder an, wwann hört das auf. Bist wohl doch noch nicht so weit, wirst du das jemals schaffen. Wenn ich dann dieses Kotzwürgegefühl bekomme, setzt sofort ein neuer Gedanke ein:
Dieses Gefühl kenn ich doch, hatte ich doch schon lange nicht mehr, wann hatte ich das? Ach, ja, ich erinnere mich: Fast täglich in den letzten Jahren mit dem Narzen. Bin kaum aus den Bett gekommen, habe dieses Häufchen dickes, fettes Elend irgendwie gewaschen und mit Sackklamotten umhüllt, bin in die Arbeit geschlichen, habe mich zusammengerissen, die Starke gespielt und bin am Abend fix und foxi nachhause gekommen (wusste teilweise gar nich wie ich dahin gekommen bin), habe meine Hausarbeiten im völligen Nebel erledigt, habe stundenlang vergeblich auf Zuwendung durch den Narzen gewartet, habe nur Verachtung und Demütigungen erfahren und mich dann bedankt dafür. War wegen meiner Energielosigkeit bei sämtlichen Ärzten, habe nur noch funktioniert, an mir gearbeitet, erfolglos. Ich fühlte mich hässlich, inkompetent, nicht belastbar, war dankbar für jeden noch so unsinnigen Ratschlag (schonungslose Kritik und Forderungen) vom Narzen und ließ mich ausnutzen und benutzen in jeder(!) Beziehung. Dann diese Geheimnistuerei und der ganze Unsinn, den der Narz trieb. Das war Depristimmung. Nur suchte ich die ganze Schuld bei mir!
Und, wenn ich mir das dann in Erinnerung rufe, dann halte ich meine vorübergehende Depristimmung ganz gut aus. Denn jetzt liegt die Schuld bei mir. Das bin ich mir schuldig. Es gehört zu meinem Verarbeitungs- und Trauerprozes dazu. Dann futtere ich irgendeinen Süßkram, dann wird mir noch schlechter. Aber ich weiß, warum!
Wer schreib mir: Ich solle barmherziger mit mir umgehen? Phoenix, das gilt auch für Dich! Sei gnädiger mit Dir selbst. Lege Dich in Deine Depristimmung wie in eine Wolldecke, die Dich schützt. Aber nur eine begrenzte Zeit. Dann wirst Du selbst merken, wie viel Dir an Wolldeckenzeit gut tut, und wann es wieder gut ist, nackig auf den Marktplatz vor Freude zu springen. Oder gut angezogen um die Häuser zu ziehen und das Leben zu genießen.
Übrigens: Meine Sackklamotten sind in der Altkleidersammlung und das erste Mal seit über 30 Jahren mache ich neben einer Dauerdiät keine Frühjahresdiät mehr! Ich kann auf einmal essen, was ich möchte, mir passen wieder die Klamotten, die ich tragen möchte, und ich gefalle mir von meiner ganzen Person her wieder so gut wie im zarten Alter von 16! Das ist doch mal ein Anfang!
Kann sein, dass mir morgen früh wieder eine alte verknitterte Frau aus dem Spiegel zuwinkt.....
Apropo, da fällt mir dazu noch was lustiges ein. Na ja, war nicht lustig, sondern richtig teuerund hat mich dazu noch 2 Wochen Depristimmung gekostet, aber jetzt kann ich darüber lachen:
Ich dumme Gans- war gut drauf, sah gut aus- hatte eine Verabredung, fahr mit dem Auto hin. 50 Meter vor dem Parkplatz nehme ich mein Ausgleichsgerät gegen Kurzsichitgkeit von der Nase, weils besser aussieht, wenn ich gleich meinen großen Bahnhof habe.
Den hatte ich: Blind wie eine Eule übersehe ich die Boller am völlig leeren Parkplatz und schrappe volle Breitseite dagegen. Für die umstehenden jungen Menschen die volle Lachnummer (mein date war gottseidank noch nicht hier). Dann kam die Omi, können wir dir helfen bis hat die Alte was getrunken oder was eingeschmissen-Nummer.
Nun stehe ich nicht nur zu meiner Wolldecke, sondern auch zu meiner Brille. Keine Ahnung, woran die Kids merkten, dass ich Omi bin, hatte doch meine Brille gar auf.......
25.03.2014 21:41 •
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